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Dispersion eines festen Körpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases
in einer Flüssigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf neue Dispersionen, wobei der
Begriff Dispersion im weiten Sinne gel>raucht ist und Dispersionen umfaßt, l>ei
welchen die dispergierte Phase ein fester Körper, eine Flüssigkeit oder ein Gas
ist. Die Erfindung befaßt sich mit Dispersionen mit verbesserten Eigenschaften,
welche Polyallylalkohol als wirkasmes Dispergierungsmittel enthalten.
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Es sind viele verschiedene Arten von I)ispergierungsmitteln für verschiedene
Anwendungszwecke vorgeschlagen vorden. Diese Dispergierungsmittel sind einzuteilen
in zwei allgemeine (lassen, nämlich ionenbildende Dispergierungsmittel, welche kationisch
oder anionisch sein können, und nichtionenbildende Dispergierungsmittel. Die vor
liegende Erfindung I>eruht auf der Feststellung, daß die Polyallylalkohole besonders
vorteilhafte nichtionenbildende Dispergierungsmittel darstellen, welche nicht nur
brauchbar sind bei allen Anwendungsformen, bei welchen ein nichtionenbildendes,
oberflächenaktives Mittel erwünscht ist, sondern auch bei derartigen Anwendungen
besondere Voreile gegenüber anderen Mitteln bieten.
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Einer der wesentlichen Vorteile, welche die Polyallylalkohole als
nicht ionenbildendeDispergierungsmittel aufweisen, besteht darin, daß sie leicht
in einer Vielzahl von verschiedenen Kettenlängen und mit verschiedenen charakteristischen
Eigenschaften erhalten werden können, so daß besondere Einzelverbindungen oder Gemische
ausgewählt werden können, welche für hestimmte Anwendungsformen die günstigsten
Eigenschaften aufweisen. So
schwanken die erfindungsgemäß verwendeten
Polyallylalkohole von leicht beweglichen bis zu viskosen Flüssigkeiten und bis zu
dicken oder trockenen, barzartigen festen Körpern. Sie haben Löslichkeitseigenschften.
welche verschieden 5 sind von der vollständgen Mischbarkeit mit Wasser bis zur praktisch
vollständigen Unlöslichteit, je nach der Zahl der hydroxylgruppen im Molekül. Einige
typische Vertreter von Polyallyalakoholen, die sich als geeignet erwiesen haben,
sind z. B. die folgenden:
Polyallylalkohol |
X-106 X-101 X-301 X-501 |
Molgewicht (ebullioskopisch, |
Äthanol) ....................... 387 550 650 925 |
Durchschnittliche Zahl der mono- |
meren Einheiten/Molekiil (berech- |
net) ............................ - 9,5 11,2 16,5 |
Hydroxylwert (Äquiv./100 g) ..... 1,38 1,225 0,840 1,41 |
Säurewert (Äquiv./100 g - Phe- |
nolphthalein)..................... 0,009 0,0021 0,023 0,022 |
Jodzahl (gJ/Ioog - Methode Wijs) 41,3 50 72,5 |
Esterwert (Äquiv./roo g) ......... 0,02 0,034 0,145 - |
Ungefähre Zahl der Hydroxyle auf |
durchschnittliches Molekül ..... 5,3 6,75 5.5 I3 |
Erweichungspunkt (ASTM-Ring- |
Kugel-Mcthode) ................... - 59° 72 bis 77° - |
Physikalischer Zustand ........... scher viskos, niedrig sprödes
hellgebes weiger sprödes |
flüssig schmelzend, fest festes Harz grüliches |
festes Harz |
Löslichkeit in Wasser ............. vollständig 50% oder mehr
unlöslich vollständig |
löslich löslich lösliclo |
I-s können auch andere Polyallylalkohole. vorzugsweise solche mit Molgewichten in
Gebiet zwisehen etwa 250 und I500, verwendet werden.
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Die verwendeten Polyallylalkohole können nach einer Reihe verschiedener
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann Allylalkohol polymerisiert werden,
z. B. wie in der britischen Patentschrift 566 344 zwecks Erzeugung des gewünschten
Polymers beschrieben ist. Der Polyallylalkohol kann auch aus einem Ester desselben
hergestellt werden. z. B. durch Hydrolyse oder Verseifung. in der amerikanischen
Patentschrift 2 331 224 ist ein besonders geeignetes Verfahren beschrieben. Eine
andere vorteilhafte Herstellungsweise ist die Alkoholyse. wie sie in der amerikanischen
Patentschrift 2 473 124 von A d e s o n und E v a n s becherieben ist. Eine weitere
geeignete Herstellungsart von zur Anwendung gemäß vorliegender Erfindung geeigneten
Polyallylakoholen ist die Hydrolyse entsprechender Acetale, wie sie in der amerikanischen
Pathentschrift 2 455 722 beschrieben ist. Zur Herstellung gewisser Dispersionen
sind Polyallylalkohole welche in der in der amerikanischen Patentschrift 2414578
beschriebenen Weise hvdriert worden sind. besonders günstig.
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Infolge der Verschiedenheit der zur Verfügung stehenden Polyallylalkohole
können diese als Dispergierungsmittel entweder in wässerigen oder in nichtwässerigen
Systemen verwendet werden; und l>ei beiden Systemgruppen kann man sie entweder
allein oder in Verbindung mit anderen Mitteln anwenden, welche die dispergierende
Wirkung unter stützen können oder niellt. und beispiel kann es in manchen Fällen
erwünscht sein, kleine mengen von löslichmachenden Nl Mittlen zusammen mit deni
gewählten Polyallyalkohol zu verwenden. So können einwertige oder mehrewetige. Alkohole
verwendet werden, um die Wasserlöslicheit der höhermolekularen Polyallylalkohole
zu erhöhen.
