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Das Patent 832473 ist durch rechtskräftigen Beschluß des Deutschen
Patentamts vom 22. Februar 1957 beschränkt worden An die Stelle der bisherigen Beschreibung
und Patentansprüche ist folgende Fassung getreten: Die Erfindung l)ezieht sich auf
einen Kunstfuß aus einer durch ein stoßdämpfendes elastisches Zwischenstück, z.
B. Cummiblock, gebildeten gelenkigen Verhindung zwischen Unterschenkelteil und Fußteil.
Derartige Kunstfüße sind an sich bekallllt. Sie haben sich jedoch in dieser einfachen
Form wegen schlechter Anpassung an die natürliche Gehbewegung nicht bewährt. Es
ist vorgeschlagen worden, zur \'ermeidung dieser Nachteile einen der Gelenkteile
mit einem Zapfen zu versehen und diesen zusätzlich elastisch im anderen Gelenkteil
zu betten. Die \\wirkung dieser Nfaßnahmen ist jedoch unbefriedigend. Träger solcher
Kunstfüße zeigen einen ataktischen Gang.
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Ein anderer Vorschlag zur Anpassung der beschriebenen Kunstfüße an
die natürliche Gehbewegung geht dahin, eine Sehnenbremse anzuordnen, wie sie auch
bei anderen Kunstfußgelenken bekannt ist. Insbesondere hat man dabei vorgeschlagen,
das elastische Zwischenstück, z. B. den Gummiblock, nur zehenseitig durch Anschrauben
zu befestigen, so daß fersenseitig eine Verbindung mit dem Knöchel- und Fußteil
überhaupt nicht vorhanden, dafür aber die Sehnenbremse angeordnet ist. Diese Lösung
ist technisch ungünstig, weil die Befestigungsschrauben am zehenseitigen Ende bei
der Gehbewegung Einschnitte in dem Gummiblock hervorrufen und weiterhin ungünstig,
weil bei der Gehbewegung nicht der Querschnitt des elastischen Zwischenstückes zur
Wirkung kommt. Es ist auch bekannt, ein Scharniergelenk mit allseitiger Beweglichkeit
in einem Gummiblock einzubetten und diese Gelenkausbildung mit einer Sehnenbremse
zu kombinieren. Endlich kennt man Scharniergelenke, bei denen der Gelenkwinkel durch
Begrenzungspuffer begrenzt ist. Allen beschriebenen Gelenken gemeinsam ist, daß
die Gehbewegung nicht befriedigt und ataktischer Gang bestehenbleibt. Die Erfindung
hat sich die Aufgabe gestellt, diesen zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft einen Kunstfuß mit einer durch ein elastisches
Zwischenstück, z. B. Gummiblock. gebildeten Verbindung zwischen Unterschenkelteil
und Fußteil und besteht darin, daß die Verbindung auf einer oder auf beiden Gelenkseiten
Begrenzungspuffer und außerdem eine Sehneni)remse aufweist. Eine bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Zwischenstück aufvulkanisierte Metallplatten
auf seiner Ober- und Unterfläche trägt und letztere mit den Holzteilen des Fußes
verschraubt sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß bei einfachster Ausfiihrung ein Gelenk hergestellt ist, welches neben
der durch das elastische Zwischenstück grundsätzlich erreichten Stoßdämpfung seitliche
Anpassung an Bodenunebenheiten ermöglicht und auch eine individuell verstellbare
Bewegung nach der Zehen-und Fersenseite zuläßt, was für eine Anpassung an die natürliche
Gehbewegung vorteilhaft ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen Fig. I und 3 eine Seitenansicht eines
künstlichen Fußes mit Knöchelteil und Fig. 2 und 4 einen Schnitt nach der Linie
A-B der Fig. I und 3.
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Zwischen Knöchelteil I und Fußteil 2 des Kunstfußes nach Fig. I und
2 ist das aus Gummi gebildete elastische Zwischenstück 3 zwischengelegt.
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Das Zwischenstück 3 besteht aus der breiten Gummiplatte 4 mit flanschartigen
Kopfverbreiterungen 5 und 6, die dem Gelenk etwa Doppel-T-Form geben. Auf den Außenflächen
sind Metallplatten 7 aufvulkanisiert. An den Metallplatten 7 sind mit Hilfe von
Gewindenocken 8 die Gewinde bolzen 1 1 befestigt, die im Knöchel- bzw. Fußteil verankert
sind und das Gelenk mit dem Knöchel-und Fußteil verbinden. Die Aussparungen g bzw.
IO zwischen den Flanschen 5 und 6 können zur Erhöhung der Elastizität und Begrenzung
des Gelenkwinkels als ausgesparte Lager für Bremsvorrichtungen, wie weichere oder
härtere Gummieinlagen, Filzeinlagen usw., dienen. Als weitere Vorrichtung zur Begrenzung
der Gelenkigkeit kann die an sich bekannte Sehnenbremse I2 verwendet werden, wobei
die Längen der Darmsaiten einstellbar sind.
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Fig. 3 und 4 zeigen als Zwischenstück 3 zwischen Fußteil 2 und Knöchelteil
I lediglich eine Gummiplatte 3. die beidseitig eine aufvulkanisierte Eisenplatte
7 mit Gewindebolzen I I und Gewindenocken 8 zur Verbindung der Gelenkplatte 3 mit
den Knöchelteilen I und Fußteilen 2 trägt. Gummipuffer I3 auf beiden Seiten der
Gummiplatte 3 begrenzen zur
Kunstglied
Bei Kunstgliedern, insbesondere
Kunstbeinen, ist es üblich, die Gelenkteile aus gelenkartig geformten und ineinandergreifenden
Teilen aus unnachgiebigem Stoff, wie Metall, herzustellen. Das Gelenk zwischen Knöchel-
und Fußteil eines Kunstbeines wird z. B. aus fest verbundenen Metallgelenkschalen
mit einer elastischen Begrenzung und Abfederung des Gelenks nach der Zehen- und
Fersenseite hin gebildet.
