-
Verdampf- und Zerstäubungsapparat für flüssige Desinfektionsmittel
o. dgl.
-
Die Erfindung betrifft einen Apparat eum Verdampfen oder Zerstäuben
flüssiger Desinfektionlsmittel, insbesondere für hochsiedende Polyhydroxylverbi
ndungen, wie z. B. Triäthylenglykol und Propylenglykol, in der Luft von gewohnten
Räumen, wie z. B. Schlafzimmern, Wolwnräumen, Kontorräumen u. dgl.
-
Es ist bekannt, daß einzige der hochsiedenden Glykole, insbesondere
Triäthylenglykol und Propylenglykol, wenn sie in der Luft verdampft oder zerstäubt
werden, schon in sehr kleinen Mengen, beispielsweise von 5 bis 10 mg Triäthylenglykol
je Hektoliter Luft, sehr schnell Krankheitserreger, wie Keime von Grippe, Lungenentzündung
und andere Bakterienkeime abtöten.
-
Die bisher vorgeschlagenen verschiedenen Verdalnl)ferartlen für solche
flüssigen Desinfektionsmittel sind durchweg verhältnismäßig umständlich und für
den Haaisgebrauch nicht sehr geeignet.
-
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verdampf- und Zerstäubungsapparates
für Triäthylenglykol und ähnliche flüssige Desinfektionsmittel von niedrigem Dampfdruck,
der von möglichst einfacher und zuverlässiger Bauweise ist und schnell und wirksam
die Luft im Raum sterilisiert, in dem er aufgestellt wird.
-
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Apparates
der vorerwähnten Art, der bewegliche Teile, die besonderer Wartung bedürfen, nicht
aufweist.
-
Weitethin bezweckt die Erfindung die Schaffung eines Verdampf- und
Zerstäubungsapparates für flüssige Desinfektionsmittel von niedrigem Dampf druck,
der eine selbsttätige Flüssigkeitszuführungs-
einrichtung aufweist,
die einen umgekehrten Behälter für die zu verdsampfentde Flüssigkeit und einen schalenartigen
Behälter umfaßt, in den die Ausflußöffnung des umgekehrten Flüssigkeitsbehälters
hineinragt, und die in neuer und vorteillhafter Weise mit einer Heizvorriehtung
und einem die voretwähnten Teile umgebenden Gehäuse vereinigt sind. Das Gehäuse
i.st mit einem unteren Lufteinlaß und einem oberen Luftaustritt versehen, und zwischen
dem Gehäuse und ,den von ihm umgebenen Teilen wird ein enger Zugkanal von kreisförmigem
Querschnitt gebildet, dessen innere Wand von einer auf verhältnismäßig hohe Temperatur
erhitzten Fläche gebildet wird, und durch den ein verhältnismäßig starker und schneller
Luftstrom erzeugt wird, Ider von dem Lufteinlaß nach dem Luftaustritt und von diesem
ins Freie strömt, wobei der Luftstrom innig mit dem verdampften flüssigen Desinfektionsmittel
gemischt wird und dieses in dem Raum verbreitet, in dem der Apparat aufgestellt
ist.
-
Weiter betrifft die Erfindung Mittel in diesem Apparat, durch die
das an der Innenfläche der Gehäusewandung sich bildende Flüssigkeitskondensat in
den schalenartigen Behälter zurückgeleitet wird.
-
Ebenso sind Mittel vorgesehen, durch die eine genaue gleichmittige
Lage des gewöhnhch als Glasflasche ausgebildeten Flüssigkeitsbehälters im Gehäuse
gesichert wird.
-
In der Zeichnung ist eine tbevorzugte Ausführungsform eines Verdampf-
und Zerstäubungsapparates dargestellt, welche die wesentlichen Kennzeichen der Erfindung
aufweist. Es zeigt Fig. 1 ,den Apparat in Vorderansicht und im senkrechten Schnitt,
Fig. 2 den gleichen Apparat in Seitenansicht.
-
In der Zeichnung bezeichnet I eine Glasflasche, die das zu verdampfende
flüssige Desinfektionsmittel, wie Triäthylenglykol oder eine Misohung von Triäthylenglykol
und Wasser, enthält. Die Flasche X ist umgekehrt angeordnet und ragt mit ihrem Hals
in einen nach oben offenen schalenartigen Behälter 3, der vorzugsweise aus Metall
besteht und einen ebenen Boden aufweist, der in -der Mitte einen erhöhten oder erhabenen
Teil 4, beispielsweise in Form eines Sternes, aufweist, auf dem die Ausßußöffnung'der'Flasche
I liegt. In dem schalenförmigen Behälter 3 entsteht in bekannter Wei.se eine Flüssigkeitssäule,
deren Oberfläche 25 in Höhe des unteren Randes der Ausflußmündung der Flasche I
liegt. In dem Maße, wie die Flüssigkeit in dein' schalenartigen Behälter 3 verdampft,
fließt weitere Flüssigkeit aus der Flasche I in die Schale 3 nach, so daß der Flüssigkeitsstand
in dieser stets gleich bleibt. Die Schale 3 .ist über einer Heizvorrichtung 5 angeordnet,
die ein metallisches Gehäuse mit ebener oberer Wand aufweist, unter der ein elektrischer
Widerstandsheizkörper 6 liegt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, kann das Metallgehäuse
der Heizvorrichtung aus einem unteren kastenförmigen Teil 7 bestehen, der nahe seinem
oberen Rand mit einer Ringnut oder Rille 8 versehen ist, die einen nach innen vorspringenden
Ringsteg zur Auflage einer Trennwand g bildet. Der Kasten 7 ist durch einen Deckel
10 mit umgebogenem Rand vrschlossen. Der elektrische Heizkörper 6 ist zwischen diesem
Deckel 10 und der Trennwand g angeordnet. Der elektrische Heizkörper 6 erhält elektrischen
Strom über die Steckkontaktstifte 1 1, von denen in Fig. 1 nur einer dargestellt
ist.
