DE8334233U1

DE8334233U1 - Kraftübertragungsriemen

Info

Publication number: DE8334233U1
Application number: DE8334233U
Authority: DE
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Publication date: 1984-03-01

Description

1) Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft, 3000 Hannover

2) Wilhelm Herrn. Müller & Co. KG, 3000 Hannover

Kraftübertragungsriemen

Die Neuerung bezieht sich auf Kraftübertragungsriemen aus Gummi oder gummiahnIiehern Kunststoff mit textlien oder metallischen Verstärkungseinlagen und einem ihren Querschnittsumfang zumindest teilweise bedeckenden elektrisch leitfähigen Oberflächenbelag.

Für bestimmte Verwendungszwecke von Umschlingungstrieben mit vorwiegend aus elastomeren Werkstoffen hergestellten biegsamen Übertragungsgliedern wie Keil- oder Flachriemen und anderen Treibriemen, Zahnriemen u. dgl. besteht das Bedürfnis nach oder auch der Zwang zu einer in Grenzen elektrisch leitfähigen Ausbildung der Riemen, um im Gebrauch der betroffenen kraftgetriebenen Geräte oder Instrumente sich ausbildende Aufladungen mit Sicherheit abzuleiten und dem Ansammeln unter Umständen gefährlicher Elektrizitätsmengen schon von vornherein entgegenzuwirken. Der an sich naheliegende Vorschlag, die in üblicher Ausführung als isolierendes Zwischenglied anzusehenden Treibriemen beispielsweise durch Zumischen höherer Rußanteile im ganzen leitfähig zu machen, läßt sich in der Praxis nicht durchführen, weil derartige Kautschuk- bzw. Kunststoffmischungen den dynamischen Beanspruchungen der Riemen im Betrieb nicht mehr genügen. Es kommt dabei noch hinzu, daß die ursprünglich eingestellte Leitfähigkeit auch nicht erhalten bleibt, sondern mit zunehmender Belastung der Riemen durch Aufbrechen der bestehenden Rußbrücken zwischen den Molekülen schnell absinkt. Nach anderen bekannten Vorschlägen (z.B. deutsche Patentschrift 1 017 425) werden aus einem kunststoff Imprägnierten Gewebe

hergestellte Treibriemen mit einem leitfähigen Belag aus einer kolloidalen Graphit-Suspension versehen. Einmal bereitet aber schon das Auf" bringen eines solchen Oberflächenbelages erhebliche Schwierigkeiten, und zum anderen ist die Erhaltung der ursprünglichen Leitfähigkeit im Gebrauch der Riemen nicht mit der notwendigen Sicherheit gewährleistet.

Der Neuerung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde» Treibriemen der verschiedensten Art und Ausführung unabhängig von Ihrem inneren Aufbau und ohne Beeinträchtigung ihres dynamischen Verhaltens dauerhaft und zuverlässig oberflächlich elektrisch leitfähig auszubilden. Zum Lösen dieser Aufgabe ist für Kraftübertragungsriemen der eingangs geschilderten Gattung vorgesehen, daß der Oberflächenbelag aus elektrisch leitfähigen Textilfaser hergestellt ist. Die Leitfähigkeit der Fasern kann dabei entweder unmittelbar auf tief-, Faserwerkstoff selbst, beispielsweise mit der Verwendung von Kohlenstofffasern oder aus elektrisch leitfähigen Polymeren hergestellten Fasern, oder aber stattdessen auf ein nachträgliches Metallisieren der an sich nicht leitfähigen Fasern gegründet werden. In beiden Fällen kann der Belag wahlweise aus in regelloser dichter Verteilung aufgeflockten elektrisch leitfähigen Kurzfasern hergestellt oder er kann gemäß einer Variante der Neuerung ein von elektrisch leitfähigen Fasern gebildetes, haftend mit der Riemen-Oberfläche verbundenes, in sich zusammenhängendes flächiges Textilgut, beispielsweise ein Gewebe und in diesem Falle bevorzugt ein Stretchgewebe sein.

