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Fadenabsaugeanlage an Spinnmaschinen Bei der Fadenabsaugung sind grundsätzlich
zwei Forderungen an die Wirkungsweise des Luftstromes zu stellen, nämlich i. das
Absaugen eines gebrochenen Fadens in jeder bei der Changierung längs des Streckwerkes
vorkommenden Stellung und 2. das Reinigen, des Riffelzylinders von vagabundierenden
Fasern.
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Das Absaugen eines Fadens ist wegen seines vergleichsweise größeren
Volumens leichter zu erreichen als das Absaugen von einzelnen losen Fasern, die
noch dazu fester am Riffelzylinder zu ,haften pflegen. Die Saugwirkung muß daher
nicht nur genügend stark sein und sich auf den ganzen Changierbereich erstrecken,
sondern, insbesondere mit Rücksicht auf die letztgenannte Forderung, auch eine möglichst
weitgehende Luftumspülung des Riffelzylinders zur Folge haben.
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Ein weiteres Problem besteht in diesem Zusammenhang darin, daß bei
Fadenbrüchen zwischen dem Sauschwänzchen und der Ringbank durch die auf den Faden
aufgebrachte Drehung dieser sich vielfach im Sauschwänzchen 'verheddert. Diese Verklemmung
des gebrochenen Fadens hat zur Folge, daß zwischen Sauschwänzchen und Düse ein Garnende
hängt, das auch in die Düse hineinragt und so bei den bisher üblichen Düsen durch
die weitere Lieferung des Streckwerkes zu einer Verstopfung des Absaugrohres durch
Fasergut führt.
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Um nun allen vorerwähnten Problemen Rechnung zu tragen und die insoweit
bestehenden.
Schwierigkeiten zu beseitigen, ist gemäß der Erfindung
der Düsenmund solcher Absaugrohre in Form eines Dreiecks ausgebildet, die sich in
praktischen Versuchen als am vorteilhaftesten erwiesen hat.
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Dabei ist es, ausgehend von dem grundsätzlichen Dreieckquerschnitt,
besonders zweckmäßig, ein gleichschenkeliges Dreieck zu wählen, dessen Spitze dem
Riffelzylinder zugekehrt ist. Auch empfiehlt es sich, dieEcken eines solchenDüsenmundes
etwas auszurunden.
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Weiterhin läßt sich im Rahmen der Erfindung die Umspülung auch des
Druckzylinders durch die angesaugte Luft begünstigen, wenn der Düsenmund je nach
Lage dieses Zylinders gegenüber dem Riffelzylinder schräg zur Längsachse des Düsenrohres
verläuft. Schließlich wird eine möglichst weitgehende Annäherung des Düsenmundes
an den Riffelzylinder und damit auch an den Klemmpunkt zwischen Riffelzylinder und
Druckzylinder dadurch erreicht, daß das Düsenrohr in der Nähe des Düsenmundes auf
der dem Riffelzylinder zugekehrten Seite der Umfangskrümmung desselben entsprechend
eingezogen ist.
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In der Zeichnung sind einerseits verschiedene bekannte Düsenformen
mit den zugehörigen Strömungsverhältnissen und andererseits mehrere Ausführungsbeispiele
von entsprechend der Erfindung ausgebildeten Absaugrohren mit den dazu in Betracht
kommenden Teilen einer Spinnmaschine dargestellt. Im einzelnen zeigt Fig. 1, 3 und
5 bekannte Düsenformen mit einer jeweils entsprechenden Verteilung der Stromlinien,
Fig. z, 4 und 6 die gleichen Düsenformen mit den zugehörigen Linien konstanter Saugkraft
in ihrer Lage zum Riffelzylinder, Fig. 7 und 8 die neue Düsenform im Prinzip entsprechend
den Darstellungen von Fig. 1, 3, 5 bzw. 2, 4, 6, Fig. 9 in Seitenansicht und Fig.
io in Stirnansicht die Streckwerksanordnung bei einer Spinnmaschine bekannter Art
mit Einzelabsaugrohren für die Fadenabsaugung, Fig. i i eine Besonderheit bezüglich
der neuen Ausbildung des Absaugrohres und Düsenmundes in ihrer Lage zum Riffelzylinder
und Druckzylinder eines Streckwerkes, F ig. 12 in Seitenansicht und Fig. 13 in Stirnansicht
eine Fadenabsaugeanlage bei einer Spinnmaschine für Baumwolle mit einem Sammelabsaugrohr.
