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Vorrichtung zum gleichzeitigen Fächern und Imprägnieren von Buchblöcken
für das draht- und fadenlose Binden von Büchern Gegenstand des Patentes 834o84 bildet
eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Fächern und Imprägnieren von Buchblöcken für
das draht- und fadenlose Binden von Büchern durch Aufbringen einer filmartigen Klebstoffschicht
auf den Buchblockrücken, welche zwei senkrecht übereinander angeordnete und in ihrem
Abstand voneinander vorzugsweise verstellbar eingerichtete Walzen aufweist, deren
eine, zweckmäßig die untere, zur Verbindung mit einem Antrieb eingerichtet ist und
deren andere mit der ersteren gegenläufig gekuppelt ist, eine unterhalb dieses Walzenpaares
angeordnete Wanne zur Aufnahme von Klebstoff bzw. Imprägnierflüssigkeit, deren Innenraum
von dem jeweils unteren Teil der unteren Walze durchlaufen wird, und eine oberhalb
des Walzenpaares um eine waagerechte Achse drehbar angeordnete Einhängeeinrichtung
für den in Preßleisten eingespannten Buchblock aufweist, welche mit dem Walzenpaar
derart gekuppelt ist, daß sie während dessen Umlauf eine hin und her gehende Schwenkbewegung
ausführt.
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Mit besonderem Vorteil werden bei einer solchen Vorrichtung die Kupplung
zwischen dem Walzenpaar und der Einhängeinrichtung und diese letztere in der Weise
ausgebildet, daß unterhalb der Wanne eine waagerechte Achse angeordnet ist, welche
an ihren beiden Enden je eine Scheibe od. dgl. trägt,
von welchen
mindestens eine mit entgegengesetzter Drehrichtung kraftschlüssig, z. B. mittels
Zahnung, mit der Welle der unteren Walze in Verbindung steht, und an welcher andererseits
exzentrisch je ein in seiner Länge vorzugsweise verstellbar eingerichtetes Hebelgestänge
angelenkt ist, dessen anderes Ende exzentrisch an je einer seitlich oberhalb der
Walzenachsenlager, zweckmäßig an einem in seiner Höhenlage verstellbaren Stativ
angeordneten drehbaren Scheibe od. dgl. angelenkt ist, die ihrerseits mit gleich-
oder entgegengesetzter Drehrichtung kraftschlüssig, z. B. mittels Zahnung, mit je
einer weiteren, ebenfalls drehbaren und entsprechend angeordneten Scheibe od. dgl.
in Verbindung stehen und wobei diese beiden letzteren Scheiben od. dgl. an ihrer
einander zugewandten Seite je ein Organ zum Einhängen des in Preßleisten eingespannten
Buchblockes mittels dieser Leisten tragen.
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Im einzelnen werden bei einer solchen Vorrichtung zweckmäßigerweise
die Durchmesser und damit die hmlaufverhältnisse der Walzen und der mit ihnen in
Kraftübertragung stehenden Scheiben od. dgl. sowie die Ausmaße und Anlenkungspunkte
der Hebelgestänge derart aufeinander abgestimmt, daß bei einem dem aufzufächernden
bzw. aufgefächerten und einzustreichenden Buchblockrücken jeweils gleich- oder entgegengerichteten
Umlauf der oberen Walze und entsprechender wechselnder Drehrichtung der angetriebenen
Walze und der mit der unteren Walze in kraftschlüssiger Verbindung stehenden Scheibe
od. dgl., an welche das Hebelgestänge exzentrisch angelenkt ist, die an dessen anderes
Ende angelenkte Scheibe und damit auch die den Buchblock bzw. die denselben zusammenhaltenden
Preßleisten tragenden Organe um ihre Drehachse eine hin und her gehende Bewegung
ausführen, welche bei entsprechender, die jeweilige Breite des Buchblockes berücksichtigender
Einstellung des Abstandes der Drehachse dieser Tragorgane von der oberen Walze den
Buchblock durch diese letztere abwechselnd nach der einen und anderen Seite fächern
und dabei den aufgefächerten Buchblockrücken mit dem von der unteren Walze aus der
Wanne aufgenommenen und je nach ihrem Abstand von der oberen Walze an diese abgegebenen
Klebstoff imprägnieren läßt.
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Es wurde nun gefunden, daß man derartige Vorrichtungen noch wesentlich
verbessern bzw. ihre Arbeiten noch wesentlich exakter und sauberer gestalten kann,
wenn man bei denselben beiderseits der oberen, dem Fächern und Imprägnieren des
Buchblockrückens dienenden Walze je ein Gitter oder Rost anordnet, dessen obere
Randkanten vorzugsweise waagerecht verlaufen und welcher die obere Walze, ohne ihren
Umlauf zu behindern, nur mit dem jeweils obersten Teil ihrer Mantelfläche frei nach
oben herausragen läßt.