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Die Herstellung der neuen l)ispersionen unter Verwendung von Polyallylalkohol
gemäß der Erwindung wird näher erläutert durch die folgenden Beispiele für typische
Anwendungsformen dieser Art der Disperigurer. ?s ist jodoch sell>stverständlich,
daß die Erfindung nicht auf diese besonderen Anwendungszwecke begrenzt. sondern,
wie schon oben erwähnt, in allen Fällen awendbar ist, in welchen ein nichtionenbildendes
Dispergierungshilfsmittel vorteilhaft verwendet wird, unabhängig von der Art des
dispersionsmittels und von dem Zustand oder der Art der in Betracht kommenden dispergierten
Phase Beispiel 1 Anwendung bei der Flotation von Erzen Die Eingenschaften des Polyallylalkobols
ermöglichen es, daß er sich iii bezung auf zwei erwünschte Funkt ionen l)ei der
Schaumfloation von Erzen gunstig auswirkt, nämlich in bezug auf verbesserte Schaumbildung
und verbesserte Disperigerungswirkung. So ist Polyallylalkohol nicht nur imstancde,
die Bildung voll absorbierten Filmen mit damit verbundener Verringerung der Oberflächenspan-
nung
bei sehr geringen Konzentrationen herbeizufürren und so das Schäumen zu verbassern,
soudern er wirkt auch als Schutzkolloid, welches unerwünschte Gangart von der Oberfläche
der Erze abscheidet and Schleime dispergeirt, so daß sie nicht schwimmen. Au Außerdem
liat der Polyallylalko-1101 deu Vorteil, daß er von dem PH-Weret der Trübe oder
von der Anwesenbeit anderer Reagenzien, die bei der Erzfloation verwendet werden,
nicht beeinflußt wird, so daß beständige und bleibende Schäume erhalten werden können,
die so eingestellt werden können, daß sie für die Entfernung aus der Foltationsmaschine
licht zu dick sind, während gleichzeitig eine erwünschte dispergierende Wirkung
erielt wird.
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Die erwünschten schumbildenden Eigenschaften des Polyallylalkohols
machen ihil brauchbar für alle. Arten der Erzfltation, unabhängig von dem besonderen
behadelten mineral. Die zusätzlichen, vorteilhaften dispergierenden und ausflockenden
Eigenschaften machen den Polyallylalkohol besonders wertvoll bei der Schaumflotation
von Erzen, welche zur Schleimbildung neigen, wie z. B. sulfidische M Mineralien
u. dgl. Wem man vor allen auf verbesserte Schaumbildung hinzielt, ist die Verwendung
eines Polyallylalkohols von verhältnismäßig geringer Wasserföslichkeit vorzuzichen.
z. i. mit einer Lölishkeit zwischen 0,25 und 5 g je Liter. Wenn man einen Polyallylalkohol
hauptsächlich wegen seiner schleimdispergierenden oder ausflockenden Wirkung verwendet,
können mit vorteil löslichere Polyallylalkohole herangezogen werden.
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Wenn sowohl eine Verbesserung des Schäumens als auch der Schleimdispergierung
erwünscht ist, siiirl Gemische von Polyallylalkoholen vorteilhaft, welche sowohl
loisliche als auch verhältnismäßig unlölsiche Arten enthalten.
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Die Menge des bei der Flotation im Einzeilfall verwendeten Polyallylalkohols
hängt von dem behandelten Mineral, dem Sammler und bzw. oder von anderen verwendenten
Reagenzien usw. ab. Sie ist aber im allgemeinen verhältnismäßig gering. Gewöhnlich
iel< reichen etwa 0,001 bis etwa 0,01 kg auf eine tonne Erz aux. So können z.
B. mahlbare Golderze mit Erfolg konzentriert werden durch Flotation mit 0,05 kg
Isobutylxanthat als Sammler je Tonne Erz, zusammen mit 0,0025 kg Kiefernteer je
Tonne und 0,0025 kg des obengennten Polyallylalkohols X-301 1 je Tonne. Über 90%
der wertvollen S Stoffe können so gewonnen werden in einem Konzentrat. welches etwa
4% des Eingeführten Materials darstellt, Beim Konzentrieren sulfidischer Kupfererze
unter Verwendung von 0,07 kg Äthylentrithicarbonat je Tonne Erz als Sammler und
0,005 kg e illes Gem i sehe der <-ii ohenerwähnten Polyallylalkohole X-301 und
X-101 je Tonne erhält man gute Resulte. Beispielsweise können über 98% des sulfidischen
Kupfers aus eillein 4 4%igen Erz in Form von Konzentraten gewonnen werden. welche
etwa 9% des Erzes darstellen, wenn man zwei Standardflotationsmaschine i iiei<
iii Serie verwendet.
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Zink-, Blei-, Eisen- und andere Sch\-erllletallerze sind weitere Beispield
von Erzen, die iii ähulicher Weise mit it lrfolg durch Schaumflotation in Anwesenheit
von Polyallylalkohol konzentriert werden $können.
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11 e i s 1) i e 1 2 Anwendung bei der Reiningung l)ie Reinigung ist
ein koniplizierter Prozeß, welcher verschiedene ol>erfläehenaktive und kolloidale
Erscheiunungen umfaßt, unter welchen Eindringungsvermögen, Bentzung, Emulgierung,
Löslichmachen und Schmutzsuspendierung zu nennen sind.
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1 )ie letztgenannte Erscheinung ist von großer Bedeutung bei Waschoperatione,
insbesondere beim Waschen von Geweben, da ein Gewebe, das mit einem Reinigungsmittel
gewaschen wird, welches ein geringes Schmutzsuspendierungsvermögen aufweist, allmählich
grausticig wird. Trotz der im allgemeinen guten Benetzungswirkung und trotz der
Beständigkeit gegen hartes Wasser besitzen die synthetischen Reinigungsmittel, z.
B. Alkylarylsulfotlate und Alkylsulfate, ein sehr geringes Suspendiereungsvermögen.
Es ist gefunden worden, daß Polyallylalkohol ein günsitges Disperigerungshilfsmittel
darstellt, welches leim Zusetzen zu Reinigungsmitteln i ihr Schmutzsuspendierungsvermögen
erhöht, so daß er Schmutz, weleher beim Waschen durch das: Reinigungsmittel vom
Gewebe abgelöst wird, in Suspension gehalten wird, wodurch seine Enfernung heim
Spülen ermöglicht wird.
