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Hydraulisch heb- und senkbares Podium, insbesondere für Theaterbühnen
Bei großen heb- und senkbaren Podien, beispielsweise Theaterbühnen, besteht oft
die Notwendigkeit, Teile der Gesamtfläche für sich absenkbar auszugestalten. Solche
kleineren Versenkungen bieten bei Verwendung im Bühnenbetrieb die Möglichkeit einer
schnellen Durchführung von Verwandlungen. Sie werden bisher üblicherweise entweder
mit einem Handantrieb oder mit einer elektromotorisch angetriebenen Winde ausgestattet.
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Der Handantrieb einer Versenkung hat den Nachteil, daß hinreichende
Heb- und Senkgeschwindigkeiten oft nur dann erreicht werden können, wenn die Last
durch Degengewichte ausgeglichen ist. Hierbei müssen aber die Gegengewichte der
jeweiligen Last angeglichen werden, d. h. die, Gegengewichte müssen bei jeder Veränderung
er Aufbauten u. dgl. vergrößert oder verkleinert werden. Eine solche Veränderung
der Gegengewichte ist aber ziemlich zeitraubend. Außerdem hat ein solcher Handantrieb
den Nachteil, daß bei der Wegnahme von Lasten, z. B. durch Weggehen von Personen
auf einen anderen Bühnenteil, Überlast auf der Seite der Gegengewichte auftritt,
die nur schwer abzufangen ist.
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Der elektrische Antrieb gestattet wohl die Anwendung großer Heb- und
Senkgeschwindigkeiten und auch größere Belastungen, doch ist eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung,
welche bei solchen
Einrichtungen unbedingte Voraussetzung ist, nur
durch den Einbau kostspieliger Regelaggregate, wie Leon.ardsätze, zu erreichen.
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Größere Podien, beispielsweise inTheaterbühnen, werden vorzugsweise
hydraulisch gehoben und gesenkt. Zu diesem Zweck ist. eine Druckwasserzentrale vorhanden.
Es wäre erwünscht; auch die kleinen lieb- und senkbaren Teile der Gesamtfläche (kleine
Versenkungen) 'hydraulisch zu bewegen, zumal bei dieser Antriebsart eine stufenlose
Regelung der Heb-und, Senkgeschwindigkeit von der kleinsten Geschwindigkeit bis
zur Höchstgeschwindigkeit unabhängig von der Nutzlast möglich ist. Die Verwirklichung
eines hydraulischen Antriebes für kleine Versenkungen bietet aber deswegen erhebliche
Schwierigkeiten, weil bewegliche Leitungen oder biegsame Rohre erfahrungsgemäß bei
den hier vorliegenden Drücken, die bis etwa i2o atü gehen, und bei dem für die verlangten
großen Heb- und Senkgeschwindigkeiten (bis etwa 1,5 m/Sek.) erforderlichen Druckwasserbedarf
ungeeignet sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der bei beweglichen
Leitungen vorhandenen Nachteile eine Möglichkeit zum hydraulischen Antrieb von inheb-
und senkbaren Podien eingebauten Versenkungen, insbesondere für Theaterbühnen, zu
schaffen, bei welchem keinerlei Rohr- oder Schlauchkupplungen oder sonstige Verbindungen
zu lösen oder zu befestigen sind. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß mit dem Podium ein besonderer Anschluß an die außerhalb des Podiums
und fest im Gebäude artgeordnete Druckwasserquelle (Druckwasserzentrale) und ein
Anschluß an die Abwasserleitung fest verbunden sind. Dabei soll die Verbindung der
Anschlüsse an die Druckwasserquel.le bzw. an die Abwasserleitung durch je ein teleskopartig
ausziehbares und einschiebbares Röhrleitungsstück erfolgen. Als besonders zweckmäßig
ist dabei vorgesehen, daß der eine am Podium festliegende Teil der Teleskopleitung
als Tauchkolben und der andere am Gebäude festliegende Teil dieser Leitung als Führungszylinder
für den Tauchkolben ausgebildet wird. Durch eine solche Ausgestaltung wird erreicht,
daß an dem 'heb- und senkbaren Podium in jeder Höhenlage und auch während der Bewegung
des Podiums stets Druckwasser zur Verfügung steht und Abwasser abgeführt werden
kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. In ein heb- und senkbares und bei seiner Bewegung mittels Rollen 2
an einem Führungsgerüst 3 geführtes Podium i ist eine Versenkung 4 eingebaut, die
für sich, also unabhängig von der Bewegung des Podiums i, heb-und senkbar sein soll.
