DE83885C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher gebräuchlichen auswechselbaren Hufeisenstollen und Griffe werden meist dadurch am Hufeisen befestigt, dafs man sie in ein an diesem vorgesehenes Loch einschraubt oder einsteckt. Diesen Stollen haftet der Uebelstand an, dafs sie leicht abbrechen. Dieser Uebelstand soll bei dem den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Stollen vermieden werden, während zugleich andere V'ortheile erreicht werden, auf die weiter unten ausführlicher Bezug genommen werden wird. Das Neuartige dieses Stollens besteht darin, dafs derselbe, statt zum Einschrauben oder Einstecken in ein am Hufeisen vorgesehenes Loch, zum Aufstecken auf den am Hufeisen bereits vorhandenen Stollen eingerichtet ist, wie dies in der Zeichnung bei dem in Fig. 1 und 2 in der Ober- bezw. in der Seitenansicht dargestellten Hufeisen α veranschaulicht ist. Die für derartige Aufsteckstollen zu verwendenden Hufeisen können auf maschinellem Wege von vornherein mit entsprechend geformten, angearbeiteten, also festen Stollen b und Griffen c hergestellt werden,' auf welche die auswechselbaren Stollen und Griffe d passen. Letztere sind zu diesem Zweck mit einer nach unten zu etwas verjüngt auslaufenden Oeffnung versehen, in die der am Hufeisen angeschmiedete Stollen beim Darüberstecken des Aufsteckstollens eintritt. Vermöge dieser Einrichtung tritt sich dieser Stollen sehr bald von selbst am Hufeisen fest. Beim Anbringen desselben braucht das "Hufeisen dem Pferde nicht abgenommen zu werden; vielmehr kann das Anbringen der Stollen in jedem beliebigen Augenblicke, selbst bei angespanntem Wagen und unterwegs vom Fuhrmann ohne Beihülfe eines Schmiedes und ohne besonderes Handwerkszeug besorgt werden. Damit die Pferde nicht auf den Spitzstollen längere Zeit zu stehen brauchen, können die Aufsteckstollen auch im Stalle leicht abgenommen werden, wodurch die Pferde mehr ausruhen.

Um die Stollen vom Hufeisen abzunehmen, kann man sich eines Schlüssels oder eines Geifsfufses oder hebelartigen Gegenstandes bedienen. Damit diesem ein wirksamer Angriffspunkt am Stollen geboten wird, richtet man zweckmäfsig den Aufsteckstollen so ein, dafs er an irgend einer Stelle nicht fest aufliegt, sondern ein wenig absteht. Durch Klopfen gegen den Stollen hilft man, wo nöfhig, ein wenig nach, wodurch dann der Stollen leicht vom Hufeisen gelöst wird.

Ein Abbrechen derartiger Stollen, wie solches bei Schrauben oder Einsteckstollen zuweilen vorkommt, ist bei den Aufsteckstollen so gut wie ausgeschlossen. Sollte ein solcher aber wirklich einmal unbemerkt brechen oder abfallen, dann ist darunter immer noch der angeschmiedete Stollen vorhanden, auf dem das Pferd geht.

Die Aufsteckstollen können nicht nur im Winter, sondern auch zu jeder anderen Jahreszeit angewendet werden, namentlich auch dann, wenn die am Hufeisen angearbeiteten Stollen

und Griffe schon zur Hälfte oder noch mehr abgelaufen sind. Sie können ferner auch da angewendet werden, wo bei hartem Steinpflaster die Stollen und Griffe sich schnell abnutzen, und dienen alsdann als Schutzstollen zur Schonung der eigentlichen Stollen, die möglichst lange erhalten bleiben sollen, damit das Hufeisen selbst nicht so oft vom Hufe abgenommen zu werden braucht. Für diesen besonderen Zweck können die Aufsteckstollen stumpf statt spitz geformt sein.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Einrichtung und Anbringungsweise am Griffe des Hufeisens die gleiche wie an den eigentlichen Stollen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Auswechselbarer Hufeisenstollen bezw. -Griff, welcher über den am Hufeisen festen Stollen bezw. Griff gesteckt wird und ohne weitere Befestigungsmittel unter dem Gewicht des Pferdes sich von selbst festtreten soll.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.