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Di8e Beibehaltung der Weiße bei einem Gewebe ist ein Kriterium für
das Suspendierungsvermögen einer ein oberflächenaktives Mittel enthaltenden Lösung.
ei Prüfung dieser Eigenschaft werden Stücke von saiil>erem Baumwollgewele in
Reinigungsäsungen gebracht, welcht Lampenruß suspendiert enthalten, und in einer
Standardreinigungsprumasemen unte rbestimmten Zeit-und lemperaturbedingungen behandlt.
Saubere Streifen von Baumwollgewebe wurden in eine Reinigungslösung gebracht, in
welcher 0,25% Lampenruß enthalten waren. Die Konzentration des Reinigungsmittels
betrug etwa 0,2% feste Körper insgesamt, und der Prozentsztz all Polyallylalkohol
in dem Reinigungsmittel betrug etwa 50/0. Nachdem die Baumwollstrcifcii 10 Minuten
bei 60° in einem Standardlaunderometer behandelt, dann gespült und getrocknet worden
waren, wurde der aufrechterhaltene Weise heitsgrad tlurch Reflexionsmessungen bestimmt,
welche ulltel Verwendung eines photoelektrischen Reflektometers durchgeführt wurden.
Der Prozentsatz der Erhaltung der Weiße im Gewel>e wurde bestimmt durch Division
des nach der Launderometerbehandlung gefundenen Reflexionsvermögens durch das Reflexionsvermögen
des sauberen Baumwollstreifens, welches vor der Prüfung bestimmt worden war, Je
lailier der Prozentsatz an zurückgebliebener N\eißc des Gewebes nach der Prüfung
ist, um so besser ist das Kohlenstoff- oder Sehmutzsuspendierungsvermögen der Reinigungslösung.
Bei den nachstehend angeführten Bestimmungen wurde als Reinigungsmittel ein Dodecylbenzolsulfonat
verwendet. welches etwa 41.5% an aktivem Bestandteil enthielt.
Zusatz von % beibehaltene |
Reinigungsmittel % alktiver Polyallylalkohol Hydrodylgruppen
Konzentration Weiße in weichem |
Bestandteil je Mol der Lösung Wasser |
Mol- 5 feste Stoffe (etea @@ Teil CaCo@ |
Menge gewicht je Million) |
Na riumdodecyl- |
benzlsulfonat etwa 41,5 kein - - (twa 0,2 30 |
natriumdodecyl- etwa etwa |
benzolsulfonat etwa 41,5 5% 550 6,8 otwa 0,2 58 |
Natriumdodecyl- etwa etwa |
benzolsulfonat etwa 41,5 5% 1120 16 etwa 0,2 59,5 |
Es können ähnlich günstige Resultate erhalten werden, wenn an Stelle des Natriumdodecyecylbenzeolsulfonats
andere Reinigungsmittel verwendet werden, seien dies andere Alkylarylsulfonate,
wie Natriumhexadecylbenzolsulfonate, Natriumdodecyltoluolsulfonate, Natriumnonlnphthalinsulfonate
u. dgl. oder Alklsulfastslzae, wie Watriumlaurylsulfat. die sekundären Alkylsulfatnatriumsalze
aus gekrackten Wachsolefinen mit 8 bis I8 Kohlenstoffatomen, wie sie in günstiger
Weise z. B. nach dem Verfahren gemäß amerikanischer Patentschrift 2 139 393 erhalten
werden können, oder Alkylsulfonatsalze von der in der amerikanischen Patentschrift
2 228 598 beschriebenen Art oder andere synthetische Reinigungsmittel, für welche
Beispiele in » Chemical-Industries «, Nov. 1947, S. 811 bis 824. beschrieben sind.
In all diesen Fällen ist die Verwendung von Polyallylalkohol als Di spergierungshilfsmittel
zusammen mit dem Reinigungsmittel nicht auf das Waschen von Geweben beschränkt,
da das Polymer auch mit Vorteil bei allen anderen Arten von Waschvorgängen verwendet
werden kann, einschließlich der technischen und hauswirtschftlichen Anwendung von
Reinigungsmitteln zum Säubern aller Arten Voll Oberflächen.
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So kann z. R. Polyallylalkohol mit Vorteil zusammdl mit Reinigungsmitteln
verwendet werden bei Mitteln für die Reinigung von Metallen, z. B. für die Elektroplattierung,
oder vor dem Anstreichen, bei Haarschampun und Seifen für das Waschen von Geschirr.
Die Menge Polyallylalkohol, die im Einzelfall verwendet wird, hängt ab von dem Molgewicht
des gewählten Polyallylalkohols, dem zu reinigenden Material, der Menge des zu entfernenden
Schmutzes und dem verwendeten Reinigungsmittel. Im allgemeinen gibt aber eine Menge
zwisehen etwa 1 und 20 Gewichtsprozent, berechnet auf das Reinigungsmittel, befriedigende
Ergel>nisse.
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13eispiel 3 Anwendung bei Bohrflüssigkeiten 13eim Bohren von Brunnen,
insbesondere bei der Roatationsohrung von Öl- und Gasbohrlöhern, wird eine Bohrflüssigkeit
durch das Bohrloch gefiihrt, um den Bohrschmand hoczubrigen. Diese Spülflüssigkeiten
enthalten suspendierte feste Körper, welche ausreichende Dichte bzw. ausreichendes
Gewicht bedingen, um dem Gebirgsdruck entgegenzuwirken, und auch dazu dienen können,
um die Flächen des Bohrlochs zu verfestigen, um ein Eindrücken der Wandungen zu
verhindern. Die Bohrflüssigkeit kann eine wässerige Suspension oder eine nichtwässerige
Flüssigkeit sein, wie Rohöl.
