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Verfahren zur Herstellung von Steroid-13-carbonsäuren Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren, das ermöglicht, auf vorteilhafte Weise Steroid-l7-carbonsäuren
zu gewinnen. Es besteht darin, daß man in d a°1 23-21-Oxycholadienen die Seitenkette
oxydativ zur entsprechenden Ätiocholansäure abbaut.
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Die als Ausgangsstoffe verwendeten d 2°" 3-21-Oxycholadiene werden
z. B. durch Behandlung von d 2°, Zg-21-Halogencholadienen mit Mitteln erhalten,
die ein aliphatisch gebundenes Halogenatom durch eine freie Hydroxylgruppe ersetzen.
Die d M' Sa-21-Halogencholadiene selbst sind in einfacher Weise herstellbar und
können von beliebiger Konfiguration sein. Sie enthalten in der Seitenkette konjugierte
Kohlenstoff -Kohlenstoffdoppelbindungen und sind im übrigen gesättigt oder, z. B.
in 4-,5-,7-,9-, 11-, r4- und bzw. oder 16-Stellung ungesättigt. Außer dem
Halogenatom in 21-Stellung, können sie beliebige weitere Substituenten aufweisen,
insbesondere Hydroxyl-, Acyloxy-, Alkoxy-, Aryloxy- und bzw. oder Ketogruppen z.
B. in 3-. 7-, w-und bzw. oder 12-Stellung, Halogenatome z. B. in 4-, 5- oder 6-Stellung,
sowie Aryl- oder Alkylgruppen, beispielsweise in 24-Stellung.
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Die Herstellung der d e°1 23-21-Oxycholadiene kann auf verschiedene
Weise erfolgen Man führt beispielsweise die d 8°I M-2r-Halogencholadiene mit verseifenden
Mitteln, z. B. mit Gemischen aus Wasser und indifferenten organischen Lösungsmitteln,
wie wässerigem Aceton oder Dioxan,
direkt in 2i-Oxyverbindungen'über.
Außerdem lassen sich die 2i-Halogenverbindungen auch zuerst mit umesternden Mitteln,
z. B. mit carbonsauren oder sulfonsauren Salzen, wie essig-, propion- oder benzoesauren
Salzen, bzw. methansulfonsauren oder toluolsulfonsauren Salzen, in veresterte 2i-Oxyverbindungen
oder mit veräthernden Mitteln, z. B. mit Alkoholen oder Phenolen, wie Methanol,
Äthanol, Benzylalkohol, Tetraacylglucose oder Heptaacyllactose, bzw. mit entsprechenden
Alkoholaren oder Phenolaten, in verätherte 2i-Oxyverbindungen überführen. Die 2i-Ester
bzw. -Äther werden anschließend, alkalisch oder sauer, zu freien 2i-Oxyverbindungen
verseift.
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Diese Umsetzungen gehen im allgemeinen infolge der großen Reaktionsfähigkeit
der 2i-Substituenten bei Zimmertemperatur oder unter Erwärmen glatt vor sich. Bei
der Einwirkung von wässerigen Lösungsmitteln bzw. von Alkoholen oder Phenolen auf
die 2i-Halogenide können zur Entfernung des entstehenden Halogenwasserstoffs säurebindende
Mittel zugesetzt werden, z. B. Lösungen oder Aufschwemmungen von Metallcarbonaten
oder -hydroxyden, wie Erdalkali-, Alkali- oder Silbercarbonaten oder -hydroxyden.
Die Behandlung mit den umesternden Mitteln erfolgt in Suspension oder in Lösung,
unter Verwendung z. B. der entsprechenden Carbonsäuren, gegebenenfalls mit Säureanhydriden,
von organischen, wässerigorganischen oder inerten Lösungs- bzw. Verdünnungsmitteln.
Ähnlich läßt man auch die Alkoholare bzw. Phenolate in Lösung, insbesondere des
entsprechenden Alkohols, oder in Suspension, z. B. in einem inerten Lösungsmittel,
reagieren.
