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Schaukühlkasten 1)ie vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen
an für Nahrungsmittel bestimmte Schaukästen mit Kühlung, bei denen Temperaturen
unter Null in dem ständig offenen, zur Selbstbedienung aufgestellten, Lebensmittel
enthaltenden Schaubehälter des Kastens durch ein geschlossenes Tliermosiphonsystem
von gekühlter Luft aufrechterhalten werden, die durch eine Kühlanlage erzeugt wird,
die in dem Schaubehälter und in einer mit dem Schaubehälter in Verbindung stehenden
oberen Kammer liegende Verdampferschlangen sowie eine beiden Verdampferschlangen
zugeordnete Kondensatoreinheit aufweist, wobei die obere Verdampferschlange durch
eine elektrische Heizvorrichtung von Reif befreit wird, deren Einschaltung erfolgt,
sobald die Kondensatoreinheit mit Arbeit aufhört, und deren Abschaltung erfolgt,
sobald die Kondensatoreinheit mit ihrem Arbeiten beginnt. Die vorliegende Erfindung
hat als Hauptziel, alle Vorteile der obigen Art von Schaukästen mit Kühlung beizubehalten,
gleichzeitig aber eine automatische Einschaltung der zum Entfernen des Reifes dienenden
Heizvorrichtung und die Abschaltung der Kondensatoreinheit an einem vorbestimmten
Zeitpunkt zu bewirken, wodurch das hierzu bisher verwendete elektrisch betätigte
Kühlventil entfällt und andere später dargelegte Vorteile erreicht werden.
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In den Zeichnungen, in denen gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind, ist Fig. i eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen, oben offenen
Schaukastens für Selbstbedienung mit Kühlung, Fig. 2 ein vergrößerter senkrechter
Schnitt durch den Kasten nach Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3 eine schematische Darstellung
der Kühlanlage und des elektrischen Regelstromkreises für
die Kühlanlage
und den zum Entfernen des Reifes dienenden Erhitzer.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung dargestellt in Anwendung bei
einem oben offenen, für Selbstbedienung eingerichteten Schaukasten, derart, bei
der der Schaukasten aus einer Decke 1, einem Boden 2, einer verhältnismäßig hohen
Hinterwand 3, einer verhältnismäßig niedrigen Vorderwand 4 und aus Stirnwänden 5
besteht. Wie aus den Zeichnungen erkenntlich, geht die Decke 1 von der Hinterwand
3 des Kastens aus und endet dort, wo eine Zwischenwand 6, die von der Decke bis
unter die Ebene der Oberkante der Vorderwand reicht, beginnt. Durch diese Anordnung
der Wände wird ein die Nahrungsmittel aufnehmender und zur Schau stellender unterer
Behälter A mit einer im Kopf des Behälters zwischen Vorderwand 4 und Zwischenwand
6 liegenden Zugangs-oder Greiföffnung A' sowie eine obere Kammer B geschaffen, die
mit dem oberen Teil des Behälters A rückwärts von der Zugangsöffnung A' in Verbindung
steht. Eine aus mehreren abgedichteten Glasscheiben bestehende Füllung 4° bildet,
wie dargestellt, den oberen Teil der niedrigen Vorderwand 4 des Kastens. Sektorförmige
Glasscheiben 5° bilden die oberen Teile der Stirnwände 5 des Kastens zwischen der
Vorderwand 4 und der Zwischenwand 6. Eine geeignete Beleuchtung, z. B. eine Leuchtröhre
7°, ist in einer eine Blende und einen Reflektor aufweisenden Fassung 7 vorgesehen,
die an der Vorderfläche der Zwischenwand 6 in einer Ebene mit der Oberfläche der
Decke I liegt. 1?in schräg liegender Spiegel 8 erstreckt sich von dieser Fassung
nach abwärts und rückwärts zur Zwischenwand 6.
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Der vorstehend beschriebene Schaukasten ist mit einer mechanischen
Kühlvorrichtung, die nach Kompressor-Kondensator-Verdampfer-Art arbeitet, versehen.