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Bisher wurden die Düsenrohre einer Fadenabsaugeanlage bei Spinnmaschinen
gewöhnlich mit im Querschnitt runden oder rechteckigen Düsenmündungen versehen,
wobei letztere mit ihrer Längsrichtung entweder quer oder parallel zum Riffelzylinder
i eines Streckwerkes angeordnet werden. Wie dabei die Strömungsverhältnisse bezüglich
der Richtung und Dichte der Stromfäden sowie der Linien gleicher Saugkraft rings
um die Düsen verteilt sind, lassen Fig. i bis 6 in Gegenüberstellung zu entsprechenden
Darstellungen gemäß Fig.7 und 8 für die neue Dreieckform einer Absaugdüse erkennen.
Dabei ist aus Fig. 2, 4, 6 und 8 auch zu ersehen, wie die Saugbereiche der betreffenden
Düsenformen bzw. -anordnungen zu dem Riffelzylinder liegen. Man erkennt ohne weiteres,
daß eine dreieckförmige Düse gemäß Fig. 7 und 8 den besten und über die Changierbreite
B des Riffelzylinders gleichmäßigsten Einfluß hat.
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Der Riffelzylinder i treibt in an sich bekannter Weise einen schräg
darüber angeordneten Druckzylinder 2 an. Zwischen beiden läuft das Vorgarn 3 bzw.
das mit 4 bezeichnete Garn hindurch. Unterhalb des Riffelzylinders befinden sich
die Düsenmündungen der Fadenabsauganlage, die bei der Ausführung nach Fig.9 und
io mit zwei Einzelabsaugrohren 5 und einem Sammelkanal 6 angedeutet ist.
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Die Absaugrohre 5 sind in Fig. i i mit einer der Umfangskrümmung des
Riffelzylinders i angepaßten Einziehung 5' versehen. Dadurch ist es möglich, die
Düsenmündung besonders nahe an den Klemmpunkt zwischen dem Riff elzylinder und dem
Druckzylinder :2 heranzuführen. Außerdem ist hier die Abschrägung des Mündungsquerschnittes
zur Längsachse des Absaugrohres durch den eingezeichneten Winkel besonders angegeben.
Beide Maßnahmen tragen dazu bei, die Saugwirkung im Bereich der Fadenbrüche zu verbessern
und auch eine vorteilhaftere Luftumspülung der Streckwerkswalzen zu erreichen. Das
aus dem Streckwerk austretende Garn 4 wird dann in bekannter Weise durch das Sauschwänzchen
7 geführt.
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Die Ausführung nach Fig. 12 und 13 unterscheidet sich von der vorhergehenden
dadurch, daß hier ein Sammelabsaugrohr 8 bekannter T- oder L-Form vorgesehen ist,
in dessen mit 8' bezeichnetem, parallel zu den Streckwerkswalzen verlaufendem Schenkel
die dreieckförmigen Düsenmündungen 9 sich befinden. Die Lage dieser Saugdüsen am
Umfang des Rohrschenkels 8' ist in an sich bekannter Weise derart, daß die bestmögliche
Wirkung bezüglich der Fadenabsaugung und der Reinigung des Riffelzylinders erreicht
wird.
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Im Rahmen der grundsätzlichen Dreieckform für die Düsen von Fadenabsaugeanlagen
ergeben sich unter Berücksichtigung der jeweiligen Verhältnisse spezielle Ausführungen.
Als besonders vorteilhaft haben sich nach den bisherigen Erfahrungen die Merkmale
erwiesen, daß es sich um ein gleichschenkeliges Dreieck handelt, dessen Spitze dem
Riffelzylinder zugekehrt ist, und daß die Ecken des Düsenmundes ausgerundet sind.