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Es hat sich gezeigt, daß bei dieser Herstellungsweise außer den d
Z°>U-2i-Oxycholadienen und ihren Estern wahrscheinlich isomere Verbindungen entstehen,
die sich durch Behandlung mit isomerisierenden Mitteln, wie Erhitzen mit wässerigerEssigsäure,
in die d $°> 8$-2i-Oxycholadiene und ihre Ester überführen lassen. Die Bildung der
isomeren Verbindungen kann auch durch geeignete Wahl der Verdünnungsmittel wesentlich
zurückgedrängt werden, z. B. durch Umsetzung der 2i-Halogencholadiene mit Kaliumacetat
in Aceton.
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In den genannten Ausgangsstoffen wird verfahrensgemäß die Dien-Seitenkette
der 2i-Oxyverbindungen durch Oxydationsmittel zur entsprechenden Ätiocholansäure
abgebaut. Genannt sei hier insbesondere z. B. die Oxydation mittels einer Verbindung
des 6-wertigen Chroms, wie Chromsäure, sowie mit Permanganat, ferner die Ozonisierung
und oxydative Spaltung der Ozonide, die Einwirkung von Peroxyden, wie Benzopersäure,
Phthalomonopersäure oder Wasserstoffsuperoxyd, vorteilhaft in Gegenwart von Osmiumtetroxyd,
und die Spaltung der bei der Verseifung der Oxydringe oder durch direkte Anlagerung
je zweier Hydroxylgruppen an die Doppelbindungen entstandenen Glykole, z. B. mittels
Chromsäure oder Permanganat.
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Bei dieser Oxydation sind zweckmäßig im Cyclopentanopolyhydrophenanthrenkern
enthaltene Doppelbindungen, z. B. mittels Halogen oder Halogenwasserstoff, geschützt,
falls ein solcher Schutz nicht durch die besonderen Eigenschaften des ungesättigten
Systems, z. B. bei einer Doppelbindung mit a-ständiger Ketogruppe oder einer Doppelbindung
in ii, i2-Stellung, überflüssig ist. Ferner lassen sich oxydierbare Substituenten,
beispielsweise Kernhydroxylgruppen, in an sich bekannter Weise, z. B. durch Veresterung
oder Verätherung, schützen und nach der Oxydation, z. B. durch Einwirkung verseifender
Mittel, partiell oder insgesamt gegebenenfalls wieder in Freiheit setzen. Falls
aber eine Umwandlung freier Ringcarbinolgruppen zu Ketogruppen erwünscht ist, so
kann eine solche in an sich bekannter NVeise gleichzeitig mit dem oxydativen Abbau
der Seitenkette oder in besonderer Reaktion durchgeführt werden, insbesondere durch
Einwirkung oxydierender bzw. dehydrierender Mittel. Als oxydierende Mittel finden
auch hier z. B. Chromsäure, Permanganate u. dgl. Verwendung, als dehydrierende Mittel
insbesondere Metallalkoholate oder -phenolate und Carbonylverbindungen (Austausch
der Oxydationsstufen) oder z. B. Metallpulver unter der Einwirkung von Hitze und
Vakuum. Auch bei der Oxydation von Ringcarbinolgruppen lassen sich vorhandene Kohlenstoffdoppelbindungen
gegebenenfalls in der erwähnten Weise schützen.
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Vor oder nach der Oxydation können ferner alle oder auch nur ein Teil
der vorhandenen veresterten oder verätherten Hydroxylgruppen in Freiheit gfsetzt
oder unter Bildung einer Kohlenstoffdoppelbindung abgespalten werden. Dies geschieht
z. B. bei acylierten und verätherten Hydroxylgruppen durch alkalische oder saure
Verseifung, oder thermisch, bei Halogenwasserstoffsäureestern durch Einwirkung alkalischer
Mittel, carbonsaurer Salze oder tertiärer Amine und bei Sulfonsäureestern mittels
tertiärer Amine bzw. thermisch.
