-
Bunker für Schüttgut
I)ie Irtindung bezieht sich auf Bunker für Schüttgut,
beispielsweise Koks od. dgl. Die Bunker der bisher bekannten Bauart sind infolge
ihrer großen toten Räumc nur unvollkommen ausgenutzt. Die toten Raume, die sich
besonders bei Bunkern großen waagerechten Querschnitts bilden, ergeben sich durch
die Einfüllung des Gutes nur an einer Stelle des Bunkers infolge der dadurch entstehenden
großen Schüttwinkel. Xtan vermeidet zwar diese großen Toträume dadurch, daß der
Zubringerförderer verfahrbar oberhalb des Bunkers angeordnet ist. Das erfordert
jedoch wieder bei automatischem Betrieb des verfahrbaren Förderers kostspielige
und verwickelte Einrichtungen, während man bei einer Bedienung der verfahrbaren
Zubringerförderer von Hand wiederum auf die Zuverlässigkeit des Bedienungsmanns
angewiesen ist.
-
Bei Einfüllung von gegen Stoß leicht empfindlichem Schüttgut, beispielsweise
Koks, dessen Stückgröße möglichst erhalten bleiben soll, muß das Gut schonend ohne
große Fallhöhe in den Bunker eingebracht werden. Zur Erreichung dieses Ziels hat
man bereits eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die alle mehr oder weniger darin
bestehen, das Gut über Gleitflächen in den Bunker fallen zu lassen. Hierbei ist
jedoch eine gewisse Fallhöhe nicht zu vermeiden.
-
Ferner besitzen diese bekannten Bunkereinrichtungen auch den bereits
erwähnten Nachteil großer Toträume.
-
Die Erfindung löst nun die Aufgabe, einen Bunker zu schaffen, dessen
Inhalt praktisch vollkommen ohne
Bildung toter Räume ausgenutzt
wird, wobei die Zufuhr des Gutes ständig nur an einer Stelle oberhalb des Bunkers
erfolgt und wobei gleichzeitig das einzufüllende Gut auch bei leerem Bunker ohne
erheblichen freien Fall, im wesentlichen gleitend, eingebracht wird. Diese Lösung
besteht darin, daß der Bunker im wesentlichen die Form eines Paraboloids besitzt
und über demselben ein kegel- oder pilzartiger Leitkörper derart angeordnet ist,
daß zwischen dem Umfang des Leitkörpers und der Bunkerwand ein Ringraum für den
Durchtritt des Schüttgutes entsteht.
-
Ein derart gemäß der Erfindung ausgebildeter Bunker gestattet, das
Schüttgut über den Leitkörper mit einer solchen Geschwindigkeit in den Bunker gleiten
zu lassen, daß das Gut an der Bunkerwand entlang gleitet, ohne von demselben abgestoßen
zu werden. Auf diese Weise läßt sich leicht zerreibliches Gut schonend in den Bunker
einfüllen.
-
Um nun auch den unterhalb des Leitkörpers sich bildenden Schüttkegel
vollkommen auszufüllen und damit den ganzen Bunkerraum restlos auszunutzen, sieht
die Erfindung weiter vor, in dem Leitkörper aufeinanderfolgende Ringöffnungen vorzusehen,
die mit sektorförmigen, radial verschiebbaren Abdeckungen versehen sind. Durch diese
Ringöffnungen wird das Gut dann in der Weise geleitet, daß zunächst die unteren
Ringöffnungen und nach Schließen dieser die oberen Ringöffnungen freigegeben werden.
-
Die Abdeckungen der Ringöffnungen sind in Führungen übereinander
verschiebbar und mit Zugorganen verbunden, die durch Gegengewichte eine leichte
Verschiebbarkeit der Abdeckungen ermöglichen und gestatten, daß diese in jeder Lage
gehalten werden.
-
Um den Verschleiß der Bunkerwände und des Leitkörpers möglichst gering
zu halten, sieht die Erfindung weiter vor, diese mit Schmelzbasaltplatten oder ähnlichem
geeignetem Material auszukleiden.
-
Die im Querschnitt runde Bunkerform hat gegenüber Bunkern mit im
Querschnitt rechtwinkligen Bauformen den Vorteil, daß die Bunkereinrichtung eine
große Stabilität besitzt und besonders bei Winddruck und anderen auftretenden Kräften
geringer beansprucht wird. Um diese günstigste Rundbauform beizubehalten, wird gemäß
der Erfindung weiterhin das den Bunker umschließende und tragende Gebäude unmittelbar
an den Bunker anschließend so um dieses gebaut, daß das Gebäude im Grundriß die
Form eines Vielecks besitzt. Die Eckpunkte dieses Vielecks werden vorzugsweise aus
Quadrateisen oder Rohren gebildet. Es ist aber auch möglich, andere Profileisen
vorzusehen.
