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Einfach- oder Mehrfachdrehkondensator, insbesondere für sehr kurze
Wellen Außer den ini allgemeinen, z. B. ini Rundfunkgebiet, verwendeten Drehkondensatoren
sind für viele spezielle Verwendungszwecke entsprechende 'Drehkondensatortypen entwickelt
worden. Besondere Bauformen für Drehkondensatoren brachten die Forderungen aus dem
Kurzwellengebiet, die eine besonders stabile Ausführung zür Folge hatten und vor
allen Dingen in elektrischer Hinsicht Neuerungen brachten. So war man bemüht, Schleifkontakte,
z. B. den Übergang einer Schleiffeder auf den Rotor, oder spiralförmige Federn zwischen
dem Rotor und dem Kondensatorgehäuse zu vermeiden. Aus besonderen schaltungstechnischen
Gründen ordnete man schließlich auch die Rotoren auf einer Isolierachse an. Für
in der UKW-Technik verwendete Drehkondensatoren entstand eine Bauform, die für zwei
nebeneinander angeordnete Statoren einen gemeinsamen Rotor benutzt, der auf einer
Achse isoliert angebracht ist und mit jedem der beiden Statoren über den zugehörigen
Plattenteil des Rotors eine Kapazität bildet. Als Anschluß an die variable Kapazität
dienen die beiden Statoren, während der Rotor vollkommen isoliert angeordnet- ist.
Die wirksame Kapazität wird also zwischen den Statoren und dem Rotor gebildet und
besteht aus einer Serienschaltung zweier Teilkapazitäten.
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Die zuletzt beschriebene, insbesondere in der UKW-Technik verwendete
Bauform von Drehkondensatoren läßt sich durch ein Ersatzschaltbild nach Fig. i wiedergeben,
bei der beide in Serie geschaltete Teilkapazitäten
abgestimmt werden.
Für die Abstimmung in Überlagerungsempfängern ist jedoch ein Verkürzungskondensator
erforderlich, der bei den üblichen Drehkondensatoren zusätzlich zugeschaltet wird,
wenn der Plattenschnitt der Rotoren für den Eingangs-und Oszillatorkreis nicht verschieden
ist. Insbesondere sind zwei Statoren für eine Abstimmeinheit erforderlich.
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Gemäß der Erfindung tragen bei einem Drehkondensator, insbesondere
für sehr kurze Wellen, mit isoliert angeordneten Rotoren, die Rotoren außer dem
den Frequenzgang bestimmenden Rotorplattenteil noch zusätzliche, galvanisch mit
ihm verbundene, insbesondere kreisförmige Platten, die den Rotor kapazitiv an einen
feststehenden Gegenbelag koppeln. Dieser Gegenbelag kann insbesondere ein für den
Aufbau des Kondensators bereits vorhandener Bestandteil, beispielsweise ein Gehäuseteil
oder eine zwischen zwei Rotoren liegende Schirmwand sein. Diese Kopplungskapazität
wird vorzugsweise in ihrer Größe so gewählt, daß sie zugleich als Verkürzungskapazität,
beispielsweise in Überlagerungsempfängern, dienen kann.
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Der Drehkondensator gemäß der Erfindung vermeidet eine schleifende
Kontaktgabe zwischen Rotor und äußerem Anschluß und unterscheidet sich von der bereits
bekannten Ausführungsform, die zwei gleiche Statoren nebeneinander angeordnet enthält,
wesentlich dadurch, daß für die veränderliche Kapazität nur ein Stator vorhanden
ist, während auf dem Rotor zusätzlich angebrachte, insbesondere kreisförmige Platten,
mit einem Gegenbelag, beispielsweise einem Gehäusebestandteil oder einer Schirmwand,
eine konstante Kapazität bilden, die als Kopplungskapa:#ität dient und zugleich
als Verkürzungskapazität wirken kann.
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Weitere Einzelheiten sollen an Hand eines Ausführungsbeispiels nach
Fig. 2 erläutert werden. Die Figur stellt einen Dreifachdrehkondensator gemäß der
Erfindung dar, bei dem auf der Achse i, die vorzugsweise aus einem mechanisch sehr
stabilen, isolierenden, insbesondere keramischen Stoff besteht, Rotoren 2 angeordnet
sind. Die Rotoren ragen mit ihren Platten in die Statoren 3, welche an dem
aus Isolierstoff bestehenden Stab 4 befestigt sind. Längs der Achse i sind die die
Rotorplatten tragenden Teile wenigstens auf einer Seite bis an eine leitende Fläche,
die hier im Ausführungsbeispiel durch den Gehäuseteil 5 gebildet wird, verlängert.
