DE8304763U1 - Vorrichtung zum beschichten laufender materialbahnen - Google Patents

Vorrichtung zum beschichten laufender materialbahnen

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DE8304763U1 DE19838304763 DE8304763U DE8304763U1 DE 8304763 U1 DE8304763 U1 DE 8304763U1 DE 19838304763 DE19838304763 DE 19838304763 DE 8304763 U DE8304763 U DE 8304763U DE 8304763 U1 DE8304763 U1 DE 8304763U1
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HOFFMANN -'
PATE NTANWÄLTE DR. ING. E. HOFFMANN (1930-1974) - DtPL-ING.W.E1TLE · DR.RER. NAT. ICHOFFMANN - DIPL.-ING. W. LEHN
DIPl.-ING. K. FOCHSLE . DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABELLASTRASSE 4 ■ D-8000 MÜNCHEN 81 ■ TELEFON (089) 911087 ■ TELEX 05-29619 (PATHE)
JAGENBERG AG, Düsseldorf
Vorrichtung zum Beschichten laufender Materialbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beschichten von über eine Stützwalze laufenden Materialbahnen mit regelbarer Auftragsstärke, bei der das Beschichtungsmedium mit Hilfe einer sich über die Breite der Materialbahn erstreckenden Schlitzdüse mit in der Breite einstellbarem Vordosierspalt, an den eine Dosierlippe und eine Rücklauflippe derart angeschlossen sind, daß eine sich über die Breite der Materialbahn erstreckende Dosierkammer gebildet ist, auf die Materialbahn aufgebracht wird.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-PS 23 59 413 bekannt. Mit dieser bekannten Vorrichtung wird ein Überschußauftrag durch einen starr justierbaren Dosierspalt im Bereich der Dosierlippe erzielt. Der Dosierspalt muß sehr fein justiert werden, wobei jeweils eine Anpassung an die Bahngeschwindigkeit und die Rheologie des Beschichtungsmediums erforderlich ist.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird eine Schlitz-
düse im Abstand zur Warenbahn angeordnet und das Beschichtungsmedium von unten gegen die Materialbahn gespritzt, ohne bereits feindosiert werden zu können. Viskosität und Feststoffgehalt des Beschichtungsmediums sind hier begrenzt. Die Feineinstellung des Schlitzes der Schlitzdüse ist kompliziert. Weiter ergibt sich immer eine ungleichmäßige Oberfläche des Auftrags.
Bei beiden bekannten Vorrichtungen wird die Peindosierung bahnaufwärts durch eine getrennte Rakeleinrichtung vorgenommen .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche eine feinfühlige Änderung des Auftragsgewichts bei höchster Qualität der Beschichtung mit einfachen Mitteln ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) die Dosierlippe mit einer Rakelleiste ausgebildet ist, die mit geringer Reibung an wenigstens einer ablaufseitigen ebenen Gleitfläche des die Dosierlippe bildenden Rakelbetts geführt ist,
b) die der zu beschichtenden Bahn zugekehrte, einen rechteckigen Umriß aufweisende Stirnfläche der Rakelleiste mit der Bahn einen sich verengenden Keilspalt bildet, dessen Geometrie unabhängig vom Anpreßdruck ist,
c) die Ablaufkante der Stirnfläche eine geradlinige und scharfkantige Abrißkante bildet,
d) die Rakelleiste im Bereich der Stirnfläche und Abrißkante biegeweich ist,
e) die Stirnfläche eine große Verschleißfestigkeit aufweist, und
f) ein Anpreßdruck der Rakelleiste gegen die Bahn durch ein elastisches Druckmittel zwischen Rakelleiste und Rakelbett aufgebracht wird.