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Gasöl, Kerosin, Kohlenteerdestillate, pflanzliche oder tierische Ole
usw., oder eine Emulsion, entweder vom Öl-in-Wasser-Typ oder vom Wasser-in-Öl-Typ,
in welcher der fein verteilte feste Stoff suspendiert ist. In jedem Fall ist ein
Dispergiernmttel erwünscht, um ein Absetzen des suspendierten festen Stoffes zu
verhindern. Die Verwendung von Polyallylalkohol als Dispergierhilfsmittel in Bohrflüssigkeiten,
vorzugsweise in Verl>indung mit einem ionenbildenden Dispergierm mittel, wie
Natriumcarboxymethlccellulose. bietet die folgenden Vorteile: I. Es ergibt geringe
Wasserverluste, dünne Filterkuchen und vorzügliche kolloidale Dispersionen; 2. es
ist beständig in Anwesenheit starker Elektrolyte, sowie gegen Bakterieneinwirkung
und hohe Temperatur; 3. es besitzt eine hohe Toleranz genenüber Calciumsulfat und
Steinsalz, wodurch Steckenbleiben des Bohrers verhindert wird; 4. es verringert
das Volumen der erforderlichen Bohrflüssigkeit und ermöglicht eine Ilessere Viskositätskontrolle,
und 5. es verhindert eine unerwünschte Ausweitung des Bohrlochs.
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Nachstehend werden Beispiele für typische Bohrschlämme verschiedener
Art. gegeben, welche Polyallylalkohol enthalteii.
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I. Schlämme auf Wasserbasis
Anteile |
Bestandetie |
nach Gewicht |
Wasser 40,5 27,3 |
Calciumchlorid. # # # # zu 25,5 24, 3 |
Ton ................... 17,0 21,7 |
Kalkstein ................... 17,0 - |
Baryt . # # # ..... ..... ..... 23,2 |
Portlandzement # # # # # # # # ... 6,o 1,0 |
Stärke ..... ... 2,5 1,0 |
Polyallylalkohol ..... 2,5 3,0 |
Spezifisches Gewicht # ..... # 1,70 I,95 |
2. Schlämme auf Ölbasis
Anteile |
Bestandteile |
nach Gewicht |
Kalifornisches Rohöl ............ 70 - |
Heizöl ................... - 50 |
Gemahlene Müschelschalen . . 20 20 |
Baryt .. - 80 |
Bentionit ................... - 10 |
Geblasenes asphaltisches Bitumen In |
Kaliumlinoleat . . . 1 - |
Tallöl ................... .. |
Kaliumhydroxyd. 0,02 2,5 |
Wasser . . 2,5 |
Polyallylalkohol . . . # 1 2 |
3. Bohremulsion vom Öl-in-Wasser-Typ
Bestandteile Mengenanteile |
Wasser-Ton-Suspension ... 75 (nach Volumen) |
Mineralöl mit 2 % Tallöl ... 5 ( - - |
Stärke mit 10 % Konservierungs- |
mittel . . . 2,25 (nach Gewicht) |
Polyallylalkohol. 2,75 ( - - |
4. Bohremulsio n vom Wasser-in-Ol-Typ
Bestandteile Gewichtsanteil |
Heizöl. | 37 |
Geblasener Asphalt # 12 |
Gemahlener Kalkstein .. 33,5 |
Wasser .......... 17,5 |
Magnesium-Tallat oder -Resinat 0,6 |
Polyallylalkoho] . . 2 2,4 |
Bei einem Bohrschlamm auf Wasserbasis, welcher einen Polyallylalkohol vom durchschnittlichen
Molgewicht 550 in einer Konzentration von 3 Gewichtsprozent enthielt, wurde festgestellt,
daß er nicht nur befriedigende Bohreigenschaften aufwies, sondern aucheineVerringereungldes
Filterverlustes um 10 ergab, im Vergleich zum gleichen Schlamm ohne Polyalkohol.
In ähnlicher Weise unter Verwendung desselben Polyallylalkohols hergestellte Öl-in-Wasser-Bohremulsionen
ergaben etwas höhere Filterverluste. Die Verwendung von 2% des Polyallylalkohols
mit 1% Natriumcarboxymethylcellulose in dem Bohrschlamm auf Wasserbasis verringerte
den Filterverlust um etwa 6o0/o.
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Beispiel 4 Anwendungen beim Dispergieren von Pigmenten Polyallylalkohol
ist besonders günstig zur Herstellung von Pigmentdispersionen, sei es durch Mahlen
oder in anderer Weise. Eine Vielzahl von verschiedenen Formen des Polyallylalkohols
dient als ausgezeichnetes Dispergierungsmittel für Pigmente und Metallpulver. Wenn
man das Mahlen des Pigments unter Verwendung eines flüssigen oder niedrig schmelzenden
Polyallylalkohols als Mahlmedium durchführt, kann durch verhältnismäßig kurzes Mahlen
eine feine stabile Dispersion hergestellt werden. In der Regel ist es, falls das
Pigment in den üblicheren Mitteln, wie als Anteigungsmittel für Pigmentpasten dienende
pflanzliche Ole oder andere Ester mehrwertiger Alkohole und höherer ungesättigter
Carbonsäuren u. dgl., dispergiert wird, vorteilhaft, das Mahlen des Pigments mit
dem Öl in Anwesenheit von Polyallylalkohol, vorzugsweise in Menge von etwa I bis
200/0, berechnet auf das Gewicht des verwendeten Öls, durchzuführen, da hierdurch
die Bildung feinerer Teilchen erzielt werden kann.
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Eine andere geeignete Arbeitsweise zum Dispergieren von Pigmenten
mit Hilfe von Polyallylalkohol wird durch den nachstehend beschriebenen Versuch
erläutert, bei welchem Kieselsäure in medizinischem Weißöl dispergiert wurde, indem
die Kieselsäureteilchen zuerst mit dem Polyallylalkohol überzogen wurden.
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2 g Polyallylalkohol X-IoI, gelöst in 100 ml Methanol, wurden vermischt
mit 10 g Linde-Siliciumdioxyd (Silciumdioxyd mit einer Oberflächenausdchnung von
425 qm je g, einem Porenvolumen von I,23 ccm je g und einer durchschnittlichen lichte
von 0,05), worauf das Lösungsmittel langsam unter Vakuum verdampft wurde. Die mit
Polyallylalkohol überzogenen Siliciumdioxydteilchen wurden dann bis zur vollständigen
Verteilung gründlich mit 88 g heißem medizinischem Weißöl vermischt, worauf man
die Pigmentpaste dreimal durch eine Dreiwalzenfarbmühle hindurchlaufen ließ. Die
erhaltene Siliciumdioxyddispersion hatte eine Penetration von 160 Zehntelmillimeter,
gemessen mit dem Mikrokonus, gegenüber einer Penetrat ion von 70 Zehntelmillimeter,
welche erhalten wurde mit einer ähnlichen Dispersion, die aber ohne Polyallylalkohol
hergestellt war. Dies zeigt den stärkeren Dispergierungsgrad, welcher durch den
Polyallylalkohol herbeigeführt wird.
