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Viertaktgasmaschine 1?s sind Viertaktgasmaschinen bekannt, bei denen
mit Zuführungsvorrichtungen, welche nur während des Saughubes wirksam werden, ein
Gemisch aus Gas und Luft den :\rl>eitszylindern zugeführt wird und mit einer weiteren
Zuführungsvorrichtung während des Verdichtungshubes ein Hilfsbrennstoff zur Entzündung
des Hauptbrennstoffes in den Arbeitszylinder gelangt. Dieser Hilfsbrennstoff ist
hierbei erforderlich, um ohne Fremdzündung Gas verwenden zu können.
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Daneben gibt es ebenfalls Brennkraftmaschinen, welche während einer
Betriebsweise mit Treiböl allein nach dem Dieselverfahren, d. h. also mit Selbstzündung,
und wechselweise bei einer anderen Betriebsweise als Gasmotor nach dem Ottoverfahren
mit Fremdzündung arbeiten. Bei diesen sog. Wechselmaschinen konnte jedoch eine Umstellung
der Dieselmaschine auf das Ottoverfahren nur durch Auswechseln von Teilen erfolgen.
Neben diesen Verfahren wurden auch Motoren bekannt für wechselweisen Betrieb mit
Treibgas und flüssigem Kraftstoff, wobei auch Mittei und Wege vorgeschlagen wurden,
um im Gasbetrieb bei geeigneter Bauart und Anordnung des Gasluftmischers einen hohen
Liefergrad und demnach hohe Leistung zu erzielen. Beide Verfahren boten jedoch keine
Möglichkeit für einen zusätzlichen leistungssteigernden Druckgasbetrieb.
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Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer Gasmaschine, welche
mit leistungssteigernden, den mittleren Druck erhöhenden Einrichtungen versehen
ist, und besteht darin, daß wechselweise entweder
allein die Zuführungsvorrichtung
für Gas und Luft im Saughub oder zusätzlich zu dieser Geinischzuführung noch die
Zuführungsvorrichtung für Gas im Verdichtungshub .einschaltbar ist, wo-
bei
die Saughubgaszuführung auf das Ansaugen eines für sich nicht zündfähigen Gemisches
drosselbar ist oder unter Abstellung der Saughubgaszuführung die Zuführungsvorrichtung
für Gas im Verdichtungshub allein einschaltbar ist. Eine-derartige Maschine besitzt
drei Arbeitsmöglichkeiten, nämlich Betrieb mit Saughubgaszuführung, Betrieb mit
Saughubgaszuführung und Druckgas und Druckgasbetrieb allein. Die Zuschaltung des
Druckgasbetriebes bzw. die Umschaltung auf Druckgasbetrieb kann neben dem Erfordernis
einer Leistungssteigerung auch entsprechend den Betriebsmöglichkeiten erfolgest,
d. h. je nach dem. Vorhandensein von Druckgas oder Sauggas.
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Für den Übergang auf die einzelnen Gaszuführungsarten ist entweder
Handbedienung vorgesehen, die nach dem sich irgendwo anzeigenden Leistungsbedarf
eingesetzt wird, oder es kann von einer bestimmten Leistung an selbsttätig die Umstellung
erzwungen werden. Diese selbsttätige Umschaltung kann in Abhängigkeit von einem
Leistungsmesser erfolgen. Es kommen hierbei in Frage z. B. Kilowattmeter; bei Verdichter
Druckmesser (wenn die Drücke vor und hinter dem Verdichter veränderlich sind, Druckv
erhältnismesser) ; bei Pumpen Druckmesser oder Druck-differenzmesser oder die Abhängigkeit
von der Stellung einer Reglermuffe.
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Die Art der auszuwählenden Gaszuführung und ihre Vereinigung mit den
arideren Zuführungsmöglichkeiten richtet sich nach den jeweils vor-. liegenden Verhältnissen
der Anlage, von denen im folgenden einige Beispiele herausgegriffen werden.
