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Als Ein- und Aus- bzw. Umschalter verwendbarer Kipphebelschalter,
insbesondere Starkstromschalter Die Erfindung betrifft einen als Ein- und Aus-bzw.
Umschalter verwendbaren Kipphebelschalter, insbesondere Starkstromschalter, bestehend
aus einer schwenkbaren Kontaktbrücke, einem schwenkbaren Schaltglied, einer Tragplatte
mit Zu- und Ableitungskontakten und einer zugehörigen Deckplatte.
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Solche Schalter sollen klein und handlich sowie betriebssicher sein,
eine lange Lebensdauer aufweisen, möglichst vielseitig einsetzbar und bequem einbaubar
sein und sich durch günstige Abmessungen und einfache Bauweise auszeichnen.
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Diesen Anforderungen entspricht der Schalter nach der Erfindung in
besonders hohem Maße. Bei ihm sind Schaltglied und Kontaktbrücke, die im Abstand
voneinander gelagert sind, .durch eine Feder gekuppelt. Diese dient erfindungsgemäß
mehreren Zwecken. Sie sorgt dafür, daß die Kontaktbrücke von dem Ableitungskontakt
beim Umschaltvorgang schnell entfernt wird (Momentschaltung) und dadurch die Bildung
von Funken vermieden wird. Gleichzeitig bewirkt sie, daß Schaltglied und Kontaktbrücke
in ihren Schaltstellungen festliegen. Ferner sichert sie, daß die Kontaktbrücke
fest an den betreffenden Kontakt angedrückt wird, gewährleistet mithin, daß die
elektrische Verbindung gut ist. Neben diesen Vorteilen hat die geschilderte Ausbildung
den Fortschritt zur Folge, daß auf Kontaktfedern verzichtet werden kann, wie sie
bisher, aus federndem Messingblech bestehend, üblicherweise Verwendung fanden. Erfindungsgemäß
ist das Kontaktbrückenmaterial
starr. Es kann jeweils in der den
elektrischen Bedingungen angepaßten Stärke gehalten werden. Deshalb und weil größere
Kontaktflächen verfügbar sind, ist eine unzulässige Erwärmung der Kontakte vermeidbar.
Auch die mechanische Abnutzung ist .wegen der ,größeren Materialstärke vermindert.
Der Schalter gemäß der Erfindung bietet somit in jeder Hinsicht erhöhte Sicherheit.
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Besonders zweckvoll ist es, das. Schaltglied als doppelarmigen Schwenkhebel
zu gestalten und ungefähr mittig zu lagern, während der Kontaktbrückenhebel einarmig
ausgebildet und an seinem einen Ende in Höhe des Arbeitsendes des Schaltgliedhebels
aasgelenkt ist. Die Kupplungsfeder zwischen den beiden Schwenkhebeln kann dann so
eingesetzt werden, daß sie einerseits am Arbeitsende des Schaltgliedhebels, anderseits
am freien Ende des Kontaktbrückenhebels angreift,, wobei der letztere im Kontaktträger,
also an der Tragplatte des Schalters, der erstere dagegen an der Deckplatte des
Schalters gelagert ist.
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Vorzugsweise wirkt die Feder so auf dien Kontaktbrückenhebel, daß
die Brücke stets gegen die Kontakte der Tragplatte gedrückt wird. Die Feder wirkt
dabei auf den Kontaktbrüekenhebel mit einer axialen, einer radialen und einer tangentialen
Komponente, wobei es zweckmäßig ist, daß die radiale Komponente am größten, die
axiale am kleinsten ist: Namentlich die radiale Komponente und das Kippmoment, das
auf die Kontaktbrücke wirkt, gewährleisten guten Kontaktschluß in jeder Stellung.
Des weiteren führt der Schaltgliedhebel die Feder zweckvoll so, daß ihr Angriffspunkt
an ihm die Ebene schneidet, welche durch die Kontaktbrückenachse und den anderen
Federangriffspunkt bestimmt ist.