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Das bei diesem Versuch verwendete medizinische Weißöl wurde gewählt,
weil es ein besonders schweiz riges Medium zum Dispergieren fester Körper darstellt,
und sogar bessere Resultate erhalten werden, wenn man die stärker polaren Mittel,
z. 3. Leinsamen-, Perilla-, Sonnenblumen- oder ähnliche Ole verwendet, sowie weniger
scharf raffinierte Mineralöle, wie Schmieröle, Heizöle oder leichtere Fraktionen
u. dgl.
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Das verwendete Pigment kann mineralischen, pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs sein. Anorganische Pigmente, wie Metallsalze und Metalloxyde, werden bevorzugt.
Typische Beispiele von Pigmenten, die verwendet werden können, sind: Barytweiß,
Zinkweiß, Wismutweiß, gelber Ocker, rohes Siena, echtes Neapelgelb, künstlicher
Zinnober, natürlicher Zinnober, Indischret, Hellrot, Venezianisches Rot, roter Ocker,
Kobaltviolett, Manganviolett, smaragdgrünes Chromoxyd, grünes Chromoxyd, Kobaltgrün,
grünstichiges Ultramarin, Ultramarin, künstliches Ultramarin, Kobaltblau, gebrannte
Siena, roher und gebrannter Umber, Cappagh-Braun, Veroneser Braun, Preußisch-Braun,
Ebenholzschwarz, Holzkohlenschwarz, Lampen-
schwarz und Graphit.
Es können auch lumineszierende einschließlich sowohl der phosphoreszierenden als
auch der fluoresizerenden Pigmente verwendet werden. Zum Mahlen ist entweder eine
Kugelmühle oder eine Dreiwalzenmühle geeignet.
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Das Mahlen muß fortgesetzt werden, bis eine gleichmäßige Dispersion
erhalten wird, und vorzugsweise bis die durchschnittliche Teilchengröße des Pigments
auf 2 mm oder weniger im Durchmesser verringert ist.
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Das erwünschte Verhältnis von Öl zu Pigment hängt von der natur der
Bestandteil und von dem beabsichtigten Verwendungszweck ab. Es sind Verhältnisse
innerhalb des Gebietes von etwa 20 Gewichtsteilen Öl auf 100 Teile Pigment bis zu
etwa 175 Teile Öl auf 100 Teile Pigment verwendet worden. Die niedrigeren Verhältnisse
werden vorgezogen für Pigmente wie Bleioxyd und Zinnoxyd. l)ie höheren Verhältnisse
sind erforderlich bei roher Siena, gebrannter Siena u. dgl.
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Polyallylalkohol ist nicht nur brauchbar zum Dispergieren von Pigmenten,
Füllstoffen und anderen Farbmaterialien in Ölen, sondern bietet auch Vorteile bei
der Herstellung von Wasserdispersionen von Pigmenten, z. B. bei wässerigen Emulsionsfarben,
wasserverdünnten Farben u. dgl. So werden wässerige Emulsionsfarben mit Vorteil
hergestellt durch Erzeugung eines Pigmentschlammes, vorzugsweise in einem Kollergang,
unter Verwendung von etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent Polyallylalkohol (berechnet auf
das Pigment) und darauffolgendes Vermischen des Schlammes durch Rühren oder Mahlen
mit einem Medium für wässerige Emulsionsfarben, wie es in der britischen Patentschrift
631 719 beschrieben ist; z. B. mit einer Emulsion aus folgenden Bestandteilen: Harzartige
Naphthensäuren aus Schmieröldestillat ................... 34 Teile Wässerige Caseinlösung
(97 Teile Casein, I8 Teile Ammoniak / o,88 1 auf 773 Wasser) ...................
# 70 -Ammoniak (0,88) 4 -Wasser 9 30 zusammen mit einer wässerigen Leimlösung.
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Die folgenden Rezepte ergeben Farben mit guten Tönungen
Gewichtsteile |
Bestandteile creme rosa grüne |
Farbe Farbe Farbe |
Wässeriges Medium für |
Emulsionsfarben wie |
oben beschrieben 67 I34 134 |
9%ige wässerige Leim- |
läsung................... 110 75 75 |
Polyallylalkohol......... 25 12 25 |
Titandioxyd .............. 115 57,5 100 |
Witherit................... 100 100 100 |
Lithopone ................... - 50 - |
Chromgrün................... - - 15 |
Rotes Oxyd (Eisen) ... 7,5 5 |
Wasser ................... 75 75 75 |
In diesen Rezepten kiillncn \ Alkydharze o. dgl., zusammen mit Emulgierungsmitteln,
die harzartigen naphthensäuren ganz oder teilweise ersetzen.
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Ein typisches Rezept für eine gute, mit Wasser verdünnbare Innenfarbe
ist folgendes: Feste Farbbestandteile (Pigment, Fül 1-stoff, Harz, Öl, Trockenstoff
usw.) # 74% I(ohlen\\-asserstoff\-erdünner 20 °/o 200/ Ölsäure ...................
............. 1,5% Diäthylamin ................... 3,5% Polyallylalkohol. durchschnittlcihes
Alolgewicht 550 ................... 1,0% Diese Farbe wird worzugsweise hergestellt
durch Vermahlen aller Bestandteile bei Zimmertemperatur. Man erhält eine mit Wasser
leichter zu verdünnende Farbe und eine fertige Emulsion, welche glatt, stahil und
leicht aufzutragen ist.
