DE843504C

DE843504C - Umschaltvorrichtung fuer Kraftstoffhaupt- und -reserveleitung von tiefliegend angeordneten Brennstoffbehaeltern

Info

Publication number: DE843504C
Application number: DEI1770A
Authority: DE
Inventors: Walter Junk
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-08-25
Filing date: 1950-08-25
Publication date: 1952-07-10

Description

Umschaltvorrichtung für Kraftstoffhaupt- und -reserveleitung von tiefliegend angeordneten Brennstoffbehältern Die Erfindung bezieht sich auf eine Umsclialtvorrichtung für Kraftstoffhaupt- und -reserveleitung von tiefliegend angeordneten Brennstoffbehältern.
Bei derartig angebrachten Brennstoffbehältern ist es schwierig, die Reservekraftstoffmenge dem Fahrer anzuzeigen, da der Benzinu'hrstand keine einwandfreie Anzeige ergibt. Da auf unebenen und schlechten Straßen ein Schwabbeln des Brennstoffs im Tank eintritt, kann es leicht vorkommen, daß der Tank leergefahren ist, obwohl die Benzinuhr kurz zuvor noch eine länger ausreichende Menge angezeigt hat.
Man hat bereits versucht, durch Einbau eines Ventilkörpers in die zwei verschieden hoch in den Brennstoffbehälter hineinragenden Leitungsanschlüsse eine Absperrvorrichtung zu schaffen. Dabei war ein Doppelkegel vorgesehen, der durch Betätigung eines Bowdenzuges die Leitungen einzeln oder gemeinsam verschließt. Derartige doppelte Kegelventile sind niemals einwandfrei dicht zu bekommen, da sie auf ihrer ganzen Außenfläche tragen müssen. Schon die geringste Undichtigkeit bringt Luft mit in die Leitung, so daß der Kraftstoff nicht mehr einwandfrei gefördert wird bzw. ganz ausfallen kann.
Man hat auch versucht, durch ein Ventil mit zwei sich gleichachsig gegenüberliegenden Sitzen die Aufgabe zu lösen. Die Betätigung des Ventils geschieht in diesem Fall auf elektromagnetischem Wege. Dies hat den Nachteil, daß ständig Strom verbraucht wird und außerdem dem Ventilkegel in der Reservestellung kein genügend dichter Sitz gegeben werden kann, da die Saugwirkung der Brennstoffpumpe den Kegel von dem Sitz abzuziehen versucht.
Demgegenüber besteht die Umschaltvorrichtung nach der Erfindung aus einem in die Hauptleitung eingebauten Ventilkörper, der eine durch Nockenhehel zu betätigende luftdicht abschließende .Membran aufweist, mit welcher ein einfach wirkender Ventilkegel von seinem Sitz abgehoben wird. Bei Reserveschaltung wird der Ventilkegel durch Federkraft auf seinen Sitz gepreßt, wobei diese Wirkung noch durch die auftretende Sangwirkung der Kraftstoffpumpe unterstützt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt , Fig. i eine Ansicht der Umschaltvorrichtung, teilweise im Schnitt, in normaler Betriebsstellung, Fig. 2 die gleiche Vorrichtung bei Schaltung auf heserve.
In einem Kraftstofftank i ist die Kraftstoffhauptleitung 2 und die Reserveleitung 3 eingebaut. Entsprechend der gewünschten Reserve ist das Rohr 2 etwas vom Boden erhöht angeordnet. Auf dem Röhr 2 ist die Umschaltvorrichtung eingebaut. Diese besteht im wesentlichen aus einem Ventilkörper 4, der eine luftdicht abschließende Membran 5 aufweist. Die Membran 5 hat in der Mitte eine Verstärkungsplatte 6, auf welche der Nocken 7 des Nockenhebels 8 wirkt. Zum Schutz gegen Beschädigungen ist ferner eine Schutzplatte 9 über der Vfeinl>ran angeordnet. Die Membran ist mit einem Winkelring verlötet und durch eine Überwurfverschraubung .io mit dem Ventilkörper 4 verbunden. In dem Ventilkörper ist ferner ein Ventilkegel i i angeordnet, der die Kraftstoffleitung 2 gegenüber dem Stück 211 abschließt. Der obere Schaft 12 des Ventilkegels kommt gegen die Ver-' stärkungsplatte 6 zu liegen, während der untere Schaft 13 mit einer Feder 14 versehen ist, die den Ventilkegel bei Reserveschaltung gegen den Sitz drückt. Am unteren Ende des Ventilkörpers ist ferner ein Schmutzabscheider 15 mit Schraubverschluß befestigt. Das Leitungsstück 2° wird mit der Reserveleitung 3 durch bekannte Rohrverbindungsteile verbunden.
