DE84741C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Bürsten ist es vielfach erwünscht, dafs die Borstenbüschel an ihrem freien Ende nicht flach, wie in Fig. 1 gezeigt, sondern keilförmig oder spitz beschnitten sind, wie Fig. 2 veranschaulicht. Das Beschneiden der Borstenbüschel in der letzteren Weise geschah bisher von Hand mittelst einer Scheere. Diese Arbeit fiel aber mehr oder weniger ungenau aus, je nach der mehr oder minder grofsen Geschicklichkeit des Arbeiters, und ging nur langsam von statten. Die Vorrichtung zum mechanischen Beschneiden der Borstenbüschel soll diese Uebelstä'nde beseitigen und ein gleichmä'fsiges, rasches und billiges Zuspitzen der Büschel ermöglichen.

Die Vorrichtung ist in einer Ausführungsform in den Fig. 3 bis 10 der Zeichnung veranschaulicht. Dieselbe besteht im wesentlichen aus einer Rinne α und an derselben vorbeibewegten Messern b. Derartige -Werkzeuge sind in den Fig. 3 bis 5 theils im Schnitt, theils in der Vorderansicht, theils in der Oberansicht dargestellt. Die Rinnen besitzen Schneidkanten Ci¹Ct'², welche entsprechend der Form der fertig beschnittenen Borstenbüschel im Winkel zu einander geneigt sind. Bei der dargestellten Ausführung sind mehrere Rinnen neben einander angeordnet, so dafs gleichzeitig mehrere Büschelreihen beschnitten werden können. Die ' Messer b sind hier frä'serartig im Kreise angeordnet. Ihre Schneiden b¹ b² gehen an den Aufsenseiten der Schneidkanten a¹ a² dicht vorbei. Dieselben sind in demselben Winkel zueinander geneigt wie die Schneidkanten α¹ α² der Rinnen und zu diesen so gestellt, dafs sie bei ihrer Drehung damit scheerenartig zusammen wirken, wie die Fig. 3 bis 9 erkennen lassen. Hierdurch werden alle über die Kanten a¹ und a² vorstehenden Borstentheile abgeschnitten.

Damit während des Beschneidens die Borsten einer Büschelreihe nicht in die benachbarte Schneidvorrichtung gerathen, werden die Rinnen zweckmäfsig mit vorspringenden Armen g (Fig. 5, 7 und 8) versehen. Diese.Arme passen zwischen die Lücken der Borstenbüschel und halten die Büschel während des Schneidens zusammen. Die Arme g können mit den Seiten der Führungsrinnen α aus einem Stück bestehen oder damit verbunden oder davon unabhängig angeordnet sein. Sie können ferner gleichzeitig Führungsleisten bilden, auf denen der Bürstenrücken Stützung findet, wie in Fig. 9 bei g¹ punktirt angedeutet ist. Dadurch wird erreicht, dafs die Borstenbüschel vieler hinter einander zu beschneidender Bürsten durchweg genau gleiche Lä'nge erhalten.

Die Messer lassen sich verschiedenartig ausführen. Im vorliegenden Falle bestehen sie aus einzelnen Scheiben, die neben einander auf einer gemeinsamen Achse c befestigt sind. Doch könnte das ganze Schneidwerkzeug auch aus einem Stück bestehen. Die Scheiben liegen fräserartig oder zahnradartig hinter einander, damit die abzuschneidenden Theile der Borsten vor den Rinnen sich in den Lücken der Messerzähne frei ausbreiten und den Schneiden darbieten können. Statt vielschneidiger Messer

könnten auch Messer mit nur einer oder wenigen Schneiden benutzt werden; das Messerwerkzeug brauchte dann nur schneller sich zu drehen, damit die gleiche Wirkung erzielt wird. Auch kann ein Messer mit geradlinig oder im Bogen gegen die Rinnenschneidkanten bewegten Schneiden angewendet werden, wie die Fig. 11 und 12 andeuten.

Bei der dargestellten Einrichtung ist eine keilförmige Beschneidung der Borstenbüschel angenommen. Doch kann nicht nur der Winkel, den die Kanten α¹ und d¹ mit einander bilden und demgemäfs der keilförmige Zuschnitt spitzer oder stumpfer sein, sondern es können auch andere Formen gewählt werden, z. B. die runde Form, Trapezform u. s. w. Es müssen dann die Rinnen und die Messer entsprechend gestaltet sein.

Das Beschneiden der Borstenbüschel findet nun in folgender Weise statt:

Der Bürstenrücken wird mit einer oder mit mehreren Büschelreihen zwischen die Arme g bis zur Rinne α geschoben. Die Büschel stehen dann vor dieser Rinne zwischen den Armen g und treten mit ihren seitlichen Borsten vor die Schneidkanten der Rinnen vor, wie Fig. 7 zeigt. Die vortretenden Büscheltheile werden nun durch die Messerschneiden a¹ a? nach den Linien xy weggeschnitten, wie die Fig. 6 und 8 veranschaulichen. Die beschnittenen Büschel treten in die Rinne α ein, wie Fig. ίο zeigt, und es gelangen nun die folgenden Büschel vor die Schneidkanten der Rinne, werden in gleicher Weise wie die vorangegangenen Büschel beschnitten, treten in die Rinne ein, um die weiter folgende Büschelreihe vor die Schneidkanten der Rinne gelangen zu lassen u. s. f., bis alle Büschel oder Büschelreihen beschnitten und in die Rinnen getreten sind, wonach die Bürste herausgenommen wird.

Das Beschneiden der Büschel kann nach verschiedenen Richtungen erfolgen. Z. B. kann die Bürste in ihrer Längs- oder in ihrer Querrichtung oder nach einander nach beiden Richtungen gegen die Rinne geschoben werden. Auch kann sie aufserdem mit schräg zur Bürstenmitte laufenden Büschelreihen in dieser schrägen Richtung gegen . die Schneidkanten geschoben werden. Es kann also nicht allein eine zweiseitige, sondern auch eine vier- oder mehrseitige Be.schneidung der Büschel stattfinden. Die Fig. 6 und g zeigen beispielsweise die gleichzeitige Beschneidung der Büschelreihen einer Bürste (Zahnbürste) in der Querrichtung , während Fig. ι ο eine Bürste mit in der Längsrichtung beschnittenen Büschelreihen zeigt. Die Büschel sind in die Rinne eingetreten. Die Werkzeuge " sind nach der Linie I-II der Fig. 3 durchschnitten dargestellt. Wie leicht ersichtlich, läfst sich die beschriebene Einrichtung sowohl zum Beschneiden einzelner wie ganzer Reihen neben bezw. hinter einander liegender Büschel aus Borsten oder anderem Material anwenden und mit einer Rinne und zugehörigem Schneidzeug oder mit beliebig vielen Rinnen und Schneidzeugen, sowie in jeder gewünschten Gröfse ausführen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Eine Vorrichtung zum Beschneiden der Bürstenbüschel, bestehend aus einer Rinne (a) mit Schneidkanten fa¹ a¹) und an diesen vorbeibewegten Messern (b), welche von den vor die Schneidkanten der Rinne gebrachten Büscheln die vor das Rinnenprofil vorstehenden Theile scheerenartig abschneiden.

2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher die Rinne (a) zur Führung und zum Zusammenhalten der Bürstenbüschel vorspringende Arme (g) besitzt, welche zugleich mit Führungen (g^l) für die Bürstenrücken versehen sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.