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Verfahren zum Erhitzen von Nahrungsmitteln oder Speisen Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhitzen von Nahrungsmitteln oder Speisen.
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Die bisher üblichen Verfahren zum Erhitzen von Nahrungsmitteln bestehen
darin, daß die Wärme diesen von außen zugeführt wird. Diese Art der Wärmezufuhr
bringt es in bekannter Weise mit sich, diaß die Nahrungsmittel und Speisen erst
einmal lange Zeit benötigen, um die zum Kochen notwendige Temperatur, im allgemeinen
also etwa roo° C, zu erreichen. Diese Verhältnisse gestalten sich 'besonders schwierig
bei festen Nahrungsmitteln, wie Fleischstücken, die nur mit einem kleinen Teil @ihrer
Oberfläche auf dem Boden des Kochgefäßes aufliegen, so daß also auch nur ein geringer
Teil der Oberfläche der Wärmezufulhr dient. Diese Nachteile werden .durch die Erfindung
vermieden, indem die Nahrungsmittel und Speisen nicht von außen her erwärmt werden,
sondern indem die Wärmezufuihr gleiohzeitig und, gleichinäßig in allen Teilen des
Nahrungsmittels erzeugt wird. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Nahrungsmittel
oder Speisen .der Einwirkung eines elektrischen hochfrequenten Feldes ausgesetzt
werden.
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Die Erwärmung von Gegenständen durch Einwirkung eines elektrischen
hochfrequenten Feldes ist an sich bekannt. Hierbei handelt es sich jed'ach stets
nur um Gebrauchs- oder Fabrikationsgegenstände, die irgendeinem Wärmeprozeß unterworfen
werden müssen. Die Verwendung der Erwärmung durch Hochfrequenz zum Erhitzen von
Lebensmitteln ist bisher nicht durchgeführt. DerErfindung
liegt
jedoch die Erkenntnis zugrunde, .daß durch die Anwendung von Hochfrequenzfeldern
zur Erwärmung von Nahrungsmitteln ganz besondere, von vornherein nicht zu erwartende
Vorteile erzielt werden. Wird nämlich ein Nahrungsmittel dem hochfrequenten Felde
ausgesetzt, so wird dieses von innen heraus gleichmäßig und ,an allen Stellen gleichzeitig
erwärmt. Das hat einmal zur Folge, daß die Erwärmungszeit bis zum Siedepunkt ganz
bedeutend herabgesetzt wird. Aber auch idie eigentliche Siedezeit bis zum Garwerden
des Nahrungsmittels wird bedeutend gemindert. Versuche Ihaben ergeben, daß Nahrungsmittel,
die bei Erwärmung durch die bisher üblichen Mittel mehrere Stunden bis zum Garwerden
benötigen, bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bereits in etwa 3 bis 5 Minuten
gar sind. Diese kurze Erwärmungsmitder Nahrungs-. mittel bringt den Vorteil mit
sich., daß die in den Speisen enthaltenen Säfte weit weniger dem Verdampfen ausgesetzt
sind, so daß durch die Erhaltung der Eigensäfte, die Speisen bedeutend schmackhafter
sind. Ein weiterer überraschender Fortschritt wird durch das Verfähren gemäß der
Erfindung dadurch erzielt, daß es nicht mehr nötig ist, die Speisen wie bisher bis
auf etwa ioo° C zu erhitzen und dabei lange Zeit sieden zu lassen, sondern daß es,
wie die Versuche gezeigt haben, genügt, die Speisen bis zu einer Temperatur von
nur etwa 85° C zu erhitzen. Der besondere hierdurch bedingte Vorteil bestelht,darin,
das bei dieser Temperatur die wesentlichsten zur Ernährung notwendigen Vitamine
in,den Speisen erhalten bleiben, so daß also bei Anwendung des Verfahrens gemäß
der Erfindung die Nahrungsmittel nicht nur schneller Bargekocht werden, sondern
auch einen größeren Gehalt an Nährstoffen aufweisen.
