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Filmschaltwerk bei kinematografischen Apparaten Gegenstand der Erfindung
ist ein Schaltwerk für die Abwärtsbewegung des Films in einem kinernatografisc'hen
Projektions- oder Aufnahmeapparat. Dieses neue Schaltwerk gestattet den Vorschub
des Films während einer Drehung der Achse des umlaufenden Verschlusses um 6o statt
um go°', was einen entsprechenden Lichtgewinn mit sich bringt.
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Zu diesem Zweck wird eine herzähnliche Kurvenscheibe verwendet, die
aus zwei einander gegenüberliegenden zentrischen Sektoren verschiedenen Halbmessers
von je 12o° besteht, deren Enden durch zwei Kreisbogen von je 6o° mit Mittelpunkten
in den Enden des größeren 120'-Bogens verbunden sind. Diese auf der Welle des Verschlusses
befestigte Kurvenscheibe wirkt auf zwei Übersetzungshebel ein, die einerseits an
einen Klauenträgerschlitten angelenkt sind und andererseits an zwei Blöcke mit je
zwei sich kreuzenden Achsen, von denen zwei am Gestell des Apparates befestigt sind
und beim tiefsten Eingriff der Klauen in die Filmlochung parallel zu den Achsen
der Gelenke des Klauenträgers liegen, während die beiden andern Achsen der Blöcke
fortwährend unter sich parallel und senkrecht zu den am Apparatgestell befestigten
andern Achsen der Blöcke liegen.
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In dieser Stellung, die dem Abwärtsbewegen des Films entspricht, vollziehen
sich die Bewegungen der Hebel und des Klauenträgers in einer zur Achse senkrechten
vertikalen Ebene, wobei die Projektionen der genannten Achsen in den Ecken eines
verformbaren Parallelogramms verharren, wodurch der Klauenträger eine ,geradlinige
Bahn in dier Richtung des Filmvorschubes beschreibt.
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Die Bewegung der Klauen zum Zweck ihres Aushebens aus den Filmlochungen
am Ende des Förderhubes, ihres Wiederansteigens und ihres
neuen
Eingreifens in die Filmlochung wird erreicht mit Hilfe einer parallel mit der erstgenannten
Kurvenscheibe angeordneten zweiten Kurvenscheibe, die auf einen Hebel wirkt, dessen
Schwingachse parallel zur Filmbewegung gerichtet ist, und der an seinem der Kurvenscheibe
abgewandten Ende eine parallel zu seiner Achse verlaufende zylindrische Stange trägt,
auf der in einem Abstand voneinander am Klauenträger befestigte U-förmige Gleitstücke
laufen. Durch die Wirkung dieser Vorrichtung wird der Klauenträger entsprechend
der Form der Kurve dem Film genähert oder von ihm entfernt, wobei die Übersetzungshebel
um die beweglichen Achsen der Blöcke schwingen. Die Bewegungsvergrößerung durch
die -Hebel gestattet die Anwendung von Kurvenscheiben kleinerer Abmessungen.
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Die aus der Gleitstange und ihrem Hebel bestehende Einheit kann sehr
kräftig gehalten werden, und die Führung durch in einem Abstand voneinander liegende
Gleitstücke ist ausgezeichnet.
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Falls an den Gleitstücken ein Spiel auftritt, ergibt sich daraus nur
eine äußerst geringe Winkelbewegung des Klauenträgers.
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Um ein Spiel, das Geräusche verursacht und (las gute Arbeiten beeinträchtigt,
noch weiter zu verkleinern, geschieht der Angriff des die Gleitstange tragenden
Hebels durch die Kurvenscheibe, die die Form einer Schiefscheibe hat, durch Vermittlung
von zwei kleinen Rollen, die durch zwei Federn mit ihr in Eingriff gehalten werden.
Dadurch wird jedes :Abnutzungsspiel aufgehoben und den Rollen, die radial zur Kurvenscheibe
angeordnet sind, die Möglichkeit gegeben, ohne Spiel den Kriimmungs-und Neigungsänderungen
der Kurvenscheibe zu folgen.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsform
einer solchen Anordnung. Abb. i zeigt in Ansicht von hinten unter Fortlassung weggebrochener
Teile und unter Beschränkung auf die hier interessierenden Organe eine erfindungsgemäße
Vorrichtung; Abb. 2 stellt einen Schnitt nach der gebrochenen Linie A, B, C,
D, E, F der Abb. i dar.
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In den Abbildungen bezeichnet i die umlaufende Achse, die die Segmente
des Verschlusses trägt und in Umlauf setzt. Diese Achse geht durch den unteren Teil
des Gehäuses 2, in dem beispielsweise ein Kanal 3 ausgespart ist, der die nicht
dargestellte Führung aufnimmt, in der sich der mit den Lochungen 5 versehene Film
4 in der Ebene 6 parallel zur Richtung 7 verschiebt.
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Der Klauenträ.gerschlitten wird gebildet durch zwei flache, senkrechte
Schienen 8 und 9, die durch die Achsen i i und 12 unter Zwischenfügung von :\bstandhaltern
13, 15 miteinander verbunden sind, wobei die Achsen i i und 12 als Gelenke für die
vorderen Enden der Hebel 16 und 17 dienen.
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Die Hebel 16 und 17, die über und unter der Achse 12 durchlaufen,
sind an ihren hinteren Enden gelenkig auf Achsen 18 und i9 gelagert, die senkrecht
zur Achse i liegen und unter sich parallel sind und von Blöcken 21 und 22 getragen
werden, die selbst gelenkig auf zur Achse i :parallelen, am Gehäuse befestigten
Achsen 23 und 24 angeordnet sind.