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Es kommen Fälle vor, in denen die Gasmaschine einen Stromerzeuger
oder auch Gasverdichter antreiben muß, bei denen normalerweise der Kraftbedarf der
angetriebenen Maschine nur so groß ist, claß dafür die Arbeitsleistung der antreibenden
Maschine nach dem gewöhnlichen Ansaugverfahren des Gemisches im Viertakt genügt,
aller wo zeitweise der Kraftbedarf der angetriebenen Maschine darüber hinaus steigt
und man mit Rücksicht auf die Kosten oder auf den vorhandenen Raum in Bezug auf
die Abmessungen und Zylinderzahl der Maschine beschränkt ist. Hier wird man sich
der I?rtindung entsprechend in der Weise helfen, daß Inan, was besonders bei hochwertigen
Gasen wirtschaftlich gut durchführbar ist, einen getrennt von der Maschine angeordneten
oder von dieser angetriebenen Gasverdichter so viel Gas fördern und auf einen gewissen
Druck bringen läßt, als für den Mehraufwand an Leistung in den Zeiten des größeren
Kraftbedarfes notwendig ist. In diesen Zeiten höherer Belastung wird man dann während
des Verdichtungshubes Druckgas dem bereits während des Ansaughubes eingeführten
Gas-Luft-Gemisch zupressen und damit die Leistung der Maschine vorübergehend erhöhen.
Der Gasverdichter kann dabei entweder dauernd mitlaufen und in den Zeiten normalen.
Säughubgasbetriebes durch. Umlaufleitungen oder Einlaßdrosseln auf Leerlauf gestellt
werden, oder er braucht erst dann angelassen bzw. mit der Gasmaschine gekuppelt
zu werden, wenn der Übergang zu dem Betrieb mit Druckgaseinführung während des Verdichtungshubes
mit Rücksicht auf den Leistungsbedarf notwendig wird.
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Eine andere Möglichkeit, um ohne eigenen Verdichter für die während
des Verdichtungshubes einzudrückende Gasmenge auszukommen, bietet sich bei Gasmaschinen,
welche einen Gasverdichter, wie er beispielsweise für Pumpstationen von Ferngasversorgungsanlagen
gebraucht wird, antreiben, auch dann, wenn bei Inbetriebnahme solcher Maschinen
weder auf der Saugseite noch hinter dem Gasverdichter ein so, gro$er Druck vorhanden
ist, um aus dieser LeitungAas benötigte Gas zum Eindrücken in die Gasmaschine während
des Verdichtungshubes zu entnehmen. Man läßt in diesem Fall die Gasmaschine zunächst
nach dem normalen Viertaktverfahren laufen, solange .der anzutreibende Verdichter
noch nicht auf höheren Druck fördert, somit auch nicht die volle Antriebsleistung
benötigt. Auch das Gas braucht dabei nicht unter Druck zu stehen. Erst wenn der
Druck hinter dem Gasverr dichter steigt, nimmt auch der Leistungsbedarf zu. Man
wird dann von einer gewissen Leistung ab, bei der auch hinter dem Gasverdichter
schon ein genügender Gasdruck vorhanden ist, aus dieser Gasdruckleitung so viel
Gas abzapfen, als man zum Betrieb der Maschine braucht, und mit diesem Gas die Leistung
der antreibenden Maschine in der Weise wesentlich erhöhen, daß man denBetriebvon
dem normalen Viertaktverfahren auf das Einführen von Druckgas während des Verdichtungshubes
umstellt.
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Bei diesen Umstellungen auf Einführen von Druckgas während des Verdichtungshubes
ist es zweckmäßig und durch eine geeignete Bauweise der Einlaßsteuerung ohne weiteres
zu erreichen, auf dem für das normale Viertaktverfahren vorgesehenen Ansaugnveg
des Gases nunmehr Luft anzusaugen, um auf diese Weise die in .die Maschine gesaugte
Luftmenge zu erhöhen und für die während der Verdichtung eingeführte, entsprechend
größere Gasmenge genügende Mengen als Verbrennungsluft zu sichern.
