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Maschine zur Herstellung von Fischnetzen oder anderem ähnlichen Netzwerk
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an einer Maschine zur Herstellung von Fischnetzen
oder anderem ähnlichen Netzwerk. Solche Maschinen arbeiten in der Weise, daß eine
Reihe Kettenfäden zu einer Knüpfstelle geführt und mit Schußfäden zusammengeknüpft
werden, die in hin und her beweglichen, mit Spulen für jeden einzelnen Schußfaden
versehenen Schützen gelagert sind.
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Diese Maschinen besitzen eine große Anzahl derartiger Schützen, beispielsweise
einige hundert, je nachdem wie viele Maschen in die Breite des Netzes eingewebt
werden sollen. Das Zusammenknüpfen des Kettenfadens und des Schußfadens findet hierbei
unmittelbar vor dem Auslauf eines Mundstückes oder einer in der Längsrichtung geschlitzten
Knüpfleiste statt, durch die das fertiggeknüpfte Netz nach und nach zurückgezogen
wird, indem die Größe der geknüpften Maschen von dem Mechanismus bestimmt werden,
der zum Zurückziehen des fertiggeknüpften Netzes jeweils durch die Knüpfleiste dient.
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Bei der Herstellung von Netzen durch solche Fischnetzmaschinen sind
etwa folgende Arbeitsgänge vorhanden.
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Der Schußfaden, der von dem Schützen und zu dem Auslauf in der Knüpfleiste
läuft, wird von einem Haken ergriffen, wodurch eine Schlinge gleichzeitig mit der
Bewegung des oder der Schützen in Richtung zu der Vorderkante der Knüpfleiste d.
h. zu der Stelle hin, an der das Knüpfen vorgenommen wird. Ein anderer Haken wird
durch die in dem Schußfaden gebildete. Schlinge geführt, ergreift einen Kettenfaden,
zieht eine Schlinge des Kettenfadens zurück und führt
diese über
die hintere Kante des Schützen, wo die Schlinge losgelassen wird. Darauf werden
Schußfaden und Kettenfaden gestrammt derart, daß der Knoten angezogen wird.
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Bei den bekannten Maschinen dieser Art wird der Schußfaden derart
gestrammt, daß sich der Schütze während des Strammens in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt und so das Strammen in spitzem Winkel zu der Zurückziehungsrichtung
des fertiggeknüpften Netzes durch die Knüpfleiste stattfindet. Das Strammen des
Kettenfadens wird durch Zurückziehen des Kettenfadens in irgendeiner zweckmäßigen
Weise vorgenommen. Sobald der Knoten fertig angezogen ist, wird die fertiggeknüpfte
Masche durch die Knüpfleiste in einer für die Bildung einer Masche ausreichenden
Länge zurückgezogen, worauf der obengenannte Vorgang wiederholt wird.
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Wenn man nun in Betracht zieht, daß für jede Knotenreihe in der Längsrichtung
des Netzes ein Kettenfaden und ein Schußfaderl mit zugehörigem Schützen angeordnet
werden müssen, und die Netze von gewöhnlicher Größe oft mehrere Hundert derartiger
Fadensätze zur Herstellung des Netzes umfassen, ferner daß die Maschine jedesmal
gestoppt werden muß, wenn eine der Schußfaden enthaltenden Spulen zum Einsetzen
von neuen Spulen leerläuft und auch wenn ein Faden einen Fehler, wie z. B. einen
Knoten, hat, oder reißt, wird man verstehen, daß es wesentlich ist, daß die Maschine
in den Zeiten ihres Ganges so schnell wie möglich arbeitet. Eine Steigerung von
einigen wenigen Knoten pro Minute spielt somit für die Leistungsfähigkeit der Maschine
und für die Kosten zur Herstellung von Netzen eine bedeutende Rolle. Es ist deshalb
Ziel der Erfindung, die Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit zu ermöglichen.
