-
Bei Vierdrahtverkehr einsetzbares Zweidraht-Zweibandgerät In Fig.
i a ist beispielsweise ein Zweidraht-Zweibandgerät schematisch dargestellt. Das
entsprechende Frequenzschema zeigt die Fig. ib. Das Frequenzband I sei beispielsweise
in der vom Teilnehmer T ausgehenden und das Frequenzband II in der ankommenden Richtung
verwendet, wie dies durch die schrägliegenden Pfeile in Fig. ib symbolisch dargestellt
ist. Vorzugsweise werden in den beiden Richtungen verschiedene Seitenbänder der
gleichen Trägerfrequenz 2 benutzt. Das Gerät besteht aus dem die Filter F1 und FZ
enthaltenden Filterteil und der Endeinrichtung mit dem Sendeverstärker VS und dem
Empfangsverstärker VE. Die Endeinrichtung enthält außerdem die erforderlichen Frequenzumsetzer.
Der Filterteil ist über einen Übertrager Ü an die Fernleitung L, und der Teilnehmer
T über die Gabel G an die Endeinrichtung angeschaltet. Das Filter F1 ist für das
Frequenzband I und das Filter F2 für das Frequenzband II bestimmt. Bei dem einen
Gerät einer bestehenden Nachrichtenverbindung ist die Endeinrichtung in der dargestellten
Weise an dem Filterteil angeschaltet, während beim Gegengerät eine Vertauschung
vorgenommen sein muß, wie in der Fig. i a gestrichelt angedeutet ist. Wenn nämlich
von dem einen Gerät das Frequenzband I gesendet wird, gilt dieses Band als Empfangsband
für das Gegengerät.
-
Ein derartiges Gerät kann nun ohne weiteres auch für den Vierdrahtverkehr
eingesetzt werden. Es ist dazu lediglich erforderlich, auf der Leitungsseite aufzutrennen,
wie es die Fig. 2a zeigt. Der Übertrager Ü
bleibt dann vor dem Filter
F1 liegen. Aus Symmetrie-und Scheinwiderstandsgründen muß jedoch bei der Auftrennung
ein zusätzlicher Übertrager Üz vor das Filter. F2 geschaltet werden. Durch diese
Maßnahme ist aus dem in der Fig. t a dargestellten Zweidraht-Zweibandgerät ein Vierdrahtgerät
geworden. Über das Aderpaar L1 wird das Frequenzband I gesendet und über das Aderpaar
La das Frequenzband II empfangen. Beide Frequenzbänder haben die durch den Zweibandbetrieb,
von dem ausgegangen wurde, gegebene verschiedene Frequenzlage (vgl. Fig. 2b). Zur
besseren Ausnutzung der beiden Aderpaare L1 und L2 können dabei entsprechend Fig.
3a zwei gleiche Geräte parallel geschaltet werden. Die Bezeichnungen des ersten
Gerätes sind dabei die gleichen wie bei Fig. 2a, während sie sich beim zweiten Gerät
durch einen angehängten Apostroph unterscheiden, also z. B. F1', F,' usw.