Die Umschaltvorrichtung nach der Erfindung arbeitet in folgender Weise: Bei vollem Tank wird der Hebel 8, wie aus Fig. i ersichtlich, nach links gestellt, d. h. so, daß der Nocken 7 die Membran 5 gegen den Schaft 12 des Ventilkegels drückt und diesen von seinem Sitz abhebt. Die Brennstoffpumpe fördert nun gleichmäßig durch die Leitungen 2, 2a und 3 den Kraftstoff zum Vergaser. Sobald der Tank bis auf die Höhe des Rohres 2 verbraucht ist, wird durch das Röhr 2 nur mehr Luft abgesaugt, was zur Folge hat, daß der Motor aussetzt und der Fahrer gezwungen ist, durch Umlegen des Hebels 8 nach rechts (Fig. 2) den Ventilkegel i i zu schließen. Da durch Umlegen des 1-lebels 8 die Membran durch die Feder 16 nach oben gedrückt wird, drückt die gerade das Gewicht des Ventilkegels i i tragende Feder 14 den Kegel gegen den Sitz und verhindert ein Eintreten von Luft in die Leitung 2a. Beim Umlegen des Hebels 8 wird ein elektrischer Stromkreis durch den Kontakt 17 geschlossen, wodurch eine Kontrollampe 18 oder ein Signal betätigt wird. Diese Signaleinrichtung ist so lange in Betrieb, bis der Hebel 8 wieder umgeschaltet wird, d. h. bis der Tank über den Stand des Rohres 2 .aufgefüllt wird. Der Fahrer wird daher ständig durch die Signaleinrichtung darauf aufmerksam gemacht, daß sein Fahrzeug aufzutanken ist. Sobald der Tank nachgefüllt ist, kann der Hebel 8 wieder in die in Fig. i gezeigte Stellung umgelegt werden, das Signal erlischt, der Ventilkörper wird geöffnet, und die Brennstoffpumpe saugt durch die Leitungen 2, 2a und 3 wieder Brennstoff.
Die beschriebene Umschaltvorrichtung kann sowohl über dem Tank angebracht werden als auch am Armaturenbrett befestigt sein. Da der Ventilkegel nur auf einer ganz schmalen Ringfläche anliegt, ist die Leitung 2 absolut dicht gegen die Leitung 2a abzuschließen. Es hat sich gezeigt, daß bei ganz geringen Undichtigkeiten bei den bekannten Anordnungen ein einwandfreies Arbeiten der Brennstoffpumpe in Frage gestellt ist. Dadurch, daß der Ventilkegel nur mit einer gerade das Eigengewicht des Ventilkegels tragenden Feder an den Sitz gepreßt wird, ist eine Gratbildung ausgeschlossen und damit eine lange Lebensdauer des Ventilkegels gewährleistet.
Neben dem am Ventilkörper angebrachten Schmutzabscheider 15 kann gegebenenfalls auch noch am Ende des Rohres 2 ein Sieb angebracht werden, um ein Eindringen von Schmutz in die Leitung zu verhindern. Die Membran 5 ist zweckmäßig aus Metall gefertigt. Sie kann jedoch auch aus irgendeinem geeigneten Kunststoff bestehen.
Mit der gezeigten Umschaltvorrichtung ist es auf einfachste und sicherste Weise möglich, den Fahrer auf das Erreichen des Reservestandes hinzuweisen, und zwar ihn so lange darauf hinzuweisen, -bis wieder Brennstoff nachgefüllt wird.
Durch den Einbau dieser Vorrichtung erübrigen sieh Benzinuhren. Der Einbau eines zweiten derartigen Apparates in die Reserveleitung ist außerdem als Diebstahlsicherung zu verwenden, wenn der Fahrer vor Verlassen des Wagens den Hebel 8 so stellt, daß eine Ansaugleitung mit der Außenluft verbunden ist.

Claims

PATE NTANSPRLCHI:: i. Umschaltvorrichtung für Kraftstoffhaupt-und -reserveleitung von tiefliegend angeordneten Brennstoffbehältern, dadurch gekennzeichnet, daß in die Hauptleitung ein Ventilkörper eingebaut ist, der eine von Hand zu betätigende, luftdicht abschließende Membran aufweist, mit welcher ein einfach wirkender Ventilkegel von seinem Sitz abgehoben wird.
2. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nockenhebel vorgesehen ist, der über die Membran den Ventilkegel öffnet.
3. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkegel durch eine Feder in Schließstellung gehalten wird.
4. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrischer Kontakt angebracht ist, der die Stellung des Ventilkegels anzeigt.
5. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Ventilkörper ein Schmutzabscheider angebracht ist.
6. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schutzscheibe für die Membran vorgesehen ist.
7. Umschaltvorrichtung nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Ventilgehäuse eine Feder zum Steuern der Membran vorgesehen ist.