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Die Erfindung löst die Aufgabe der Gelenkausbildung an Kunstgliedern
in überraschend einfacher Bauweise dadurch, daß das Gelenk aus elastischem Stoff,
z. B. einer Gummiplatte, gebildet und der elastische Stoff an den gelenkig miteinander
zu verbindenden Gliedteilen befestigt wird.
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So kann z. B. das Gelenk zwischen Knöchelteil und Fußteil eines Kunstbeines
aus einer rechteckigen Gummiplatte mit hauptsächlicher elastischer Abbiegung nach
der Fuß-und Fersenseite hin, die einerseits im Fuß- und andererseits im Knöchelteil
befestigt wird, bestehen. Zur Fersen- und zur Zehenseite hin können noch Puffer
oder sonstige Bremsvorrichtungen zur Begrenzung des Gelenkausschlags angeordnet
werden. Die Gummiplatte kann eine Ausbildung in Doppel-T-Form erhalten, wobei die
Flansche des Doppel-T mit dem Fuß- und Knöchelteil, gegebenenfalls unter Zwischenlage
einer aufvulkanisierten Metallplatte mit anschraubbaren Gewindebolzen als Verbindungsmittel,
mit den aus weniger nachgiebigem Stoff gebildeten Knöchel-und Fußteilen verbunden
werden, so daß also die Gummigelenkplatte einen verbreitertenBefestigungs-
kopf
aufweist. Die Aussparung zwischen den Flanschen kann zur Begrenzung des Gelenkwinkels
dienen, wobei die Möglichkeit besteht, in die Aussparungen zwischen die Flansche
auf einer oder beiden Seiten neben dem Steg mehr oder weniger elastische Bremsen,
z. B. in Form von weicheren oder härteren Gummieinlagen oder Blockfilz, einzulegen
und so in einfacher Ausführung ein offenes oder geschlossenes Gelenk herzustellen,
welches sowohl stoßdämpfende Wirkung ausübt, seitliche Anpassung an Bodenunebenheiten
ermöglicht, als auch eine verstellbare Bewegung nach der Zehen-und Fersenseite zuläßt.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf Gelenkausbildungen, in denen nur ein Gelenkteil
aus elastischem Stoff, z. B. eine Gelenkschale, aus einer Gummiplatte mit zylindrischem
Bett für Einlage eines Zylinders aus härterem Stoff gebildet ist. An der Fersenseite
kann eine an sich bekannte Sehnenbremse, beispielsweise aus einem verstellbaren
Darmsaitenzug, angeordnet werden.
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In den Zeichnungen sind als Beispiele Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. I und 3 eine Seitenansicht eines künstlichen Fußes mit
Knöchelteil und Fig. 2 und 4 einen Schnitt nach der Linie 4-B der Fig. I und 3.
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Zwischen Knöchelteil I und Fußteil 2 des Kunstbeines nach Fig. I
und 2 ist das aus Gummi gebildete Gelenk 3 zwischengelegt. Das Gelenk 3 besteht
aus der breiten Gummiplatte 4 mit flanschenartigen Kopfverbreiterungen 5 und 6,
die dem Gelenk etwa Doppel-T-Form geben. Auf den Gelenkaußenflächen sind Metallplatten
7 aufvulkanisiert.
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An den Metallplatten 7 sind mit Hilfe von Gewindenocken 8 die Gewindebolzen
ii befestigt, die im Knöchel- bzw. Fußteil verankert sind und das Gelenk mit dem
Knöchel- und Fußteil verl>inden.
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Die Aussparungen 9 bzw. 10 zwischen den Flanschen 5 und 6 können zur
Erhöhung der Elastizität und Begrenzung des Gelenkwinkels offen bleiben bzw. als
ausgesparte Lager fiir Bremsvorrichtungen, wie weichere oder härtere Gummieinlagen,
Filzeinlagen usw., dienen. Als weitere Vorrichtung zur Begrenzung der Gelenkigkeit
kann die an sich bekannte Sehnenbremse I2 verwendet werden, wobei die Längen der
Darmsaiten einstellbar sind.
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Fig. 3 und 4 zeigen als Gelenk 3 zwischen Fußteil 2 und Knöchelteil
I lediglich eine etwas keilförmige Gummiplatte 3, die beidseitig eine aufvulkanisierte
Eisenplatte 7 mit Gewindebolzen 1 1 und Gewindenocken 8 zur Verbindung der Gelenkplatte
3 mit den Knöchelteilen I und Fußteilen 2 trägt. Gummipuffer I3 auf beiden Seiten
der Gummiplatte 3 begrenzen zur Zehen- und Fersenseite hin den Gelenkausschlag in
Verbindung mit der einstellbaren Sehnenbremse I2 aus Darmsaiten.
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PATENTANSFRCHE: I. Kunstglied mit Gelenkausl,ildung, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenk ohne Benutzung der bisher üblichen Aletallgelenlse aus einem ein-
oder mehrteiligen, elastischen Stoff, wie Gummi, gebildet ist, dessen an die Holzteile
des Kunstglieds anliegende Flächen je eine nefestigungsplatte tragen die das elastische
Gelenk mit den Holzteilen verbinden.