-
Es sei angenommen, daß die Endeinrichtung beim ersten Gerät in der
gleichen Weise an dem Filterteil angeschaltet ist wie bei Fig.. 2a, während beim
zweiten Gerät die Endeinrichtung umgepolt ist. Es ergibt sich so das Frequenzschema
der Fig. 3b. jetzt liegen auf beiden Aderpaaren L1, L2 zwei Gespräche, die je in
Hin- und Rückrichtung getrennte Frequenzlage haben. jedoch haben die verschiedenen
Gespräche auf beiden Aderpaaren die gleiche Frequenzlage, z. B. liegt das Frequenzband
I auf dem Aderpaar L1 im gleichen Frequenzbereich wie das Frequenzband I' des anderen
Gesprächs auf dem Aderpaar L2. Das bedeutet aber, daß die einzelnen Aderpaare etwa
12 N (4,5 N Pegeldifferenz zwischen Senden und Empfang zuzüglich 7,5 N Abstand vom
Nutzpegel des fremden Gesprächs) entkoppelt sein müssen, damit kein verständliches
Nebensprechen der zwei Gespräche untereinander auftritt. Auf Kabeln ist aber eine
so hohe Entkoppelung nur dann möglich, wenn für beide Richtungen getrennte Kabel
benutzt werden bzw. wenn die beiden Richtungen gegeneinander geschirmt werden, bei
Freileitungen in den seltensten Fällen. Durch .die dargestellte Parallelschaltung
von zwei Zweidraht-Zweibandgeräten ergibt sich also keine allgemein praktisch auswertbare
Vierdrahtausnutzung. Eine solche ist nur dann möglich, wenn die Frequenzbänder der
beiden Richtungen des gleichen Gesprächs auf den verschiedenen Aderpaaren keine
getrennte Frequenzlage, sondern die gleiche Frequenzlage aufweisen, d. h. sendet
ein Kanal beispielsweise auf dem Aderpaar L1 das Frequenzband I, so muß er auch
auf dem Aderpaar L, ein Frequenzband der gleichen Frequenzlage empfangen. Hierbei
tritt nur Nebensprechen im eigenen Gespräch auf, das als Rückfluß bemerkbar ist.
Es genügt hier ein Abstand von 3 N vom Nutzpegel. Um einen solchen Gleichlagebetrieb
zu ermöglichen, müßte bei der in Fig. 3a dargestellten Anordnung noch eine zusätzliche
Vertauschung von zwei Filtern vorgenommen werden. Eine solche Umschaltung auf Gleichlagebetrieb
ist aber äußerst umständlich. Hier schafft nun die Erfindung Abhilfe.
-
Gemäß der Erfindung sind zwischen dem Filterteil und der Endeinrichtung
Umschaltemittel vorgesehen, die nicht nur eine Umpolung der Endeinrichtung, sondern
auch eine Ruftrennung und eine Anschaltung getrennter Stromteile an Filterteil und
Endeinrichtung ermöglichen. Bei paarweise eingesetzten gleichartige Zweidraht-Zweibandgeräten
können dabei zweck mäßig zur Ermöglichung eines Vierdrahtgleichlage Betriebes die
Eingänge der beiden Geräte an verschie dene Aderpaare der Vierdrahtleitung angeschalte
werden. Die Zusammenschaltung der beiden Gerät erfolgt dann derart, daß jedem Endteil
immer gleich Filter zugeordnet sind. Ebenso kann man aber aucl an jedes Aderpaar
der Vierdrahtleitung ein Filter de: einen Gerätes und ein Filter andererFrequenzlage
des anderen Gerätes anschalten und die Zusammenschal tung der Geräte derartig durchführen,
daß sich auct ein Vierdrahtgleichlagebetrieb ergibt.
-
Ein Ausführungsbeispiel zeigt schematisch diE Fig. 4a, das zugehörende
Frequenzschema die Fig. 4b. Die Bezeichnungen sind dabei die gleichen wie bei den
Fig.3. Da hierbei auf der Leitungsseite keine Ruftrennung zu erfolgen braucht, werden
auch keine zusätzlichen Übertrager mehr erforderlich. Die Umschaltung auf Vierdraht-Gleichlagebetrieb
wird ohne zusätzliche Teile ausschließlich durch eine entsprechende Ausbildung der
Umschaltevorrichtungen der Endeinrichtungen erreicht, die insbesondere in der Art
von Steckverbindungen auszubilden sind. Der Teilnehmer T sendet bei dieser Schaltung
über das Aderpaar L1 das Frequenzband I in der unteren Fre, quenzlage und empfängt
über das Aderpaar L2 das Frequenzband II ebenfalls in der unteren Frequenzlage.