Die mit geringer Reibung im Rakelbett geführte Rakelleiste läßt eine äußerst feinfühlige Regelung des Auftragsgewichtes der Beschichtung zu, wobei das elastische Druckmittel unmittelbar auf die im Bereich seiner Stirnfläche biegeweiche Rakelleiste wirkt. Hierdurch ergibt sich eine äußerst gleichmäßige Beschichtung der Materialbahn. In dem Keilspalt zwischen der geometrisch stabilen Stirnfläehe der Rakelleiste wird ein hydrodynamischer Druck aufgebaut, der zu einem Gleichgewichtszustand gegenüber dem Druck im elastischen Druckmittel führt. Durch die scharfkantige Abrißkante an der Ablaufkante der Stirnfläche der Rakelleiste wird ein hoher Glättwert sichergestellt, während die Ausbildung der Stirnfläche mit großer Verschleißfestigkeit, u.a. gekennzeichnet durch eine große vickershärte, eine hohe Standzeit bei konstanter Geometrie des Keilspalts unabhängig vom Anp"-eßdruck sicherstellt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Rakelleiste an der Dosierlippe werden auch zusätzliche Einrichtungen zum Anpassen des Profils der Rakelleiste an üngleichmäßigkeiten der Stützwalze, über welche die Materialbahn läuft, längs der Beschichtungsbreite überflüssig.
Vorteilhaft ist der Reibungskoeffizient zwischen Rakeleiste und Rakelbett etw /u £ 0,1. Hierdurch wird die Reibung der Rakelleiste gegenüber dem Rakelhalter verglichen mit dem Anpreßdruck der Rakelleiste gegen die beschichtete Bahn
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vernachlässigbar klein.
Zweckmäßig ist die Rakelleiste bzw. das Rakelbett zumindest im Bereich der Gleitfläche aus Stahl, Edelstahl oder beschichtetem Aluminium und das Rakelbett bzw. die Rakelleiste zumindest im Bereich der Gleitfläche aus Rotguß, teflonbeschichtet, hartnickelbeschichtet oder hartanodisch oxidiert. Durch derartige Materialpaarungen, läßt sich der gewünschte Reibungskoeffizient erreichen.
Die Stirnfläche der Rakelleiste ist vorteilhaft ausgehend von der Abrißkante zumindest in deren Bereich konkav gekrümmt mit einem Krümmungsradius R > Stützwalzenradius ausgebildet. Eine derartige Ausbildung der Stirnfläche ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn mit Uberschußauftrag mit anschließender Fertigdosierung durch eine separate Einheit gearbeitet wird.
Alternativ ist die Stirnfläche der Rakelleiste ausgehend von der Abrißkante zumindest in deren Bereich konvex gekrümmt mit einem Krümmungsradius R von 4 mm £t. R^ «o, vorzugsweise 5 mm ^ R Ä 250 mm, weiter vorzugsweise 20 mm i R £. 50 mm. Diese Ausbildung der Stirnfläche wird vorgesehen für eine integrierte Einheit, bei welcher die Dosierlippe bereits die Fertigdosierung erzeugt.
Zur Annäherung des Krümmungsradius ist die Stirnfläche zweckmäßig durch Facettenschliff geformt, was zu einer besonders einfachen Fertigung führt.
30
Zweckmäßig weist die Stirnfläche eine Breite zwischen 8 mm und 60 mm auf. Die Breite der Stirnfläche bemißt sich danach, wie hoch das Auftragsgewicht sein soll. Je höher das
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Auftragsgewicht ist, desto geringer ist der hydrodynamische Druck und desto breiter sollte die Stirnfläche und damit der Keilspalt in seiner Länge sowie desto kleiner der Keilwinkel sein, um einen stabilen Gleichgewichtszustand zu erreichen.
Um auf einfache Weise Rakelleisten mit unterschiedlich breiten Stirnflächen verwenden zu können, kann vorteilhaft zwischen anlaufseitiger Fläche der Rakelleiste und Rakelbett ein Abstandhaltestück eingefügt werden.
Zweckmäßig ist die Schlitzdüse um die Abrißkante der Rakelleiste verschwenkbar, um den Keilwinkel verändern zu können.
15
Die Abrißkante der Rakelleiste kann, um ihre Wirkung noch zu verbessern, hinterschliffen sein.
Um die erforderliche Biegeweichheit der Rakelleiste zu erreichen, weist diese vorteilhaft entlang ihrer Länge äquidistante Einschnitte auf. Alternativ kann die Rakelleiste aus Polytetrafluorethylen bestehen, was Einschnitte nicht erforderlich macht. Weiter kann die Rakelleiste alternativ aus gummielastischem Material sein und an der Stirnfläche 5 einen verschleißfesten Ein- bzw. Aufsatz aufweisen.