-
Diese Kontaktstifte 1 1 ragen durch Löcher im Boden des Behälters
7 hindurch und sind durch Isolierbuchsen I2 isoliert.
-
Die Heizkörperplatte 6 und die Verdampfschale 3 sowie die Flasche
1 sind in einem Gehäuse von vorzugsweise hohlzylindnschem Querschnitt angeordnet.
Dieses Gehäuse, das aus irgendeinem Baustoff, wie Metall oder Kunststoff, bestehen
kann, besteht aus einem unteren Teil I3 und einem oberen Teil 14. Die Bodenxvand
des unteren Teiles I3 ist mit einem erhöhten Teil 15 versehen, auf dem die Heizvorrichtung
5 unter Zwischen schaltung einer Asbestplatte I6 0. dgl. sitzt. Die Kontaktstifte
II ragen mit ihren Buchsen 12 durch Öffnungen im Boden des unteren Gehäuseteiles
13 hindurch und dienen gleichzeitig zur Befestigung der Heizvorrichtung 5 mit dem
unteren Gehäuseteil 13 und einer Schutzhülse 7, die die nach unten heraustretenden
Enden der Kontaktstifte 1 1 umgibt.
-
Die Seitenwand des unteren Gehäuseteiles 13 erstreckt sich nach oben
etwas höher als der obere Rand der Verdampfschale 3 und ist lösbar mit dem oberen
Gehäuseteil 14 verbunden. Zu diesem Zweck weist das untere Ende des oberen Gehäuseteiles
14 einen etwas Igeringeren Durchmesser auf, so daß es in den unteren Gehäuseteil
I3 hineinpaßt und in diesen so weit eingeschoben werden kann, bis Idie obere Kante
des unteren Gehäuseteiles I3 gegen einen äußeren Ringbund I8 in der Nähe des unteren
Randes des oberen Gehäuseteiles 14 stößt. Mit 19 ist eine Bajonettverschlußverbindung
zwischen den beiden Gehäuseteilen I3 und I4 bezeichnet, mit deren Hilfe eine unbeabsichtigte
Trennung der beiden Teile verhütet wird.
-
Am oberen Ende ist der obere Gehäuseteil 14 bei I4' im Durchmesser
so weit vermindert, daß er einen Sitz für Iden Boden der umgekehrten Flasche 1 bildet,
damit die Flasche I in der mittleren Lage im Gehäuse gehalten wird. Der untere Rand
des oberen Gehäuseteiles 14 ist nach innen zu einem kegeligen Flansch 20 umgebogen,
der sich bis über den schalenartigen Behälter 3 erstreckt und dazu dient, sich an
der Innenseite der Wandung des oberen Gehäuseteiles 14 bildendes Kondensat in die
Schale 3 zurückzu'leiten.
-
Sowohl Ider obere Gehäuseteil 14 als auch der untere Gehäuseteil
I3 sind in einem Abstand von der Flasche I Ibzw. von der Heizeinrichtung 5 und der
Verdampfschale 3 angeordnet, so daß auf diese Weise verhältnismäßig enge Kanäle
2I bzw.
-
26 von kreisringförmilgem Querschnitt im Gehäuse gebildet werden.
Der untere Gehäuseteil 13 ist nahe seinem unteren Ende mit mehreren, huber seinen-
Umfang verteilten und in Abständen von-
einander angeordneten Ltifteinlaßöffnungen
22 und der obere Gehäuseteil 14 an seinem oberen Ende mit einer Auslaßöffnung 23
versehen, die vorzugsweise an der Seite des Behälters angeordnet ist, die bei Benutzung
des Apparates dessen Vorderseite dargestellt. Infolge der Ibeschriebenen Vereinigung
der selibsttätigen Flüssigkeitszuführung, der Heizvorrichtung und des mit unterem
Lufteinulaß- und oberem Luftauslaß versehenen Außengehäuses wird ein Verdampf- zund
Zerstäubungsapparat geschaffen, der keinerlei bewegliche Teile aufweist, in dem
aber trotzdem eine Luftströmung von verhältnismäßig großer Strömungsgeschwindigkeit
erzeugt wird, wobei die hindurchströmende Luft innig mit dem verdampften flüssigen
Desinfektionsmittel Igemischt wird und durch die obere Auslaßöffnung in Form eines
stark mit Dämpfen gesättigten Luftstromes ausgestoßen wird, der eine wirksame Verbreitung
und Verteilung des verdampften Desinfektionsmittels in Räumen oder anderen Örtlichkeiten
bewirkt. Der untere Gehäuseteil 13 ist, wie aus Fig. 2 ersichflich, mit einem entsprechenden
Halter 24 versehen, mit dessen Hilfe der Apparat an einer Wand aufgehängt werden
kann.
