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Verfahren und Vorrichtung zum Beschriften von Elektronenröhren oder
ähnlichen Gegenständen mit nichtebenen Oberflächen Die Erfindung befaßt sich mit
dem Aufstempeln von Firmen- und Typenbezeichnungen sowie gegebenenfalls noch weiteren
Beschriftungen (Herstellungsnummern, F-lerstellungsdaten usw.) von Elektronenröhren
oder ähnlichen Geräten mit nichtebenen Flächen. Das Aufstempeln wurde bisher derart
vorgenommen, daß das eigentliche Stempelrelief auf einer weichen Unterlage, meist
einem Gummituch, befestigt wird, gegen welches der zu stempelnde Gegenstand gedrückt
wird. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Gummikissen zu verwenden, die z. B.
mit Luft gefüllt sind. Das Gummituch schmiegt sich dabei mehr oder weniger gut alt
die Oberfläche des zu stempelnden Objektes an, wodurch der Stempel zum Abdruck gelangt.
Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß der Flächendruck, mit dem die einzelnen
Stempelelemente auf den zu stempelnden Gegenstand aufgedrückt «-erden, vor allem
bei stark oder ungleichmäßig gekrümmten Flächen, sehr unterschiedlich sein kann,
wodurch vielfach ein sehr unsauberer Stempelabdruck entsteht. Vor allem kann bei
gebogenen Flächen an den Rändern der Nachteil entstehen, daß ein gewisses Ziehen
des Gummituches zu einer Schmierbewegung des Stempels führt, so daß dort die entsprechenden
Bezeichnungen verwischt erscheinen. Ganz ungeeignet ist das bekannte Prinzip zum
Beschriften von konkaven, d. h. nach innen gewölbten Flächen.
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Die Erfindung beseitigt die geschilderten Nachteile der bekannten
Verfahren. Die Erfindung besteht darin, daß die Matrize durch Gas- oder Flüssigkeitsdruck
gegen die zu stempelnde Fläche gepreßt wird. Es ist dabei zweckmäßig, die Matrize
abwechselnd
(wahlweise) gegen die zu stempelnde Fläche und einen geeigneten Farbträger anzudrücken.
Die Erfindung ermöglicht auch die Anwendung eines Umdruckverfahrens, bei dem die
Einfärbung der Matrize, die in diesem Fall beispielsweise schon durch ein glattes
Gummituch gebildet sein kann, zuerst durch Aufpressen derselben an ein Stempelpositiv
vorgenommen wird, wonach dann der Stempel durch Umdruck auf den zu stempelnden Gegenstand
übertragen wird.
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Zur Ausübung des Verfahrens kann erfindungsgemäß eine Vorrichtung
verwendet werden, bei der eine geeignete Druckdose mit einer nachgiebigen, insbesondere
elastischen, die Matrize tragenden oder mittelbar bewegenden Wand, insbesondere
einem Gummituch od. dgl., versehen ist. Durch einen im Innern der Dose erzeugten
Überdruck wird die Matrize gegen das in geeigneter Lage vor dem Stempelrelief angebrachte
zu stempelnde Objekt gedrückt. Durch geeignete Formgebung und Materialauswahl der
nachgiebigen Wandung der Druckdose kann erreicht werden, daß beim Stempeln vorwiegend
nur eine Bewegung der Matrize gegen den zu stempelnden Gegenstand, nicht aber eine
senkrecht hierzu erfolgende Bewegung, die das unerwünschte Schmieren zur Folge hat,
bewirkt wird. Ein Gummituch läßt sich bei geeigneter Dimensionierung seiner Ausdehnung
und Elastizität vermöge des gleichmäßigen Flächendruckes am Stempel und wegen des
guten Abrollens der Stempelfläche am Objekt so einrichten, daß stets ein sauberer
Stempelabdruck erzielt wird.
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Die Einfärbung des Stempels kann zweckmäßig so erfolgen, daß die Stempeloberfläche
gegen eine gleichmäßige, mit Stempelfarbe überzogene, z. B. ebene Fläche ebenfalls
durch Überdruck in der Dose aufgedrückt wird. Durch geeignete Formgebung des Farbträgers
lälßt sich erreichen, daß nur die eigentliche Stempelfläche, nicht aber die Randbezirke
des Gummituches eingefärbt werden.