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Schließlich ist es möglich, ebenfalls vor oder nach der Oxydation,
freie Kernhydroxylgruppen mit veresternden oder veräthernden Mitteln umzusetzen.
So können z. B. in an sich bekannter Weise Acylderivate, wie Acetate, Propionate,
Benzoate oder Anthrachinoncarbonsäureester, Sulfonsäureester, wie Methansulfonate
oder Tosylate, Kohlensäureester, wie Alkylcarbonate, oder Äther, wie Methyl-, Äthyl-
oder. Trimethylphenyläther, Glukoside u. dgl. gewonnen werden.
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Die erhaltenen Produkte lassen sich, wie üblich abtrennen und reinigen,
beispielsweise durch Umkristallisieren, Überführung in ihre Ester und Chrorriatographie,
Sublimation; partielle Verseifung, Überführung in ihre Salze und Ausnutzung deren
unterschiedlicher Löslichkeit oder, sofern sie Ketogruppen enthalten, durch Umsetzung
mit Ketonreagenzien. Die Verfahrensprodukte, gesättigte und ungesättigte Säuren
vom Typus der Ätiocholansäure, sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von
Arzneimitteln, insbesondere des Corpusluteumhormons und der Nebennierenrindenhormone.
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Der neue Seitenkettenabbau gestattet in übersichtlicher und mit guter
Ausbeute verlaufender Reaktion, direkt mindestens 4 Kohlenstoff atome der Seitenkette
zu entfernen. Er stellt den besten Übergang von den Gallensäuren zu den Ätiocholansäuren
dar.
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Das Verfahren sei an Hand des im Beispiel i beschriebenen Abbaus des
d z°,"-3, i2-Diacetoxy-2i-brom-24, 24-diphenylcholadiens zur 3, i2-Diacetoxyätiocholansäure
näher erläutert
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben, wobei zwischen
Gewichtsteil und Volumteil die gleiche Beziehung besteht wie zwischen Gramm und
Kubikzentimeter.
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Beispiel i 1 Zur Herstellung des Ausgangsstoffes 420'2g-3, 12-Diacetoxy-2l-oxy-24,
24-dipllenylcholadiens werden 3 Gewichtsteile A 20.2a-3, I2-Diacetoxy-2r-brom-24,
24-diphenylcholadien mit io Volumteilen Wasser, go Volumteilen Aceton und 3 Gewichtsteilen
Calciumcarbonat 2 Stunden auf dein Wasserbad erhitzt. Die Lösung befreit man im
Vakuum vom Aceton, schüttelt die erhaltene wässerige Suspension mit Äther aus, wäscht
die ätherische Lösung mit verdünnter Salzsäure und Wasser, trocknet unddampft sieein.
Das d 20,2s-3, i2-Diacetoxy-21-oxy-24, 24-diphenylcholadien kristallisiert aus Methanol
in wolligen Nadeln, die bei 123 bis 125° schmelzen, wieder erstarren und schließlich
bei 167 bis 169° schmelzen.
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2 Gewichtsteile dieser Verbindung werden in 50 Volumteilen
go0/0iger Essigsäure kalt gelöst und bei 15° mit einer Lösung von 1,5 Gewichtsteilen
Chromtrioxyd in 20 VOlllmtellerl go0/0iger Essigsäure versetzt. Nach iistündigenl
Stehen kühlt man ab, zersetzt die unverbrauchte Chromsäure vorsichtig mit etwas
Natriumbisulfitlösung und engt die Reaktionslösurrg unter mehrmaliger Zugabe von
Wasser im Vakuum ein. Die wässerige Suspension zieht man mit einem Ätller-Chloroform-Gemisch
(4: 1) aus, wäscht den Extrakt mit Wasser und zieht hierauf mit verdünnter Sodalösung
die Säuren aus der Äther-Chlorofo@rnl-1_fisurlg aus. Die Sodalösungen werden mit
Salzsäure angesäuert und mit Äther extrahiert. Die ätherische Lösung wäscht man
mit Wasser, trocknet und dampft sie ein. Aus Äther-Pentan-Gemisch kristallisiert
die bekannte 3, z2-Diacetoxyätiocholansäure aus. Sie schmilzt bei 196 bis i98°.