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Die Achsen 23 und 24 einerseits und die Achsen i i und 12 andererseits
liegen in gleichen Abständen voneinander. Die Abstände zwischen 23 und i i sowie
24 und 12 sind ebenfalls unter sich gleich. Die Achsen 23 und 24 befinden sich in
einer zur Bewegungsrichtung 7 des Films in der Schaltzone parallelen Ebene.
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Bei den Bewegungen des Klauenträgerschlittens behält dieser somit
stets eine zur Richtung 7 parallele Lage, während seine Entfernung vom Film 4 durch
das Schwingen der Hebel 16 und 17 um die Achsen 18 und i9 sich ändern kann.
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Der Klauenträgerschlitten trägt auf seiner Vorderseite in fester Verbindung
mit der Schiene 8 eine Platte 25, die beispielsweise mit drei Klauen 26 versehen
ist, die aus einem mit der Platte einen rechten Winkel bildenden Teil herausgeschnitten
sind.
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Zur Erleichterung ihrer Auswechselung ist die Klauenplatte
25 auf der Schiene 8 festgelegt mittels zweier an der Schiene sitzender Stifte
27 mit Rillen 28, in die ein flaches elastisches Klemmstück 2-9 eingeschoben ist.
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Die Aufundab- und die Vorundzurückbewegungen der Klauen für die Mitnahme
des Films werden erhalten durch zwei auf der Achse i sitzende Kurvenscheiben 31
und 34. Die Kurvenscheibe 31 weist eine Radialkurve auf, die aus zwei zur Achse
konzentrischen Kreisbogen mit einem Zentriwinkel von je i2o° besteht, die zu beiden
Seiten eines und desselben Durchmessers liegen und durch Bogen von je 6o° miteinander
verbunden sind, deren Mittelpunkte in den Endpunkten des konzentrischen Bogens von
größerem Durchmesser liegen und die tangential in die Enden des Bogens kleineren
Durchmessers übergehen. Die Kurvenscheibe 31 steht ständig in Berührung mit zwei
Flächen 32 unkt 33, die zu diesem Zweck an den Hebeln 16 und 17 angeordnet sind.
Sie ermöglicht Hebe- und.Senkbewegungen während einer Drehung um nur 6o° und Stillstandszeiten
während einer Achsendrehung von je i2o°., obgleich sie vermöge des Übersetzungsverhältnisses
der Hebel 16, 17 verkleinerte Abmessungen haben kann.
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Würde diese Kurve allein wirken, so ergäben sich für die Klauen geradlinige
Aufundabbewegungen im Wechsel mit Stillständen. Damit die Klauen vor ihrer Abwärtsbewegung
in die Lochungen des Films eintreten und vor Beginn ihrer erneuten Aufwärtsbewegung,
die ohne Berührung mit dem Film zu erfolgen hat, aus den Lochungen heraustreten,
wird eine ebenfalls durch die Achse i bewegte zweite Kurvenscheibe 34 verwendet,
die eine kragenartige, dünne, schiefe Führungsfläche 35 aufweist, die einem Hebel
36 eine veränderliche Schwingbewegung um eine senkrechte, in einem am Gehäuse
2 befestigten Konsol 38 gelagerte 'Achse erteilt.
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Dieser Hebel 36 trägt an seinem der Kurvenscheibe abgewandten
Ende eine zylindrische Gleit-
Stange 39, die parallel zur Achse
37 und zum Film 4 im Vorschubbereich verläuft.
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Die Gleitstange 39 geht durch U-förmige Gleitführungen 4i, die an
den Enden der Schiene 9 des Klauenträgerschlittens befestigt sind, der infolgedessen
in der Höhenrichtung unter spielfreier Führung auf der Stange 39 gleitet. Bewegt
sich diese mit dem Ende des um 37 schwingenden, Hebels 36 nach vorn oder nach hinten,
so nimmt sie den Klauenträgerschlitten und die Klauen mit, wobei die Hebel 16 und
17 um die Achsen 18 und i9 schwingen. Zur Vermeidung jeden Spiels zwischen der Kurvenscheibe
34 und dem Hebel 3,6 werden, statt die Kurvenscheibe 34 einfach in eine Ausnehmung
42 des Hebels 36 fassen zu lassen, in zwei Aussparungen 43 der Wände dieser Ausnehmung
42 gehärtete und polierte Rollen 44 untergebracht, die durch auf beiden Seiten des
Hebels 36 befestigte Flachfedern 45 ständig auf die Seitenflächen von 35 gedrückt
werden. Die Stärke dieser Federn 45 wird passend gewählt, und ihre Befestigung erfolgt
beispielsweise, wie dargestellt, durch Schrauben 46, wobei ihre Führung den Durchgang
des Keiles 47 ausnutzt. der die Achse 37 in der Bohrung des Hebels 36 befestigt.
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Natürlich wird die Form der Kurvenscheibe 34 und ihre Einstellung
im Verhältnis zur Kurve 31 so gewählt, (laß der Hebel 36 während des Stillstandes
des Films bewegt wird.
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Das Kurvenaggregat wird so eingestellt, daB die Vorwärtil)eweglingszeiten
mit dem Durchgang der vollen Teile des auf der Achse i befestigten Verschlusses
durch die Lichtbündel zusammenfallen.
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Die Arbeitsweise des beschriebenen Schaltwerkes ist ohne weiteres
ersichtlich und ergibt die angestrebten Vorteile.
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Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, kann man die verschiedenen
Teile des lediglich zur Veranschaulichung gegebenen Beispiels abändern.