Die neuerungsgemäßen Treibriemen können in üblicher Weise aufgebaut und hergestellt werden, um in einem abschließenden Verfahrensschritt mit dem elektrisch leitfähigen Textilbelag versehen zu werden. Da häufig» z.B. im Falle von Gummiriemen, ohnehin ein Mantelgewebe oder zumindest auf die innere Umfangsfläche eine Gewebeauflage aufgebracht wird, ist hierfür kein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig. An sich bergen weder das Aufflocken von Kurzfasern noch das Aufhaften zusammenhängender Gewebestreifen oder -bahnen besondere Schwierigkeiten in sich, so daß das Herstellen der neuerungsgemäßen Treibriemen -mit keiner Problematik belastet ist. Die mit der Neuerung erzielte großflächige Leitfähigkeit der behandelten Riemenseite läßt sich aufgrund

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der Faserstruktur auf Größenordnungen unter 10 Ohm einstellen. Dabei unterliegt der Anfangswert im späteren Gebrauch der Riemen keinen Beeinträchtigungen und bleibt unbeeinflußt von den dynamischen Beanspruchungen und den ständigen Verformungen in voller Höhe erhalten.

S Die Neuerung 1st anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht. Die Zeichnung zeigt einen Teil eines Zahnriementriebes in perspektivischer Ansicht.

Der gezeichnete Riementrieb setzt sich aus zwei oder mehr Zahnscheiben - der Übersichtlichkeit halber ist nur eine einzige Zahnscheibe 2 dargestellt - und einem diese mit formschlüssigem Eingriff umschlingenden endlosen Zahnriemen 1 zusammen. Der aus einem elastomeren Kunststoff wie beispielsweise Polyurethan hergestellte Zahnriemen 1 enthält schraubengangartig in Längsrichtung durchlaufende eingebettete Stahldrahtseile 11 als Festigkeitsträger und trägt auf seiner Innenseite angeformte Zähne 12, die in die Lücken zwischen Zähnen 21 der Zahnscheibe 2 einfassen.

Neuerungsgemäß ist der Zahnriemen 1 mit einem seine Rückenfläche über seine ganze Länge in ganzer Breite bedeckenden angehafteten Belag 13 aus einem metallisierten Gewebe versehen. Das vorteilhaft als Strechgewebe konfektionierte Gewebe 13 ist aus dauerhaft metallisierten Fasern aufgebaut, wobei eine Metallschicht jede einzelne Faser mit einer geschlossenen Hülle umgibt. Da die Berührungsstellen der Fasern innerhalb des Gewebes durch die Metallisierung nicht verkleben oder reibschlüssig aneinanderheften, bleibt die Beweglichkeit im Gewebeverband im vollen Ausmaß erhalten.

Als Besenichtungsmetall zum Herstellen der an sich bekannten leitfähigen Gewebe wird neben Kupfer, Kobalt und anderem vorwiegend Nickel verwendet.

Claims

SchutzansprQche:

1. Kraftübertragungsriemen aus Gummi oder gummiähnlichem Kunststoff mit textlien oder metallischen Verstarkungseinlagan und einem seinen querschnittsumfang zumindest teilweise bedeckenden elektrisch leitfähigen Oberflächenbelag, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenbelag (13) aus elektrisch leitfähigen Textilfasern hergestellt ist.

2. Riemen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilfasern Kohlenstoffasern oder aus einem elektrisch leitfähigen Polymer hergestellte Fasern sind.

3. Riemen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem nichtleitenden Stoff hergestellten Textilfasern metallisiert sind.

4. Riemen r:ach Gen Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächfeiibelag (13) aus in regelloser dichter Verteilung aufgeflockten elektrisch leitfähigen Kurzfasern hergestellt ist.

S. Riemen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß

der Oberflächenbelag (13) ein von elektrisch leitfähigen Fäden gebildetes, haftend mit der Riemenoberfläche verbundenes, in sich zusammenhängendes flächiges Textilgut ist.

6. Riemen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Textilgut (13) ein Gewebe ist.

7. Riemen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Textilgut (13) ein Stretchgewebe ist.

Hannover, den 28. November 1983
83-11 G/Sü Sü/Lo