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Die Stempelvorrichtung läßt sich so gestalten, (laß sie zur Massenfertigung
teilweise oder vollständig selbsttätig arbeitet. Es ist weiterhin auch möglich,
zusätzliche Stempelanordnungen vorzusehen und mit der Vorrichtung zu vereinigen,
um z. B. weitere Daten, wie Fertigungsnummern, Fertigungsdaten usw., anzubringen.
So können z. B. selbsttätig fortschaltende Nummernstempel vorgesehen sein; weiterhin
können auch Stempel zur Beschriftung mit dem jeweiligen Herstellungsdatum usw. angebracht
sein. Die Erfindung eignet sich sowohl zur Beschriftung des Röhrenkopfes als auch
der Seitenteile von Röhrenkolben und kann schließlich auch als Röhrenringstempel
zur Beschriftung des Röhrenfußes bzw. der unteren Röhrenwandung benutzt werden.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. In
den Figuren sind Ausführungsbeispiele in ihren für die Erfindung wesentlichen Teilen
schematisch veranschaulicht. Die Fig. i a und 11) zeigen eine Druckdose in
Vorderansicht und im Schnitt. Die Druckdose i ist dabei an der Vorderseite mit einem
Gummituch 2 verschlossen, auf dem sich als Matrize der Stempel 3 befindet. An der
Dose i ist ein Rohrstück 4 angebracht, durch welches beispielsweise Druckluft oder
eine entsprechende Druckflüssigkeit eingeleitet werden kann. Die zu beschriftende
Röhre 5 wird durch eine geeignete Haltevorrichtung vor dem Stempel 3 gebracht, und
daraufhin wird durch Eindrücken von Druckluft in das Rohrstück 4 das Gummituch 2
mit dem Stempel 3 gegen den Kopf der Röhre 5 gepreßt.
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Dieser Vorgang ist in Fig.2 veranschaulicht. Hier sind für die gleichen
Teile die gleichen Bezugzeichen angewendet. Für den eigentlichen Stempelvorgang
ist lediglich ein kurzzeitiges Einlassen von -Druckluft notwendig. Nach Entfernen
der Druckluft nimmt das Gummituch 2 wieder die in Fig. i b veranschaulichte Lage
ein.
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In Fig.3 ist der Vorgang des Einfärbens des Stempels veranschaulicht.
Zu diesem Zweck wird in einem gewissen Abstand vor dem Gummituch 2 ein Farbträger
6 angebracht, wobei wiederum durch Eindrücken von Preßluft in das Rohrstück 4 der
Stempel gegen den Farbträger gepreßt und dadurch eingefärbt wird.
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In Fig.4 ist eine selbsttätig wirkende Vorrichtung zum Stempeln und
Einfärben dargestellt. Fig. 4a zeigt dabei die Vorderansicht einer solchen Vorrichtung,
während die Fig.41) und 4c die Arbeitsstellungen beim Einfärben und beim Aufstempeln
im Schnitt veranschaulichen. Die Druckdose ist wiederum mit i bezeichnet und mit
einem Gummituch 2 versehen, in dessen Mitte sich der Stempel 3 befindet. Die Anordnung
ist so getroffen, daß vor der Druckdose eine Drehscheibe 7 angebracht ist, die schrittweise
um 9o° gedreht wird und bei einer Umdrehung vier Arbeitsstellungen besitzt. An der
Drehscheibe 7 befinden sich zwei Farbteller 8 und 9. Diese werden dusch die Farbwalzen
i,o und i i eingefärbt. In den beiden anderen Vierteln der Drehscheibe sind geeignete
Öffnungen 12 und 13 vorgesehen, die nach entsprechendem Drehen der Scheibe 7 die
Druckdose zum Stempeln der gewünschten Gegenstände freigeben. Bei der in Fig. 4a
gezeigten Stellung der Drehscheibe ist die Druckdose zum Stempeln freigelegt; der
Vorgang des Stempelns selbst ist in Fig. 4c veranschaulicht. Währenddessen nehmen
die Farbteller 8 und Farbe von den Farbwalzen io und i i auf. Nach Entfernen der
Druckluft wird die Röhre 5 weggeführt und darauf die Drehscheibe 7 um go° gedreht.