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Andere Anwendeungsformen, bei welchen die pigmentdispergierenden
Eigenschaften des Polyalkohols besonderen Vorteil bieten, sind: die Herstellung
von Zusätzen zur Verarbeitung mit Latex, die Herstellung von Papierfärbungsmitteln,
die zum Zusetzen im mahlholländer geeignet sind (Wasserfarben), Druckpasten und
Lederzurichtungsimittel.
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B e i s p i e l 5 Anwendung für landwirtschaftl iclie Sprühmittel
Polyallylalkihol ist auch ein Dispergierungshilfsmittel für landwirtschaftliche
oder ähnliche Sprühmittel, insbesondere Sprühmittel auf Schwefel- oder Arsenatbasis
u. dgl. Bei dieser Anwendungsform beitet er den Vorteil, daß nicht nur die Dispersion
oder Emulsion verbessert wird. sondern daß er auch zur Pigmenthiodung beiträgt,
wodurch das Sprühmittel bei der Anwendung wirksamer wird.
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Nachstehend werden typische Sprühm ittel verschiedener Art angegeben,
welche Polyallylalkohol enthalten I. Kupfersprühmittel
Bestandteile Mengeverhältnisse |
Basisches |
Kupfersulfat 0,24 kg je 100 1 0,24 kg je 10 1 |
Casein ..... 0,96 - # |
Blutalbumin 0,12 - - - - |
Fullererde... 0,36 - - - - |
Polyallyl- |
alkohol .... 0,25 - - - - o,o6 - - - - |
Sprühöl i,8 Volumprozent 1,8 Volumprozent |
Fungizides Öl 0,2 - 0,2 2 |
Wasser .......... 98,0 - 98,0 - |
Das basische Kupfersulfat wird vorzugsweise mit dem Polyallylalkohol und dem Verteilungsmittel
(Casein, Blutalbumin und bzw. oder Ton) in einem Teil des Wassers dispergiert und
die Dispersion dann zu einer Emulsion des Sprüliöls und des fungiziden Öls in dem
restlichen Wasser zugesetzt. Das verwendete fungizide Öl hatte einen Kupfernaphthenatgehalt
von 33% und enthielt 3,2% metallisches Kupfer. Das Sprühöl enthielt 85,150/0 schweres
mineralisches Sprühöl (nach der Klassifizierung des Landwirtschaftsministeriums
des Kalifornischen
Staates), 1 I¢'/o Keifernharzöl und 0,85% Emulgiermittel,
wie sulfonierten Ester.
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2. Arsenatsprüchmittel
Bestandteile Mengenverhältnisse |
Bleiarsenat... 3 Gewichscteile 2 Gewichichtstelie |
Kyrolith....... 1 - |
Bentonit........ ½ - |
Polyallyl- |
alkohol ....... 1 - ½ - |
Nicderschlags- |
mittelgemische ½ - ½ - |
Wasser......... 800 800 - |
Das N iederschlagsmittelgemisch ist eine Öllösung e eines () es esters aus einem
mehrwertigen Alkohol uitd ei einer höheren Ferttsäure und eines Emulgiermittels,
vorzugsweise zusammen mit eilier Aminverbindung. Geeignete Gemische sind z. B. folgende:
Gt wichtsprozent |
Technisches Weißöl ................ 95,0 - |
Leichtes Minerlsprühöl............. - 96,0 |
Glycerin-Mono-und-Dioleat......... 2,5 2,0 |
Aluminium-Oleat................... 2,0 1,5 |
Sulfonierte naphthensäure ....... - 0,5 |
Monomaylaminooleat.............. 0,5 - |
3 Sehwefelsprühmittel Beim Zusetzen zu den Ammoniumpolysulfindlösungen gemäß ameriktanischer
Patentschrift 2 231 423 erhöht Polyallylalkohol die Wirsamkeit des Sprühmittels,
indem etwa gefällter Schwefel in dispergierter Form gehalten wied, wodurch die Ausfolkkung
verzögert wird, welche zum Verstopfen der Versprüheinrichtung führt, und außerdem
die Wirkung des auf den Pflanzen abgelarerten Schwefels verbessert wird, indem dieser
in feiner verteilter Form gehalten wird. Hin besonders günstiges Konzentrat. welches
vnr dem Versprühen vorzugsweise mit 60 bis 80 Raumteilen Wasser verdünnt wird, ist
eine wässerige Lösing von folgender Zusammensetzung: Snlfindschwefel ...................
11 Gewichtsprozent Polysulfidschwefel .......... 26 -Polyallylalkohol .........
3 -Freies Ammoniak .......... 2 -Wasser ........... 58 B e i s p i e 6 Anwendung
hei der Perlenpolymerisation Die amerikanische Patentschrift 2 194 354 von C r a
w f o r d beschreibt eine vorteilhafte Methode zur herstellung der knornfömigen
Polymerisation von Vinylestern, bei welcher Gelatine o. dgl. als stabilisierendes
Kolloid verwendet wird, um kleine Körner oder Perlen des Polymers zu erhalten, welche
aus dem Reaktionsgemisch direkt durch Filtration abgetrennt werden könnemn, ohne
daß vorher eine JKoagulation des Polymers notwendig ist. Diese \rbeitsweise ist
nicht nur billiger, sondern liefert auch reinere Polymere mit besseren Eigenschaften
als die früheren Polvmerisationsverfahren. Es ist gefunden worden, daß Polyallylalkohol
bei solchen 1 @erlenpolymerisationsverfahren verwendet werden kann. Als Ileispiel
dieser Anwendungsform der Erfindung wurde Viuylchlorid unter den folgenden Bedingungen
polymerisiert: Flüssiges Vinylchlorid wurde in ein längliches Glasreaktionsrohor
eingefüllt : wässeriger Methylalkohol, Lauroylperoxyd und Polyallylalkohol mit verschiedenen
Molekulargewichten wurden eingeführt. so daß sich ein Gemisch mit folgende n Gewichtsverhältnissen
bi bildete: Vinylchlorid ................... 100 Methylalkohol ...................
