DE825893C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen Zur Herstellung von Kautschukmischungen hat man entweder als aktive Füllstoffe Kienruß, Rohölruß, Kaolin und 1@Iagnesittmcarbonat oder als träge Füllstoffe Talk oder Kreide verwendet. Durch Verwendung aktiver Füllstoffe ist-man in der Lage, Gemische zu erzeugen, die gute mechanische Eigenschaften und insbesondere große Abnutzungsfestigkeit aufweisen. Diese Eigenschaften werden insbesondere in der Luftbereifungs- und Kautschukartikelindustrie geschätzt.
• Doch hat das Zumischen von Ruß den Nachteil, daß einerseits die Elastizität des Gummis herabgesetzt und andererseits die Farbe des Erzeugnisses derart ungünstig beeinflußt wird, daß die Anwendung solcher Erzeugnisse begrenzt ist. Bei Verwendung von Kaolin oder Magnesiumcarbonat entstehen zwar wenig gefärbte Grunderzeugnisse, doch sind diese in ihren mechanischen Eigenschaften denjenigen unterlegen, die durch Beimischen von Ruß verwendet werden.
• Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, Kautschukmischungen dadurch herzustellen, daß als aktive Füllstoffe halloysitische Tonerdemischungen in Kautschukmischungen eingearbeitet werden. Bekanntlich haben halloysitische Tonerden die gleiche chemische Zusammensetzung wie Kaolin, doch unterscheiden sie sich von diesen durch ihre innere kristalline Struktur. In der Tat gestattet die Kryptokristallinität der halloysitischen Tonerden, die in ihrer besonderen Feinheit dem Feinheitsgrad der bekannten Füllungen entweder gleichkommen oder dieselbe noch übersteigen, eine ausgezeichnete Vermengung mit Kautschuk. Infolge der innigen Verbindung des Kautschuks mit der halloysitischen Tonerdemasse, die sich als Ergebnis der Durchmischung zeitigt, rufen diese besonderen Tonerdemischungen beim Kautschuk besonders hoch zu schätzende mechanische Eigenschaften hervor, die bis jetzt nur durch Verwendung von Erdölruß zu erzielen waren, dessen Hinzugabe die Widerstandsfähigkeit des Erzeugnisses besonders hebt.
• Außerdem ergibt der Zusatz von halloysitischen Tonerden im Vergleich zum Zusatz von Ruß den Vorteil, daß die natürliche Elastizität des Gummis besser erhalten bleibt, wobei seine Zerreißfähigkeit jedoch nicht vermindert wird. Die lichte Farbe der halloysitischen Tonerden gestattet es, Ruß als Füllungsmittel zu vermeiden und Kautschukerzeugnisse herzustellen, die in der Masse selbst durch Pigmente oder geeignete Farbstoffe auf jeden gewünschten Farbton gebracht werden können. Dadurch sind dem durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Füllstoffe verbesserten Kautschuk neue Verwendungsmöglichkeiten eröffnet, die ihm früher durch den Nachteil seiner schwarzen Farbe verschlossen waren.
• Ein Vergleich mit anderen Füllstoffen als Ruß ist noch viel günstiger, da sämtliche anderen Füllstoffe überhaupt keinen Kautschuk ergeben, dessen Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung mit derjenigen solcher Kautschuksorten; die mit Bußgemisch bereitet wurden, zu vergleichen wäre.
• Die nachfolgende Tabelle hebt die besonderen mechanischen Eigenschaften der mit halloysitischen Tonerden als Füllstoffe erzeugten Kautschuksorten im Vergleich mit den mit bisher bekannten Füllungen hergestellten Kautschukarten hervor. Diese Tabelle weist zwei Teile auf, wovon die eine Mischungen behandelt, in denen i Teil Füllung auf je 2 Teile Gummi verwendet wurde, dagegen die andere die Eigenschaften solcher Mischungen angibt. wo die Gewichte der verwendeten Füllung und des Gummis einander gleichen.

  13 ei spiel

  Kautschuk mit Kautschuk mit

  5o% Füllstoffzusatz ioo%Füllstoffzusatz

  Sorte Zerreiß" Zerreiß- Verlänge-

  festigkeit Bruch- festigkeit rung beim

  Zerreißen

  in kg dehnung in kg in Pro-

  per cm2 per cm2 Pro-

  zenten

  Halloysitische

  Tonerde-

  mischungen 3io 6oo 225 465

  Erdölruß .... 312 440 200 150

  Kolloidales

  Kaolin.... 250 j 525 igo 375

  Magnesium-

  carbonat.. 225 6oo 145 1 425

  Reiner Gummi

  (zum Ver-

  gleich) .... 250 i 650

  - -

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Füllung der Kautschukmasse in diese Tonerden von kryptokristalliner Struktur, d. h. halloysitische Tonerden, vorzugsweise in fein zermahlenem Zustand, einverleibt werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit Tonerden von kryptokristalliner Struktur Pigmente oder Farbstoffe einverleibt werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerden von kryptokristalliner Struktur in Mengen von 50 bis tooo/o, bezogen auf die Kautschukmasse. dieser einverleibt werden.