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Bei den bekannten Maschinen dieser Art findet das Anziehen des Schußfadens
im Winkel zu der Schlinge, welche der Haken auf den Schußfaden gelegt hat, annähernd
linear im Verhältnis zu der Stellung der herzustellenden Masche statt. Hierdurch
entsteht ein Zug im Schußfaden, der ein Verschieben des Knotenpunktes in Richtung
zu dem Schützen hin ermöglicht, was ein Begrenzen der Anziehungsgeschwindigkeit
notwendig macht. Dieser Nachteil wird bei der Konstruktion gemäß der Erfindung beseitigt,
indem das Anziehen des Schußfadens im Gegensatz zu früher in Richtung der Schußschlinge
und im steilen Winkel zu der Stellung der in Herstellung befindlichen Masche stattfindet.
Hierdurch vermeidet man ein Verschieben des Knotenpunktes und kann die Anziehungsgeschwindigkeit
steigern.
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Konstruktiv wurde. dies dadurch gelöst, daß man im Gegensatz zu früheren
Konstruktionen nicht ein Zurückziehen des Schützen zwecks Anziehens der Schußschlinge
anwendet. Man läßt dagegen den Schützen während des Anziehens der Schußschlinge
in seiner Endstellung nahe der Vorderkante der Knüpfleiste bzw. dem Knoten stillstehen,
wonach die Knüpfleiste, und der Haken, welcher die Schußschlinge hält, in der generellen
Richtung der Schußschlinge bewegt wird derart, daß das Anziehen durch eine Bewegung
des Knotenpunktes stattfindet, im Gegensatz zum Anziehen der Schußschlinge beim
Stillstehen des Knotenpunktes. Hierdurch erreicht man das beabsichtigte Ergebnis
und kann u. a, die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine steigern. Dadurch, daß die
Knüpfleiste bzw. der Knotenpunkt im Verhältnis zu der Richtung des Schützen gehoben
wird, ergibt sich der weitere Vorteil, daß das Anziehen des Kettenfadens mittels
des Hakens, der dies zu dem Zweck ausführt, den Kettenfaden in Form einer Schlinge
über den Schützen zu werfen, von einem Punkt aus stattfindet, der höher als der
Schütze liegt, wodurch wesentlich die Sicherheit erhöht wird, daß diese Kettenfadenschlinge
leicht über die Hinterkante des Schützen gleitet.
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Die Erfindung zeichnet sich somit im wesentlichen dadurch aus, daß
das Anziehen des Schusses, nachdem in bekannter Weise eine Schlinge daraus gebildet
ist, und um eine Schlinge aus der Kette gelegt ist, in einen Arbeitstempo vorgenommen
wird. Der Schütze steht iti seiner Endstellung nahe der Knüpfleiste still, dadurch,
daß die Knüpfleiste und der Schütze in einer Bahn voneinander weggeführt werden,
die in einem steilen Winkel, vorzugsweise annähernd rechtem Winkel zu der Bewegungsbahn
des Schützen, verläuft, wodurch man ein 'Anziehen der Schußschlinge annähernd in
rechtem Winkel zu der in Herstellung befindlichen Netzmasche bewirkt.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch den für die Erfindung erforderlichen
Teil einer Netzherstellungsmaschine und den Vorgang beim Knüpfen von Schuß und Kette.
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In Fig. i, 2 und 3 ist eine Maschine zur Herstellung von Maschen,
nur einen Schützen umfassend, schematisch dargestellt, d. h. eine -Maschine, die
nur imstande ist, eine Reihe Maschen herzustellen. In der Praxis umfaßt eine Maschine
zur Herstellung von Netzen eine große Anzahl derartiger Konstruktionseinzelheiten,
die nebeneinander angeordnet sind und zusammenarbeiten. Es sind drei verschiedene
Arbeitstempi während des Ganges der Maschine veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Stellung, bei der der Schußfaden zu einer Schlinge
gezogen ist und der Kettenfaden durch die Schußschlinge in Form einer Kettenschlinge
gezogen wird; Fig.2 eine Stellung unmittelbar nachdem die Schußschlinge gezogen
ist, während die Kettenschlinge über den Schützen gelegt werden soll; Fig. 3 die
Stellung, bei der der Kettenfaden unter dem Schützen angezogen wird; Fig.4 zeigt
vergrößert die Schuß- und Kettenschlingen in der Stellung, welche sie in Fig. i
einnehmen; Fig. 5 zeigt die Schuß- und Kettenschlingen in der Stellung, welche sie
in Fig. 2 einnehmen.