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Der Kontaktbrückenhebel ist vorzugsweisse Z-förmig gestaltet, wodurch
die angegebene Wirkung besonders zuverlässig erreichbar ist. Infolge der
Z - Form wird das erwähnte Kippmoment gef ördert.
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Berührt der Kontaktbrückenhebel mit einem Lagerteil dauernd den tunlicherweise
als Lagerhülse in die Tragplatte eingelassenen Zuführungskontakt, so ist zum einen
eine gute Kontaktgabe sichergestellt, zum andern eine dauernde Reinhaltung dieser
Kontaktteile gewährleistet, da diese bei jedem Schalten aneinander reiben. Wegen
der Z-Form des Kontaktbrückenhebels werden die Lagerteile mit inniger Berührung
arneinandergedrückt, da der Hebel durch die Kupplungsfeder, wie schon erwähnt, unter
einem dauernden Kippmoment steht. -Das Schaltgehäuse aus Tragplatte und Deckplatte
ist ein flaches, in der Gebrauchslage zweckvoll hochkant gestelltes oder flach liegendes
Ge,-bilde. Dieses Ziel ist erreichbar, indem zwei quaderförmige Scheiben als Grundplatte
und Deckplatte nebeneinander- bzw. aufeinandergesetzt werden und diese Platten deckungsgleiche
Hohlräume zum Einlegen der Schwenkteile aufweisen. Durch eine gegebenenfalls -gemeinsame
Öffnung, in welche die Hohlräume ausmündete kann dann das Angriffsende de"s : Schaltgliedes
herausragen. Der derart gebildete blockförmige Schalter ist besonders einbau-, verpackungs-
und lagergünstig.
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Es empfiehlt sich, das Schaltglied, namentlich dessen Griffbeil und
die anschließende Schulter, so auszubilden, daß es in jeder Lage die Öffnung des
Schaltergehäuses schließt. Infolgedessen ist der Schalter nach innen dauernd völlig
geschlossen; er ist somit gegen das Eindringen von Schmutz, Mauerteilchen usw. gesichert.
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Durch das Aneinanderreih@en mehrerer derartiger Schalter läßt sich
auf einfache Weise ein Mehrfachschalter zusammenbauen, bei dem jeweils die Deckplatte
des einen Schalters der Tragplatte (dem Kontaktträger)- des benachbarten Schalters
gegenüberliegt, so daß ein Block entsteht, aus dem nur die Griffe der: Schaltglieder
herausschauen. Wird die Erfindung auf einen _Zweifachschalter angewendet, so stehen
sich die Kontaktträger, also die beiden Tragplatten des Schalters, gegenüber. Zwischen
ihnen befindet sich die Abdeckplatte. Die Lagerung der beiden Schaltglieder ist
dann in der Mitte und für beide Schalter gemeinsam.
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Aneinanderreihungen von Sehaltern zu Blocks sind besonders dann zweckmäßig,
wenn man von einer zentralen Stelle mehrere Verbyaücher schalten will oder wenn
man durch besondere Schaltungen elektrische Verbraucher von mehreren Orten aus-bzw.
einzuschalten hat. Bekannte Schaltungen dieser Art sind die Wechselschaltung, die
Serienschaltung und die Kreuzschaltung. Auch lassen sich mehrere Schalter zusammenstellen,
um ein- oder mehrpolige Aus- oder Umschalter aufzubauen, z. B. auch für Drehrichtungsumkehrschalter
od. dgl. Werden in solchem Fall die Schaltglieder der verschiedenen Schalter miteinander
gekuppelt, so ist der Mehrfachschalter für Mehrphasenströme verwendbar.
