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Veränderbarer Dämpfungsentzerrer Zur Dämpfungsentzerrung in Nachrichtenübertragungssystemen,
insbesondere in trägerfrequenten Nachrichtenübertragungssvstemen, werden mit Vorteil
Resonanzkreise enthaltende Dämpfungsentzerrer in Form von überbrückten T-Schaltungen
oder äquivalenten Schaltungen, insbesondere mit konstantem Wellenwiderstand, benutzt.
So zeigt beispielsweise die Fig. i einen Dämpfungsentzerrer in Brücken-T-Form nach
S t e v e n s o n , bei dem Längs- und Querzweige widerstandsreziprok aufgebaut
sind. Die überbrückende Impedanz N sei beispielsweise nach Fig. 2 aufgebaut. Sie
bestehe also aus einem I'arallelschwingungskreis mit der Spule L1 und dem Kondensator
C'1 parallel zu einem Widerstand R1. Die Impedanz des Querzweiges, die wider-Z2
standsreziprok,aufgebaut ist, ist -#-, wobei mit Z der Wellenwiderstand bezeichnet
ist. Der Dämpfungsgang dieses Entzerrers zeigt schematisch den in Fig. 31> in Kurve
i angegebenen Verlauf mit einem Maximum bei der Resonanzfrequenz f1 =
des Schwingkreises und einer Höhe, die durch die Größe des Widerstandes R1 bestimmt
wird. Nun ist es aber häufig erwünscht, den Dämpfungsgang in gewissen Grenzen zu
verändern, beispielsweise wenn
eine Strecli-- mit Kabeltypen ausgerüstet
werden soll, die von den ursprünglich geplanten etwas abweichen, oder auch, um Änderungen,
die im Zuge der Leitung auftreten, berücksichtigen zu.könnert. Hierzu ist es bei
Entzerrern in Brücken.J-Form erforderlich, die Resonanzfrequenzen der benutzten
Reaktanzen zu ändern, wozu man eine Vielzahl von Kondensatoren und angezapfte Spulen
braucht, die schwierig herzustellen sind und einen erheblichen Aufbau bedingen:
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, derartige Dämpfungsentzerrer einfacher
und mit geringerem Aufwand zu erstellen.
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Gemäß der Erfindung wird parallel zu einem oder mehreren Elementen
wenigetens eines Resonanzkreises ein gleichartiges festes Element in Reihe mit einem
veränderbaren Ohmschen Widerstand: geschaltet und parallel zu digsern Pesonanzkreis
oder zu einer diesen Resonanzkreis enthaltenden Schaltungskombination ein veränderbarer
Ohmscher Widerstand geschaltet. Die Lage der Extremstelle der Dämpfungskurve eines
Brücken-T-Gliedes ist bestimmt durch die Resonanzfrequenz der Schwingkreise der
überbrückenden Impedanz bzw. derQuerreaktanz. Wird zu einem der Elemente eines solchen
Schwingkreises nun in Reihe mit einem Widerstand ein zweites gleichartiges Element
parallel geschaltet und läßt man den Widerstand desselben Wertes zwischen co und
o durchlaufen, so durchläuft die Frequenzlage des zum Schwingkreis gehörenden Extremwertes
der Dämpfung kontinuierlich alle Werte zwischen der ursprünglichen Resonanzfrequenz.-und
der zweiten-sich nach.der Parallelschaltung bei der Stellung o des Widerstandes
ergebenden Resonanzfrequenz. Durch eine Feinunterteilung des Zusätzw'iderstandes-
ist also eine Vielzahl in gewissen Grenzen voneinander verschiedener Entzerrungskurven
einstellbar. Die Höhe der jeweiligen Dämpfungsmaxima bzw. -minima ändert sich hierbei.
Man hat jedoch durch den parallel zum Resonanzkreis oder zu einer diesen Resonanzkreis
enthaltenden Schaltungskombination geschalteten veränderbaren Ohmschen Widerstand
die Möglichkeit, die Höhe der einander entsprechenden Dämpfungsmaxima bzw. -minima
beliebig einzustellen.