Um eine hohe Verschleißfestigkeit der Rakelleiste zu erhalten, weist die Stirnfläche der Rakelleiste vorteilhaft eine Vickershärte größer als 6OO HV auf. Die Stirnfläche der Rakelleiste ist zweckmäßig verchromt, oberflächen- oder einsatzgehärtet, nitriert, durch Aufspritzen von Oxidkeramik beschichtet, eloxiert, bei Aluminium hartcoatiert oder hartvernickelt. Bei einer zweckmäßigen Ausfüh-
• I · I I · *
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rungsform der Rakelleiste kann deren Stirnfläche auch von I einem in die Rakelleiste eingesetzten Einsatzstück hoher [| Verschleißfestigkeit gebildet sein. §
Das elastische Druckmittel, vorzugsweise ein Druckschlauch,
wirkt zweckmäßig zwischen einer zu der Gleitfläche im wesentlichen senkrechten Fläche des Rakelbetts und einer zu dieser
im wesentlichen parallelen Fläche der Rakelleiste.
In einer bevorzugten Ausführungsform können das Druckmittel
und die Rakelleiste auch einstückig ausgebildet sein.
Weiter ist vorteilhaft zwischen anlaufseitiger Fläche der
Rakelleiste und Rakelbett ein weiteres dichtendes elasti-
sches Druckmittel, vorzugsweise ein Druckschlauch, angecrdnet. Dieses weitere dichtende elastische Druckmittel
verhindert zum einen das Eindringen von Beschichtungsmedium zwischen Rakelhalter und Rakelleiste. Zum anderen ist s es möglich, nach Einstellung des Gleichgewichts zwischen
hydrodynamischem Druck und Druck im ersten Druckmittel t
durch Erhöhung des Drucks im weiteren dichtenden elastisehen Druckmittel die so erreichte stabile Lage der Rakelleiste zu fixieren.
Das weitere Druckmittel und die Rakelleiste können vorteilhaft einstückig ausgebildet sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, daß der Vordosierspalt einen Ab- |
stand kleiner als 10 mm von der zu beschichtenden Bahn hat. ?:
Hierdurch läßt sich das Beschichtungsmedium ähnlich einer §
Fontäne in den Dosierspalt zwischen Dosierlippe und Bahn y
bringen. >
; - 13 -
!I·' Die Stützwalze weist vorteilhaft eine gummielastische Oberfläche auf, deren Härte vorzugsweise 60—Shore A —95 ist.
Zum beidseitigen Beschichten von Materialbahnen können
<; schließlich zwei Schlitzdüsen mit einander zugekehrten
!f 5 Stirnflächen der Rakelleisten mit unterschiedlichen Krüm-
I mungsradien bei unterschiedlicher Beschichtung angeordnet
; werden. Durch die Wahl unterschiedlicher Radien der Stirn-
flächen kann dabei ein festes Verhältnis für das Auftrags- ; gewicht auf beiden Seiten eingestellt werden. Es versteht
„ 10 sich, daß in diesem Falle keine Stützwalze zum Führen der I beschichteten Materialbahn im Beschichtungsbereich erforder-
lieh und vorgesehen ist.
Schließlich können zur Kompensation von ungleichmäßiger Be-I; 15 schichtungsmediumaufnähme der Materialbahn hinter dem erfi sten Druckmittel zusätzliche Andruckelemente zur lokalen
! Erhöhung der Anpreßkraft angeordnet sein.
