-
Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen spiegelbildlich sich deckender
Teilungen auf Ober- und Unterseite von Kurvenlinealen
Die ublichen Kurvenlineale
bieten keine Möglich-I ; eit, sich einer bestimmten Kurvenabschnitt zu merken oder
ihn selbst oder sein Spiegelbild rasch und genau wieder zu finden. Dies wird ermöglicht
durch Anbringen von beliebigen Teilungen mit Buchstaben oder Zahlen, die sich auf
der Ober- und der Unterseite des Kurvenlineals genau deckend spiegelbildlich wiederholen.
-
I) aß solche Kurvenlineale in der Praxis nicht eingeführt siiid erklärt
sich aus der Herstellungsschwierigkeit, denn ein 1) ruck- oder Prägeverfahren usw.
würde für jede Kurvenlinealform die Herstellung eines Paares von Druck- oder Prägematrizell
erfordern, die sich nur bei Herstellung groLler Mengen genau gleicher Kurvenlineale
lohnte.
-
Außerdem benötigte man eine sehr starke, genau einstellbar Presse.
-
Um die vielseitigsten Kurvenlinealformen iil buntem Wechsel, oder
Speziallineale in Einzelstücken (auch nachträglich) mit den Teilungen versehen zu
können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Aufbringen der Teilungen gleichzeitig
auf Ober- und Unterseite durch gekuppelte Abrollkörper zu bewirken, wobei die Abrollkörper,
die später zu beschreibenden Bedingungen genügen müssen, entweder unmittelbar als
Prägerollen selbst die Prägematrizen aufweisen und die Teilungen in die Linealflächen
einprägen oder/und mittels Einfärbung oder durchlaufender Farbfolie aufdrucken oder
aber nur als Steuerung für ein Paar gegenläufige, von oben und unten her gleichzeitig
wirkende Präge- oder Druckstempel dienen können. Beide Arten können auch vereinigt
werden, indem z. B. die Rollen die Teilstriche unmittelbar erzeugen, und gleichzeitig
ein Stempelpaar steuern, das nach je zwei, fünf oder zehn usw. Teilstrichen eine
Zahl oder einen Buchstaben, zweckmäßig mittels automatischer Numerierwerke. auf
Ober- und Unterseite gleich-
lautend erzeugt. Zweckmäßig wird der
ganze Linealumfang in einer fortlaufenden Nummern- oder Buchstabenfolge bezeichnet,
so daß bei Bezeichnung der beiden Seiten des Kurvenlineals, z. B. mit 0 (oben) und
U (unten) oder einfach A-B, I-II, O-X, ein bestimmtes Kurvenstiick eindeutig durch
Angalie der Seite und der Teilstriche, zwischen denen es liegt, gekennzeichnet werden
kann, z. B. A I7 l)i5 21.
-
An sich hekannte zangenartige Geräte zum Übertragen von Einzelpunkten,
etwa beim Anzeichnen von Blechen, von einer zur andern Seite, sind für vorliegenden
Fall unbrauchbar, einesteils weil ja eine Anzahl von oft Hunderten von Teilstrichen
und Bezeichnungen anzubringen ist, und andernteils deshalb, weil ja das erwähnte
Gerät voraussetzt, daß bereits eine Teilung vorhanden ist, nach der die andere übertragen
werden kann.
-
Die Enfindung ermöglicht dagegen die automatische Herstellung spiegelbildlicher
Teilungen an wie auch immer geformten Kurvenlinealen in genauer Deckung, wobei alle
Druckstöcke, Einrichtearbeiten und die Verwendung schwerer Pressen vermieden sintl.
