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In Schreibfedern ist die Spitze neben der Einwirkung der Tinte einem
starken Verschleiß durch Abrieb ausgesetzt. Man setzt deshalb auf die Spitzen von
Füllfialterfedern, die eine lange Lebensdauer besitzen müssen, ein Korn auf, das
aus besonderen hierfür entwickelten Federspitzenlegierungen besteht, Legierungen,
welche neben der Tintenbeständigkeit die Eigenschaften der Härte und Zähigkeit vereinigen.
Der Hauptteil der Füllhalterfeder besteht hierbei, aws Gold oder widerstandsfähigem
Stahl; diese Metalle weisen neben der Tintenbeständigkeit die für den Federkörper
erforderlichen mechanischen Eigenschaften auf; sie lassen sich zu den Federkörpern
verformen und besitzen für den Gebrauch die nötigen Elastizitätseigenschaften. Die
bisher -für den Hauptteil der Feder und für die Federspitze benutzten Werkstoffe
haben also verschiedene Eigenschaften und können sich nicht wechselseitig vertreten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Verwendung
der kostbaren Federspitzenlegierung und die mit dem Aufschweißen auf den Federkörper
verbundenen Schwierigkeiten zu vermeiden.
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Eine Lösung dieser Aufgabe wurde auf einem überraschend einfachen
Weg gefunden. Erfindungsgemäß, werden die Federn aus Stahl, insbesondere einem säurebeständigen
Stahl, hergestellt und die Federspitze durch Einsatzhärtung gehärtet. Hierbei finden
beispielsweise Verfahren Verwendung, die unterNitrid- oderKarbidbildung verlaufen.
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Vorteilhaft benutzt man bei der Durchführung der Erfindung eine Stahlfeder,
deren Spitze nach den bekannten mechanischen Verfahren verstärkt oder verdickt ist,
beispielsweise durch Profilwalzen, Biegen, Einrollen oder Stauchen.
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Die Erfindung benötigt also für den Hauptteil der Feder und die Spitze
nur einen Werkstoff und erzielt die geforderten Unterschiede in den Eigenschaften
lediglich durch die Einsatzhärtung der Spitze. Die Feder ist aus einem Werkstoff
hergestellt, der sich leicht verformen läßt, und der Hauptteil der Feder behält
unverändert seine Elastizität; die Spitze bekommt dagegen durch die Einsatzhärtung
die notwendige Widerstandsfähigkeit gegen den Abrieb. Vergleichende Versuche haben
ergeben, daß die Feder im Gebrauch einer guten Füllhalterfeder entspricht und die
Härtung tatsächlich eine Spitze schafft, deren Eigenschaften sich mit den üblichen
Federspitzenlegierungen vergleichen lassen.
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Der Erfindungsgedanke wird nun in einer bemerkenswerten Weise auch
auf Goldfedern übertragen. Hierbei wird für die Herstellung der Federn ein Goldblech
mit einem aufgelegten Stahlstreifen benutzt, wie es aus einem GoldrStahl-Dublee
ohne weiteres zu erhalten ist. Der Unterschied gegenüber einem üblichen Dublee liegt
darin, daß dort das Gold neben dem unedlen Metall mengenmäßig zurücktritt, während
hier umgekehrt das Material zur Hauptsache aus einer Goldlegierung besteht und der
Stahl in untergeordneter Menge hiermit verbunden ist. Bei der Fertigung der Feder
wird nun dieser Verbundwerkstoff so angewandt, daß der Hauptkörper der Feder aus
Gold besteht und nur auf die Spitze. in einer Ausdehnung, die dem bisher benutzten
Federspitzenkorn entspricht oder noch etwas größer ist, der Stahl kommt. Diese Spitze
wird dann, wie oben beschrieben, der Einsatzhärtung unterworfen. So gelingt es,
ohne Anschweißen eines Federspitzenkorns, eine .gute Füllhalterleder auch aus Gold
herzustellen. Die Dublierung des Goldes mit dem Stahl erfolgt in einem Arbeitsgang
für die Herstellung von Tausenden von Federn und erspart so das Anschweißen der
einzelnen Federspitzenkörner.
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In der Abb. i ist eine Stahlfeder der Erfindung dargestellt. Der Hauptkörper
A der Feder besteht aus einem unbehandelten säurebeständigen Stahl; die durch Umbiegen
verdickte Spitze B ist durch Einsatzhärtung gehärtet.
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In der Abb. 2 ist eine Goldfeder der Erfindung dargestellt; der Hauptkörper
C der Feder besteht aus einer Goldlegierung. An seinem Ende trägt er fest verbunden
eine Spitze D aus einem säurebeständigen Stahl, der einer Einsatzhärtung unterworfen
ist.