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Zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird entsprechend
einer weiteren Ausbildung derselben ein Kochherd verwendet, bei dem unter einer
aus Holz oder Isolierstoff bestehenden Kochplatte eine Spule angeordnet ist, die
an eine im Herd eingebauteHochfrequenzerzeugeranlage angeschlossen ist. Der Kochherd
selbst kann dabei in verschiedenster Weise hergestellt und ebenso in unterschiedlicher
Weise verwendet werden. So ist die Erfindung in gleicher Weise anwendbar bei gewöhnlichen
Küchenherden, wie sie in Wohnungen verwendet werden, ebenso wie bei Großküchenherden,
bei denen eine ganze Reihe von Koch- und Backstellen zu einem Herd vereinigt sind.
Der Umstand, daß die Speisen bei einem gemäß der Erfindung aufgebauten und betriebenen
Herd in wenigen Minuten vom frischen in den Bargekochten Zustand übergeführt werden,
macht es auch möglich, die Erfindung in sog. Restaurationstischen zu verwenden.
Hierbei ist es möglich, daß die Nahrungsmittel vor den Augendes Gastes, unter Umständen
am Eßtisch selber, Bargekocht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung aufgebauten und
verwendeten Herdes ist in der Zeichnung dargestellt. Es handelt sich hierbei ,um
einen einfachen Küchenherd, von dem der obere Teil der Zeichnung die Vorderansicht
und der untere Teil der Zeichnung die Draufsicht wiedergibt.
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Der Herd besteht aus einem Gestell i, das aus Holz oder einem anderen
Nichteisenmetall 'hergestellt ist. Auf ihm ruht die Kochplatte 2, für deren Herstellung
ebenfalls Holz oder eingeeigneter Isolierstoff verwendet wird. Unter der Kochplatte
befindet sich die Arbeitsspule 3, welcher die Hochfrequenzenergie zugeführt wird
und welche so angebracht und ausgebildet ist, daß das von ihr erzeugte hochfrequente
Feld in wirksamer Weise das zu kochende Nahrungsmittel durchsetzt. Die Speisen selbst
werden in einem oder mehreren Töpfen nebeneinander über der Spule aufgesetzt. Als
besonders geeignet zur Erzeugung des Feldes hat ,sich eine sog. Tellerspule erwiesen,
bei der die Windungen spir-alenförmig in einer Ebene verlaufen. Der Raum q. unter
dieser Tellerspule ist im vorliegenden Fall für die Aufnahme der Hochfrequenzanlage
gedacht. Der in der Zeichnung dargestellte Herd weist noch einen Backraum 6 auf,
über dem sich eine zweite Tellerspule 5 zur Erhitzung der Backware befindet. Natürlich
können statt der angegebenen Tellerspulen auch andere Arten, wie Zylinderspulen,
verwendet werden. Im vorliegenden Fall würde sich insbesondere für den Backraum
auch eine Zylinderspule eignen, deren Windungen dann zweckmäßig um den Backraum
herumgeführt sind. Die Spulen können in beliebiger Weise an die Hochfrequenzapparatur
angeschlossen werden, jedoch ist es zweckmäßig, sie getrennt einschaltbar zu machen.
Die Anordnung der einzelnen Teile kann natürlich auch in beliebig anderer Weise
erfolgen. Die Anordnung zur Erzeugung der Hochfrequenzenergie an sich ist nicht
dargestellt, d a derartige Anlagen bekannt sind und die nähere Darstellung einer
solchen Anlage zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist. Der Herd wird
zur Abschirmung gegen die Hochfrequenzenergie zweckmäßig mit einem metallischen,
aus einem Nichteisenmetall bestehenden Schirm umgeben. Außerhalb dieses Schirmes
wird vorteilhafter Weise noch eine Verkleidung aus Sperrholz, Hartfaserplatten oder
einem anderen geeigneten Material angebracht. Unter Umständen ist es zweckmäßig,
den Schirm auf der Innenseite der Verkleidung mit einem metallischenAnstrich oder
sonstigen Metallisierung zu versehen.