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Rohrbrunnenfilter l)ir l:rliiicltiiig bezieht sich auf Filterkörper
für kohrbrunnen und ist darin zu sehen, daß der Rohrbruniientilter atis einem Käfigskelett
mit achsparalleIen, iii :Uständen voneinander und in zweckmäßig gleichen Radialabständen
zwischen begrenzenden Muffen angeordneten Säulen und in den Öffnungen des Skelettes
angeordneten, fertig vorformten, z. l3. an der Baustelle als Ganzes einsetzbaren
Filterelementen, 7.B. Filterwänden in Form keramischer Schlitzplatten.
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Der Filterkörlier nach der Erfindung besteht also danach z. 13. aus
einem Säulenkäfig mit VerbindungsniLitten, bei welchem radiale, zwischen den scheiben-oder
flaiiscliringfcirmigen Muffen radial angeordnete Säulenwände, Hach prismatische
Säulen od. dgl. so angeordnet sind, <laß sie als Teil der Mantelober-H:iche nur
so viel ausmachen, als je nach ihrem .'0>-stand und Querschnitt zur .lufnahme der
statischen Kräfte erforderlich ist. In diese, von den statischen Kräften entlastet,
sind fertige Filterkörper eingebaut, die bezüglich Form und Material keine Rücksicht
auf die statische Beanspruchung verlangen, und deren Auswahl daher praktisch nur
unter dem Gesichtspunkt hoher, gleichmäßiger Filterleistung und hoher Korrosionsbeständigkeit,
glatter Oberfläche oder sonstiger Filtereigenschaften erfolgen kann. Diese Filterkörper
können etwa die Gestalt von Zylindersektoren oder Platten haben und aus verhältnismäßig
dünnem Steinzeug, Porzellan oder anderem keramischen Material bestehen und in Hinsicht
auf ihre geringe Stärke mit feinen Schlitzungen oder Lochungen ausgestattet sein.
Vorzugsweise bestehen sie aus dem Querschnitt des Filterkörpers entsprechend fertig
vorgebogenen, z. B. muldenförmigen oder schalenförmigen Elementen. Geeignet sind
z. ß. Filtersteine, wie sie als Filterplatten
für die chemische
Industrie unter verschiedenen Handelsnamen bekannt sind, die an sich in der Regel
geringe Festigkeiten besitzen, aber eine hohe, feinstufig einstellbare Filterleistung
bei ihrer Zierstellung vorzusehen erlauben. Solche Platten bestehen z. B. aus Kieselgur
oder anderem, mehr oder weniger feinkörnigem Gut, das mitunter keramisch, vorzugsweise
aber ;durch Kunstharz gebundenist. GemäBderErfiridungsindauchFiltereinsätze aus
Kunstharzen, z. B. auf der Grundlage von `Polyvinylharzen, Polyacrylharzen oder
aus solchen Harzen hergestellte Schlitzplatten u. dgl., verwendbar.; In Betracht
kommen auch mit solchen Kunstharzen überzogene Geriiste aus Metall, keramischem
Material u. dgl., die ebenfalls als fertige und transportfähige Gebilde, vorzugsweise
an der Baustelle, in das Skelettgerüst zur Bildung einer geschlossenen Mantelfläche
eingesetzt und leicht darin dauerhaft befestigt werden können.
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Zu letzterem Zweck sind gemäß der Erfindung vorteilhaft die Muffen,
die beiderseitig den Filterkörper begrenzen, und die Säulen, die auch radiale Wände
darstellen können, so ausgebildet, daß die Befestigung der Muffen und deren sichere
Halterung begünstigt wird. Diese Teile können z. B. mit Rahmenbänken, mit Nuten,
Einsparungenoder Aussparungen versehen sein.
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Für Brunnenkessel wurden bereits Anordnungen vorgeschlagen, bei denen
in eiserne Rahmen oder in durch Säulen gebildete Rahmen Filtereinsätze aus Glas
eingefügt werden. Diese Filtereinsätze bestehen dabei aber aus einer Anzahl nebeneinander
angeordneter Lamellen aus Glas, die durch den Rahmen zusammengehalten werden. Diese
Lamellen können parallel nebeneinander gepackt sein oder nach weiteren Vorschlägen
auch so angeordnet sein, daß ihr gegenseitiger Abstand sich mach der Brunnenachse
zu konisch erweitert. Der Einbau solcher Filterkörper setzt besondere Maßnahmen
und besondere Auswahl der Werkstoffe voraus, durch die die einzelnen schmalen Glasscheiben
mit einer gewissen Elastizität verbunden werden können, wenn der erstrebte Zweck
überhaupt erreicht werden soll; auch sind verhältnismäßig breite Glasscheiben unumgänglich.
Damit ergeben sich aber Einheiten zur Ausfüllung zwischen den Säulen oder Rahmenpfosten
von hohem Gewicht. Eine vollständige Fertigung des Filterkörpers durch Zusammenbau
aus den verschiedenen Einzelteilen zu einem geschlossenen Ganzen durch fachlich
geschulte Kräfte mit Hilfe besonderer Einrichtungen der Herstellungsstätte ist damit
unerläßlich.
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Man hat außerdem bereits Filterkörper aus durchgehenden Längsverbindungen
vorgeschlagen, die mittels Ringstücken zusammengehalten, aber mit Gewebe umspannt
sind. Wenn auch hierbei im Hinblick auf die durch den Stützkörper aufgenommenen
statischen Kräfte letztere bei Auswahl des Gewebes nicht mehr berücksichtigt werden
müssen, hat die Einbringung von Geweben bekanntlich verschiedene Nachteile.
