-
Photographisches Kopiergerät Die Anordnung einer Streuscheibe zwischen
Lichtquelle und Bildfläche an photographischen Kopierapparaten ist notwendig und
üblich, weil sonst die Augen der das Gerät bedienenden Person beim Auflegen und
Maskieren sowie beim Prüfen der Negative zu stark geblendet und beansprucht werden.
Diese Streuscheibe besitzt aber den großen Nachteil, daß sie einen sehr erheblichen
Teil der von der Lichtquelle ausgesandten besonders auch der aktinischen Strahlen
nicht durchläßt, so daß zum Kopieren ein wesentlich höherer Lichtaufwand über eine
längere "Zeit erforderlich ist, als es ohne Streuscheit;e <'er Fall wäre.
-
Ein weiterer durch die Streuscheibe hervorgerufener Übelstand besteht
darin, daß Negativ und Papier fest gegeneinandergepreßt werden müssen. Einige bekannte
Kopiergeräte verwenden dazu magnetische Anpressung des Kopierdeckels, bei anderen
wird ein pneumatisches Polster des Preßdeckels angewendet, um bei starkem Druck
mittels Federn diesen guten Kontakt sicherzustellen. Auch Gummi- oder Filzpolster
sind hierfür gebräuchlich. Einerseits wird mit diesen Mitteln der Zweck, eine möglichste
Schärfe der Kopien insbesondere in den Ecken sicherzustellen, nachweisbar nicht
genügend erreicht, weil die Maskenbänder der Kopiergeräte dort doppelt liegen und
einen Luftraum zwischen Negativ und Papier verursachen, der durch kein noch so gutes
Preßmittel zu beseitigen ist. Andererseits ist der Kostenaufwand für diese unzureichenden
Ausbildungen der Deckelpressung hoch.
-
Die Erfindung beseitigt nun in einfacher Weise diese bisher mit der
Verwendung von Streuscheiben verbundenen Nachteile. Das photographische Kopiergerät
nach
der Erfindung ist durch eine bewegliche Anordnung der Streuscheibe gekennzeichnet,
wobei die Bewegung der Streuscheibe mechanisch mit der Schließung und Öffnung des
Gerätedeckels derart verbunden ist, daß mit der Schließung des Deckels die Streuscheibe
aus dem Lichtweg entfernt und mit dessen Öffnung in den Lichtweg gebracht wird.
So kann z. B. die Streuscheibe in einem Rahmen befestigt sein, der durch starre
Kniestücke mit dem Gerätedeckelgelenk verbunden ist. Auch eine parallele Gleitbewegung
des Streuscheibenrahmens ist auf beliebige mechanische Weise mit der Deckelbewegung
kuppelbar. Selbstverständlich kann außerdem die Deckelbewegung auch noch in bekannter
Weise die Kopierlichtquelle ein- und ausschalten.
-
Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht in
einem bedeutenden Lichtgewinn, da die Streuscheibe nicht nur die Gesamtausstrahlung,
sondern im wesentlichen Maße die photographische Empfindlichkeitszone im Blauviolett
der Lichtquelle schwächt, so daß bei den bekannten Apparaten nur ein geringer Bruchteil
der Lichtaktinität wirken kann. Durch die Entfernung der Streuscheibe aus dem Lichtweg
während der Belichtung des Negativs gemäß der Erfindung wird derart viel Licht gewonnen,
daß man mit nur 1/1o so starken Lampen, wie sie bisher verwendet wurden, auskommen
kann. Der wirtschaftliche Vorteil der Erfindung ist somit sehr bedeutend.
-
Neben diesem rein wirtschaftlichen Gewinn werden aber auch noch gemäß
der-Erfindung schärfere Kopien erhalten. Dieser Vorteil ist besonders ausgeprägt,
wenn zur Belichtung Niedervoltlampen verwendet werden, welche ein punktförmiges
Licht ausstrahlen.
-
Infolge der Entfernung der Streuscheibe aus dem Lichtwege sind die
Kopien bis in die Ecken völlig scharf, ohne daß eine besonders feste Anpressung
des Papiers an das Negativ erforderlich ist. Daher wird durch die Erfindung die
unzureichende und kostspielige magnetische und pneumatische Deckelpressung erspart
und in der Leistung weit überboten, indem bei entfernter Streuscheibe z. B. mit
einer punktförmigen Lampe (z. B. 6 V, 35 W) kopiert wird. Hierbei ist jeglicher
Deckeldruck unnötig. Ein loses Auflegen des Deckels genügt, um überraschend scharfe
Kopien selbst dann noch zu erhalten, wenn bei umgekehrtem Glasnegativ durch die
Glasdicke hindurch kopiert wird.
-
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorzugsweise eine das aktinische
Licht nicht durchlassende Streuscheibe verwendet, so daß bei vorgeschalteter Streuscheibe
kein Störlicht in den photographischen Arbeitsraum einfallen kann. Zu diesem Zweck
kann die Streuscheibe selbst unaktinisch, z. B. gelb gefärbt sein. Statt einer gelben
Streuscheibe kann aber auch eine übliche Streuscheibe mit einem unaktinischen Schichtträger,
z. B. einem gelben Film, kombiniert sein. An Stelle einer gelben kann auch eine
unaktinische hellgrüne Färbung gewählt sein. Diese Maßnahme wirkt sich auch besonders
schonend auf die Augen aus, was von sehr großer Bedeutung ist, da ja die Augen der
in Photoräumen arbeitenden Personen sehr angestrengt werden.
-
An den Zeichnungen soll die Erfindung beispielsweise erläutert werden.
41 Die Zeichnungen stellen schematische Schnitte durdh Kopiergeräte dar, und zwar
Fig. i und 2 durch eine Ausführung und Fig. 3 und 4 durch eine andere, wobei auf
den Fig. i und 3 die Streuscheibe sich in ihrer Stellung im Lichtweg und auf den
Fig. 2 und 4 in ihrer Stellung außerhalb des Lichtwegs befindet. Die gleichen Teile
haben in allen Figuren die gleichen Bezugszeichen.
-
Auf allen Figuren befindet sich innerhalb eines Kastens i eine Lichtquelle
2, vorzugsweise eine punktförmige Niedervoltlampe, welche das zum Kopieren notwendige
Licht liefert.
-
Bei der einfachen Ausführung eines Geräts nach der Erfindung gemäß
Fig. i und 2 ist eine mit Handgriff 5 versehene Streuscheibe 4 auf einem im Kasten
angebrachten Ansatz 3 zwischen der Lichtquelle 2 und dem Bild 6 gleitbar angeordnet.
Von Hand wird die Streuscheibe 4 in die jeweils erforderliche Stellung gebracht.
-
,Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 ist die Streuscheibe 4
in einem Rahmen angeordnet, welcher mittels starren Kniestücks 7 mit dem Gelenk
8 des Deckels 9 verbunden ist, so daß das Öffnen und Schließen des Deckels die Streuscheibe
in den Weg der Lichtstrahlen bringt bzw. daraus entfernt. Bei geöffnetem Deckel
gemäß Fig. 3 befindet sich dann die Streuscheibe 4 zwischen Lichtquelle 2 und Bild
6. Bei geschlossenem Deckel 9 . gemäß Fig. 4 ist aber die Streuscheibe 4 aus dem
Weg der Lichtstrahlen entfernt.