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Durch eine solche Ausbildung bzw. Ergänzung der Vorrichtungen erwähnter
Art wird ein bei diesen sonst fast stets zu beobachtender Nachteil beseitigt, welcher
darin besteht, daß beim Heranführen des aufzufächernden Buchblockes an die obere
klebstofführende Walze dieser mit der Randpartie seines äußersten bzw. ersten Blattes
in ungefächertem Zustand herantritt und diese zunächst an der Walze ablaufen muß,
bis die Fächereng und damit Imprägnierung des Buchblockrückens sich eingespielt
hat. Die Folge davon ist eine entsprechende unerwünschte Klebstoffimprägnierung
bzw. Verschmutzung der betreffenden Randpartie, welche wieder beseitigt werden muß,
wenn sie sich bei der Weiterverarbeitung des Buchblockes nicht nachteilig auswirken
soll.
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Dieser Nachteil wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung auf einfache
Weise bzw. automatisch und mit Sicherheit ausgeschaltet, indem dabei die Fächereng
des Buchblockrückens bereits mit dem der oberen Walze gewissermaßen vorgeschalteten
Gitter oder Rost einsetzt und so über den Scheitel der oberen klebstofführenden
Walze der Buchblockrücken bereits in völlig gefächertem Zustand hinweggeführt wird
und damit das äußerste bzw. erste Blatt des Buchblockes ebenfalls nur in seiner
äußersten .Blattkante, nicht aber seiner anschließenden weiteren Randpartie mit
der oberen Walze und dem von dieser getragenen Klebstoff in Berührung kommen kann
und so unerwünschte Verschmutzungen ausgeschaltet werden.
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Im Sinne dieser Zielsetzung ist es dabei besonders vorteilhaft, die
Gitter oder Roste zumindest in ihrem der von ihnen im wesentlichen abgedeckten Walze
abgekehrten Endteil nach abwärts geneigt auszubilden und so eine allmählich sich
steigernde Auffächerung des über sie geführten Buchblockrückens herbeizuführen bzw.
diese dadurch noch besonders zu erleichtern .und damit der oberen Walze als solcher
erst recht nur die Funktion der Imprägnierung mit dem Klebstoff zu überlassen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bestehen
die Gitter oder Roste aus einer Mehrzahl von Profilstücken, welche senkrecht zu
der Walzenachse und mit vorzugsweise durch zylindrische Zwischenstücke erzieltem
Abstand voneinander auf einer durchgehenden und einer die Profilstücke verbindenden,
parallel zu der Walzenachse verlaufenden Halterung angeordnet sind. Durch eine solche
Ausbildung wird ein besonders weiches und glattes Arbeiten ermöglicht sowie die
Erzielung einer besonders gleichmäßigen Auffächerung bereits vor Auftreffen auf
die Walze und damit eine entsprechend gute Erfassung aller Zonen des Buchblockrückens
gewährleistet.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, die auch bei einer
Ausbildung gemäß Hauptpatent vorgesehen werden kann, kann für eine Feineinstellung
und Glätteng des Klebstoffilms beiderseits der oberen Walze bzw. exzentrisch zu
dieser, zweckmäßig in Höhe der Walzenachse, auch noch je eine vorzugsweise verstellbare
Klebstoffausgleichswelle vorgesehen werden.
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Des weiteren ist es, gleichfalls im Sinne der Erzielung einer möglichsten
Gleichmäßigkeit des Klebstoffauftrages und einer Erfassung aller Zonen des aufgefächerten
Buchblockrückens bei gleichzeitiger Vermeidung etwaiger überschüssiger und unerwünschter
Klebstoffabgaben,
besonders vorteilhaft, insbesondere dann, wenn es sich um Buchblöcke handelt, welche
nicht durchweg 'gleichmäßig aus Einzel- oder Doppelblättern in sich gleicher Art,
sondern aus zwei oder mehr artmäßig voneinander abweichenden Stapeln von in sich
gleichen Einzel-oder Doppelblättern bestehen, zu den Vorrichtungen der vorerwähnten
Art, sei es solchen gemäß Hauptpatent oder solchen gemäß einer der Ausführungsformen
gemäß vorliegender Erfindung, noch eine besondere Zusatzvorrichtung vorzusehen.
Dieselbe besteht aus einem oder mehreren in ihrer Länge zumindest der Blatthöhe
des zu fächernden Buchblockes entsprechenden Einsatzstäben oder -leisten geringen
Querschnittes, z. B. solchen von etwa 1 bis 2 mm Stärke und 5 bis 6 mm Breite,,
welche in den zum Fächern bestimmten Buchblock, zweckmäßig nach dessen Einspannen
in die Preßleisten, eingelegt werden können und beim Auffächern zu einer entsprechenden
stufenweisen Aufgliederung des Buchrückens führen.
