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Anzeigevorrichtung für Sicherungen Bei bestimmten Sicherungsarten,
z. B. bei Hochspannungssicherungen, bei denen die Kontrolle der Sicherung nur aus
größerer Entfernung möglich ist oder die an Stellen montiert sind, welche für die
Beobachtung des Zustandes der Sicherung unvorteilhaft sind, ergeben die bekannten
Anzeigevorrichtungen keine befriedigende Lösung. Entweder ist es die feste Anordnung
der Anzeigevorrichtung am Sicherungsgehäuse oder die an sich unklare Anzeige, die
die einwandfreie Feststellung, ob eine Sicherung durchgebrannt ist oder nicht, behindert.
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Dieser Mangel wird durch die Erfindung beseitigt, indem eine bewegliche
Anordnung der Anzeigevorrichtung oder eine besonders markante Anzeige selbstgewählt
wird, oder indem man beide Merkmale vereinigt. Die bewegliche Anordnung erfolgt
,gemäß ,der Erfindung in der Weise, da& die Anzeigevorrichtung mit ihrer Schaufläche
mit oder ohne ihre Befestigungsmittel sowohl aus der senkrechten Stellung in die
parallele Stellung zur Mittelachse der Sicherung als auch in jeder Winkellage zwischen
diesen beiden Stellungen, gegebenenfalls gleichzeitig um die Mittelachse der Sicherung
und/oder eine in der Schaufläche der Anzeigevorrichtung liegende Achse drehbeweglich
verstellt werden kann. Die Verstellbarkeit der Anzeigevorrichtung kann durch scharnierartige
Mittel erreicht werden, wie die Abb. i zeigt. In dieser Abbildung ist i die Anzeigevorrichtung,
die als fertiges Bauelement mittels des Scharniers 2 am Anschlu&rohr 3 der-
Sicherung eingelenkt ist. Die Anzeigevorrichtung kann daher leicht in jede Winkellage
zwischen der parallelen und senkrechten Stellung zur Sicherungsmittelachse eingestellt
werden
und wird daher bei allen örtlichen Veränderungen der Sicherung, bei Anordnung an
der Decke, in Augenhöhe oder unmittelbar über dem Boden, eine einwandfreie Beobachtung
ermöglichen.
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Dem gleichen Zweck kann z. B. auch ein einfacher biegsamer Metallstreifen
dienen, mit dem die Anzeigevorrichtung am Sicherungsgehäuse befestigt wird. In diesem
Fall kann der Metallstreifen an einem Ring in der Sicherungskappe oder an einer
Metallbandage des Sicherungsgehäuses befestigt sein, die selbst wieder um die Sicherungsmittelachse
drehbar sind. Metallbandage und Metallstreifen bestehen zweckmäßig aus einem Stück.
Dadurch wird die Verstellbarkeit der. Anzeigevorrichtung und damit die Beobachtungsmöglichkeit
der Sicherung noch weiter erhöht.
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Das weitere Mittel zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die nachfolgend
beschriebene besondere Ausführung einer Anzeigevorrichtung, welche für sich allein
oder mit der vorgenannten Einrichtung gleichzeitig verwendet werden kann. Durch
sie werden dann die durch die Verstellbarkeit erreichten Vorteile noch dadurch verbessert,
daß die Anzeige an sich bei Durchbrennen der Sicherung mit größter Sicherheit einsetzt
und eine auffallende markante Kennzeichnung der Zustandsänderung der Sicherung ergibt.
Es wird hierbei von einem Kennleiter und einem Zündsatz Gebrauch gemacht, deren
Anwendung bei Sicherungen an sich bekannt ist. Zum Beispiel hat man den Zündsatz
auf den Kennleiter, einem Anzeigeschmelzleiter, aufgetragen, der in einer besonderen
Kennzeichenpatrone untergebracht ist und beim Abschmelzen den Zündsatz entzündet,
der nun seinerseits die Wandungen der Kennzeichenpatrone verfärbt bzw. schwärzt.
Bei einer anderen Sicherung dient eine Rauchpatrone als Zündsatz, und zwar in der
Weise; daß die Rauchpatrone auf dem Ende eines Anzeigeschmelzleiters, der zum eigentlichen
Schmelzleiter parallel geschaltet ist, aufgeschoben ist und gleichzeitig mit ihrem
äußeren Umfang in der Kontaktkappe der Sicherung befestigt ist. Die Rauchpatrone
ist ein Nichtleiter und wird durch einen direkten Funkenüberschlag von Kontaktkappe
zum Kennleiterende entzündet.