■J; Die Erfindung ist im folgenden an Ausführungsbeispielen an-
I 20 hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen I zeigen
I Fig. 1 eine schematische Teilansicht der erfindungs-
I gemäßen Vorrichtung, teilweise im Schnitt,
I 25
I Fig. 2 eine Teilseitenansicht der Vorrichtung nach
Fig. 1 mit abgeschwenkter Dosierlippe,
Fig. 3 eine schematische Teilansicht einer modifi-30 zierten erfindungsgemäßen Vorrichtung, teil
weise im Schnitt,
Fig. 4 eine Teilschnittansicht einer Dosierlippe in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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Fig. 5 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4,der Dosierlippe, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Anordnung zum beidseitigen Beschichten einer Materialbahn mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zum Dosieren von Beschichtungsmedium auf eine in Richtung des Pfeiles A über eine Stützwalze 2 laufenden Materialbahn 1 weist eine sich über die Breite der Materialbahn 1 erstrekkende Schlitzdüse 21 auf. Die Schlitzdüse 21 besteht aus einem Verteilerrohr 22, einem langgezogenen, in der Breite einstellbaren Vordosierspalt 23,einer an den Vordosierspalt 2 3 anschließenden, als Rakelbett 3 ausgebildeten Dosierlippe und einer an den Vordosierspalt 23 ebenfalls anschließenden Rücklauflippe 24. Dosierlippe und Rücklauflippe bilden eine Dosierkammer 25. Durch die Rücklauflippe 24 am Bahneinlauf der Schlitzdüse 21 wird ein Eindringen der Luftgrenzschicht verhindert.
Das Rakelbett 3 weist eine Anschlagleiste 26 mit einer ebenen Gleitfläche 4 auf, an der eine Rakelleiste 6 anliegt und gleitend geführt ist. Die Rakelleiste 6 weist eine gegen die beschichtete Bahn 1 gedrückte Stirnfläche 7 mit einer scharfkantigen Abrißkante 8 auf. Mit Hilfe eines Druckmittels in Form eines Druckschlauches 9 zwischen Rakelbett 3 und Rakelleiste 6 wird die Rakelleiste 6 feinfühlig variabel gegen die zu beschichtende Materialbahn 1 gedrückt.
- 15 -
Die Rakelleiste 6 ist entlang der Gleitfläche 4 des Rakelbetts 3 bzw. der Anschlagleiste 26 in wählbaren Grenzen frei verschieblich, d.h. ungehindert dehnfähig. Die Rakelleiste 6 weist im Bereich der Stirnfläche 7 und Abrißkante 8 bezogen auf eine Achse senkrecht zur Abrißkante 8 und parallel zur beschichteten Bahn 1 ein relativ geringes Flächenträgheitsmoment I auf, welches vorzugsweise im Be-
4 4
reich zwischen 2OO mm und 7000 mm liegt. Ein derartiges Flächenträgheitsmoment I läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß, wie aus Fig. 5 ersichtlich, äquidistante Einschnitte 10 entlang der Länge der Rakelleiste 6 vorgesehen sind, wobei der Leistenquerschnitt bis zu einem geringen Abstand von der Abrißkante 8 aus gemessen über die gesamte Länge der Rakelleiste 6 konstant bleibt. Die hierdurch erzielte Biegeweichheit der Rakelleiste 6 kann alternativ durch geeignete. Materialauswahl oder durch eine entsprechend geringe Höhe der Rakelleiste 6 erreicht werden.
Die Stirnfläche 7 der Rakelleiste 6 verläuft ausgehend von der Abrißkante 8 konvex oder konkav gekrümmt. In den dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen weist die Stirnfläche 7 entweder eine konkave Kontur mit einem Krümmungsradius R größer dem Stützwalzenradius (vorzugsweise für Überschußauftrag mit anschließender Fertigdosierung in separater Einheit) oder eine konvexe Krümmung mit einem Krümmungsradius R von 4 mi RÄ», vorzugsweise 5 iran£ R — 250 mm, weiter vorzugsweise 20 mm H R £ 50 mm auf (vorzugsweise für Fertigdosierung in einer integrierten Einheit). Die Krümmung R wird abhängig von dem angestrebten Auftragsgewichtsbereich und den Theologischen Eigenschaften des Auf traginediums gewählt.
Die Rakelleiste 6 weist weiter zumindest im Bereich der ge-
• ·
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krümmten Stirnfläche 7 eine Oberfläche mit einer Vickershärte größer als 600HV auf, um eine hohe Verschleißfestigkeit der Stirnfläche 7 zu erhalten. Zu diesem Zweck kann die Stirnfläche 7 der Rakelleiste 6 verchromt, oberflächen- oder einsatzgehärtet, nitriert, durch Aufspritzen von Oxidkeramik beschichtet, eloxiert, bei Aluminium hartcoatiert oder hartvernickelt sein.