Zur Reinigung wird sie zweckmäßig in Äther mit überschüssiger Diazomethanlösung
methyliert und der erhaltene 3, i2-Diacetoxyätiocholansäuremethylester aus wässerigem
Methanol umkristallisiert. Er schmilzt bei 149 bis i50°. Beispiel 2 8 Gewichtsteile
d 20'2$-3, 12, 2i-Trioxy-24, 24-diphenylcholadien löst man in ioo Volumteilen go0/0iger
Essigsäure, versetzt die Lösung mit einer solchen von Gewichtsteilen Chromtrioxyd
in 50 Volumteilen 9o0/0iger Essigsäure und läßt 8 Stunden bei 15° stehen.
Dann wird die unverbrauchte Chromsäure unter Abkühlung vorsichtig mit etwas Natriumbisulfitlösung
zersetzt, die Lösung unter mehrmaligem Zusatz von Wasser im Vakuum eingeengt und
die zurückbleibende wässerige Suspension mit einem Äther-Chloroform-Gemisch (4:
1) ausgezogen. Die Äther-Chloroform= Lösung wäscht man mit Wasser und extrahiert
sie mit verdünnter Sodalösung. Die Sodalösungen werden mit Salzsäure angesäuert
und mit Äther ausgezogen. Die ätherische Lösung wird dann mit Wasser gewaschen,
getrocknet und eingeengt. Aus dem Rückstand kristallisiert die bekannte 3, i2-Diketoätiocholansäure
allmählich aus. Nach Umkristallisiereri aus Äther schmilzt sie bei 176 bis 177°.
Beim Behandeln mit Diazomethan in einem Benzol-Äther-Gemisch erhält man den 3, 12-Diketoätiocholansäuremethylester,
der aus Acetonäther, umkristallisiert, bei 169 bis 171° schmilzt.
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Das in diesem Beispiel als Ausgangsstoff verwendete d20, 2a-3, 12,
21-Trioxy-24, 24-diphenylcholadien kann z. . wie folgt hergestellt werden io Gewichtsteile
d 20, 2a-3,12-Diacetoxy-2i-brom-24, 24-diphenylcholadien und io Gewichtsteile wasserfreies
Kaliumacetat werden mit ioo Volumteilen Eisessig 2 Stunden unter Feuchtigkeitsausschluß
am siedenden Wasserbad erhitzt. Die klare Lösung dampft man danach im Vakuum ein,
versetzt den Rückstand mit Wasser und zieht mit Äther aus. Die ätherische Lösung
wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Den Rückstand kristallisiert
man aus Aceton-Methanol um und erhält das 4 23#2s-3,12, 2 i-TriacetOxy-24, 24-diphenylcholadien
vom F. = 175 bis 1770.
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Die nicht mehr kristallisierenden Mutterlaugen werden dann eingedampft,
in 50 Volumteilen 8o0/0iger Essigsäure i Stunde auf dem Wasserbad erhitzt
und wie oben aufgearbeitet. Aus einem Gemisch von wenig Aceton und Methanol kristallisiert
weiteres d 20'2$-3,12, 2 i-Triacetoxy-24, 24-diphenylcholadienaus. Die nicht mehr
kristallisierenden Mutterlaugen des letzten Produktes werden dann noch so oft mit
8o0/0iger Essigsäure wie oben behandelt, bis nach der Behandlung und nach Aufarbeitung
nichts mehr auskristallisiert.