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Ist beispielsweise ein Buchblock in seinem Rückenteil zu fächern und
mit Klebstoff zu imprägnieren, welcher aus einem in sich einheitlicher Stapel von
Einzelblättern, z. B. normalen Textseiten auf gewöhnlichem Buchdruckpapier und einem
in sich einheitlichen Stapel von Doppelblättern, z. B. Landkarten auf stärkerem
Papier, besteht, so kann und wird gewöhnlich auch beim Fächern des Buchblockes der
Fall eintreten, daß sich der aus Doppelblättern bestehende Buchblockteil kürzer
als der aus Einzelblättern bestehende Buchblockteil fächert und daß auf Grund dessen
in der Fächerrückenkurve an der Berührungsstelle beider Buchblockteile ein zurückspringender
Mittelabsatz entsteht. Dieser läßt die Doppelblattrücken, welche dem Einzelblattstapel
benachbart sind, etwas zurücktreten und sie so von dem Klebstoffauftrag unter Umständen
nicht oder nur bedingt erfassen. Werden dagegen Einsatzstäbe oder -leisten der erwähnten
Art zwischen diene einzelnen Stapel eingesetzt, so wird hierdurch der Buchblock
beim Auffächern gewissermaßen in zwei in gewissem Abstand voneinander verlaufende
Einzelfächer zerlegt und läßt eine solche Aufteilung dann auch die erwähnte Nachbarzone
des Doppelblattstapels einwandfrei von dem Klebstoffauftrag erfassen und damit eine
einwandfreie Imprägnierung aller Teile des aufgefächerten Buchblockrückens gewährleisten.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art in
beispielsweiser Ausführungsform schematisch veranschaulicht.
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In der Zeichnung bezeichnet t eine Grundplatte, auf welcher in den
Halterungen 2 und 3 untereinander die Walzen 4 und 5, die Wanne 6 und seitlich neben
der Walze 5 die Achse für das Zahnrad 7 gelagert sind. Die Walzen 4 und 5 sind mittels
der Einrichtungen 8 und 9 in ihrem Abstand zueinander regelbar, so daß man es ohne
weiteres in der Hand hat, wieviel von dem durch die Walze 5 aus der Wanne 6 aufgenommenen
Klebstoff an die Walze 4 abgegeben wird und damit zum Auftrag. auf den Buchblockrücken
gelangt. Die Walzen 4 und 5 sind ferner vermittels der Zahnräder 1 o und 1 t gegenläufig
gekuppelt. Die untere Walze 5 ist in ihrer Achse 12 mit der Handkurbel
13 ausgerüstet und steht durch das Zahnrad 14 kraftschlüssig mit dem Zahnrad
7 in Verbindung, wodurch dieses eine zu der unteren Walze 5 gegenläufige mit der
der Walze 4 übereinstimmende Drehrichtung- erhält. Am anderen Ende der Welle des
Zahnrades 7 ist ein ebensolches (in der Zeichnung nicht sichtbares) Zahnrad angeordnet.
An diesen beiden letzterwähnten Zahnrädern ist das in seiner Länge verstellbar eingerichtete
Hebelgestänge 15 bzw. 16 exzentrisch angelenkt. Mit ihrem anderen Ende sind diese
Hebelgestänge 15 und 16 an dem Zahnrad 17 bzw. 18 exzentrisch angelenkt.
Diese Zahnräder 17 und 18 sind an den in ihrer Höhenlage verstellbar eingerichteten,
auf der Grundplatte 1 angeordneten Stativen 19 und 2o drehbar angeordnet, und stehen
in kraftschlüssiger Verbindung mit den außerdem noch auf diesen Stativen drehbar
angeordneten Zahnrädern 21 und 22. Diese Zahnräder 21 und 22 tragen je ein Organ
23 bzw. 24, zwischen welche das Preßleistenpaar 25 eingehängt werden kann, in welches
der Buchblock 26 mit seinem dem Buchblockrücken abgewandten Teil eingespannt ist.
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Beiderseits der oberen Walze 4 'ist je ein Gitter oder Rost 27 bzw.
28 angeordnet, dessen obere Randkanten waagerecht verlaufen und welcher die obere
Walze 4, ohne ihren Umlauf zu behindern, nur mit dem jeweils obersten Teil ihrer
Mantelfläche frei nach oben herausragen läßt. Diese Gitter oder Roste 27 und 28
bestehen aus je zehn Profilstücken, welche senkrecht zu der Achse der Walze 4 und
mit durch zylindrische Zwischenstücke 29 erzieltem Abstand auf der .durchgehenden,
parallel zu der Achse der Walze 4 verlaufendem Halterung 3o angeordnet sind. In
ihrem der Walze 4 abgekehrten Endteil sind- diese Profilstücke in der dargestellten
Weise nach abwärts geneigt ausgebildet und laufen so in der Mantelfläche der zylindrischen
Zwischenstücke 29 bzw. mit diesen aus.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß der durch Drehen der Handkurbel
13' in Schwenkbewegung versetzte Buchblock 26 mit seinem Rückenteil' zunächst
nur auf den Rost 28 bzw. bei umgekehrter Schwenkbewegung auf den Rost 27 auftrifft
und von diesem gefächert wird und somit in bereits völlig aufgefächertem Zustand
über die Walze 4 geführt und von dieser mit Klebstoff imprägniert wird.