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Lederhülle für Fuß-, Hand-, Faust- usw. Bälle und Verfahren zur Herstellung
der Hüllen Die 1?rfindung bezieht sich auf Lederhüllen für Fuß-. Hand-, Faust-,
Training-, Medizin-, Rugby-und Basebälle, die aus mehreren miteinander verklebten
bzw. zusammengekitteten Lederteilen und innen mit einer die verkitteten Teile überdeckenden,
cIen Hohlraum einschließenden und an die inneren Lederwandungen angeklebten Stoffhülle
bestehen.
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h.iti Verfahren zur Herstellung derartiger Lederh,iilleti bestellt
darin, daß einzelne lederne Ab->clitiitte der Form nach zugeschnitten sowie an ilii-en
Randpartien stufenartig und mit Stoßkanten versehen zugeschärft werden, worauf diese
Randpartien mit flüssigem, wärmebeständigem Klebstoff bzw. Kitt versehen und die
einzelnen Ausschnitte mit ihren inneren und äußeren Stoßkanten aneinanderliegend
und mit ihren zugeschärften Randpartien aufeinan.dergelegt werden, derart, tlaß
sie eine gemeinsame glatte Oberfläche bilden, worauf nach Eintrocknung des Klebstoffes
bzw. Kittes die hohle Innenfläche mit einer Stoffhülle ausgekleidet wird. In den
Zeichnungen zeigt Fig. i einen Kugelhüllenlederausschnitt in Ansicht,
Fig.
2, vergrößert, einen Schnitt gemäß Linie .=1-B der Fig. i, Fig.3, vergrößert, einen
Schnitt gemäß Linie C-D der Fig. i, Fig. 4 eine fertige Ballhülle, Ansicht, erstes
Ausführungsbeispiel, Fig.5 ein Zuschärfbeispiel an sich bekannter Art, Fig. 5a und
5b Zuschärfbeispiele für erfindungsgemäß zugeschnittene Lederausschnitte, Fig.5c
ein Beispiel zweier miteinander verklebter Lederabschnitte, Fig.6 die Draufsicht
auf einen zugeschärften Deckel der ,Lederhülle, Fig. 7 eine Seitenansicht desselben,
Fig. 8 einen Kugelhüllenlederausschnitt für zweiteilige Lederhüllen, Fig.9 die andere
Hälfte des Kugelhüllenlederausschnittes für zweiteilige Lederhüllen in Draufsicht,
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Fig. io die Draufsicht auf eine ballonartig aufblähbare Stoffhülle,
flach zusammengelegt, Fig. i i ein Gerät zur Formung kugeliger Lederhüllen, Vorderansicht,
Fig. 12 dasselbe in Seitenansicht, Fig. 13 dasselbe in Draufsicht, Fig. 14 eine
fertige zweiteilige, kugelige Ballhülle, Fig. 15 eine Rugbyballhülle, zweiteilig,
Fig. 16 eine zehnteilige Rugbyballhülle.
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Fig. 1 bis 3 zeigen einen ledernen Hohlkugelausschnitt i. Derselbe
besitzt an den Längsseiten Zuschärfunge112 und 3 sowie oben und unten Zuschärfunge11
4 und 5. Mit 2' und 2" sowie mit 3' und 3", ebenso mit . und 4" sind Stoßkanten
bezeichnet. Die Außenseite dieses Ausschnittes trägt die Bezeichnung 6. Acht solche
Ausschnitte dienen für die Herstellung einer oben und unten zunächst noch offenen
kugelartigen Ballhülle. Die in den Fig. 5, 5a, 5b und 5c vergrößert dargestellten
zugeschärften Stellen der miteinander zu verklebenden Lederabschnitte sind mit 7
und 8 bezeichnet. Die Stoßkanten tragen die Bezeichnung 7' und 8'. Haben die zugeschärften
Stellen die Form von Fig. 5, so besteht die Gefahr, daß sie beim Gebrauch des fertigen
Balles leicht aufgeschürft werden. Diese Gefahr wird beseitigt, wenn eine Form gemäß
Fig.5a, 5b oder 5c gewählt wird. Die zugeschärften Stellen 7 und 8 werden mit flüssigem,
kälte- und wärmebeständigem Kitt bzw. Klebstoff bestrichen und ein zweiter, dritter
bis achter ebenfalls zugeschärfter Lederausschnitt werden dann rechts oder links
angefügt und miteinander verbunden, wobei die zugeschärften Stellen übereinander-
und die Stoßkanten aneinanderzuliegen kommen. Die miteinander verkitteten bzw. verklebten
Stellen körmen von Hand angedrücktwerden. jedoch kann der Druck auf die zu verbindenden,
aneinander haftenden Teile z.uch durch Klopfen, Walzen oder Pressen erzielt werden.
