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Vorrichtung zum Abzählen und Einfüllen von Tabletten od. dgl. in Behälter
Die
Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Abzählen und Einfüllen von Tabletten
und ähnlichen runden oder eckigen Gegenständen in Behälter. Bei bekannten Vorrichtungen
dieser Art werden die abzuzählenden Tabletten mittels eines unter einem Vorratsbehälter
hin und her verschiebbaren und mit einer der Anzahl der abzuzählenden Tabletten
entsprechenden Anzahl von Durchlochungen versehenen Schiebers durch Einfallen in
die Durchlochungen aus dem Vorrat entnommen und danach in bereitstehende Behälter
eingefüllt. Um das vorzeitige Herausfallen der Tabletten aus den Durchlochungen
zu verhindern, ist unterhalb des Schiebers eine Abdeckplatte angeordnet, die die
Tabletten bis zur Einfüllstelle zurückhält. Bei diesen Vorrichtungen wirkt jedoch
der gesamte Druck der im Vorratsbehälter aufgeschichteten Tabletten derart ungünstig
auf den Abzählschieber ein, daß die Tabletten ungleichmäßig in die einzelnen Durchlochungen
einfallen und hierbei leicht zerdrückt, eingeklemmt oder sonstwie beschädigt werden
können.
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Beschädigungen oder Brüche an den Tabletten müssen aber, insbesondere
bei Medikamenten, unbedingt verhindert werden. Durch den ständigen reibenden Druck
zwischen dem Vorrat und dem hin und her beweglichen Schieber entstehen außerdem
Verschmierungen auf dem Schieber, durch die das genaue Abzählen nach und nach benachteiligt
und unmöglich gemacht werden kann, wenn nicht von Zeit zu Zeit derartige Verschmie-
rungen
beseitigt werden, wodurch die Leistungsfähigkeit solcher Vorrichtungen stark beeinträchtigende
Zeitverluste entstehen.
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Es ist zwar eine Vorrichtung zum Abzählen und Einfüllen von Tabletten
und ähnlichen Gegenständen bekannt, bei der die dem Schieber erteilte Hinundherbewegung
an den Enden des Schieberhubes durch eine kleine hin und her gehende Zusatzbewegung
ergänzt wird, um ein besseres Ausrichten der Tabletten in den Durchlochungen und
ein einwandfreies Abzählen der Tabletten zu erreichen. Die Zusatzbewegung kann aber
die Nachteile eines reibenden Druckes des Vorrates auf den Schieber und ein dadurch
entstehendes Verschmieren des Schiebers sowie Beschädigung oder Bruch einzelner
Tabletten ebenfalls nicht verhindern, sodaß auch diese Vorrichtung die Ansprüche
an eine gleichbleibende Leistungsfähigkeit und bruchlose Einfüllung in die Behälter
nicht erfüllen kann.
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Demgegenüber besteht das Neue der Erfindung darin, daß die Durchlochungen
kranzartig an der äußeren Randfläche eines schräg gelagerten, ständig umlaufenden
Drehschiebers angeordnet sind, die Tabletten durch eine außerhalb der Durchlochungen
seitlich vom inneren Lochkranzumfang innerhalb des aufsteigenden Bereiches des Drehschiebers
mündende Leitung diesem zugeführt werden, und oberhalb des äußeren Randes des Drehschiebers,
in einem Abstand, der geringer als die Stärke der Tabletten ist, eine an sich bekannte
ringförmige Abschlußwand vorgesehen ist. Die aus dem Zuführungsrohr auf den Drehschieber
fließenden Tabletten werden von der Abschlußwand aufgehalten und bilden auf dem
Drehschieber bis zum Zuführungsrohr einen kleinen Böschungswinkel, der frei von
jeglichem nachteiligen Druck bleibt und die Mitnahme bzw. das Einfallen der einzelnen
Tabletten in die Durchlochungen in dem aufsteigenden Bereich des Drehschiebers ohne
jeglichen reibenden Druck und das genaue Ausrichten innerhalb der Durchlochungen
ermöglicht. Da durch den Böschungswinkel ein weiteres Zufließen von Tabletten aus
dem Zuführungsrohr nur bei Verringerung dieses Böschungswinkels möglich ist, so
ist ein gleichmäßiger Nachfluß gewährleistet, und Beschädigungen oder Brüche von
einzelnen Tabletten sind ausgeschlossen, wenn derartige Beschädigungen oder Brüche
nicht schon vorher im Vorratsbehälter selbst aufgetreten sind. Es wird auch eine
nachteilige Staubbildung verhindert, so daß Verschmierungen des Drehschiebers nicht
eintreten können und dadurch auch die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung nicht herabgemindert
wird. Bereits im Vorratsbehälter eingetretene Beschädigungen von einzelnen Tabletten
bzw.
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Bruchstücke können infolge der Schräglage des Drehschiebers zwischen
dem Spalt der Abschlußwand oder, wenn sie in einzelne Durchlochungen einfallen,
unterhalb des Drehschiebers auf der ebenfalls schräg gelagerten Abdeckplatte nach
außen abgleiten, so daß Verschmierungen in jedem Fall vermieden werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar in Abb. I in einer Seitenansicht und in Abb. 2 in einer
Aufsicht.
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Der in einer schrägen Ebene angeordpete Drehschieber I ist an seiner
unteren Flache mit einer Versteifungsplatte 2 verschraubt, die ein Verziehen oder
Verbiegen des Schiebers verhindert. Die Platte 2 ist mittels einer Nabe 3 auf einer
Achse 4 befestigt, die in einer Führungsbüchse 5 eines Lagerbockes 6 gelagert ist.