Beim Wiedereinlassen von Druckluft wird der Stempel am Farbteller 8 oder 9 eingeführt,
so daß nach Auslassen der Luft und Weiterdrehung um weitere 9o° der Drehscheibe
die Stempelung der nächsten Röhre erfolgen kann. Eine solche Anordnung eignet sich
auch als vollautomatische Stempelmasdhine für die Massenfertigung von Röhren oder
ähnlichen Bauelementen.
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In Fig. 5 ist eine Anordnung veranschaulicht, bei der eine Ringstempelung
vorgenommen wird. Die Druckdose 14 ist dabei an ihrer Innenfläche mit einem Stempelband
15 versehen, mit dem die Ringstempelung erfolgt. Zum Einfärben dient ein Farbträger
i6,
der z@lindrisul@e Gestalt besitzt und in seiner Größe etwa der Dicke des zu stempelnden
Gegenstandes, z. B. der Röhre 17, an der Stempelfläche entspricht. Der Farbträger
16 kann durch eine geeignete, nicht n@iher dargestellte Vorrichtung in Richtung
des Doppelpfeiles 18 in vertikaler Richtung bewegt werden, so claß er in das Innere
des Ringstempels der ringförmigen Druckdose gelangt und beim Einlassen von Druckluft,
in das Röhrenstück i9 die gewünschte Einfärbung bewirkt. Zusätzlich ist hierbei
noch ein selbsttätig fortsehaltender -Nummernstempel 2o vorgesehen, der in Richtung
des gebogenen Doppelpfeiles 21 schwenkbar gehaltert ist. Auf diese Weise erhält
man einen Banderolenstempel mit fortlaufender Nummernstempelung.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig.6. Dabei ist in Fig. 6a
ein Querschnitt und in Fig. 6b eine Vorderansicht einer mit einem fortlaufenden
Nummernstempel versehenen Vorrichtung dargestellt. Im Gegensatz zu den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen befindet sich hier die Matrize nicht unmittelbar an (lern
die elastische Wandung der Druckdose bildenden Gummituch, sondern ist getrennt von
demselben in einem gewissen Abstand davor angebracht. Beim Einlassen der Preßluft
in die Druckdose drückt (las Gummituch gegen die Matrize, die ihrerseits erst gegen
den zu stempelnden Gegenstand angepreßt wird. Die Druckdose ist mit 22 bezeichnet
und an ihrer Rückseite mit einem TZolirstiiclk 23 zum Einlassen der Preßluft versehen.
Die vordere Wandung wird durch ein Gummituch 24 gebildet, vor dem sich in einem
gewissen Abstand der ebenfalls nachgiebige Träger, z. l). ein Gurnmitueli 25 der
Matrize 26, befindet. Außerdem befinden sich noch Gummibänder 27 vor (lern Gummituch
2.I, und zwar im Zwischenraum zwischen den Gummitüchern 24 und 25. Diese tragen
"Ziffern von o bis 9, so daß auf diese Weise entsprechend der Anzahl der Gummibänder
vielstellige Zahlen zusammengestellt werden können. Die Gummibänder laufen über
geeignete Rollen 28 und 29 oberhalb und unterhalb der Druckdose, die so groß bemessen
sind, daß der Rücklauf der endlos gewählten Bänder hinter der Rückwand- der Dose
22 vor sich geht. Die Einrichtung läßt sich leicht automatisieren, indem durch ein
selbsttätig arbeitendes Fortschaltwerk nach jeder Stempelung die letzte Stelle um
eine Ziffer weiterbeNvegt wird und der gesamte Zifferntransport nach Art eines Z@ihlwerkes
erfolgt. Es ist auch in zahlreichen anderen Fällen von Vorteil, die Matrize nicht
unmittelbar auf der nachgiebigen Wandung der 'Druckdose anzubringen. Dadurch wird
es nämlich leicht möglich, die Matrize nach Bedarf auszuwechseln und mit ein und
derselben Einrichtung verschiedenartige Stempelungen vorzunehmen.