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Es ist ersichtlich, daß der Schalter gemäß der Erfindung sich auch
durch seine vielseitige Verwendbarkeit auszeichnet. Weil er so vielfältig einsetzbar
ist, ergibt sich der weitere Vorteil einer weitgehenden Verbilligung der Herstellung,
denn es können die grundsätzlichen Bauteile des Schalters für verschiedene Schalter
unterschiedlicher Funktion verwendet werden. Dieser kann eingesetzt bzw. gebaut
werden als Ausschalter, Wechselschalter, Serienschalter, Wechsel- und Ausschalter,
Doppelwechselschalter, Kreuzschalter, zweipoliger Ausschalttr, zweipoliger Umschalter,
dreipoliger Ausschalter, dreipoliger Drehrichtungsumschalter, Mehrfachschalter mit
Einzelantrieb, Mehrphasenschalter mit gekuppelten Antrieben, Stufenschalter unter
Verwendung besonderer Schaltwellen, z. B: als -Sterndreieckschalter od. dgl.
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Die Erfindung ermöglicht demnach die Herstellung und derr Einsatz
von unterschiedlichen Schaltern mit gleichen Bauteilen, die nur jeweils in ihnen
Abmessungen den elektrischen Bedürfnissen anzupassen sind.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an .einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigt Fig. t die Ansicht eines geöffneten Schalters, der nach B-B der Fig. 2
geschnitten ist ;find -bei
welchem das Schaltglied zum besseren
Verständnis des Schaltvorgangs gestrichelt eingezeichnet ist, Fig. 2 einen Schnitt
des Schalters nach Linie A-A der Fig. i, Fig.3 den Zusammenbau mehrerer Schalter
zu einem Mehrfachschalter.
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Die Tragplatte t weist einen Hohlraum 2 auf, in welchem die Ableitungskontakte
3 und Y, die in die Tragplatte eingelassen sind, etwas hervorstehen. Die Kontakte
sind auf der Rückseite der Tragplatte mit den Anschlüssen für die elektrischen Leitungen
verbunden, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
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Die Zuleitung 4 ist durch die Grundplatte von der Rückseite her hindurchgeführt
und bildet einen Teil einer Hülse 5, welche in eine die Achse 6 des Kontaktbrückenhebels
7 aufnehmende Bohrung eingesetzt ist. Dieser Hebel trägt den elektrischen Leiter
8, der im Bereich der Lagerung die Achse 6 teilweise bedeckt, also in dauernder
Berührung mit der Teilhülse 5 steht. An seinem oberen Ende besitzt der Hebel 7 einen
Zapfen 9, der einstückig .mit seinem Trägerkörper ist und in dessen Nut to das aus
Draht bestehende schleifenartige Führungsstück i i eingesetzt ist. Dieses ist von
einer Schraubenfeder 12 umgeben, die sich einerseits gegen den Zapfen g des Hebels
7, anderseits gegen den Zapfen 13 des Schaltgliedes 14 abstützt. Das Schaltglied
weist an seinem Betätigungsende einen Griff 15 auf und ist mittels des Zapfens 16
in der Deckplatte 17 gelagert. Diese enthält einen Hohlraum 18, in welchem der Schaltgliedhebel
sich hin und her bewegt.
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Bei Betätigung des Schalters wird durch Druck auf den Griff 15 das
Schaltglied 14 um seine Achse 16 gedreht. Dabei wird die Feder 12 zusammengedrückt.
Sobald der Zapfen 13 über die Mittellinie der Kontaktbrücke gelangt ist, wirkt die
Federkraft auf den Zapfen 9 von der anderen Seite, so daß die Kontaktbrücke 7 sprungartig
in die andere Schaltlage schnellt und dabei von dem Kontakt 3 heruntergleitet und
den Strom trennt. Beim Schalten in entgegengesetzter Richtung spielt sich der gleiche
Vorgang mit dem Kontakt 3° ab.
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Das Zusammensetzen mehrerer Schalter nach der Erfindung zu einem Mehrfachschalter
ist sehr einfach, da sich die blockförmigen Schalter zu einer Schalterleiste zusammenfügen,
wie Fig. 3 zeigt. Solcher Zusammenbau ist in Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse
und rasch möglich. Erfindungsgemäß ist deshalb ein Lichtschalter für Schalttafel,-und
sonstige Zwecke brauchbar.