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Wenn das Gas nicht mit dein genügenden Vordruck vor der Maschine stellt,
so claß man den Vordruck für das zur Verbrennung notwendige Gas durch einen eigens
dazu angeordneten Verdichter erzeugen muß, der entweder von der Gasmaschine selbst
oder getrennt anzutreiben ist, so verbraucht man für dieses Vorverdichten des Gases
zusätzliche Energie. Das gleiche gilt, wenn man das Gas aus der Druckleitung hinter
dem Gasverdichter entnimmt, und besonders dann, wenn der Druck dieses Gases viel
höher ist, als er vor der Gasmaschine zum Einblasen zu Beginn der Verdichtung benötigt
wird, weil dann die Arbeit für die Verdichtung des Gases zwischen den leiden Druckhöhen
nutzlos aufgewendet wiirde.ITns dieseArbeit
auf das geringste @laß
zu beschränken, ist gemäß einem lJntergedanken der Erfindung vorgesehen, beim Sattglttil)
nicht nur Luft, sondern auch Gas anzusaugen, wobei matt in der Gaszumessung sogar
so weit heruntergehen muß, um Vorzündungen zu vermeiden, (laß das Gas-Luft-Gemisch
nicht entzündbar ist, indem matt z. B. eine vermehrte Luftmenge ansaugt und den
Sauggaszusatz entsprechend drosselt. 2Xlati braucht dann zur Einführung während
des Verdichtungshubes nur noch den für die I)enötigte Leistung in Betracht kommenden
Rest des Gases zu verdichten oder hinter dem Gasverdichter abzuzapfen.
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L'ni dieseBetriebsverfahren derGasmaschine, die selbstverständlich
auch auf die Gasdieselmaschine mit ihrer Zündung durch Einspritzen von Ziindhrennstoff
am Ende des \'erdichtungshul>es anwendbar sind, durchzuführen, braucht man ein besonderes
Finlaßorgan für (las während des V erdichtungshubes eingeführte Druckgas, dessen
Druck bekanntlich höher sein muß als der Verdichtungsdruck am Ende der Pruckgaseinfiihrung.
Bei Maschinen mit stehenden Zylindern, wo Einlaßventil, Auslaßventil. (las Druckventil
zum Anlassen der :Maschine und eine oder mehrere Zündkerzen im Zylinderdeckel, unter
Umständen auch noch der Anschluß für die Indizierung unterzubringen sind, wird es
schwierig und häufig praktisch nicht mehr durchführbar sein, noch einen besonderen
Ventileinsatz für (las Einbringen des verdichteten Gases unterzubringen, ohne den
für das Kühlwasser frei zu haltenden Raum unzulässig einzuengen, besonders weil
auf Vermeidung von Gußanhäufungen, ferner auf die Zugänglichkeit der Kühlräume beim
Gußputzen und Entfernen der Ablagerung aus dem Kühlwasser zu achten ist. Man muß
daher trachten, mehrere Organe miteinander zu vereinigen, was män beispielsweise
durch "Zusammenbau des l)rttckgasvetitils mit der Zündkerze erreichen kann. Besonders
verwendbar sind für diesen Zusammenbau die für (las Anlassen mit Druckluft vorgesehenen
Organe, die ja beim Betrieb mit Gas nicht mehr gebraucht werden und somit einer
weiteren `'erweti(lutig zugeführt werden. Baut man das 1)rttcklttftattlaßvetitil
mit der Zündkerze zusammen, so wird der eingesparte Platz für das besondere 1)rttckgaseinlaßvetitil
frei. Eine zweckmäßige Ausführung nach der 1?rfindung besteht auch in der Ausbildung
des Ventils für die Anlaßdruckluft zum Steuern des während des Verdichtungshubes
einzuführendenl)ruckgases nach dem Ende desAtilaßvorganges. Bei Maschinen mit sehr
kleiner Deckelfläche könnte noch so vorgegangen werden, (laß inan (las Druckluftventil