Entsprechend sendet der Teilnehmer T' das Frequenzband I' in der oberen Frequenzlage
über das Aderpaar L1 und empfängt in der gleichen Frequenzlage das Frequenzband
II' über das Aderpaar L2. Voraussetzung ist dabei, daß die beiden verschiedenen
Lagen der einzelnen Frequenzbänder verschiedenen Seitenbändern der gleichen Trägerfrequenz
entsprechen. Anderenfalls müßte eine Umschaltung der Trägerfrequenz vorgenommen
werden. Die Geräte können so jederzeit, ohne daß Eingriffe, wie Löten oder dgl.,
vorgenommen werden, wahlweise als Zweidraht-Zweibandgeräte oder paarweise für den
Vierdrahtgleichlagebetrieb eingesetzt werden.
-
Ersetzt man beispielsweise den Endstellenumschalter durch eine Buchsenleiste,
so kann durch einen Kurzschlußstecker Zweidrahtbetrieb ermöglicht werden. Innerhalb
der Kurzschlußstecker sind dann die erforderlichen Verbindungen vorzunehmen, die,
je nachdem ob es sich um das eine Gerät oder das entsprechende Gegengerät handelt,
verschieden sind. Besonders vorteilhaft bildet man den Kurzschlußstecker als Vierpolstecker
aus und kann ihn dann einheitlich verwenden, und zwar derart, daß jedes Gerät auch
als Gegengerät geschaltet werden kann. Durch ein Verbindungskabel mit entsprechend
ausgebildeten Stekkern an beiden Seiten können zwei Geräte gleichen Aufbaus auf
Vierdrahtgleichlagebetrieb umgeschaltet werden. Als zusätzlicher Aufwand für Vierdrahtverkehr
ist dann bei den Zweidraht-Zweibandgeräten lediglich ein derartiges Verbindungskabel
erforderlich.
-
Es ist durchaus nicht erforderlich, die Zweidraht-Zweibandgeräte immer
paarweise für den Vierdrahtbetrieb einzusetzen, vielmehr kann jedes Gerät auch für
sich beim Vierdrahtverkehr eingesetzt werden. In die Buchsenleiste wird dann ein
Stecker mit Kabel
eingeführt, und zwar vorzugsweise der gleiche
Stecker wie bei paarweisem Betrieb, an das für den jeweils vorliegenden Fall eine
:Zusatzeinrichtung angeschaltet wird, wie dies beispielsweise die Fig. 5 a zeigt.
Das zugehörige Frequenzschema zeigt die Fig. 5 b. Es ist dabei angenommen, daß ein
sogenanntes L-System vorliegt, d. h. also ein System, bei dem unmittelbar über einem
Vierdrahtniederfrequenzkanal ein Vierdrahtträgerfrequenzkanal angeordnet ist. An
die Fernleitung L1 sei das Zweidraht-Zweibandgerät angeschaltet, das das Frequenzband
1 über das Filter F1 auf die Leitung L1 sendet. Der Empfangszweig des Zweidrahtgerätes
ist dabei aufgetrennt und an den Eingang des Empfangsverstärkers VE, der auch die
erforderlichen Frequenzumsetzerteile enthalten soll, über das Filter F1" vom Aderpaar
L, ein Frequenzband Il zugeführt. Der Niederfrequenzsendekanal (NFS) ist über die
Frequenzweiche WS an die Fernleitung L1 und der Niederfrequenzempfangskanal (NFE)
über die Frequenzweiche WE an die Fernleitung L2 angeschaltet.
-
Bisher wurde immer die Anwendung auf Vierdrahtkabelleitungen betrachtet;
die Erfindung ist jedoch ganz, allgemein für alle Vierdrahtverbindungen von Bedeutung,
insbesondere für den Verkehr über Dezimeterwellenstrecken. Statt der Aderpaare L1,
L2 können also beispielsweise auch Kurzwellenkanäle (dm-Strecken) verwendet werden.