Wie aus dem Schema der Fig. 3 ersichtlich, enthält die Kühlanlage eine Kondensatoreinheit
C mit dem üblichen mittels einer Riemenverbindung von dem Motor 9° aus elektrisch
angetriebenen Verdichter oder Kompressor o sowie den Kondensator io und den Flüssigkeitsbehälter
11 des Kondensators. Die Kühlanlage enthält ferner einen Wärmeaustauscher 12, ein
Drosselventil 13 zur Druckregelung, Verdampfer in Form einer mit Rippen versehenen
Kühlschlange 14 und in Form einer Reihe von flachen Kühlplatten 15. Das Kühlmittel
strömt vom Kompressor g durch den Kondensator io zum Sammler il, darin durch die
Leitung 16 zum Wärmeaustauscher 12, dann durch eine Leitung 18 zum Regelventil 13,
dann durch eine Leitung 18° zur Kühlschlange 14, dann durch eine Leitung 186 zu
den Kühlplatten 15 und den die Kühlplatten verbindenden Leitungen 19 und von den
Kühlplatten 15 durch eine Rückleitung 21 durch den Wärmeaustauscher 12 hindurch
zurück zum Kompressor. Wie aus den Zeichnungen erkenntlich, liegt die Kühlschlange
14 in dem oberen 'feil der rückliegenden oberen Kammer B des Schaukastens und erstreckt
sich in Längsrichtung derselben im wesentlichen Tiber deren ganze Länge, während
die Kühlplatten 1 5 auf der Kante in dem für die Nahrungsmittel bestimmten Schaubehälter
A in Abstand voneinander stehen, so daß sie in diesem Behälter Kästen 22 bilden,
die vorteilhaft von vorn bis hinten reichen. Fig.2 läßt erkennen, daß jede der Kühlplatten
15 aus einem geschlossenen Gehäuse 1,5a besteht, (las eitle flach Kühlschlange 15b
und eine die ICiililsclilatig(# umgebende eutektische Lösung i .s' enthält, die
einen verhältnismäßig tiefliegenden Gefrierpunkt hat.
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In der hinteren oberen Kammer B des Kastens unmittelbar unter der
Kühlschlange 14 sind lZitinen 23 zum Auffangen und :1bleiten der von der Kühlschlange
abtropfenden F euclitigkeit vorgesehen. Die Rinnen 23 erstrecken sich in Längsrichtung
der Kühlschlange über die ganze derselben hinweg und stehen von einem Ende zum anderen
Ende geneigt, um die aufgefangene Flüssigkeit in eine Auffangschale 24 zu entleeren,
die in dieser Kammer unterhalb des Abflußendes der Rinnen liegt. Wie Fig.2 erkennen
läßt, steht eine Tiber die ganze Länge der oberen Kammer ß des Kastens sich erstreckende
senkrechte Prall- oder Trennwand 25 unterhalb der Kiihläclilange 14, und zwar im
wesentlichen in der Mitte zwischen der Llinterwand 3 und der Zwischenwand 6. Die
obere Kante dieser Trennwand 25 liegt an der Unterseite ein°r der Rinnen 23, und
die untere kante der wand liegt in dem unteren Schaubehälter A etwas unterhalb der
Ebene der Unterkante der Zwischenwand 6. Die Trenn- oder Prallwand 25 teilt den
unter der Kühlschlange 14 liegenden Abschnitt der oberen Kammer B in einen senkrechten
vorderen Zugkanal 26 und einen senkrechten hinteren Zugkanal 27. Die hintere
obere Kammer B ist mit einer Vorrichtung versehen, um die Kühlschlange 14 schnell
von Reif zu befreien, und zwar besteht diese Vorrichtung aus einer elektrischen
Heizvorrichtung, vorzugsweise in Form von elektrischen Widerstandsdrähten 28, die
an der Unterseite der Rinnen 23 liegen, die das von der Kühlschlange abtropfende
flüssige Kondensat auffangen.