-
Die Wirkungsweise des beschriebenen Apparates ist folgende: Wenn
der Apparat leer ist, wird der obere Gehäuseteil 14 von dem unteren Gehäuseteil
13 entfernt. Eine mit einem flüssigen Desinfektionsmittel gefüllte Glasflasche wird
dann in der erforderlichen Größe und nach Umkehrung des oberen Gehäuseteiles 14
aufrecht ,in diesen hineingestellt. Danach wird der untere Gehäuseteil 13 in entsprechender
Lage auf den oberen Gehäuseteil 14 aufgesteckt und durch leichte Drehung mit diesem
verbunden. Der ganze Apparat wird alsdann umgekehrt, so daß die Flasche I im Innern
des Behälters I3, I4 die dargestellte umgekehrte Lage einnimmt und mit ihrem Hals
nach unten gerichtet ist, wie dies aus Fig. I ersichtlich ist. Am Boden des Verdampfungsbehälters
3 bildet sich dann eine Flüssigkeitsschicht, deren Oberfläche in Höhe des Flaschenhalsrandes
liegt, wie oben beschrieben wurde. Der Apparat wird dann an der Wand des Raumes
angebracht, in dem die Luft sterilisiert werden soll, und der elektrische Heizkörper
6 auSs einer Stromquelle mit Strom gespeist. Durch die Wärme des Heizkörpers 6 wird
die Schale 3 auf eine Temperatur erhitzt, die für die Verdampfung der Flüssigkeit
ausreicht. Diese Temperatur beträgt Ibeispielsweise bei Verwendung einer Mischung
von Triäthylenglykol und Wasser im Verhältnis 5 : I etwa 850 C. Die in dem unteren
Ringkanal 26 befindliche Luft wird infolge Wärmestrahlung von den heißen Metallteilen
10 und 3 schnell erhitzt, strömt aufwärts und tritt Idurch die Auslaßöffnung 23
aus, wobei in gleichem Maße kalte Luft durch die unteren Einlaßöffnungen 22 eingesaugt
wird, die wiederum ebenfalls infolge der Wärmestrahlung schnell erhitzt wird, so
daß ein fortlaufender und verhältnismäßig starker Luftstrom durch das Gehäuse fließt
und die Luft durch die obere Auslaßöffnung 23 austritt. Wie durch Pfeile illFig.
I angedeutet, strömt die durch die unteren Einlaßöfftiungen 22 eingesaugte kalte
Luft durch den engen Ringkanal 26 inzwischen der beheizten Metallschale 3 und dem
unteren Gehäuseteil I3 aufwärts und wird durch den kegeligen Flansch 20 über der
Schale 3 nach innen umgelenkt. Die aus der Schale 3 aufsteigenden Dämpfe mischen
sich mit der vorgewärmten Luft. Das Luft-Dampf-Gemisch strömt dann durch den ringförmigen
kaminartigen Kanal 21 zwischen der Flasche I und dem oberen Gehäuseteil 14 nach'
oben und durch die seitliche .NuslaBöffnung 23 im Freie. In fortlaufender Arbeitsweise
wird der Flüssigkeitsinhalt der Flasche I ebenso wie diese selbst auf eine verhältnismäßig
hohe Temperatur erwärmt, so daß die Mischung aus vorgewärmter Luft und den Dämpfen,
die durch den senkrechten Zngkanal 2I nach oben strömt, durch die von der heißen
Flasche I ausstrahlende Wärme weiter erhitzt wird, wobei die Flasche I infolge Wärmeabgabe
gekühlt wird. Dabei wird ein Kondensieren der aufsteigenden Dämpfe an der Flasche,
weitgehend verhütet und ein starker, mit Dämpfen geladener Luftstrom an der oberen
Auslaßöffnung zum Au'so strömen gebracht, der das verdampfteDesinfektionsmittel
im Raum verbreitet und dessen Luft sterilisiert.
-
Bei dieser Arbeitsweise kann natürlich praktisch eine gewisse Kondensation
von Dämpfen an der Innenseite des von außen luftgekühlten Gehäuseteiles 14 nicht
vermieden werden. Das hierbei sich bildende Kondensat fließt jedoch an der Innenseite
der Gehäusewand herab und gelangt auf den nach innen vorspringenden kegeligen Flansch
20 des unteren Endes des Gehäuseoberteiles von von dessen unterster Kante es -in
die Schale 3 zurücktropft, so daß es sich nicht in dem unteren Gehäuseteil I3 ansammeln
kann.