als Träger der Zündkerze ausbildet und dieses Druckluftventil attcli umschaltbar
zum Einführen von Gas während des X'erdichtungshubes ausbildet. Aber auch bei liegenden
und besonders bei liegenden doppelt wirkenden Gasmaschinenzylindern bringt es Vorteile
mit sich, die schon vorhandenen Druckluftanlaßventile oder Zündlriichsettsitze zur
Einführung des Druckgases während des N"erdichtungshiubes zu verwendeti. Bei mehrzylindrigen
Maschinen kann das Anlassen mit Druckluft nur für einige der Zylinder vorgesehen
sein. Der im Zylinderdeckel vorgesehene Raum für das Druckluftanlaßventil steht
dann bei den Zylinderdeckeln jener Zylinder, die nicht für Druckluftanlaß in Betracht
kommen, zur Aufnahme des Gasventils für das während des Verdichtungshutes einzubringendeGas
zurVerfügung. Es liegen aber auch Fälle vor, bei denen mit Rücksicht auf den Leistungsaufwand
beim Anlassen der Maschine alle Zylinder mit Druckluftanlaßventilen versehen sein
müssen. In dem ersten Fäll kann man beim Anlassen der Maschine den Zylindern, die
keine Druckluft bekommen, von vornherein brennbares Gemisch zuführen, während den
anderen Seiten die Anfahrdruckluft zugeführt wird. Im zweiten Fall, wo alle Zylinder
zumAnlassenDruckluft bekommen, muß nach Erreichung einer gewissen Drehzahl bei einer
Gruppe dieser Zylinder die Anlaßdruckluft abgeschaltet und dafür während des Verdichtungshubes
Gas unter Druck beigegeben werden, so daß an dieser schon ohne Druckluft arbeitenden
Gruppe schon während der Fortdauer des Anlaßvorganges bei der anderen Gruppe Zündungen
erreicht werden. Nach dem Auftreten von Zündungen bei einer Gruppe von Zylindern
kann auch bei der anderen Gruppe die Druckluft abgeschaltet und Gas während der
Verdichtung zugeführt werden. Mit einer geeigneten Vorrichtung ist es möglich, diesen
Übergang vom Anlassen auf Betrieb mit Gas, und zwar auch unter Zwischenschaltung
eines Betriebes mit Saughwbgaseinfühnung, in einfacher Weise durchzuführen.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
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Die Gasmaschine kann mit einer beliebigen Zylinderzahl, z. B. mit
acht Zylindern, arbeiten, die mit ihren Steuerungen zu zwei je vier Zylinder enthaltenden
Gruppen I und II zusammengefaßt sind, denen je ein Steuerkasten 2 vorgelagert ist,
welcher die Zufuhr von Anlaßdruckluft oder von Druckgas, das während des Verdichtungshubes
in die Zylinder gelangt; steuert. Die Anläßdruckluft wird der Luftflasche 3 entnommen,
deren auch das Druckluftahsperrventil 4 enthaltende Leitungen 5 die Verbindung mit
den beiden Steuerkästen 2 herstellen, von denen je eine Sammelleitung 7 zu den Neiden
Zylindergruppen I und 1I führt und welche mit entsprechenden Abzweigungen vor den
Zylindern diese zunächst mit Anlaßdruckluft und nach erfolgter Umstellung auf die
Verdichtungshubgaszuführung mit Druckgas versorgen. Die Druckgasversorgung erfolgt
über das Absperrventil 8 und die sich vor den beiden Steuerkästen 2 teilende Leitung
9, deren Zweige über Rückschlagventile 49 in die Steuerkästen 2 einmünden und dort
das Druckgas in die hierzu vorgesehenen Räume einführen. Die Weiterleitung des Druckgases
vom Steuerkasten zu den Zylindern erfolgt dann ebenso wie bei der Anlaßdruckluft
über die beiden Treibmitteln gemeinsame Leitung j, deren Zweigleitungen zu den einzelnen
Anlaßdruckluftventilen führen.