100 Wasser ................... 125 Lauroylperoxyd ................... 0,3 Polyallylalkohol
0, 2 0,2 oder 2,0 Die gefüllten Reaktionsrohre wurden luftdicht verschlossen, so
tlal sie sauerstoff-. oder luftfrei waren, # obwohl ein kleiner Dampfraum belassen
wurde, uin ein gutes Vermischen des Inhalts l<eim Kippen der Rohre zu begünstigen.
Die Rohre wurden dann erhitzt und der Inhalt durch Kippen mit 15 Drehungen in der
Minute in einem auf 500 gehaltenen Wasserbad bewegt, Nach 22stündigem Verweilen
inl Bad wurden die Rohre gekühlt und geäffnet, wornauf man die kleine menge nicht
polymerisiertes Vinylchloride entweichen ließ, bevor die Polyvinylchloridkörner
durch Filtration gewonnen wurden. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Suspensions- Stabilisator Teilchen- Gleich- |
größe des mäßigkeit |
Mittel Menge Polymers der Körner |
Polyallylalkohol 101 0,2 Durchschnitt |
2 bis 4 mm gut |
# 101 2,0 große |
Agglomerate |
- 301 0,2 Durchschnitt |
2 bis 4 mm gut |
- 301 2,0 Durchschnitt |
2 bis 4 mm gut |
- 501 0,2 etwas kleiner lockere |
Aggregate |
- 501 2 0 etwas kleiner gut |
In der gleichen Weise können Polyvinylacetat, Polymethylmethacrylat und ähnliche
Polymere und Mi Mischpolymere, wie Poly-vinylchlorid-Vinyl idenchlorid, Poly-Vinylacetat-vinylchlorid,
Poly-Methylmethcarylat-Äthylacrylat, Poly-Acrylnitril-Batadien usw. in vorteilhafter
Weise in Kernform erzeugt werden. In dr Regel können etwa 0,02 bis etwa 0,5 (TGewichtsprozent
Polyallylalkohol, berechnet auf das Ausgangsmonomer oder das Monomergemisch, verwendet
werden. Der Polyallylalkohol kann mit Erfolg verwendet werden in Kombination mit
kolloidalen Stoffen von der Art
der Glykolcellulose, wasserlöslicher
Methyläther von Polysacchariden, wie Cellulose oder Stärke u. dgl. Es sind besonders
gute Resultate erhalten worden durch Anwendung von etwa 0,05 bis 0,20/0 Polyallylalkohol
in Verbindung mit dem gleichen Gewicht Methylcellulose oder Älethylstärke.
-
Beispiel 7 Anwendung zu Schmierzwecken lAei der Herstellung von Schmierölen
und Schmierfetten sind Polyallylalkohole sowohl als l) ispergierungshilfsmittel
als auch als Verdickungsmittel usw. vorteilhaft. Erläuternde Beispiele für typische
Anwendungsformen auf diesem Gebiet sind die folgenden: 1. Hochdruckschmiermittel
Schmieröle, welche ölunlösliche feste Stoffe, wie z. B. Graphit, Zinkoxyd, Bleisulfid,
Talkum, Ton, polare cyclische Verbindungen von der Art des Indanthrens, Nigrosinbase,
Indigo Indigo, Tetrazom - phenylendiaminchlorthyldrat, Nigranilin, Mercaptobenzthiazol
u. dlgl., im Öl suspendiert enthalten, um ihre Eigenschaften bei sehr hohem Druck
zu verbessern. wereden durch Zusatz einer verhältnismäßig geringen Menge eines Polyallylalkohols
weiter verbessert. Es können von O, I bis 5% Polyallylalkohol verwendet werden,
je nach dem besonderen im Hinblick auf die Hochdruckeigenschaften verwendeten festen
Stoff und seiner Menge in dem gewählten 01. Die Zusammensetzung kam auch zweckmäßig
ein Antikorrosionmittel und bzw. oder ein Antioxydationsmittel enthalten. Der pulverisierte
feste Stoff kann einfach in das Öl eingerührt werden. obwohl es oft vorzuziehen
ist. eine Ausgangssuspension herzustellen, indem man ein reiches Gemisch aus dem
festen hochdruckzusatamittel und Öl durch eine Kolloidmühle schickt und dann etwas
von dieser Ausgangssuspension vor der Verwendung mit der erforderlichen Menge des
Sahmieröls vermischt. Ein geeignetes Schmiermittel kann folgende Zusammensetzung
haben:
Bestandteile Gewichtsteile |
Schmieröl ................... 100,0 |
Tetrazo-m-phenylendiaminchlor- |
hydrat. ................... 2,0 |
Antikorrosionsmittel (gewünschten- |
falls) ................... 1,5 |
Antioxydationsmittel (gewünschten- |
falls)............ ......... ........ I,5 |
Polyallylalkohol I, O . .......... 1,0 |
Die Verwendung von Polyallylalkohol in Schmierölen ist nicht auf die vorstehend
beschriebenen Hochdruckschmiermittel beschränkt, oder auch nicht auf Öle, welche
zugesetzte feste Stoffe (mit Wirkung unter Hochdruck oder auch nicht) enthalten.
Der Polyallylalkohol erfüllt eine wichtige Funktion in allen Schmierölen, indem
er irgendwelche während des Gebrauchs des Öls aufgenommene feste Stoffe dispergiert
und so die Brauchbarkeit des Öls verbessert. Außerdem kann der Polyallylalkohol
auch zur Verbesserung der Konsistenz des OIs unter den Anwendungsbedingungen dienen.