-
Ein solcher gemäß der Erfindung ausgebildeter Bunker fordert infolge
der praktisch vollkommenen Ausnutzung des Bunkerraumes nur einen geringen Baustoffverbrauch.
Es ist damit ferner möglich, den Aufbau schnell vorzunehmen, was insbesondere durch
Normalisierung der auf Vorrat gehaltenen einzelnen Bauteile beschleunigt werden
kann.
-
An Stelle eines parabolischen Bunkers kann aber auch ein solcher
vorgesehen werden, welcher im senkrechten Querschnitt parabelförmige Wände besitzt,
während der Bunker im Grundriß eine recht- oder vieleckige Form besitzt. Wesentlich
jedoch ist dabei, daß der oberhalb des Bunkers angeordnete Leitkörper dieser waagerechten
Querschnittsform des Bunkers angepaßt ist, also einen umlaufenden Spaltraum gleicher
Breite zwischen Bunkerwand und dem Leitkörper frei läßt. Schließlich kann auch der
Bunker eine größere Höhe besitzen, in welchem Falle bei Lagerung von gegen Stoß
empfindlichem Gut der zweckmäßig in einer senkrechten Führung gelagerte Leitkörper
mit der Höhe der Einfüllung nach oben gehoben wird.
-
In der Zeichnung ist ein .Äiisführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Abb.I zeigt einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Bunker im senkrechten
Schnitt; Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den oberhalb des Bunkers angeordneten Leitkörper
in vergrößertem Maßstabe; Abb. 3 stellt einen senkrechten Teilschnitt durch den
Leitkörper nach Abb. 2 dar und Abb. 4 wiederum einen Teilschnitt durch eine die
Ringöffnungen des Leitkörpers .erschließende Abdeckung.
-
Der parabolisch ausgebildete Bunkel- I ist vorzugsweise aus Eisenblech
hergestellt, das leicht bearbeitet werden kann. Zur Vermeidung eines Verschleißes
des Bunkers ist derselbe mit Platten 2 aus Schmelzbasait od. ä. ausgekleidet. Unterhalb
des Bunkers ist eine Abzugsöffnung 3 vorgesehen. Die Abzugsöffnung 3 wird durch
eine Wendeklappe q verschlossen, mittels welcher durch entsprechendes Umlegen der
Inhalt des Bunkers über eine der Leitschurren 5, 6 zur Klassierung oder unmittelbaren
Mteiterbeförderung abgezogen wird.
-
Der Bunker I ist durch senkrechte Bleche 7 mit den um den Bunker
herum angeordneten senkrechten Trägern 8, beispielsweise durch Schweißung, verbunden.
Die senkrechten Träger 8 können aus Rohren, Quadrateisen oder anderen Profileisen
bestehen. In dem Ausführungsbeispiel sind acht senkrechte Träger X vorgesehen. Die
Träger 8 sind durch aus einer leichten Ausmauerung bestehende \\rinde g verbunden.
I)adurch ergibt sich im Grundriß gesehen ein regelmäßiges Achteck, welches sich
eng an den Bunker anlegt und das Bunkergebäude bildet.
-
Oberhalb des Bunkers ist ein kegelförmiger Leitkörper IO ortsfest
angeordnet. I)er Leitkörper lo ist durch den Bunker radial iiberbrtickende, waagerechte
Träger II abgestützt und besitzt einen solchen Durchmesser, daß zwischen seinem
Umfang und der Bunkerwand ein Ringraum 12 frei bleibt. I)er Leitkörper io besitzt
zwei Ringöffnungen I3, I4, die von einzelnen segmentartigen Abdeckungen 15 versclllossen
werden können. Die Abdeckungen 15 sind mit Laufrätlern I6 versehen, die auf Schienen
I7 laufen.
-
Die Schienen I7 bilden gleichzeitig das Traggerüst des Leitkörpers
und sind vorzugsweise, wie aus Abb. 4 ersichtlich, durch eine Verkleidung 18 aus
Hartguß od. dgl. geschützt. Die Laufrollen 16 laufen somit in Vertiefungen 19 der
Schienenverkleidung.