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In Fig. i, 2 und 3 der Zeichnung bezeichnet i den Rahmen der Maschine.
Auf dem Rahmen sind Schienen oder ein Tisch 2 gelagert, auf welcher ein einen Schützen
4 mit einer Schußspule 5 tragender
Wagen 3 gelagert ist. Der Wagen
3 ist mittels eines Winkelarmes 6 mit einem Rollrädchenrad 7 versehen, welches von
einer Nockenscheibe 8 gesteuert ist, derart, daß es sich auf der Schiene 2 in Übereinstimmung
mit den Verhältnissen, die der Gang der Maschine bedingt, hin und her bewegt.
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Um eine Welle 9 ist ein Konstruktionsteil io drehbar gelagert, der
ein in der Längsrichtung geschlitztes Rundstück oder eine Knüpfleiste i i trägt,
durch welches die fertiggeknüpften Maschen 12 zu zweckmäßigen Warenbaum für die
fertige Ware hingezogen werden. Der Konstruktionsteil io trägt ferner ein Fadenführer
13 für Zufuhr des Kettenfadens 14 zu der Knotenstelle. Der Schußfaden 15 wird zu
der Knüpfstelle durch den Schützen gespeist.
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Für das Formen der Schlingen, die zur Bildung von Knoten notwendig
sind, die unmittelbar vor der Vorderkante der Knüpfleiste i i gebildet werden, ist
ein zum Ergreifen des Schusses geeigneter Haken 16 und ein zur Ergreifung des Kettenfadens
geeigneter Haken 17 vorgesehen. Die Haken 16 und 17 sind nur angedeutet, ohne Verbindung
mit irgendwelcher Betriebsmaschinerie, aus dem Grunde, da die Haken sowie ihre verschiedenen
Bewegungen bekannt sind.
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Der Kettenfaden 14 wird über zweckmäßige Steuervorrichtungen, beispielsweise
runde Stäbe 18 und i9, die an einem schwingbaren Arm 2o befestigt sind, sowie über
eine entsprechende Stange 2i, die an einem schwingbaren Arm 22 befestigt ist, geführt,
indem die schwingbaren Arme 20 und 22 in zweckmäßiger Weise gesteuert werden, um
ein Nachlassen bzw. Strammen des Kettenfadens während des Ganges der Maschine zu
bewirken.
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Der die Knüpfleiste i i und das Register 13 tragende Konstruktionsteil
io ist mit Hilfe von Armen 23 und 24 sowie einem Arm 25 und einem Rade 26 mittels
einer Nockenscheibe 27 derart gesteuert, daß die Knüpfleiste i i und das Register
13 während des Ganges der Maschine gehoben und gesenkt bzw. um den Drehpunkt 9 geschwungen
werden können, um die Wirksamkeit der Maschine zufriedenstellen zu können.
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Aus den Fig. 4 und 5 ist ersichtlich, wie der Knoten bei der Herstellung
der Maschen bewirkt wird.
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In den Fig. 4 und 5 ist in gleicher Weise wie in den Fig. 1, 2 und
3 der Schußfaden schraffiert dargestellt, während der Kettenfaden nur mit zwei Linien
gezeichnet ist. Nachdem der Haken 16 den' Schußfaden ergriffen und ihn derart emporgezogen
hat, daß eine Schußschlinge 28 gebildet wird, ergreift der Haken 17 den Kettenfaden
und bildet eine Kettenschlinge 29, die durch die Schußschlinge 28 gezogen wird.
