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Ein- und Doppelkettenkratzer-Strebförderer für unterbrodiene und laufende
Förderung In Bergwerksbetrieben verwendet man sehr häufig Kratzerförderer, um die
gewonnene Kohle aus Flözen für flache und mittlere Lagerung, das ist ein Einfallen
der Kohlenfiöze von o bis 3501, zur Verladestelle zu befördern. Um den bis 200 m
langen Förderer, der im Verlaufe des Abbauens der Kohle zwi,schen den Stützhölzern
des abgebauten Feldes zu liegen kommt, näher an den abzubauenden Kohlenstoß heranbringen
zu können, .ist dieses Fördermittel in Rinnen von 2 bis 3 m unterteilt.
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Die Umlegearbeiten sind sehr zeitraubend und schwierig durchzuführen,
zumal, wie dieses bei den bekannten Kratzbandförderern der Fall ist, die Antriebs-
und die Umlenkrollen mitverlegt werden müssen. Die für die Führung der Ober- und
Unterkette erforderlichen übereinanderliegenden Doppelrinnen sind für die Umlegung
von Hand sehr schwer. Das Aus- und Einziehen der langen, mit Kratzern versehenenGliederkette
erfordert viel Zeit.
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Bekannt sind außer den bereits genannten bandförderern auch einrinnige
Förderer mit hin und her gehender Bewegung, z. B. Kegelförderer, bei denen einzelne
Kegel mit einer Gliederkette unterednander verbunden sind. Ferner sind Klappkratzerförderer
bekannt, bei denen die Kratzerkette doppelseitig angeotdnet ist. Die letztgenannten
Förderer haben jedoch in Bergbaubetrieben keine nennenswerte Verwendung finden können,
wei.l hiermit die erzielte Leistung zu gering und der aufgewandte Kraft- und Materialaufwand
zu hoch sind.
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Die Erfindung geht mit der Verwendung auch nur einer Rinne einen
neuen Weg, indem bei Förderleistungen bis 75 t je Stunde. eine an der Einwurfseite
gegenüberliegenden inneren Rinnenwand, gut geführte, zerlegbare Kette, mit eingelenkten
Mitnehmern eingebaut ist, die derart arbeitet, daß beim Anziehen der Kette entgegen
der Förderrichtung sich dieMitnehmer aus demFördergut herausziehen, beim Ziehen
in Förderrichtung jedoch die Mitnehmer sich selbsttätig in das Gut hineinschieben
und dieses dann in einer unterbrochenen Förderung transportieren.
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Bei einer Förderleistung von mehr als 75 t je Stunde wird eine Kette
gleicher Ausführung an der Innenwand der Einwurfseite eingebaut, die in der gleichen
Weise derart arbeitet, daß beim Rückwärtshub (Leerhub) der einen Kette, die andere
Kette fördert (laufende Förderung).
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Das Neue der Erfindung besteht darin, daß ein klappbarer Mitnehmer,
der zwischen zwei Winkeleisen an einem Ende derart gelenkartig gelagert und durch
einen Anschlag begrenzt ist, daß dieser sich beim Rückfahrtszug der aus Winkeln
und Flacheisen gebildeten, in Rinnenlänge zeflegbaren Kette selbsttätig aus dem
Fördergut herauszieht, nach Vorwärtszug der Kette sich selbsttätig wieder bis zum
Anschlag in das Fördergut einschiebt und das Gut dann transportiert, wodurch bei
ein- oder doppelseitiger Anordnung der Kette eine beliebige Förderleistung erzielt
wird. Hierdurch wird eine leichte Umlegung der einzelnen Förderrinnen mit zugehörigem
Kettenstück und Mitnehmern erreicht.
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Falls es vorkommen sollte, daß das Einfallen des Flözes partieweise
größer ist, und das Gut an diesen Stellen in den Rinnen abrutscht, können hier die
beweglichen Mitnehmer unter einer bestimmten Neigung in der Rinne mit der Kette
fest verbunden werden, so daß diese Mitnehmer mit ihrer Rückseite das Gut abbremsen.
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EinAusführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. I den Rinnenquerschnitt eines Einkettenkratzer-Strebförderers,
Abb. II den Grundriß dazu, Abb. III den Grundriß eines Einkettenkratzer-Strebförderers.