-
Die gleichzeitig einen Teil des Gerippes des Leitkörpers bildenden
Fahrschienen I7 sind, wie aus Abb. 2 ersichtlich, mit ringförmígen Stegen 20 verbunden,
wie dieses aus dem linken oberen Viertel des
Kegelgrundrisses der
Abb. 2 ersichtlich ist, wobei dieses Viertel eine Draufsicht ohne die Abdeckungen
15 sowie ohne die feste, nicht verschiebbare Ringfläche 21 zeigt.
-
In dem rechten oberen Viertel des Grundrisses der Abb. 2 ist die
Abdeckung 15 der in diesem Viertel liegenden Ringöffnung I3 in geöffnetem Zustande
dargestellt. Hierbei ist die Abdeckung Ig der Ringöffnung I3 über die Abdeckung
15 der Ringöffnung 14 gefahren. Zu diesem Zwecke besitzen die Abdeckungen 15 der
Ringöffnung 14 schienenartige Vertiefungen 22.
-
Die Abdeckung 15 der Ringöffnung 1.4 wiederum ist auf die feste ringförmige
Schrägfläche 2I verschiebbar, welche ebenfalls schienenförmige Vertiefungen 23 besitzt.
In dem rechten unteren Viertel des Grundrisses der Abb. 2 ist die Abdeckung 15 der
Ringöffnung I7 auf die feste ringförmige Schrägfläche 2I geschoben dargestellt.
In dem linken unteren Viertel des Grundrisses der Abb. 2 schließlich ist der Leitkörper
in geschlossellem Zustande dargestellt, wobei also die Abdeckungen 15 die entsprechenden
Ringöffnungen I3, 14 abdecken.
-
Die Verschiebung <1er Ahdeckungen 15 erfolgt mittels an diesen
angeordneter Zugorgane, beispielsweise Seile oder E;etten 24, die über Rollen 27
durch Offnngen 26 der Spitze 25 des Leitkörpers geführt werden. Die Zugorgane 24
laufen dann über Rollen 28 und besitzen an ihrem Ende Gegengewichte 29. Mittels
dieser Gegengewichte 29 ist es möglich, die Abdeckungen 15 leicht zu verschieben
und auch ohne weiteres in ihrer Lage zu halten. Das dem Bunker zuzuführende Gut
gelangt durch einen Förderer 30, beispielsweise ein Transportband, oberhalb des
Leitkörpers Io in den überdachten Raum 3I oberhalb des Bunkers und wird vc>n
diesem Förderer auf die Spitze 25 des Leitkörpers 10 abgegeben.
-
\Yic aus Abb. I ersichtlich, gelangt das Gut über den Kegel to durch
den Ringraum I2 an der parabelförmig gewölbten Fläche der Bunkerwand in den Bunker.
Um dieses Entlanggleiten des Gutes an der Bunkerwand zu sichern, ist die Neigung
des Kegels 10 entsprechend gewählt. Die Neigung des Kegels ist somit so eingestellt,
daß ein zu schnelles Abstürzen des Gutes gegen die Bunkerwand und ein Abspringen
von dieser vermieden wird. Ist der Bunker auf diese Weise bis zu dem Ringraum I2
gefüllt, so wird sich ein Schüttkegel bilden, der dem strichpunktierten Kegel in
Abb. I entspricht. Um nun diesen oberhalb des Kegels 32 gelegenen freien Raum auszufüllen,
werden die Abdeckungen 15 der Ringöffnung 14 sämtlich auf die feste schräge Ringfläche
21 geschoben. Das Gut gleitet nun über die von den Abdeckungen Ig der Ringöffnung
I3 gebildete Schrägfläche durch die Ring öffnung 14 in den Bunker und füllt diesen
somit bis zu dem in der Zeichnung bei 33 angedeuteten Schüttkegel. Hierauf werden
die Abdeckungen 15 der Ringöffnung 14 wieder über die Öffnung gezogen und die Abdeckungen
15 der Ringöffnung I3 über die Abdeckungen 15 der Ringöffnung 14 gebracht. Durch
die nunmehr freie Ringöffnung 13 gelangt das Gut in den Bunker, welcher hierdurch
bis zum Schüttkegel 34 gefüllt wird.
-
Wie aus Abb. I ersichtlich, ergibt sich somit eine kugelförmige Füllung
des Bunkers, die etwa dem eingeschriebenen Kreis 35 entspricht. Der Bunker ist somit
praktisch vollkommen ausgenutzt, ohne daß irgendwelche wesentlichen toten Räume
vorhanden sind.