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2. Schmierfette Polyallylalkohol kann mit Vorteil sowohl bei Schmierfetten
vom Seifentyp als auch bei den neuerdings entwickelten Schmierfetten verwendet werden.
in welchen anorganische Gele, wie Siliciumoxyd, Magnesiumoxyd, Aluminiumoxyd usw.,
als Verdickungsmittel verwendet werden; außerdem auch in Schmierfetten, welche beide
dieser Arten oder andere Mittel enthalten. Typische Schmierfette vom Seifentyp können
nach den folgenden Rezepten zusammengestzt sein:
Bestandteile Gewichtsteile |
Helles naphthenbasisches 01 |
300 sek. Saybolt-Viskosität bei 38 90 96 96 |
60 sek. Saybolt-Viskosität bei 38 - 79,65 |
Aluminiumstearat . . zu zu . 9,5 - - |
Bleiseife aus hydrierter Ricinol- |
säure ................... - - 3 |
Natronseife höherer Fettsäuren ... 13,7 |
Sulfuriertes Spermöl. # 4,2 |
Wasser . - 0,8 |
Glycerin ........ 1,3 - |
Polyallylalkohol # o, 5 0,35 1 |
Geeignete Schmierfette vom anorganischen Gel-Typ werden nach den folgenden Rezepten
hergestellt:
Bestandteile $gewichtsteile |
Petroleumschmieröl mit hohem |
Viskositätsindex 10 10 6 |
Gemahlenes Silicaaerogel I I 1 1* |
N-Cetylpiperidin .. 1,0 - - |
Aluminiumstearat - 0,1 |
Dimethyldichlorisan.. - - 0,2* |
Polyallylalkohol. # 0,2 0,2 O,I |
*Silicagel mit einer Oberflächenausdehnung von 425 qm je g, einem Porenvolumen von
I,23 ccm je g und einer durchschnittlichen Dichte von 0,05. Das Dimethylchlorsilan
wurde auf dem trockenen Aerogel niedergeschlagen, bevor dieses dem Öl zugesetzt
wurde, indem man trockene Luft, die mit dem Silan gesättigt war, bei 25 ° durch
das Aerogel leitete.
-
Beim Zusammenstellen dieser und anderer Arten von Schmierfetten können
auch andere Mengenverhältnisse des Polyallylalkohols verwendet werden.
-
Im allgemeinen sind aber 0,05 l>is etwa 20 Gewichtsprozent am vorteilhaftesten.
-
Die Verwendung von Polyallylalkoholen in Schmiermitteln ist nicht
begrenzt auf ihre Kombination mit Erdöl oder mineralischen ollen, wie sie in den
vorstehenden erläuternden Beispielen dargestellt ist. Sie können in gleicher Weise
verwendet werden mit synthetischen Schmiermitteln, welche Polymerisationsprodukte
ungesättigter Kohlen-
wasserstoffe enthalten, wie z. B. des Äthylens,
Propylens, der Butylen usw. Sie können in gleicher Weise auch verwendet werden mit
Vaseline, Paraffinwachs, tierischen oder pflanzlichen Ölen u. dgl.
-
Sie sind brauchbar hei Walzölen, Verzinnungsölen, Metallverformungsölen,
als Komponenten von hydraulischen Flüssigkeiten, Stapellaufschmiermitteln usw. So
sincl z. B. wasserhaltige Schmiermittel mit verschiedener Viskosität mit Polyallylalkohol
nach den folgenden Rezepten hergestellt worden:
Gewichtsteile |
Polyallylalkohol, durchschnitt- |
liclies Molgewicht 550. in, . 11,9 24 |
Polyallylalkohol, durchschnitt- |
liches Molgewicht 2100. - - 6 |
Äthylenglykol .............. 47,6 36 54 |
Wasser................... 40,5 40 40 |
Visosität, Centistokes bvei 38°.. 4,42 7,73 3,81 |
Die vorstehenden, erläuternden Beispiele erschöpfen nicht die Anwendungsmöglichkeiten,
bei welchen Polyallylalkohol mit Vorteil eingesetzt worden ist. Sie geben al>er
einen Hinweis auf das weite Gel>iet der Brauchbarkeit von Polyallylalkohol als
Dispergierungshilfsmittel im Sinne der Erfindung und geben dem Fachmann Anregungen
für andere Anwendungsformen der Erfindung. Die Erfindung soll daher nicht beschränkt
sein auf die zur Erläuterung angeführten Anwendungsweisen oder auf die Einzelheiten
der Beispiele, durch welche die Vorteile des neuen Verfahrens und der dadurch erhaltenen
Dispersionen gezeigt werden sollten. Polyallylalkohol ist so z. B. auch brauchbar
in der Lederindustrie, insbesondere zum Dispergieren von Pigmenten und anderen festen
Stoffen bei der Herstellung von Lederzurichtungsmitteln, wie bei der Herstellung
von pigmenthaltigen Schuhpflegemitteln, wo der Polyallylalkohol den zusätzlichen
Vorteil hat, daß er als Binldemittel in dem endgültigen Film wirkt, wodurch das
Bestauben verringert und die Wirkung der Behandlung verlängert wird.
-
In ähnlicher Weise ist Polyallylalkohol in der Papier- und Tetilindustrie
brauchbar als Dispergierungshilfsmittel zur Herstellung von pasten, Schlichtemitteln
usw., wobei er besonders vorteilhaft ist im Mahlholländer zur Unterstützung der
Dispergierung von Beschwerungsmitteln, Pigmenten, einschließlich des dem Faserbrei
zugesetzten Tons, sowie bei der Herstellung von Farbsuspensionen für Textilien.
Polyallylalkohol ist auch günstig als Stabilisator für Hydrogele, welche Metalle,
Metalloxyde und bzw. oder Metallsulfide u. dgl. enthalten; er ist also vorteilhaft
bei der Herstellung von Katalysatoren über die Bildung von Hydrogelen. Der Polyallylalkohol
ist in gleicher Weise anwendbar bei der Herstellung von pigmenthaltigen Tinten,
Druckpasten, Wasserfarben u. dgl.
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Er ist auch günstig als Schaumstabilisierungsmittel bei Schaum zur
Feuerbekämpfung. Weitere Anwendungsformen des Erfindungsgedankens ergeben sich für
den Fachmann auf den einschlägigen Gebieten.
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PATENTANSPROCHE: I. Dispersion eines festen Körpers, einer Flüssigkeit
oder eines Gases in einer Flüssigkeit, z. B. Schmierfett, Reinigungsmittel oder
Dispersion für die Schwimmaufbereitung von Mineralien, dadurch gekennzeichnet, daß
sie, gegebenenlfalls neben üblichen Dispergiermitteln, Polyallylalkohol mit einem
Molgewicht von 200 bis 2500 enthält, bei festen Körpern zweckmäßig in einer Menge
von o, OI bis 100 Gewichtsprozent, berechnet auf den festen Körper.