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Dieselbe Verbindung wird auch erhalten, wenn man z. B. io Gewichtsteile
des d 20'2$-3, 12-Diacetoxy-2i-Brom-24, 24-diphenylcholadiens und 2o Gewichtsteile
wasserfreies Kaliumacetat in 200 Volumteilen Aceton 6 Stunden am Rückflußkühler
unter Feuchtigkeitsausschluß
kocht. Die Aufarbeitung wird dann
gleich wie bei der Umsetzung in Eisessig ausgeführt.
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io Gewichtsteile des d2°,23-3, 12, 2i-Triacetoxy-24, 24-diphenylcholadiens
werden in go Volumteilen Methanol und io Volumteilen Benzol aufgenommen, mit 3 Gewichtsteilen
Kaliumhydroxyd und etwas Wasser versetzt und i Stunde auf dem `'Wasserbad unter
Rückfluß erhitzt. Die Reaktionslösung dampft man nach Zusatz von etwas Wasser im
Vakuum ein, schüttelt die wässerige Suspension mit Äther aus, wäscht die ätherische
Lösung mit Wasser, trocknet, dampft sie ein und erhält als Rückstand (las A 2°#22-3,
12, 2i-Trioxy-24, 24-diphenylcholadien.
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Beispiel 3 io Gewichtsteile d 2°'23-3-Keto-i2-acetoxy-2i-brom-24,
24-diphenylcholadien werden mit i8o Volumteilen Aceton und 20 Volumteilen Wasser
unter Zusatz von 3 Gewichtsteilen Calciumcarbonat 2 Stunden -am Rückflußkühler auf
dem Wasserbad erhitzt. Die Suspension engt man im Vakuum ein, äthert sie aus, wäscht
die ätherische Lösung mit verdünnter Salzsäure und Wasser, trocknet und dampft sie
ein.
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Das erhaltene d 2°,23-3-Keto-12-acetoxy-2i-oxy-24, 24-diphenylcholadien
wird bei o` in 5o Volumteilen Äthylenchlorid und ioo Volumteilen go%iger Essigsäure
gelöst, mit 4,2 Gewichtsteilen Chromtrioxyd versetzt und 2o Stunden bei o° stehengelassen.
Den Chromsäureüberschuß zersetzt man dann vorsichtig mit etwas Natriumbisulfitlösung
und engt die Reaktionslösung unter mehrmaligem Zusatz von Wasser im Vakuum ein.
Die wässerige Suspension wird mit einem Äther-Chloroform-Gemisch (4: 1) ausgezogen,
die Äther-Chloroform-Lösung mit Wasser gewaschen und mit verdünnter Sodalösung extrahiert.
Die Sodalösungen werden mit Schwefelsäure angesäuert und mit Äther ausgezogen, die
ätherischen Lösungen mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Die erhaltene
3-Keto-i2-acetoxyätiocholansäure wird zweckmäßig mit Diazomethan in ihren Methylester
übergeführt und dieser aus Äther-Petroläther umkristallisiert. Der 3-Keto-i2-acetoxyätiocholansäuremethylester
schmilzt bei 95 bis g6°. Beispiel 4 Zur Herstellung des in diesem Beispiel
verwendeten Ausgangsstoffes verfährt man z. B. wie folgt Das durch Einwirkung von
N-Bromsuccinimid auf io Gewichtsteile d 4>2°#23-3-Keto-24, 24-diphenylcholatrien
erhaltene d 4,2°,23-3-Keto-2i-brom-24, 24-diphenylcholatrien erhitzt man mit 2o
Gewichtsteilen trockenem Kaliumacetat in ioo Volumteilen Aceton 6 Stunden auf dem
Wasserbad. Dann wird die Suspension im Vakuum eingedampft, der Rückstand mit Wasser
versetzt und mit Äther ausgezogen. Die ätherische Lösung wäscht man mit Wasser,
trocknet und dampft sie ein.