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eben einer Drosselklappe in der Gas- oder
Gemischleitung
46 ist noch eine besondere Reglung für die Zusammensetzung des während des Saughubes
einströmenden Gemisches vorgesehen, bei der besonders geformte Fenster einer dem
normalen Einlaßventil vorgelagerten Zumeßeinrichtung mehr oder weniger weit, und
zwar je nach Reglerstellung und Belastungszustand, geöffnet wenden. Die Zurneßeinrichtung,
auch Regeldrossel genannt, besteht zweckmäßig aus Drehschiebern, die für jeden Zylinder
je ein Gas- und Luftfenster, in der Zeichnung mit 6o und 61 bezeichnet, freigeben,
und zwar so weit, daß in jedem Belastungsfalle die freigegebenen Durchströmungen
von Gas und Luft in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Die Drehschieber
aller Zumeßeinrichtungen sind über die Arme 62 mit der Reglerstange 63 verbunden,
die ihrerseits wieder über das Gestänge 64, 65, 66 mit dein Zapfen 67 einer längs
verschiebbaren Schraubenspindel 68 verbunden ist, welche im vorliegenden Falle von
einem Handrad 69 verstellt werden kann. Die Schraubenspindel 68 wird gleichzeitig
auch zur Öffnung des Druckgasventils 8 benutzt, dessen gefederte Ventilstange
70 über einen Federkörper 71 mit einem Kurvensegment 72 in Verbindung steht.
Das Kurvensegment 72 ist mit einem .Arm 73 versehen, dessen Gabel in ein Gleitstück
der Schraubenspindel 68 eingreift und von dieser Spindel verstellt wird.
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Da der Druckgashetrieb erst dann einsetzen soll, wenn der ganze Regelbereich
der Saughubgaseinführung erschöpft ist, ist die Verbindung zwischen dein Zapfen
67 des Regelgestänges 62 bis 66 und der Schraubenspindel 68 kraftschlüssig ausgeführt
und erfolgt unter Zwischenschaltung einer Feder 74, welche beim Weiterdrehen der
Spindel 68 aus dem Saughubregelbereich zusammengedrückt wird. Der Zapfen 67 bleibt
in diesem Falle in seiner Endstellung stehen, und es wird nur noch die Spindel
68
unter Spannung der Feder 74 verschoben, wobei sie auf dein Kurvensegment
72 die das Druckgasventil 8 öffnende Erhebung 75 einstellt. Der Übergang auf den
Druckgasbetrieb ist dabei so gewählt, daß gegen Ende des Regelbereiches für die
SauggaseinfÜhrung, bei dem die Zündfähigkeit des Gemisches zufolge des großen, am
Luftfenster61 freigegebenen Querschnittes schon erheblich abnimmt, bereits die geinischarireichernde
Druckgaseinführung einzusetzen beginnt. Die Reglung im Druckgasbetrieb selbst erfolgt
durch entsprechende Verstellung des Durclilaßquerschnittes im Druckgasventil B.
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Die Schraubenspindel 68 ist ferner mit einer Anzeigetafel 76 versehen,
aus der die einzelnen Betriebsarten in bezug auf die Stellung eines ortsfesten Zeigers
77 ersichtlich sind.
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Die beschriebene Einrichtung wirkt folgendermaßen: Im Ruhezustand
der Maschine ist das Druckluftabsperrventil 4 und die Drosselklappe sowie eine gleichartige
Klappe der Zylindergruppe 1I der Saughuhgaszuführung 46 geschlossen. Auch die Druckgaszufuhr
ist dabei unterbunden, und zwar gemäß Ausführungsbeispiel nicht nur durch die leiden
Steuerkästen 2, sondern auch durch das in Schließstellung befindliche Druckgasabsperrventil
8, da die Spindel 68 zumindest in der Anfangsstellung a des Saughubbetriebbereiches
a-b steht.
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Öffnet man nun das Ventil an der Druckluftflasche 3 und das Absperrventil
4, so gelangt die Anlaßdruckluft in die Steuerkästen 2 und von dort zum Drucklufteinlaß
am Zylinder, der von der umlaufenden Steuerwelle zu den vorgeschriebenen Zeiten
geöffnet und geschlossen wird. Die Maschine läuft nun mit Druckluft.