Zum Schluß werden auf die oben und unten offenen Stellen der Hülle noch je ein kalottenförmiger
Deckel 9 bzw. io aufgeklebt bzw. aufgekittet (vgl. Fig. 4, 6 und 7). Die kreisförmig
zugeschärfte Randpartie des Deckels 9 ist in der Zeichnung mit i i bezeichnet. Die
Stoßkanten tragen hier die Bezeichnung i i', i i". Der zweite zum Abschluß der Ballhülle
dienende Deckel io (Fig. 4) weist einen von Schnürlöchern 12 umgebenen offenen Schlitz
13 auf, durch welchen 7. B. ein mit Luft aufgeblasener Ballon in die Hülle eingeführt
werden kann. Dieser Schlitz 13 dient bei der Herstellung der Ballhülle auch zur
Einführung von geeigneten Werkzeugen, welche das Anpressen der Deckel 9 und io mit
den Zuschärfungen i i auf die acht Zuschärfungen der anderen oben zusammenlaufenden
Lederabschnitte nach dem Aufbringen des Kittes bzw. Klebstoffes erleichtern.
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Fig.5c zeigt zwei miteinander verkittete bzw. verklebte Lederabschnitte,
die zusätzlich durch Steppnaht 14 miteinander verbunden sind. Eine solche S4el)pnaht
ist zwar in den meisten Fällen n;c'ht erforderlich, wenn ein guter Kitt bzw. Klebstoff
zur Verwendung gelangt. Die Steppnaht kann übrigens durch eine an der Außenseite
15 der Ball-hülle angeordnete Rinne 16 derart überkittet Nverden, daß sie
von außen weder zugänglich noch sichtbar ist.
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Vor dem Zuschärfen der Ränder werden die zugeschnittenen Lederteile
in eine Imprägnierlösung gebracht, oder es wird eine solche Lösung auf die Innenseite
der Lederteile satt aufgetragen. Nach deren Trocknung werden die Ränder der Lederteile
ausgeschürft, um dann vermittels Pinsel oder inaschine'll mit Klebstoff bzw. Kitt
versehen zu werden. Die Imprägnieruni; hat den Zweck, der zu erstellenden Ballhülle
eine Formbeständigkeit gegen :'ässe und eine Verstärkung 1>rw. Sicherung gegen Abnutzung
zu geben. Das zur Verwendung gelangende Leder ist ,vorzugsweise Chromleder oder
Chromvegetabil, gegerbt.
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Sobald das letzte Lederstück der im Herstellungsverfahren befindlichen
Ballhülle eingesetzt ist, wird die Ballhülle innen mit verdünntem Kitt oder Klebstofflösung
befeuchtet. Gleichzeitig mit der Imprägnierung der für die Herstellung der Ballhülle
zugeschnittenen Lederabschnitte wird auch ein: aus verschiedenen Teilen versteppte
1>allonartig,e Stoffhülle 17 mit Schlitz 18 und einem die Schlitzöffnung umschließenden
Stoffrand i9 (Fig. io) imprägniert, getrocknet und in gefaltetem Zustand in den
Schlitz 13 (Fig. 4) der Ballhülle eingeführt, wobei jedoch der Stoffrand i9 aus
dem Schlitz 1,3 herausragt. Dieses Einführen der Stoffhiille 17 in die lederne
Ballhülle erfolgt unmittelbar, nachdem die letztere zuvor mit verdünntem Klebstoff
bzw. Kitt befeuchtet wurde, also innen noch feucht ist.