An dieser Stelle ist auf dem verlängerten Rotorhülsenstück io eine kreisrunde Platte
6
angebracht, wodurch zwischen dem Rotor und dem Gehäuse eine Kapazität gebildet
wird. Diese Kapazität kann wesentlich vergrößert werden, wenn, wie in dem Ausführungsbeispiel
gezeichnet, die kreisrunde Platte 6 gegen einen zweiten Belag 7 zusätzlich
kapazitiv wirken kann. Dieser Teil 7 wird in einfacher Weise etwa in der
angegebenen Form am Gehäuse befestigt. Aus herstellungstechnischen Gründen ist es
sehr zweckmäßig, den Gegenbelag 7 aus zwei Teilen herzustellen, die in auf
den Isolierstäben 4 und 8 angebrachte Ringe eingelötet werden, Die seitlich
an den Rotoren aufgesetzten Platten 6 erschweren dann keinesfalls den Zusammenbau
des Mehrfachdrehkondensators. In der beschriebenen Weise kann, wie in Fig. 2 gezeigt,
der Rotorkörper nach seiner anderen Seite ergänzt werden; die an dieser Stelle angebrachte
kreisförmige Scheibe bildet dann mit der Trennwand 9,
die zugleich als Schirmung
zwischen den beiden Rotoren dient, eine weitere Koppelkapazität. Damit vergrößert
sich die Kapazität zwischen Rotor und den feststehenden Teilen 5 und
9 und erreicht eine gegenüber der Drehkondensatorkapazität verhältnismäßig
große konstante Kapazität, Für die kapazitiven Eigenschaften des Drehkondensators
nach der Erfindung ergibt sich somit ein Ersatzschaltbild nach Fig. 3, das
aus einer konstanten und einer variablen Kapazität besteht. Durch die Wahl der Größen
der die konstante Kapazität bildenden Teile 5, 6, 7 läßt sich jede beliebige,
im möglichen Bereich liegende Kapazität herstellen. Insbesondere erlaubt eine entsprechende
Dimensionierung der Kreisscheiben und des Abstandes dieser Scheiben vom Gegenbelag
die Herstellung einer bestimmten Kopplungskapazität; diese liegt in Serie zur durch
Stator und Rotor gebildeten variablen Kapazität und gestattet daher, die Steilbeit
der Kapazitätskennlinie weitgehend zu ändern, wobei der Plattenschnitt für die mittleren
Rotorplatten erhalten bleiben kann. Eine nachträgliche Abgleichmöglichkeit der Kopplungskapazität
ist beispielsweise dadurch möglich, daß man wenigstens einen Teil des Gegenbelags,
beispielsweise des Teiles 7, in an sich bekannter Weise gefiedert ausbildet,
so daß sich die so entstehenden Blechstreifen durch Verbiegen mehr oder weniger
der Kreisplatte 6 annähern lassen. Für denselben Zweck lassen sich auch dünnere
Federblechstreifen am Gehäuseteil 5 anbringen, die durch Schrauben mehr oder
weniger der Kreisplatte 6 genähert werden können.
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Das Ausführungsbeispiel enthält in seinem mittleren Kondensatorteil
dieselbe, wie oben beschriebene Ausbildung des Rotorteiles io, während der im Bild
oben liegende Rotorteil nur auf einer Seite die Kopplungskapazität aufweist. Der
im Vergleich zu den übrigen Kondensatorabschnitten fehlende Rotorteil ist im Bild
gestrichelt angegeben. Der Rotor dieses Kondensatorabschnittes koppelt nur mit der
halben Größe der Kopplungskapazität der übrigen Abschnitte, und .zwar auf Gehäuseteil
ii.
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Auf Grund der vorteilhaften Bauweise kann man diesen Drehkondensator
nach der Erfindung den gegebenen Verhältnissen anpassen. Besonders vorteilhaft ist
die erreichbare sehr kleine Endkapazität.