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Während des Anlaßvorganges beginnt man mit der Umstellung auf die
normale Saughubgaseinführung, sofern die Maschine nicht gleich vom Anlassen aus
auf Druckgas umgestellt wird. Letzteres wird dann der Fall sein, wenn die Maschine
ausschließlich mit Druckgaseinführung arbeiten soll oder gar keinen Saughubgaseinlaß
hat oder wenn besondere Betriebsverhältnisse dies erfordern. Für den Betrieb mit
Gasansaugung stellt man zunächst durch Drehen des Handrades 69 die Spindel 68 so
ein, daß die :Marke b etwa unter den Zeiger 77 zu liegen kommt. Damit wird bewirkt,
daß die Maschine beim Umschalten genügend zündfähiges Gemisch über die Zumeßeinrichtung
6o, 61 zugeleitet bekommt. Ist eine bestimmte Drehzahl mit dem Druckluftanlassen
erreicht worden, so werden die Zylinder oder wenigstens eine Zylindergruppe auf
Sauggasbetrieb (Niederdruckgas mit einigen Zentimetern Wassersäule) umgeschaltet.
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Hierbei erhalten diese aus der Gasleitung 46 und der zugehörigen Luftleitung
während dies Saughubes über die normalen Einlaßmittel ein zündfähiges Gemisch, das
seiner Menge und Zusammensetzung nach durch die Reglerstange 63 den Maschinenbelastungen
entsprechend eingestellt wird. Man wartet z. B. bei Zylindergruppen ab, bis die
umgestellte Zylindergruppe, .z. B. I, regelmäßig zündet, und stellt dann auch die
andere Zylindergruppe, 1I, auf den Saug- oder Niederdruckgasbetrieb um. Die Umstellorgane
für die andere Gruppe von Zylindern können durch ein besonderes Handrad betätigt
werden, welches auf Steuerkasten 2' und damit auf die zweite Drosselklappe in der
Gasleitung wirkt. Laufen alle Zylinder im Sauggasverfahren, so braucht zur Beendigung
des Umstellvorganges nur noch das Druckluftventil'an der Flasche 3 und das Druckluftventil
4 geschlossen werden.
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Tritt nun ein erhöhter Leistungsbedarf an der Maschine ein oder empfiehlt
es sich, besondere Verhältnisse, beispielsweise vorhandene Druckgasmengen, günstig
auszunutzen, so wird auf den Druckgasbetrieb umgeschaltet, bei dem das Gas während
des Verdichtungshubes eingedrückt wird. Dabei kann auch weiterhin in gewissen Grenzen
Gas angesaugt werden, zweckmäßig so, daß das angesaugte Gemisch unter der Zündgrenze
bleibt, so daß heiß gewordene Teile oder glimmende Rückstände in den Zylindern,
wie sie sich bei den hohen Belastungen der Maschine manchmal ergeben, nicht vorzeitige
Zündungen verursachen können. Es kann aber auch nach Überwindung einer bestimmten
Übergangsperiode, in welcher beide Gaseinführungsarten wirksam sind, der Sauggasbetrieb
völlig abgeschaltet werden.
Für den Übergang zu der während des
Verdichtungshubes erfolgenden Druckgaseinführung ist zunächst (las dem Ventil 8
vorgelagerte Druckgashauptventil zu öffnen, wodurch Druckgas unter das Ventil 8
gelangt. Dann wird die Spindel 68 so weit verschoben, daß der "Zeiger 77 auf den
Punkt c der Atrzeigetafel76 steht. Durch die später noch im einzelnen zu beschreibende-
Form des Kurvensegmentes 72 wird mit dieser Verstellung zwischen den Marken c und
d ein kleiner Spalt am Ventil 8 freigegeben. so ciaß geringe Mengen Druckgas einströmen
und unter das Druckgasventil der Steuerkästen 2 eintreten können.