-
Fig. 1 zeigt schematisch ein Gerät zum Herstellen von sich spiegelbildlich
deckenden Teilungen; Fig. 2 zeigt eine Druck- oder Prägerolle nebst Numerierwerk
und Steuernocken dafür, in Längsschnitt bzw. Seitenansicht; Fig. 3 zeigt Druckrolle
und Numerierwerk in Stirnansicht; Fig. 4 gibt ein Beispiel einer Teilung nebst Ziffernreihe
im Grundriß. l)ie in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei
gleich großen und gleichen Rollen t und 2, die am Umfang den zu erzeugenden Teilstrichen
entsprechende Zähne 3 tragen. Eine der Rollen, 2, ist zweckmäßig fest im Rahmen
4 gelagert, die andere, 1, quer zu ihrer Achse 5 anpreßl>ar beweglich. Die genaue
Deckung der Teilungen wird durch ein Zahnradpaar 6, 7 gesichert, das auch den Antrieb
der heiden Rollen vermittelt. Zur Bearbeitung von Linealen mit zugeschärften Kanten
kann den Rollen eine gewisse Winkeleinstellbarkeit gegenüber ihren Achsen gegeben
werden.
-
Is ist vorteilhaft, die der Länge der Teilstriche entsprechende Erstreckung
der Rollen 1 und 2 ziemlich gering, für die handelsüblichen Kurvenlineale höchsten
etwa 4 mm, zu machen, da sonst auf stark gekrümmten Linealstrecken keine saubere
Teilung erzielt wird. Aus dem gleichen Grund ist auch der Durchmesser der Rollen
ziemlich klein zu halten, bei 1/2-cm-Teilung (Fig. 4) höchstens 19, r mm Durchmesser
(= 6cm Umfang), da bei wesentlich größerem Rollendurchmesser gleichzeitig mehrere
Zähne in das Material des Kurvenlineals eingreifen und die Rollen sich nicht um
enge Kurven führen lassen.
-
Praktische Versuche ergaben, daß am besten, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt,
zwischen den die Teilstriche erzeugenden Zahnen 3 noch jeweils einige Zehntelmillimeter,
je nach Härte tlcs zu prägenden Materials usw., niedrigere ballen 8 angeordnet werden,
deren Mindesthöhe dadurch bestimmt ist. daß, wenn der Ballen 8 auf dem Kurvenlineal
auf sitzt (Linie 9-9), die leiden benachbarten Zähne 3 außer Eingriff kommen. so
daß in diesem Augen hlick das Kurvenlineal so geführt und geschwenk@ werden kann,
daß der teilstricherzeugende Zahn 3 wieder radial zur Kurvenlinealkante zu stehen
kommt. Die Ballen 8 gewährleisten auch eine gute Mitnahme des zu prägenden Kurvenlineals
beim Durchlauf zwischen - den Wollen so daß die Teilung genau ausfällt.
-
Die zugehörige Teilstrichl>ezifferung kann von Hand nachträglich.
oder automatisch mit in Abhängigkeit von der Abrollung der Prägerollen gesteuerten
Numerierwerken usw. erfolgen, etwa wie in Fig. I gezeigt, durch einen mit der Rollenachse
5 verbundenen Nocken 10, wobei das Numerierwerk 1 1 gleichzeitig mit, oder kurz
vor oder nach der Prägerolle wirkend angeordnet sein kann. Selbstverständlich ist
auf der Unterseite des Kurvenlineals ein gleiches Numerierwerk mit spiegelbildlich
deckend plazierter Prägung vorzusehen. Mit Q ist in Fig. 1 eine Kraft augedeutet,
die, nach Abschnappen des Tragarms 1(1 vom Nocken 10, das numerierwerk 11 gegen
die Oberfläche des Kurven lineals schleudert. voll wo es durch eine Feder usw. sofort
wieder eine Kleinigkeit abgehoben werden muß.
-
Die Führung der oberen Achse 5 ist durch den Bügel I2 und das Schwenklager
13 angedeutet; der Antrieb der Vorrichtung durch eine Kurbel 14 und die schon erwähnten
gleichen Zahnräder 6 und 7.
-
I5 ist die Anpreßfeder für die Prägerollen.
-
Durch Auswechseln der Rollen 1. 2 und der Nocken 10 kann die Vorrichtung
leicht auf verschiedene Teilungeii umgestellt werden; die Rollen und Nocken stellen
auch kein nennenswertes 111-vestiertes Kapitel dar.