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5 Gewichtsteile dieses d 4,2°#23-3-Keto-2i-acetoxy-24, 24-diphenylcholatriens
werden in io Volumteilen Methanol und io Volumteilen Benzol gelöst, mit einer Lösung
von 2 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat in wenig Wasser versetzt und i Stunde unter
Rückfluß auf dem Wasserbad erhitzt. Die Lösung engt man dann nach Zusatz von Wasser
im Vakuum ein, zieht die erhaltene wässerige Suspension mit Äther aus, wäscht die
ätherische Lösung mit Wasser, trocknet und dampft sie ein. Dabei erhält man das
d4,2°,23-3-Keto-2i-oxy-24, 24-diphenylcholatrien.
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Dieselbe Verbindung kann ebenfalls direkt aus d4'2°123-3-Keto-2i-brom-24,
24-diphenylcholatrien auf folgende Weise erhalten werden: Man löst io Teile davon
in i8o Volumteilen Aceton (oder Dioxan) und 20 Volumteilen Wasser, setzt io Gewichtsteile
Calciumcarbonat zu und erhitzt 2 Stunden auf dem Wasserbad am Rückflußkühler. Dann
dampft man nach Zusatz von Wasser im Vakuum ein, zieht mit Äther aus, wäscht die
ätherische Lösung mit Salzsäure und Wasser, trocknet und dampft sie ein, wobei ebenfalls
. d4,2°,23-3-Keto-2l-oxy-24, 24-diphenylcholatrien erhalten wird.
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Die auf die eine oder andere Weise erhaltene 21-Oxyverbindung wird
anschließend in 5o Volumteilen Äthylenchlorid und 5o Volumteilen go%iger Essigsäure
gelöst, bei-5°mit einer Lösung von 3 Gewichtsteilen Chromtrioxyd in 5o Volumteilen
go°/Qiger Essigsäure versetzt und 20 Stunden bei o° stehengelassen. Den Chromsäureüberschuß
zersetzt man vorsichtig unter Abkühlung mit etwas Natriumbisulfitlösung und engt
die . Lösung unter mehrmaligem Zusatz von Wasser im Vakuum ein. Die wässerige Suspension
wird mit einem Äther-Chloroform-Gemisch (4: 1) ausgezogen und die Äther-Chloroform-Lösung
mit Wasser gewaschen. Dann zieht man die Säuren mit verdünnter Sodalösung aus. Die
mit, Salzsäure angesäuerten Sodalösungen werden mit Äther extrahiert, die ätherischen
Lösungen mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Die 44-3-Ketoätiocholensäure
schmilzt nach Umkristallisieren aus wenig Aceton und Äther bei 237 bis 24o°. Die
Methylierung mit Diazomethan ergibt ihren Methylester, der aus Methanol umkristallisiert,
bei 129 bis 131° schmilzt. Beispiel 5 io Gewichtsteile d2°'23-3-Acetoxy-5-chlor-2i-brom-24,
24-diphenylcholadien löst man in 300 Volumteilen Aceton, setzt
30 Volumteile Wasser und io Gewichtsteile Calciumcarbonat zu und erhitzt
das Gemisch i Stunde auf dem Wasserbad. Die Suspension wird mit Wasser verdünnt,
im Vakuum eingeengt und mit Äther ausgezogen. Die ätherische Lösung wäscht man mit
verdünnter Salzsäure und Wasser, trocknet und dampft sie ein.
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Das so erhaltene d 2°#23-3-AcetOxy-5-chlor-2i-oxy-24, 24-diphenylcholadien
wird in 50 Volumteilen Äthylenchlorid und ioo Volumteilen Essigsäure gelöst
und mit einer Lösung von 5 Gewichtsteilen Chromtrioxyd in io Volumteilen Wasser
2o Stunden bei o° oxydiert. Das Oxydationsgemisch arbeitet man,wie in den vorigenBeispielen
beschrieben, auf. Die erhaltene 3-Acetoxy-5-chlorätiocholansäure wird mit einer
Lösung von 3,5 Gewichtsteilen Kaliumhydroxyd in ioo Volumteilen Äthanol i Stunde
am Rückflußkühler auf dem Wasserbad gekocht. Die Lösung versetzt man dann mit Wasser,
engt sie im Vakuum ein, säuert mit Salzsäure an, nutscht die Fällung ab, wäscht
sie mit Wasser und wenig Aceton und kristallisiert aus Dioxan um.
