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Pedalmechanik für Klavier Erfindung verfolgt den Zweck, dem Musikstudenten
und Orgelspieler sowie allen Liebhabern der Orgelmusik ein Instrument zu geben,
das sie befähigt, die Orgelliteratur zu Hause üben und klanggetreu .wiedergeben
zu können.
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Dazu ist aber das normale Klavier nur in beschränktem Maße zu gebrauchen,
weil eben das Orgelpedal und damit die schwierige Pedaltechnik der Füße fehlen.
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Die tiefen Töne der Orgel liegen im Pedal. Beim Klavier sind sie jedoch
in der Klaviatur vorhanden und liegen zum Teil ungenutzt. Durch die Pedalmechanik,
die im unteren Klavierteil angebracht ist, werden diese tiefen Baßtöne so verteilt,
daß sie von einem Pedal, welches in seinen Ausmaßen genau dem üblichen Orgelpedal
entspricht, angeschlagen werden können. Die Tonhöhe entspricht dem eines 16füßigen
Orgelregisters, von Contra C bis zum kleinen 'D.
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Pedalflügel und Pedalcembali sind in einzelnen Fällen gebaut worden.
In beiden Fällen sind sie für den Durchschnitt der Ausübenden unerschwinglich teuer,
weil sie einen extra Saitenkasten für das Pedal benutzen, also ein Doppelinstrument
darstellen.
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Für die meisten Studierenden mußte daher ein stummes Pedal, das ist
ein einfaches Orgelpedal, welches an das Klavier herangeschoben wurde, als Ersatz
dienen. Da es aber nicht erklang, weil es mit keiner Saite in Verbindung stand,
so war das Pedalspiel gehörmäßig nicht zu kontrollieren, ganz abgesehen von der
unvollkommenen Wiedergabe des gespielten Werkes.
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Mit der Pedalmechanik gemäß der Erfindung ist
dieser
Mangel beseitigt. Der Einbau ist in jedes normale Klavier möglich und verändert
an dem Instrument nichts schon Vorhandenes. Lediglich (las vorhandene Forte-piano-Pedal
wird durch Einsetzen von Scharnieren umklappbar gemacht, weil es sonst beim Pedalspiel
ein Hindernis darstellen würde. :Außerdem wird das Klavier i i cm höher gestellt.
Zu diesem Zweck werden passende Kantliiilzer seitlich als Füße angeschraubt.
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In den Abt. i bis 3 sind die notwendigen schon vorhandenen Klavierteile
mit läteindschen Buchstaben bezeichnet und bedeuten: a Klaviertastenliinterteil,
b --'\nschlagmeclianik, c Klaviaturrahmen, (1 Manualboden, e Gehäuse,
f Klavierboden, g Resonanzboden, lc Saiten, j abklappbare Vorderwand,
k Pedaltasten, l Pedalrahmen, während die zur I'edalmechanik gehörigen Teile
durch arabische "Zahlen bezeichnet sind.
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Die Grundplatte i nimmt alle beweglichen Teile der Pedalinechanik
auf und ist aus io mm starkem Sperrholz gefertigt. Sie ist an einer Leiste am .Xlantiallxxien
und rechts und links unten, am 1ilavierboden, an zwei eigens dazu angebrachten Klötzchen
durch Holzschrauben 25 befestigt.
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Die Hebelpaare 2 von unterschiedlicher Länge sind leicht beweglich
auf der Grundplatte angebracht. Der vordere (stoßende) Teil ist aus schwerem Holz,
der hintere (ziehende) Teil aus leichtem Holz gearbeitet, um ein natürliches Fallgewicht
herzustellen. Bei den kurzarmigen Hebeln wird zur Herstellung des nötigen Fallgewichtes
Blei auf die Stoßdrähte gepreßt. In der Mitte dieser Hebel sitzt die Bohrung mit
Metallbuchse 4 zur leichten, aber genauen Führung. An beiden Enden sind die Hebel
geschlitzt und mit einem gefilzten Metallstift 7, 8 versehen. Dieser dient zur beweglichen
Befestigung der Stoßdrähte 18, i9 auf der einen und der Zugdrähte 12, 13, 14 auf
der andern Seite der Hebelpaare.