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Die Förderkette, bestehend aus abwechselnd je einem Winkeleisenpaar
a und einer Flacheisenverbindung b, wird an den der Einwurfseite gegenüberliegenden
inneren Rinnenwänden c der Rinnenlänge d, durch die Eisen e und f geführt. Jedes
Winkeleisenpaar a ist an beiden Enden mit Distanzbolzen g derart verbunden, daß
die Flacheisenverbindung, die auf einer Seite eingerollt, auf der anderen Seite
zwecks Zerlegung der Kette bei der Umlegung des Förderers zum Einhaken eingerichtet
ist, zwischen den Winkeleisen gelagert bzw. eingehakt werden kann. Zwischen jedem
zweitenWinkeleisenpaar ist ein Mitnehmer h mittels Bolzen i gelagert, der mit einem
Anschlag j versehen ist, mit dem der Mitnehmer sich in der Förderstellung (gestrichelte
Lage Abb. II, auch Lage der Mitnehmer Abb. III) gegen den Anschlagsteg k, der zwischen
dem Winkeleisenpaar befestigt ist, abstützt. In zurückgezogener Stellung nehmen
die Mitnehmer die in Abb. II gezeichnete Stellung ein.
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In gleicher Weise wird eine weitere Kette mit Mitnehmern in derselben
Ausführung an der Innenseite I der Einwurfseite der Rinne geführt, falls die Förderleistung
größer als 75 t je Stunde sein soll.
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Der in Abb. III dargestellte Einkettenkratzer-Strebförderer arbeitlet
wie folgt: Ein in der Strecke aufgestellter Haspel I zieht mittels Zuglseil II,
welches bei IV an der Förderkette befestigt ist, über die Umlenkrolle III die Förderkette
mit Mitnehmer 4 nach rechts aus dem Fördergut heraus.
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Die Mitnehmer nehmen dabei selbsttätig die in Abb. II gezeichnete
Stellung ein. Nach Umschaltung des Haspels I durch Anschlagkontakt V wird Haspel
VI durch Anschlagkontakt VII eingeschaltet, der nunmehr die Förderkette in der gleichen
Weise in Förderrichtung nach links zieht. Hierbei schieben sich die Mitnehmer, deren
Ausschlag durch den Anschlag j begrenzt wird, in das Fördergut und nehmen die Lage,
wie Abb. III zeigt, ein. Das Gut wird dann ein Wegstück transportiert, bis Haspel
I und Haspel VI wieder durch Anschlag gegen die Kontakte VIII und IX umgeschaltet
werden. Auf diese Weise wird das Fördergut bis zur Rutsche X transportiert, von
der es selbsttätig dem Förderwagen XI zuläuft.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, diese Förderung nur mit dem
Haspel VI durchzuführen.
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Das Zugseil II wird dann längs des Förderers zu diesem Haspel geführt.
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Der Doppelkettenkratz.er-Strebförderer arbeitet in der gleichen Weise,
wie zuvor beschrieben. Hiermit wird jedoch das Gut insofern laufend transportiert,
als bei Rückgang der einen Kette die andere sich in Förderrichtung befindet. Es
kann auch bei dieser Förderung mit einem Haspel oder zwei Haspeln gefördert werden.
Bei der Förderung mit nur einem Haspel tritt an Stelle des zum Haspel VI geführten
Zugseils II die zweite Förderkette. Die Umlenkrolle III liegt dann M.itte Förderrinne.
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Das Umlegen des Förderers wird wie folgt durchgeführt: Durch Vorwärtsziehen
eines 2aKetten stückes (Länge einer Rinne) von Hand wird, angefangen an der letzten
Rinne, jeweils die Flacheisenverbindung b ausgekuppelt und die Rutschenverbindung
(nicht gezeichnet) gelöst. Das Rinnenstück wird mit dem Kettenstück zur neuen Verwendungsstelle
gebracht und fortlaufend mit neu herangebrachten Rinnen wieder gekuppelt. Die Antriebsmaschinen
können in beliebigen Zeiträumen verlegt werden, da die Seiltrommeln größere Längen
Zugseil aufnehmen.