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In Fig. 3 a ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Zu
der in Fig. 2 dargestellten überbrückenden Impedanz eines Brücken-T-Gliedes nach
Fig. i wird die Reihenschaltung eines Kondensators C2 und eines veränderbaren Ohmschen
Widerstandes R2 parallel geschaltet. Macht man den Widerstand R2 = -, s9 erhält
man als Dämpfungskurve wiederum die Kurve i der Fig. 3 b. Macht man R2 --- o, so
erhält man als Dämpfungskurve die Kurve 2 mit der gleichen Dämpfungshöhe wie die
Kurve i, aber einem Dämpfungsmaximum bei der Resonanzfrequenz
Gibt man R2 einen endlichen Wert, so tritt das Maximum der Dämpfungskürve bei einer
Frequenz zwischen fi und f2 auf, allerdings mit einer geänderten Höhe, z. B. nach
Kurve 3. Ist eine bestimmte Dämpfungshöhe erforderlich, ist es beispielsweise notwendig,
die gleiche Dämpfungshöhe zu halten so kann zum Ausgleich der @\'iderstand Ri so
geändert werden, im vorliegenden Fall vergrößert werden, daß die alte Höhe erreicht
wird. plan erhält so die Kurve 4. Indem man dem `Widerstand R, durch Abgriffe oder
anderweitig beliebig viele Zwischenwerte zwischen o und - gibt, ist es möglich,
die Lage des Dämpfungsmaximums lieliel>ig zwischen fi und f2 zu verschieben. Die
Höhe des Maximums kann entsprechend den jeweiligen Anfordeerungen dadurch eingestellt
werden,, daß Ri in den erforderlichen Grenzen veränderbar gemacht wird. Bei geeigneter
Bemessung bleibt dabei der Charakter der Dämpfungskurve bis auf eine kleinere Neigungsänderung
erhalten. Im allgemeinen kann entweder zu jedem Wert von R2 nur ein 1\'ert von R,
gehören oder jedem-R.-Wert eine Reihe von RT-Werten zugeordnet sein. Die Einstellung
der h'iderstände ist zweckmäßig mechanisch gekuppelt und kann vorteilhaft durch
Einknopfbedienung erfolgen.
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Das gleiche Prinzip läßt sich auch bei Verwendung komplizierter lZeaktanzen
und Impedanzen und mehrfach innerhalb einer Impedanz anwenden. Ebenso ist es auch
an -,vendbar, wenn die Lage eines Dämpfungsminimums verändert werden soll. In Fig.
4 ist beispielsweise angenommen, daß die überbrückende Impedanz des Brücken-T-Gliedes
nach Fig. i aus einem Reihenschwingkreis I_l, Cibestehen soll, dem ein Widerstand
R1 parallel geschaltet ist. Um die Lage des Dämpfungsminimums in diesem Fall verschieben
zu können, ist parallel zur Induktivität L, die Reihenschaltung; einer Induktivität
L, mit einem veränderbaren @\'iderstand R2 geschaltet. Die Höhe des Dämpfungsminiinums
kann dabei durch den veränderbaren Widerstand Ri eingestellt werden. In Fig. 5 ist
angenommen, daß die überbrückende Impedanz aus zwei in ]Zeihe geschalteten Parallelschwingungskreisen
1_C und 1_'C' besteht, wobei die Reihenschaltung vier beiden Parallelschwingkreise
durch einen \-N'iderstandRüberbrückt ist. Gemäß einer weiteren Ausbildungsform der
Erfindung kann nun parallel zu den Induktivitäten der beiden Parallelschwingungskreise
eine Reihenschaltung von Induktivität I__,' und veränderbarem Widerstand R2' bzw.-
L.," und R," geschaltet werden. Der die ParallelschNviiigungskreise überbrückende
Widerstand R ist dabei ebenfalls veränderbar auszubilden. In Fig.6a ist angenommen,
daß vor den Parallelschwingungskreis 1_i Cl noch eine Spule L2 geschaltet ist. In
diesem Fall ist parallel zum Kondensator C i die Reihenschaltung aus Kondensator
C2 und veränderbarem Widerstand R2 geschaltet und der den Parallelsehwingungskreis
überbrückende Widerstand R, ebenfalls veränderbar gemacht. In der Fig. 6b sind die
erzielbaren Dämpfungskurven dargestellt. Die ausgezogene Dämpfungskurve ist dabei
die Ausgangskurve (R, = x). Infolge der Schaltungsanordnung ergeben sich Neigungsänderungen
der Dämpfungskurven. Es ist daher zweckmäßlig, den Dämpfungsmaxima i il den verschiedenen
Lagennicht die gleiche Höhe zu geben, sondern eine Schräglage, beispielsweise wie
gestrichelt dargestellt, so daß nach Abzug der zusätzlichen Schräglage
sich
wieder identische Kurven mit gleicher I>@impfungsi;iihe ergeben, falls solche verlangt
werden.