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Die Lagerungsschrauben 3 mit der dazugehörigen Distanzscheibe 6, den
beiden Muttern 5 und den Beilegscheiben 6 befestigen die Hebelpaare beweglich an
der Grundplatte. Je einer Lagerschraube sind zwei dieser Hebel zugeordnet.
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Die Hebelpaare 2° sind als Doppelhebel ausgebildet, um diie sich überlagernden
Stoß- und Zugstellen auszugleichen, Sie werden beweglich verbunden durch die Öse
i i und benötigen je Hebelpaar zwei Lagerschrauben.
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Die Distanzhaken 9 mit dem Polster aus Filz oder Gummi io sind jedem
Hebelpaar zugeordnet und geben diesen lautlosen Sitz und unterstützen die Führung.
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Der Zugdraht 12, 13, 14 besteht aus 2t/2 mm-Metalldraht. Er wird ein
den ziehenden Teil der Hebel eingehängt. Teil 12 und 13 ist durch eine .4 nim-Scliraube
16 fest verbunden. Die verschiebbare Öse an Teil 12 ist zur Feineinstellung des
Pedaltastenanschlages notwendig. Es läßt sich dadurch die gewünschte Tonstärke herstellen.
Teil 14 des Zugdrahtes ist als Zughaken gebildet und kann beim Transport des Instruments
ausgehängt werden. In das geschlitzte Ende der Pedaltasten wird der Zughaken eingeschoben.
Iler Sitz ße@ Zughakens ist gepolstert.
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Der Stoßdraht i8, i9 ist aus demselben Material wie der Zugdraht.
Er ist mit deui stoßenden Hebelteil durch den gefilzten Stift 7, 8 beweglich verbunden.
Teil i9 hat ebenfalls die \-ei-scliiellllare Öse, um die richtige Einstellung zur
Klaviertaste zu ermöglichen. Beide Teile sind durch die Schräubchen 16 fest verbunden.
Teil i8 hat in der Bohrung 23 durch den Manualboden d und Klaviaturrahmen c eine
leichtgehende Führung. Am Ende des Teil 18 sitzt das Stoßköpfchen 17. Es
ist aus Harthölz gedreht und hat einen Filzbelag. Dieser ist auf Teil i8 befestigt
und schlägt die Klaviertaste mit dem befilzten Teil hoch.
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Der Drähtesammler 20 verhindert beim Montieren ein Durcheinauderfallen
der Stoßdrähte. Die Widerlagerleiste 21 ist filier dem Drehpunkt der Klaviertasten
angeschraubt. Sie soll ein mögliches Hochgleiten der Klaviertaten an den Lagerstiften
verhindern. Zu diesem Zweck ist filier den benötigten Tasten ein Guniniipolster
22 an der Widerlagerleiste angebracht, das die Klaviertasten elastisch abfedert.
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Wird das Pedal k lieruntergedriickt, so wird der Zugdraht 14, 13,
12 so weit leeruntergezogen, bis die Pedaltaste auf ihrer Unterlage aufsitzt; dabei
wurde der Hebel 2 bzw-. 2(( am andern Ende entsprechend hochgedrückt. Der auf diesem
hochgestoßenen Ende gelagerte Stoß,dralit hat dabei die Klaviertaste durch.das Stoßköpfchen
hochgeschlagen, die ihrerseits das bekannte Häninierchen der Anschlagsmechanik b
in Tätigkeit setzt, welches auf der Saite h den Ton erzeugt.
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Beim Loslassen der Pedaltaste federt diese in ihre alte Lage nach
oben zurück. Infolge des Übergewichtes fällt der Hebel ebenfalls in seine Ausgangslage
zurück, gibt den Tondämpfer frei, der auf die Saite aufsetzt und .den Ton unterbricht.
Dieser Vorgang wiederholt sich so oft und so schnell, sobald eine oder mehrere Pedaltasten
heruntergedrückt werden.