DE850822C

DE850822C - Zweitakt-Verbrennungsmotor mit axial bewegter Zylinderbuechse

Info

Publication number: DE850822C
Application number: DER5971A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Rembold; Viktor Dr-Ing Rembold
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-05-17
Filing date: 1951-05-17
Publication date: 1952-09-29

Description

Axial bewegte Zylinderbüchsen sind bekannt. Es ist auch bekannt, die Bewegung der Zylinderbüchse zur Steuerung des Luft- oder Gemischeinlasses sowie des Abgasauslasses zu benutzen. Zu diesem Zweck werden in der Zylinderbüchse Schlitze angeordnet, die die Verbindung mit der Luft- oder Gemischleitung bzw. der Auspuffleitung herstellen. Es ist auch bekannt, die Zylinderbüchse relativ zum Kolben so zu bewegen, daß ein Aufladen des Zylinders mit Luft oder Gas-Luft-Gemisch durch die Einlaßschlitze bei geschlossenen Auslaßschlitzen eintritt. Dabei muß aber die Spül- und Aufladeluft, die in der Spülpumpe zusammen verdichtet wird, auf den zum Aufladen nötigen Druck gebracht werden. Zum Aufladen mit höherem Druck eignet sich dieses Verfahren nicht, da der Leistungsbedarf der Spülpumpe zu groß wird.
Um wirtschaftlich mit höherem Druck aufladen zu können, muß die Spülung, für die im allgemeinen die meiste Luft benötigt wird, mit niedrigem Druck durchgeführt werden, und es muß dann daran anschließend die höher gespannte Aufladeluft in den Zylinder eingeführt werden. Diese nachträgliche Einführung der Aufladeluft läßt sich bei Motoren mit bewegter Zylinderbüchse sehr einfach durch besondere Schlitze im Zylinder durchführen. Die Anordnung dieser Auf ladeschlitze und die geeignete Bewegung der Zylinderbüchse sind die Gegenstände der nachfolgend beschriebenen Erfindung.
In der Abb. i ist auf den Zylinder z der Zylinderdeckel a aufgesetzt. Der Kolben b läuft in der bewegten Zylinderbüchse c, die beispielsweise einen Ringraum besitzt zur Aufnahme der Kühlflüssigkeit, welche die Bewegung der Zylinderbüchse mitmacht. Ebenso kann aber auch eine einfache Büchse vorgesehen werden und die Kühlung durch einen Kühlmantel am feststehenden Zylinder oder bei Luftkühlung durch Kühlrippen erfolgen. Diese verschiedenen Möglichkeiten sind nicht Gegenstand der Erfindung. Die Zylinderbüchse c besitzt oben Auslaßschlitze e. Die Abgase verlassen den Zylinder bei f. Bei g tritt die Spülluft in einen Ringraum n im Zylinder z. Von hier aus gelangt sie durch Spülschlitze d in den Arbeitsraum p. Der Antrieb der Zylinderbüchse c kann beispielsweise durch zwei Exzenter k erfolgen. Die zugehörigen Exzenterstangen sind bei m beiderseits an die Zylinderbüchse c angelenkt.
In Abb. i steht die Kurbel im unteren Totpunkt. Es sind die Spülschlitze d und die Auslaßschlitze e geöffnet. Es erfolgt hier also das Ausspülen des Zylinders.
Über dem Ringraum n ist ein zweiter Ringraum o angeordnet. In ihn wird die Aufladeluft von h aus eingeleitet. Im Zylinder z befinden sich Aufladeschlitze i, die die Auf ladeluft in den Arbeitsraum p gelangen lassen, wenn die Zylinderbüchse c so weit nach oben gerückt ist, daß sich die Spülschlitze d mit den Aufladeschlitzen i überdecken und der Kolben b die Spülschlitze noch freigibt. Dieser Zustand ist in der in Abb.2 gezeichneten Stellung erreicht. Von dem Ringraum n aus kann in die Spülschlitze d keine Spülluft mehr eindringen. Die Auslaßschlitze e sind ebenfalls geschlossen. Es kann also so mit höher gespannter Luft aufgeladen werden.
Wesentlich ist, daß beim Abwärtsgang des Kolbens b durch die Aufladeschlitze i keine Aufladeluft in den Arbeitsraum p eintreten kann, sondern nur beim Aufwärtsgang des Kolbens, entsprechend der Abb. 2. Dies wird dadurch erreicht, daß die Exzenterstellung nicht mit der Kurbelstellung zusammenfällt, daß vielmehr die Exzenter mit dem Mittelpunkt l um einen bestimmten Winkel q der Kurbel voreilen. Beim Abwärtsgang des Kolbens wird der Weg der Aufladeluft zum Arbeitsraum p von den Aufladeschlitzen i aus immer entweder durch die Zylinderbüchse c oder durch den Kolben b versperrt. Das Versperren dieses Weges beim Abwärtsgang des Kolbens und das Freigeben desselben beim Aufwärtsgang, entsprechend Abb.2, kann außer durch den beschriebenen Exzenterantrieb auch durch andere bekannte Antriebe erfolgen.
An Stelle der Spülschlitze d können für den Durchtritt der Aufladeluft auch besondere Schlitze in der Zylinderbüchse c angeordnet werden.
Auch zum Aufladen von Motoren mit Gas-Luft-Gemisch eignet sich diese Anordnung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zweitakt-Verbrennungsmotor mit axial bewegter Zylinderbüchse, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinder (z) besondere Aufladeschlitze (i) vorhanden sind.
2. Zweitakt - Verbrennungsmotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladeluft oder Gas-Luft-Gemisch von den Aufladeschlitzen (i) aus über die Spülschlitze (d) oder besondere Schlitze in der Zylinderbüchse (c) nach dem Arbeitsraum (p) gelangen können.
3. Zweitakt - Verbrennungsmotor nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderbüchse (c) durch Exzenterantrieb oder andere Mittel so bewegt wird, daß während des Abwärtsgangs des Kolbens (b) keine Aufladeluft oder Gas-Luft-Gemisch von den Aufladeschlitzen (i) nach dem Arbeitsraum (p) des Zylinders gelangen können, sondern nur während des Aufwärtsgangs des Kolbens (b).