Die
erhaltene d 5-3-Oxyätiocholensäure schmilzt bei 28o°. Sie kann durch Behandlung
mit Diazomethan leicht in ihren Methylestei übergeführt werden. Dieser kristallisiert
aus Methanol in Nadeln vom F. = 178 bis i8o°.
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Beispiel 6 3 Gewichtsteile 42°'2$-3, ii-Diketo-2i-brom-24, 24-diphenylcholadien
werden in 5o Volumteilen Aceton-Wasser-Gemisch (9: i) gelöst und i1/2 Stunden mit
2,5 Gewichtsteilen Calciumcarbonat auf dem Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Die
Suspension versetzt -man mit etwas Wasser, engt sie im Vakuum ein, zieht sie mit
einem Äther-Chloroform-Gemisch (4: i) aus, wäscht die Äther-Chloroform-Lösung mit
verdünnter Salzsäure und Wasser, trocknet und dampft sie ein.
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Der Rückstand, das d2°'23-3, ii-Diketo-2i-oxy-24, 24-diphenylcholadien,
wird in 25 Volumteilen Äthylenchlorid und 5o Volumteilen Essigsäure gelöst, bei
-5° mit einer Lösung von 1,7 Gewichtsteilen Chromtrioxyd in 5 Volumteilen
Wasser versetzt und 15 Stunden bei o° gtehengelassen. Das Oxydationsgemisch arbeitet
man, wie in den vorigen Beispielen beschrieben, auf. Die erhaltene 3, ii-Diketoätiocholansäure
wird mit einem 1J`berschuß an ätherischer Diazomethanlösung io Minuten stehengelassen.
Hierauf wird mit verdünnter Salzsäure, Wasser, verdünnter Sodalösung und Wasser
gewaschen, getrocknet und eingeengt. Beim Stehen kristallisiert der 3, ii-Diketoätiocholansäuremethylester
aus. Er schmilzt bei i85°. Beispiel 7 io Gewichtsteile d""$-3-Acetoxy-24, 24-diphenylallocholadien
werden mit Bromsuccinimid in das d2°,2$-3-Acetoxy-2r-brom-24, 24-diphenylallocholadien
übergeführt. Dieses kocht man 2 Stunden unter Rückfluß auf dem Wasserbad in ioo
Volumteilen Aceton-Wasser-Gemisch (g : i) mit io Gewichtsteilen Calciumcarbonat.
Die erhaltene Suspension arbeitet man, wie in den vorigen Beispielen beschrieben,
auf und erhält das d 8°"8-3-Acetoxy-2i-oxy-24, 24-diphenylallocholadien.
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Es wird anschließend in So Volumteilen Athylenchlorid und ioo Volumteilen
Essigsäure gelöst, bei -5° mit einer Lösung von 6,1 Gewichtsteilen Chromtrioxyd
in io Volumteilen Wasser versetzt und 2o Stunden bei o° stehengelassen. Das Oxydationsgemisch
arbeitet man, ebenfalls wie in den vorigen Beispielen beschrieben, auf. Die 3-Acetoxyätioallocholansäure
kristallisiert beim Benetzen mit Äther und schmilzt bei 245 bis 247°. Sie wird mit
überschüssiger ätherischer Diazomethanlösung versetzt, die Lösung nach io Minuten
mit verdünnter Salzsäure, Wasser, verdünnter Sodalösung und Wasser gewaschen, getrocknet
und eingedampft. Der 3-Acetoxyätioallocholansäuremethylester kristallisiert aus
Methanol und schmilzt bei 143 bis i44°.