Am unteren Ende der Achse 4 ist ein Schraubenrad 7 verstiftet, das mit einem Schraubenrad8
im Eingriff steht. Das Rad 8 ist auf einer ständig gedrehten Antriebswelle g befestigt,
so daß auch der Drehschieber I eine ständig umlaufende Bewegung ausführt. Der Drehschieber
ist an seiner äußeren Randfläche mit einer der Anzahl der abzuzählenden Tabletten
entsprechenden Anzahl von kranzartig angeordneten Durchlochungen Io versehen wobei
als Toleranz eine Durchlochung mehr vorgesehen werden kann. Eine weitere Zählgruppe
von Durchlochungen ii ist um 1800 versetzt vorgesehen. Der Vorratsbehälter I6 für
die Tabletten ist oberhalb des Drehschiebers I angeordnet. An das untere Auslaufende
des Behälters I6 schließt sich eine schräg geneigte Rinne 17 an, die mit ihrem verengten
Ende in ein Zuführungsrohr IS einmündet. Dieses Rohr ist in der Höhe einstellbar
gelagert, so daß der Abstand seines unteren Auslaufendes gegenüber der oberen Fläche
des Drehschiebers I veränderlich ist. Das Zuführungsrohr I8 ist außerhalb der Durchlochungen
nach innen und seitwärts des Drehpunktes des Drehschiebers I innerhalb seines aufsteigenden
Bereiches angeordnet. Oberhalb des Drehschiebers I ist am äußeren Rand eine senkrechte,
ringförmige Abschlußwand 12 in der Höhe einstellbar gelagert, während unterhalb
der Durchlochungen des Drehschiebers eine ringförmige Abdeckplatte I3 auf dem Lagerbock
6 befestigt ist. Sowohl die obere Abschlußwand 12 als auch die untere Abdeckplatte
I3 lassen gegenüber dem Drehschieber I einen derart schmalen Spalt frei, daß sich
etwa entwickelnder Staub oder kleine Bruchstücke von Tabletten durch die schräge
Lage am Drehschieber nicht festsetzen, sondern nach außen abgleiten können. Die
Al)deckplatte I3 ist unterhalb ihrer horizontalen Mittellinie in dem absteigenden
Bereich des Drehschiebers mit einer Öffnung 14 versehen, an der ein nach unten ragender
Trichter I5 verschraubt ist. Unterhalb der Auslauföffnung des Trichters befindet
sich der abzufüllende Behälter P.
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Oberhalb des Drehschiebers 1 ist im oberen Teil des absteigenden Schieberbereiches
eine Bürste 19 angeordnet, die mit leichtem Druck gegen die Oberfläche des Drehschiebers
anliegt und von der Durchfallöffnung 14 etwa mitgeführte Bruchstücke oder überzählige
Tabletten seitlich nach innen abstreift, so daß diese nicht durch den Trichter 15
in den Behälter P einfließen, sondern nach unten in den Vorrat abgleiten können.
Im Ausführungsbeispiel ist diese Bürste als Rundbürste ausgebildet, die mit ihrem
Stiel 20 in einer Lagerbüchse 21 drehbar angeordnet ist und mittels eines Triebrades
22 in Umdrehung versetzt werden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn ein genügender
Vorrat an Tabletten sich im unteren Teil des Drehschiebers I angesammelt hat, wird
der Drehschieber in Umdrehung versetzt. Er bewegt sich hierbei in der Uhueigerrichtung
(Abb. 2) nach aufwärts, wobei in seine einzelnen Durchlochungen In bzw. II nach
iind nach je eine Tablette
einfallen kann und hierin ausgerichtet
wird, während bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Überschuß an Tabletten nach
unten abgleitet und in den Vorrat zurückkehrt. Sollten etwa während der weiteren
Umdrehung sich überzählige Tabletten oder Bruchstücke am Drehschieber 1 festgesetzt
haben, ohne von selbst nach unten abzugleiten, so werden diese von der umlaufenden
Bürste 19 vom Drehschieber nach innen abgestrichen, so daß sie nach unten abgleiten.
Die in den Durchlochungen verbleibenden, abgezählten Tabletten fallen dann nach
Erreichen der Öffnung 14 nach unten durch den Trichter 15 in den bereitstehenden
Behälter P.
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Die Vorrichtung kann entweder von Hand oder maschinell angetrieben
werden oder Bestandteil einer selbsttätigen Maschine zum Herstellen, Füllen und
Verschließen der gefüllten Behälter sein.
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FATEN'TANSPRirCHE: 1. Vorrichtung zum Abzählen und Einfüllen von
Tabletten oder ähnlichen Gegenständen in Behälter, bei der die Tabletten od. dgl.
aus einem Vorratsbehälter mittels eines darunter vorbei bewegbaren und mit einer
der Anzahl der abzuzählenden Tabletten entsprechenden Anzahl von Durchlochungen
versehenen Schiebers durch Einfallen in die Durchlochungen entnommen und durch eine
unter dem Schieber angeordnete Abdeckplatte bis zur Einfüllstelle an einem Herausfallen
verhindert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlochungen (Io) kranzartig
an der äußeren Randfläche eines schräg gelagerten, ständig umlaufenden Drehschiebers
(I) angeordnet sind, die Tabletten durch eine außerhalb der Dürchlochungen seitlich
vom inneren Lochkranzumfang innerhalb des aufsteigenden Bereiches des Drehschiebers
mündende Leitung (I8) diesem zugeführt werden, und oberhalb des äußeren Randes des
Drehschiebers in einem Abstand, der geringer als die Stärke der Tabletten ist, eine
an sich bekannte ringförmige Abschlußwand (I2) vorgesehen ist.