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Durch Filterkörper nach der Erfindung wird die richtige Auswahl eines
geeigneten Filtermaterials wesentlich erleichtert und der Kreis der verwendbaren
Materialien erheblich erweitert. Durch die Möglichkeit einer Verwendung schmaler
Säulen und eines geeigneten Baustoffes für den Skelettkörper sowie feiner Muffenstärken
kann man ein Verhältnis des geschlossenen Teiles der Oberfläche zu der zwischen
den Elementen von den Filtereinsätzen gebildeten Filterfläche erreichen, das einen
sehr hohen Durchflußquerschnitt ergibt. Eine Einbuße an freiem Durchflußquer#chnitt,
wie besoriders bei der Anordnung von Geweben, ist nicht zu be-,"fürchten. In den
meisten Fällen kann sogar, auf das ganze Rohrl)runnenfilter bezogen, mit einer Erhöhung
der Filterleistung gerechnet werden. Zwar wird die Filterfläche durch die im übrigen
schmal zu haltenden Säulen des Skelettes etwas verringert, dafür wird aber die Filterleistung
in den Öffnungen zwischen den Säulen dadurch eine viel größere, daß die eigentlichen
Filterkörper kaum noch statische Aufgaben zu erfüllen haben und somit mit einer
viel größeren Wasserdurchlässigkeit hergestellt werden können, z. B. Schlitze sehr
eng nebeneinander angeordnet werden können Lind dennoch leicht transportfähige,
gut handzuhabende und in einfachster Weise anzubringende Gebilde darstellen. Sie
können als fertige Einsätze z. B. je nach Bedürfnis und Wahl des Auftraggebers an
der Baustelle selbst ausgesucht und einwandfrei angebracht werden. Infolge des getrennt
möglichen Transportes von Skelettkörper und einbaufertigen Filtereinsätzen sind
schließlich auch sehr viel. größere Stoßlängen anwendbar.
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Da man infolge der statischen Entlastung verhältnismäßig dünnwandige,
formbeständige Einsätze verwenden kann, so können nicht nur feinere Schlitzungen
vorgesehen werden, sondern auch die Anzahl. der Abstufungen der Korngröße für die
Kiesschüttung kann entsprechend verringert werden.
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Die Maßnahmen zur Anbringung der fertigen Einsätze sind sehr einfach,
z. B. kann durch Nut-und Federverbindung der Einsatz in axialer Richtung von einer
Seite eingeschoben werden und durch einen aufsetzbaren Muffenring in seiner Stellung
gehalten werden. Die Verbindung mit den umschließenden Skeletteilen kann z. B. mittels
Kunstharzen, z. B. durch Kunstharzverschweißung oder durch Verkittung, erfolgen.
Auch bei Verwendung von Einsätzen aus Steinzeug ist eine Verbindung mit Hilfe härtbarer
Kunstharze, aber auch mittels keramischer Schnellverbindungsmethoden möglich.
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Neben diesen Vorteilen hat die Ausbildung eine:: Filterkörpers gemäß
der Erfindung endlich noch den Vorteil, daß sich die Filtereinsätze aus keramischen
Werkstoffen wirtschaftlicher und mit geringerem Ausschuß herstellen lassen. Die
Fertigung keramischer Körper aus stärkeren Konstruktionsteilen, die aus einem Stück
mit dünnwandigen Flächenabschnitten bestehen, ist meist sehr schwierig, weil durch
die verschiedenen Abkühlungsverhältnisse nach dem Brennen leicht Rißbildungen auftreten.
Schließlich ist auch bei solchen Filterkörpern meist Handformung erforderlich und
anderenfalls die
.\tiordnung der Schlitze und deren Form sehr be-#chränkt.
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Die fertig vorgeformten Filtereinsätze gemäß der I?rfindung dagegen
aus ebenen oder gebogenen Platten ti. dgl. können mit beliebigen Schlitzformen maschinenmäßig
erzeugt werden. Spannungen u. dgl. sind nicht zu besorgen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine :\usfiihrungsforni eines Filterkörpers
nach der h.rfiti(lung, und zwar zeigt Fig. t, teilweise aufgebrochen. den Skelettkörper
des Filterkörpers, Fig. 2 schaubildlich eine fertig einsetzbare Filterplatte aus
Kunstharz.
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Das Skelett besteht danach aus den vier Säulen i in T-Profil, die
beidseitig durch die Winkelmuffe 2 und die Ringmuffe 3 begrenzt sind. Die Säulen
bilden schmale Ränke 4, und die lfuffen sind mit \\'inkelnutringen 3 ausgestattet,
die mit Ausgießbohrungen (i versehen sind. Die fertigen Filtereinrätze 7 aus einem
Kunstharz auf der Basis eine I'ol@-viti@'lclilorids sind finit eingefrästen Keilschlitzen
8 ausgestattet. Sie werden zur Anbringung gegen (lie Rahtnenhänke der Säulen angelegt
und (bann die Ringnuten und die Muffen entweder mit einem geeigneten Bindemittel
auf Kunstharzgrun(1-lage ausgefüllt oder auch die Ringnuten mittels I leißluft durch
Schweißung durch die entsprechend bemessene Platte gefüllt, was leicht an der Baustelle
geschehen kann. Die Platten setzen sich in dicsetn lall in die Winkelnuten ein und
bilden durch Eindringen des erweichten Materials in die I')ohrungen 0 Verzapfungen
9 von größter Haltbarkeit.
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.\itch Platten aus keramischen Filtermaterialien mler kutt.th<arzgebundenetn
mineralischem Filtergut von verhältnismäßig geringer Wandstärke können im übrigen
nach diesem Verfahren durch Kunstharzverkittung befestigt werden, die als besonders
haltbar und korrosionsfest ,sich erweist.