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Durch die vom Stoffrand i9 eingeschlossene Schlitzöffnung 18 wird
nunmehr eine Gummi- oder Kunstharzblase 33 eingeführt, welche mit einem Schlauch
oder Ventil versehen ist.
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Das Ganze wird alsdann in eine massive Hohlkugelform gebracht. Diese
Form (Fig. 1 i bis 13) besitzt zwei Scharniere 23 und 24, mittels welcher sie auf-
und zugeklappt werden kann. Ferner
besitzt sie zwei Hebel 27 und
28, von welchen der erstere um den Zapfen 25, der letztere um den "Zapfen 26 verschwenkbar
ist. Mittels dieser Hebel ist die Form verschließbar, indem die Hebel an ihren freien
Enden hakenförmig ausgebildet und über die am Teil 2o angebrachten Zapfen 29 und
30 einhängbar sind. In der Hohlkugelform ist noch ein Loch 31 angebracht,
durch welches der Blasenschlauch 32 nach außen geführt werden kann. Dieser Schlauch
steht mit der Gummi- bzw. Kunstliarzblase 33 in Verbindung. Vermittels Prelluft
,wird nunmehr die Blase unter Druck gesetzt und aufgeblasen und die vorher imprägnierte
Stoffhülle 1 7 an die Innenwandung der noch feuchten Lederhülle angepreßt. Auch
die letztere wird gegen die Innenwand der Hohlkugelform gepreßt und nimmt, weil
sie noch feucht ist, deren Form an. Ist die Stoffhülle nach einiger Zeit angetrocknet,
so wird die Druckluft abgeblasen, die Hohlkugelform geöffnet und die nun völlig
runde Lederballhülle mit der festgekitteten Stoffeinlage herausgenommen. Die Preßblase
wird entfernt und durch eine gewöhnliche Blase ersetzt, nachdem vorhergehend noch
der vorstehende Rand i9 der eingeklebten Stoffhülle 17 abgeschnitten wurde. Nach
Aufblasen Gier Gummiblase und Verschnürung der Schlitzöffnung 13 kann der fertige
nahtlose Lederball gereinigt und eingefettet werden.
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Für zweiteilige Lederballhüllen verwendet man zweckmäßig zwei vierblättrige
Lederabschnitte 34 und 35, wie in den Fig. B und 9 dargestellt, deren Ränder ebenfalls
entsprechend Fig..5 a oder 5 b zugeschärft und mit Stoßkanten versehen sein müssen,
damit die Teile miteinander verbunden werden können. Die daraus gebildete kugelige
Ballhülle ist in Fig. 14 dargestellt.
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In ähnlicher Weise kann auch ein Rugby- oder Baseball gemäß Fig. 15
hergestellt werden. Erfolgt die Herstellung dieser Art vonBällen aus ähnlichen Abschnitten,
wie in Fig. i dargestellt, so entsteht eine fertige Rugby- bzw. Baseballhülle gemäß
Fig. 16. Die Anzahl der zu bildenden Abschnitte ist auf alle Fälle beliebig.
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Die starre und massive Hohlform gemäß Fig. m bis 13 erfährt bei der
Herstellung von Rugby- und Basebällen eine Abänderung. .Sie bedingt eine Hohldie
aus zwei Hohlellipsoidenhälften besteht. Sinngemäß erhält hierbei auch die Stoffhülle
gemäß Fig. to die Form eines mit Kragen i9 versehenen Ellipsoids.
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Das Innere der Lederhülle kann bei allen Ballformen auch mit einem
Füllmaterial, z. B. mit Roßhaar angefüllt werden, falls schwere Lederbälle hergestellt
werden sollen. In diesem Falle wird der Deckel io z. B. durch den Deckel 9 ersetzt,
d. h. der Ball weist keinen verschnürbaren Schlitz auf. Es kann auch eine offene
Klebstelle von genügender Länge vorgesehen sein. .welche nach dem Einfüllen des
Füllmaterials mit Kitt bestrichen und alsdann verschlossen wird. Ähnlich erfolgt
auch die Herstellung von Ventilbällen ohne Verschnürung. Eine Stoffhülle im Innern
des Balls ist in jedem Fall erforderlich.