Zu diesem Zweck dient ein hydraulischer Antrieb 5, dessen Verstellbewegungen auf
die Führungsseile 6, übertragen werden. Der hydraulische Antrieb 5 steht über einen
Steuerschieber 7 und ein Absperrventil 8 mit einem auf <lern Podium i fest angeordneten
Druckwasseranschluß 9 und mit einem Abwasseranschluß io in Verbindung. Die Zuführung
des Druckwassers aus einer gemeinsamen, im Gebäude fest verlegten Druckwasserleitung
i i erfolgt über ein teleskopartig ausgebildetes Rohrleitungsstück 12, 13, dessen
einer beweglicher Teil 13 an dem Podium i festgelegt und mit dem Druckwasseranschluß
9 verbunden ist, während der andere Teil 12 fest eingebaut ist und mit der Druckwasserleitung
i i in Verbindung steht. In ähnlicher Weise erfolgt die Ableitung des Abwassers
durch ein teleskopartig ausgebildetes Rohrleitungsstück 14, 15, dessen einer Teil
15 am Podium i festliegt und sich an den Abwasseranschluß io anschließt, während
der andere Teil 14 an die feste Abwasserleitung 16 angeschlossen ist. Der Antrieb
für die Heb- und Senkbewegungen des Podiums i erfolgt ebenfalls hydraulisch, und
zwar mittels mehrerer Arbeitszylinder 17, die mit je einem als Tauchkolben ausgebildeten
Arbeitskolben 18 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise zusammenarbeiten.
Die Arbeitszylinder 17 sind zu diesem Zweck über ein Absperrventil i9 und einen
Steuerschieber 2o an die Druckwasserleitung i i bzw. an die Abwasserrückführleitung
16 angeschlossen.
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Die teleskopartig ausgebildeten Leitungsstücke 12, 13 und 14, 15 können
im Hinblick auf die hohen Drücke vorteilhaft wie folgt ausgebildet werden. Die festen
Teile 12, 14 dieser Leitungen können als Führungszylinder für je einen in sie eintauchenden
hohlen Kolben 13, 15 ausgebildet sein. Die Tauchkolben 13, 15 weisen dann eine über
ihre ganze Länge sich erstreckende kanalartige Bohrung auf. Es ist bei einer solchen
Ausgestaltung lediglich darauf zu achten, daß die wirksame Stirnfläche des der Druckleitung
angehörenden Tauchkolbens 13 so bemessen ist, daß die vom Druck des Wassers auf
die Kolhenstirnfläche herrührende Kraft stets kleiner-ist als der auf diesem Kolben
lastende Teil vom Eigengewicht des Podiums. Dies ist deswegen erforderlich, damit
die auf den Tauchkolben 13 wirkende, vom Diuckwasserherrührende Kraft die Senkbewegung
des Podiums i nicht stört.
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Es können auf die beschriebene Weise an einem heb- und senkbaren Podium
i also Druckwasseranschlußstellen 9 und Abwasseranschlußstellen io geschaffen werden,
die zur Versorgung einer beliebigen Anzahl von auf dem Podium i unterzubringender
hydraulischer Antriebe, etwa für mehrere Versenkungen 4, dienen können.