Die Abrißkante 8 der Rakelleiste 6 ist absolut geradlinig und scharfkantig ausgeführt, wodurch eine außerordentlich gute Oberflächenglätte des Strichauftrags erzielt wird. Eine weitere Verbesserung des Abrißverhaltens kann beispielsweise durch Hinterschleifen der Abrißkante 8 erreicht werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Verschleißfestigkeit der Stirnfläche 7 der Rakelleiste 6 zu verbessern, besteht auch darin, daß die Stirnfläche 7 von einem Einsatzstück hoher Verschleißfestigkeit gebildet wird.
Zwischen dem Rakelbett 3 und einer anlaufseitigen Fläche der Rakelleiste 6 ist ein weiteres dichtendes elastisches Druckmittel in Form eines Druckschlauches 28 angeordnet, das zum einen Rakelbett 3 und Rakelleiste 6 gegeneinander abdichtet und zum anderen zum Fixieren einer erreichten stabilen Stellung der Rakelleiste 6 durch Druckerhöhung verwendet werden kann.
Die Geometrie der Stirnfläche 7 der Rakelleiste 6 bleibt mit der beschriebenen Avisführung der Rakelleiste 6 unabhängig vom jeweiligen Anpreßdruck immer konstant. Da der Anpreßdruck neben der Ausbildung der Stirnfläche 7, d.h. der Größe der Krümmung R, der Bahngeschwindigkeit, der Rheologie
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des Beschichtungsmediums und den physikalischen Eigenschaften der Materialbahn 1 ein wesentlicher Parameter ist, und dieser Anpreßdruck andererseits die Geometrie der Stirnflä-7 nicht verändert, kann die Qualität der Beschichtung bei unterschiedlichen Anpreßdrücken völlig konstant gehalten werden.
Als elastisches Druckmittel zum Aufbringen des Anpreßdruckes wird bei der beschriebenen Vorrichtung ein mit Luft beaufschlagter Druckschlauch 9 verwendet. Der Druckschlauch sorgt durch seine Flexibilität für eine über die Arbeitsbreite gleichmäßige Andrückung der Rakelleiste 6 gegen die auf der Stützwalze 2 laufende Materialbahn 1. Die über den Schlauchdruck aufgebrachte Linienpressung hält dem hydrodynamischen Druck unter der Stirnfläche 7 der Rakelleiste 6 in dem Keilspalt das Gleichgewicht. Durch Variation des Schlauchdrucks läßt sich somit sehr feinfühlig, gleichmäßig und stufenlos das Auftragsgewicht variieren, wobei sich ohne zusätzliche ProfilierungsGinrichtung an jeder Stelle der Arbeitsbreite der gleiche Gleichgewichtszustand zwischen hydrodynamischem Druck und Rakelanpressung einstellt. Dies ist die Voraussetzung für ein gleichmäßiges Strichprofil. Der Druckschlauch 9 ist so ausgebildet, daß sich seine Kräfte nur gegen die rückseitige Fläche 15 der Rakelleiste 6 und eine zu dieser im wesentlichen parallelen Abdruckfläche 16 im Rakelbett 3 abstützen können. Der Druckschlauch 28 preßt gegen die Fläehe 27 der Rakelleiste 6 und hält bei entsprechend hohem Druck die Rakelleiste 6 in einer einmal eingestellten stabilen Lage.
Die Druckschläuche 9 und 28 sowie gegebenenfalls auch die Rakelleiste 6 können einstückig ausgebildet werden, wobei sichergestellt sein muß, daß diese Einheit einerseits die er-
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forderliche Biegeweichheit und andererseits die Stirnfläche 7 eine ausreichende Verschleißfestigkeit aufweist.
Die Materialpaarung zwischen Rakelbett 3 bzw. Anschlagleiste 26 und Rakelleiste 6 ist so zu wählen, daß sich möglichst geringe Reibkräfte bei der Verschiebung der Rakelleiste 6 aufbauen, die dem Anpreßdruck des Druckschlauches 9 entgegenwirken und somit zu einem Hyseresis-Verhalten bei der Regelung des Auftragsgewichts führen könnten.
