DE82707C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Regulirvorrichtung für Dampfheizkörper.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. August 1894 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft die Art von Dampfheizungen, bei welchen die Regelung der Wärmeabgabe seitens der Heizkörper durch Füllung derselben mit Luft und mit Dampf stattfindet, und bei welchen ein besonderer Luftbehälter vorgesehen ist, der sich in der Rückleitung des Condenswassers zum Dampferzeuger befindet.

Die üblichen Vorrichtungen begnügen sich mit einer Regelung, welche einen constanten Druckunterschied in den Heizkörpern und dem Dampferzeuger hervorbringt; die vorliegende Erfindung will den Druckunterschied und die Menge der in den Heizkörpern befindlichen Luft entsprechend dem Wärmebedarf, d. h. entsprechend der Aufsentemperatur regeln.

Zu diesem Zwecke ist der Sammelluftbehälter an seiner Oberseite mit einem zu dem Dampfraum des Dampferzeugers führenden Rohr versehen. Der Druck in diesem kann erstens in bekannter Weise willkürlich durch ein Reducirventil geregelt werden, andererseits wird er aber selbstthätig durch eine Abzweigung des Rohres geregelt, welche einen der Aufsenluft ausgesetzten Transmissionskörper speist, dessen Condensationswasser dem Luftbehälter zufliefst. Die Dampfleitung des Luftbehälters ist also mit einer Leitung verbunden, in welcher der Druck je nach der Stärke der von der Aufsentemperatur abhängigen Condensation wechselt, und theilt diese Druckschwankungen dem Luftraum mit, der sich entsprechend mit mehr oder weniger Luft füllt, diese aus den Heizkörpern zieht oder in sie zurücktreibt.

Die Einrichtung ist derart ausgeführt, dafs ein vom Dampferzeuger ausgehendes Rohr mit einem Zweig in den Luftbehälter mündet, während ein anderer Zweig in einen der Aufsenlemperatur ausgesetzten Condensator oder Transmissionskörper mündet. Durch diesen circulirt fortwährend Dampf und erzeugt einen Druckunterschied zwischen dem vom Kessel eintretenden Dampf und dem austretenden Condenswasser bezw. dem in den Behälter eintretenden Dampf, welche der Aufsentemperatur proportional ist und welche den Druck im Luftgefäfs bestimmt.

Auf der Zeichnung stellt α das Luftgefäfs dar, welches unterhalb mit der Luft- und Condenswasserleitung und den unteren Theilen der Heizkörper d verbunden ist. Sein oberer Theil ist durch den Regelungshahn c mit dem Dampferzeuger und aufserdem mit dem oberen Theile des der Aufsenluft ausgesetzten Transmissionskörpers/ verbunden, dessen Rückleitung, wieder in das Gefäfs α geht. Hähne c dienen zur Regelung der einzelnen Heizkörper.

Bei dem Betrieb wird Dampf aus dem Kessel in die oberen Theile der Heizkörper entsprechend der in ihnen stattfindenden Condensation und Druckverminderung zufliefsen. Der Druck und die Luftmenge werden durch den Luftbehälter α geregelt. Derselbe wird oben fortwährend mit Dampf und aufserdem mit dem Condenswasser aus dem Körper f gespeist, und der Druck in ihm ist infolge dessen von der Stärke der Condensation in dem Transmissionskörper/ und der damit ver-

bundenen Druckverminderung in den communicirenden Leitungen abhängig.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Regelungsvorrichtung für Dampfheizungen entsprechend der Aufsentemperatur, gekennzeichnet durch die Regelung des Druckes in einem Luftsammelbehä'lter der Condenswasserleitung der Heizkörper durch die Verbindung desselben mit einem der Aufsentemperatur ausgesetzten und so durch wechselnde Condensation wechselnde Druckerniedrigung erzielenden Transmissionskörper f.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.