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Gegenüber diesen bekannten Anordnungen weist die Erfindung grundsätzliche
Unterschiede auf, die sowohl in der Beschaffenheit und Wirkungsweise des Zündsatzes
als auch in dem konstruktiven Aufbau der Anzeigevorrichtung liegen. Diese Unterschiede
verbürgen eine weitgehende Verbesserung der Anzeige gegenüber den bekannten Sicherungen
mit Anzeigezündsätzen. Der Vorteil wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß am
Ende oder im Zuge des Kennleiters als Unterbrechung des letzteren ein Zündsatz vorgesehen
ist, der so beschaffen und angeschlossen ist, daß er innerhalb eines bestimmten
Zündspannungsbereiches, der unterhalb der Nennspannung der Sicherung und oberhalb
des Spannungsabfalles des Schmelzleiters liegt, einen Zündstrom führt, durch den
er unter Bildung oder Veränderung einer kennzeichnenden Färbung auf einer Oberfläche
und/oder in seiner Umgebung zum Abbrennen gebracht wird. Die Zündung erfolgt also
nicht durch einen direkten Funkenüberschlag bzw. Durchschlag wie bei der bekannten
Rauchpatrone, sondern durch einen Zündstrom. Zündstromführend kann hierbei unter
den genannten Voraussetzungen die ganze Masse des Zündsatzes oder nur eine Oberfläche
werden.
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Gewöhnlich erhält der Zündsatz. einen farbigen, zweckmäßig metallischen
Anstrich, z. B. Aluminiumbronze. Ein in dieser Weise ausgeführter Zündsatz ermöglicht
eine zuverlässige und auf größere Entfernung gut sichtbare Kenntlichmachun.g des
Zündsatzes der Sicherung. Dieser günstige Umstand macht die Erfindung besonders
für die Verwendung bei Hochspannungssicherungen geeignet. Außerdem ergeben sich
Vorteile für die Konstruktion der Anzeigevorrichtung selbst und für ihren Einbau
in das Sicherungsgehäuse. Das nachstehend beschriebene Ausführungsbeispiel läßt
dies ohne weiteres erkennen.
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Die Abb.2 zeigt eine Ausführungsform einer solchen Anzeigevorrichtung
gemäß der Erfindung als fertiges Einbauelement zuin Einsetzen in eine Sicherung.
Das Stirnkontaktrohr der Sicherung ist gestrichelt angedeutet. Es bedeutet .4 einen
die Anzeigevorrichtung zusammenhaltenden Deckel, der gleichzeitig die Kontaktverbindung
mit dem Kontaktrohr der Sicherung herstellt. Das Schauloch dieses Deckels ist durch
die durchsichtige Scheibe 5, z. B. aus Glas oder Celluloid o. dgl., feuchtigkeitssicher
abgeschlossen. Die Scheibe 5 wird außerdem durch den Sprengring 6 gehalten, der
gleichzeitig die Isolierscheibe 7, an der der Zündsatz 8 und die Elektrode 9 und
io befestigt sind, von der durchsichtigen Scheibe 5 in Abstand hält. Die Isolierscheibe
7 kann ein Pertinaxpreßspan oder eine Pappscheibe o. dgl. sein. Die Elektrode 9
des Zündsatzes 8 stellt die leitende Verbindung mit dem Kontaktrohr her, während
die Elektrode io von dem Ende des nicht dargestellten Kennleiters gebildet wird
oder mit diesem leitend verbunden ist. Der Zündsatz 8 besitzt einen farbigen Anstrich,
z. B. aus Aluminiumbronze, der durch das Schauloch gut erkennbar ist.
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Die Anzeigevorrichtung wirkt in folgender Weise. Bei intakter Sicherung
führt der Kennleiter keinen Strom, da der Zündsatz 8 als Nichtleiter zwischen den
Elektroden 9 und io liegt. Diese nichtleitende Eigenschaft gibt der Zündsatz erst
auf, wenn an ihm eine Spannung liegt, die größer ist als der Spannungsabfall des
Hauptschmelzleiters, dieser ist in der Abbildung nicht gekennzeichnet, und kleiner
als die Nennspannung der Sicherung. Dies ist aber der Fall, wenn der Hauptschmelzleiter
durchgebrannt ist. Es ist ein grundsätzliches Merkmal für diese Anzeigevorrichtung,
daß der Zündsatz 8 so beschaffen ist, daß er nur unter dieser Voraussetzung einen
Strom führt, der ihn entzündet. Dadurch wird auch der farbige Anstrich des Zündsatzes
verbrennen bzw. verdampfen, so daß im Schauloch an Stelle eines hellen Anstriches
eine dunkle Fläche erscheint. Diese Veränderung im
Schauloch der
Sicherung ist eine aus größerer Entfernung leicht erkennbare markante Anzeige dafür,
daß die Sicherung durchgeschmolzen ist. Außerdem ergeben sich, wie die Abbildung
erkennen läßt, auch in konstruktiver Hinsicht wesentliche Vorteile. Der Zündsatz
kann in einfacher Weise befestigt und mit seinen Befestigungs- und Anschlußteilen
leicht zu einem fertigen Bauelement zusammengefügt werden, das in raumsparender
Weise betriebssicher an oder im Sicherungsgehäuse befestigt werden kann. Wird dieses
Bauelement außerdem, wie eingangs beschrieben, verstellbar ausgeführt, so erhält
man eine Anzeigevorrichtung, die auch unter den schwierigsten baulichen Umständen
verwendet werden kann und einwandfrei arbeitet.