Durch den unvermeidlichen Schubspannungszustand im Auftragsspalt entstehen Normalkräfte auf die Rakelleiste 6. Wenn der Reibungskoeffizient /i zwischen Rakelleiste 6 und Rakelbett bzw. Anschlagleiste 26 kleiner oder gleich O,1 gewählt wird, sind die auftretenden Reibungskräfte verglichen mit der Anpreßkraft vernachlässigbar klein.
Die Schlitzdüse 21 ist, um den Keilspalt zwischen Stirnfläche 7 und Materialbahn 1 verstellen zu können, zweckmäßig um die Abrißkante 8 schwenkbar. Weiter ist die vom Rakelbett 3 gebildetet Dosierlippe zweckmäßig als ganzes abschwenkbar. Die abgeschwenkte Stellung ist in Fig. 2 dargestellt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei weicher eine relativ schmale Rakelleiste 6 Verwendung findet. Um diese schmale Rakelleiste 6 gegen eine breitere Rakelleiste austauschen zu können, ist ein zusätzliches Abstandhaltestück 29 vorgesehen.
Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform einer Dosierlippe bzw. eines Rakelhalters 3 ist nur die Möglichkeit einer schmalen Rakelleiste 6 vorgesehen.
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Fig. 6 zeigt eine Anordnung zum beidseitigen Beschichten einer Materialbahn 1. Hier ist statt der Stützwalze 2 eine weitere Schlitzdüse 21 gegenüber der ersten Schlitzdüse 21 derart angeordnet, daß die Stirnflächen 7 beider Rakelleisten 6 einander zugekehrt sind und die Rakelleisten 6 die Matsrialbahn 1 auf gleicher Höhe mit ihren Abrißkanten 8 berühren. Durch Ausbildung unterschiedlicher Krümmungsradien der Stirnflächen 7 beider Rakeileisten 6 können unterschiedliche Auftragsgewichte eingestellt werden.

Claims (27)

HOFFMANN · EITLE & PARTNER PATEXTAN WALTE DB. ING. E. HOFFMANNtWSO-Wt). DIPL.-ING. W. EITlE - DR.RER. NAT. K.HOFFMANN - Din.-ING. W. LEHN DIPL.-ING. K. FOCHSlE - DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABELLASTRASSE4 . D-IOOO MÖNCHEN 81 · TElEFON (OW) »11087 · TELEX 05-2961? (PATHE) G 83 04 763.8 38 313 1 27. März 1984 JAGENBERG AG, Düsseldorf Vorrichtung zum Beschichten laufender Materialbahnen SCHÜTZANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Beschichten von über eine Stützwalze laufenden Materialbahnen mit regelbarer Auftragsstärke, bei der das Beschichtungsmedium mit Hilfe einer sich über die Breite der Materialbahn erstreckenden Schlitzdüse mit in der Breite einstellbarem Vordosierspalt, an den eine Dosierlippe und eine Pücklauflippe derart angeschlossen sind, daß eine sich über die Breite der Materialbahn erstreckende Dosierkammer gebildet ist, auf die Materialbahn aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet , daß
a) die Dosierlippe mit einer Rakelleiste (6) ausgebildet ist, die mit geringer Reibung an wenigstens einer ablauf seitigen ebenen Gleitfläche (4) des die Dosierlippe bildenden Rakelbetts (3) geführt ist,
b) die der zu beschichtenden Bahn (1) zugekehrte, einen rechteckigen Umriß aufweisende Stirnfläche (7) der Rakelleiste (6) mit der Bahn einen sich verengenden Keilspalt bildet, dessen Geometrie unabhängig vom Anpreßdruck ist,
c) die Ablauf kante der Stirnfläche (7) eine geradlinige und scharfkantige Abrißkante (8) bildet,
d) die Rakelleiste (6) im Bereich der Stirnfläche
(7) und Abrißkante (8) biegeweich ist,
e) die Stirnfläche (7) eine große Verschleißfestigkeit aufweist, und
f) ein Anpreßdruck der Rakelleiste (6) gegen die Bahn (1) durch ein elastisches Druckmittel (9) zwischen Rakelleiste und Rakelbett aufgebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet , daß der Reibungskoeffizient zwischen Rakelleiste (6) und Rakelbett (3) etwa μ ^ 0,1 ist.