Der Schußfaden 15 geht somit in dieser Stellung von dem Schützen, bildet die Schlinge
28 und kreuzt sich darauf selbst im Punkte 3o, der der Knotenpunkt ist, und geht
in den früher vollführten Knoten 32 zurück. In dieser Stellung, welche die Fäden
jetzt einnehmen, besteht das nächste Arbeitstempo in dem Anziehen der Schußschlinge
28. Bei den bisherigen Maschinen hat dieses Zurückziehen des Schußfadens dadurch
stattgefunden, daß sich der Schütze zurückbewegt hat und einen Zug in dem Schußfaden
15 in der von dem Pfeil 31 gezeigten Richtung bewirkte. Man erhielt somit
einen Zug in dem Knotenpunkt, welcher bewirkte, daß der Knotenpunkt dazu neigte,
sich über der Kettenschlinge 29 in gleicher Richtung wie der Pfeil 31 zu verschieben.
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Erfindungsgemäß wird dies nun dadurch beseitigt, daß der Schütze 4
in bezug auf seine lineare Hinundherbewegung während dieses Arbeitstempos in Stillstand
gehalten wird, während, dagegen der Knotenpunkt 30 zu dem Haken 16 hin angehoben
wird, so wie aus Abb. 5 hervorgeht. Man erhält dadurch ein Anziehen der Schußschlinge
28. Durch einen mit Pfeil 33 angedeuteten Zug wird die Schußschlinge 28 gemäß
der Erfindung durch einen Zug in derselben linearen Richtung wie die generelle Längsachse
der Schußschlinge 28 eingestrarrimt. Dadurch verhindert man ein eventuelles Verschieben
des Knotenpunktes in der Längsrichtung der Kettenschlinge, und man stellt sicher,
daß der Abstand zwischen dem vorangehenden fertiggeknüpften Knoten 32 und dem neuen
Knotenpunkt 30 sicher korrekt beibehalten wird.
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Geht man nun zu Fig. 1, 2 und 3 zurück, so ist der Arbeitsgang der
Maschine wie folgt: Nachdem der Haken 16 den Schuß 15 ergriffen und die Schußschlinge
28 hochgezogen hat, gleichzeitig wie der Wagen 3 in Richtung der Knüpfleiste i i
fährt, wird der Haken 17 durch die Schußschlinge 28 geführt und ergreift den Kettenfaden
14 und bildet die Kettenschlinge 29. Danach schwingen die Knüpfleiste i i und der
Haken 16 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung, gleichzeitig wie der Wagen 3 mit dem
Schützen 4 in annäherndem Stillstand verbleibt. Die Schußschlinge 28 wird dadurch
angezogen, wie aus Fig.5 hervorgeht, und gleichzeitig wird die Kettenschlinge 29
aus dem Haken 17 herausgezogen und über das hintere Ende 34 des Schützen 4 gelegt.
Mit Hilfe des Rades 35 mit Einschnitten 36 wird die Kettenschlinge unter den Schützen
4 geführt, während gleichzeitig die Arme 2o und 22 voneinander gehen, derart, daß
die Kette gestrammt und die Kettenschlinge nach und nach ganz gestrammt wird, so
daß sich der Knoten bei 3o bildet. Dadurch, daß die Knüpfleiste i i bzw. das Register
13 beim Hinausziehen der Kettenschlinge auf einem höheren Niveau als der Schütze
4 liegt, erreicht man gemäß der Erfindung den weiteren Vorteil, daß die Kettenschlinge
29 eine schräge Stellung im Verhältnis zu dem Schützen einnimmt und über die Kante
34 des Schützen gelegt wird, anstatt wie bei bekannten Maschinen erst über den Mittelteil
des Schützenrückens geführt werden zu müssen. Dies sichert in großem Ausmaß vor
Fehlern, da sonst vorkommen kann, daß die Kettenschlinge nichf über den Schützen
kommt.
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Die vorliegende Konstruktion ist also in der Weise vorteilhaft beschaffen,
daß man bei an sich bekannten konstruktiven Organen Bewegungen in einer solchen
Weise schafft, daß ohne Risiko die Bewegungsgeschwindigkeit der Organe gesteigert
und
dadurch die Leistungsfähigkeit der gesamten Maschine erhöht werden kann.