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Die Zumeßeinrichtung 6o, 61 ist zweckmäßig so beschaffen, (las sie
mit dem Übergang zum Druckgasbetriel> das Ansaugegemisch allmählich verdünnt, so
daß sich während des Saughubes nur noch schwer oder nicht zündbare Gemische im Zylinder
ergeben. Die Druckgaszufuhr wird dementsprechend so gesteigert, daß dem Ansaugegemisch
die zur Zündfähigkeit notwendigen Gasmengen während des Verdichtungshubes zugesetzt
werden. Das Kurvensegment 72, welches das Druckgasventil öffnet, ist daher so ausgebildet,
daß es während des reinen Sauggasbetriebes a-b das Druckgasregelventil8 bis c geschlossen
hält, im Übergangsteil zwischen b und c jedoch das Ventil 8 erst bei c gerade zum
Anheben kommt, aber noch kein Druckgas zum Zylinder gelangen läßt. Im Bereich von
c-d sind die Erhebungen so, daß gerade so viel Druckgas dem immer dünner werdenden
angesaugten Gemisch zugesetzt wird, daß das Kraftmaschinendrehmoment entweder ganz
wenig fällt oder konstant bleibt oder ganz wenig steigt. Erst im Bereich von d-c
nehmen die Erhebungen stärker zu, so daß dort mit dem erforderlichen hohen mittleren
Druck pe gefahren werden kann. Im Berührungspunkt d sind dabei die Regeldrosseln
6i für die Luft ganz geöffnet, wodurch die Maschine. beim Ansaugen nur noch unbrennbares
Gemisch erhält. Bei der Spindelverstellung von d nach e erfolgt keine Verstellung
der Reglerstange 63, die Zumeßeinrichtung 6o, 61 bleibt auf der der Stelle d entsprechenden
Öffnung stehen, und die Spindel 68 regelt darin nur noch den Druckgaseinlaß am Ventil
8, wobei sie die Feder 74 zusammendrückt.
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Für die selbsttätige Verstellung der Spindel 68
muß diese von
einem Kraftkolben über einen Steuerschieber vom Drehzahlregler betätigt werden.
Dabei erfolgt das Umschalten auf Druckgasbetrieb bei höherem Leistungsbedarf von
Hand. Läuft c1,ie -Maschine mit vereinigtem Saug- und Druckgasnachladebetrieb und
tritt eine starke Entlastung der :Maschine ein, so schließt der Regler erst das
Druckgasventil8 und nachher auch die Regeldrosseln 6o, 61, so daß auch bei zeitweiliger
Entlastung der Maschine bis Leerlauf diese nicht durchgehen kann. Soll auch das
Umschalten vom normalen gemischansaugenden Viertaktbetrieb auf (las gemischte Verfahren
selbsttätig erfolgen, so muß der Regler gleichzeitig einen zweiten Steuerschieber
betätigen, welcher Drucköl zu einem Kraftkolben freigibt, der entweder an eine Umsteuerwelle
unmittelbar angreift oder einen Motorschalter betätigt, wenn die Umsteuerwelle elektrisch
verstellt werden soll.
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Schließlich wird noch auf die Möglichkeit hingewiesen, die Zufuhr
von Ansaugegas während des Druckgasbetriebes ganz einzustellen, so daß über die
normalen Einlaßmittel der Maschine nur noch Luft in die Zylinder gelangt, wobei
auch die Gasleitung 46 für die Zufuhr zusätzlicher Luftmengen benutzt. werden kann.
Wenn es bei einer Gasmaschine zum Anfahren genügt, nur die Zylindergruppe 1I mit
Druckluft zu beaufsdhlagen, so ist auch nur für diese Zylindergruppe ein Steuerkasten
erforderlich. Bei der Zylindergruppe I kann dann das Druckluftventil wegfallen und
der Leitungsanschluß dazu blind verflanscht werden.
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Ist nur Druckgasbetrieb vorgesehen, so kann für Zylindergruppe I der
Steuerkasten I mit der gesamten zugehörigen Umschalteinrichtung wegfallen.