25
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet , daß die Rakelleiste (6) bzw. das Rakelbett (3) zumindest im Bereich der Gleitfläche (4) aus Stahl, Edelstahl oder beschichtetem Aluminium und das Rakelbett (3) bzw. die Rakelleiste (6) zumindest im Bereich der Gleitfläche (4) aus Rotguß, teflonbeschichtet, hartnickelbeschichtet oder hartanodisch oxidiert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) der Rakelleiste (6) ausgehend von der Abrißkante (8) zumindest in deren Bereich konkav gekrümmt mit einem Krümmungsradius R > Stützwalzenradius ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) der Rakelleiste (6) ausgehend von der Abrißkante (8) zumindest in deren Bereich konvex gekrümmt mit einem Krümmungsradius R von 4 mm ^ R — 0^ , vorzugsweise 5 mm j£ R ^ 250 mm, weiter vorzugsweise 20 mm ·£■ R ^ 50 mm ist.
15
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) zur Annänerung des Krümmungsradius durch Facettenschliff geformt ist.
20
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) eine Breite zwischen 8 mm und 60 mm aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen anlauf seitiger Fläche (27) der Rakelleiste (6) und Rakelbett (3) ein Abstandhaltestück (29) eingefügt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Schlitzdüse (21) um die Abrißkante (8) der Rakelleiste (6) verschwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Abrißkante (8) der Rakelleiste (6) hinterschliffen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Rakelleiste (6) entlang ihrer Länge äquidistante Einschnitte (10) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Rakelleiste (6) aus Polytetrafluorethylen besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet , daß die Rakelleiste (6) aus gummielastischem Material besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) der Rakelleiste (6) eine Vickershärte größer als 600 HV aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnfläche (7) der Rakelleiste (6) verchromt, oberflächen- oder einsatzgehärtet, nitriert, durch Aufspritzen von Oxidkeramik beschichtet, eloxiert, bei Aluminium hartcoatiert oder hartvernickelt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, \
dadurch gekennzeichnet , daß die Stirn- \
fläche (7) der Rakelleiste (6) von einem in die Rakel- |
leiste (6) eingesetzten Einsatzstück hoher Verschleiß- j
festigkeit gebildet ist. {
C __
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß das elastische Druckmittel (9) zwischen einer zu der Gleitfläche (4) im wesentlichen senkrechten Fläche
(16) des Rakelbetts (3) und einer zu dieser im wesentlichen parallelen Fläche (15) der Rakelleiste (6) wirkt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß das
Druckmittel (9) ein Druckschlauch ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß das Druckmittel (9) und die Rakelleiste (6) einstückig ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen anlaufseitiger Fläche (27) der Rakelleiste (6) und Rakelbett (3) ein weiteres dichtendes elastisches Druckmittel (28) angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
§ 25 dadurch gekennzeichnet , daß das wei-
;.. tere Druckmittel (28) ein Druckschlauch ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet , daß das weitere Druckmittel (2 8) und die Rakelleiste (6) einstückig ausgebildet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß der Vordosierspalt (2 3) einen Abstand kleiner als 10 mm von der zu beschichtenden Bahn (1) hat.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet , daß die Stützwalze (2) eine gummielastische Oberfläche aufweist, deren Härte vorzugsweise 60 — Shore A ^ 95 ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet , daß zum beidseitigen Beschichten von Materialbahnen (1) zwei Schlitzdüsen (21) mit einander zugekehrten Stirnflächen (7) der Rakelleisten (6) mit unterschiedlichen Krümmungsradien bei unterschiedlicher Beschichtung angeordnet werden.
26. Vorrichtung nach einem der Anspruchs 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet , daß zur Kompensation von ungleichmäßiger Beschichtungsmediumaufnahrne der Materialbahn (1) hinter dem ersten Druckmittel (9) zusätzliche Andruckelemente zur lokalen Erhöhung der Anpreßkraft angeordnet sind.
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