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Der Kompressormotor 9° (Fig. 3) liegt in einem elektrischen Stromkreis
mit einer Spannung von 220 V, der für gewöhnlich durch einen Thermostatschalter
30 geöffnet und geschlossen wird, dessen Fühler 31 in dem unteren Schaubehälter
A in der Nähe oder in Berührung mit den Kühlplatten i .s des Behälters liegt. Die
Heizvorrichtung 28 wird durch einen für gewöhnlich Mienen Stromkreis 32 von 11o
V betrieb:n. Hin zeitgcst@uertLr Schalter D hat zwei Kontakte 33, 33°, die eine
Seite des Motorstromkreises 29 ötinen und schließen. sowie zwei Kontakte 34, 34",
die ,den Ileizutigsstrcinkreis 32 öffnen und schließen. Vo t1 den Kontakten 33 und
34 sitzt je einer auf einer Seite des Schwingarmes 35, um sich mit dem SchNvingarm
in und außer Berührung mit den feststehenden Kontakten 33° bzw. 34° zu 'bewegen.
Eine Feder 36 hält nachgiebig den Kontakt 33 in Berührung mit (lern Kontakt 33°,
uni hierdurch den 29 zu schließen, und hält den Kontakt 34 außer Berührung mit dem
l@c;tttakt 34", 11111 <letz l lcizstro1nkreis
32 zu dftiieii.
Die Kontakte 33. 33" im Motorstromkreis 29 sind also geschlossen, sobald
die Kontakte 34, 34a im Heizstromkreis 32 geöffnet sind und umgekehrt.
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Der Zeitschalter D besteht aus einer elektrisch gesteuerten Vorrichtung,
die an einem vorbestimmten Zeitpunkt den die Kontakte tragenden Arm 35 betätigt,
um den Motorstromkreis 29 zu öffnen und den Heizstromkreis 32 zu schließen. Diese
Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einer elektrischen Uhr 37, die durch Leitungen
38 mit dem Heizstromkreis 32 verbunden. ist, um ständig angetrieben zu werden, aus
einer Welle 39, die durch die Uhr angetrieben wird, aus einer treibenden Scheibe.Io,
die auf der Welle befestigt ist, und aus einem Nockenrad 41, das auf der treibenden
Scheibe befestigt ist und in ständiger Berührung mit einem in Seitenrichtung abgebogenen,
freien Endteil des Kontaktarmes 35 liegt, so daß der Arm betätigt wird, sobald die
Kuppe 41a des Nockens 41 in Berührung mit dem abgebogenen freien Endteil des Armes
35 kommt. Wie aus den Zeichnungen erkenntlich, ist der Nocken 41 an der Nockenscheibe
4o mittels einer Schraube 43 befestigt, .die sich durch einen Bogenschlitz 42 der
Scheibe hindurch erstreckt und in die Nockenscheibe eingeschraubt ist, so daß eine
Verstellung des Nockens relativ zur Scheibe durch Drehen erfolgen kann, um die Zeit
der Einschaltung des Schalters D zu ändern. Der Nocken 41 macht beispielsweise eine
vollstündige Umdrehung in 24 Stunden. Die Länge der Kuppe 41a des Nockens bestimmt
die Länge der Zeit, während welcher der Kontaktarm 35 den Motorstromkreis offen
und den Heizstromkreis geschlossen während jeder Umdrehung des Nockens hält. Wie
aus Fig.3 ersichtlich, können der zeit-;;esteuerte Schalter D und der Thermostatschalter
30 in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein.
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Sobald die Kühlvorrichtung arbeitet, um die Temperatur des Schaubehälters
auf :die gewünschte Höhe unter Null herabzusetzen, besteht, wie durch die Pfeile
in Fig. 2 angedeutet, ein ständiger Umlauf von gekühlter Luft von der oberen Kühleinrichtung
14 nach abwärts durch den Zugkanal 27 hindurch in Gien unteren Schaubehälter A hinein
und ein Rückfluß der Luft aus dem Schaubehälter A heraus durch den Zugkanal 26 hindurch
zur oberliegenden Kühleinrichtung. Da die Zwischenwand 6 des Kastens unter die Ebene
der Oberkante der Vorderwand 4 des Kastens reicht, strömt die kühle Luft des Schaukastens
in dem oben offenen Schaugehälter A unten an der Unterkante der Zwischenwand vorbei.
Diese "Zusatzhöhe plus dem atmosphärischen Druck, der auf der Schaukastenöffnung
A' liegt, hält der gekühlten Luft in dem abgeschlossenen Raum hinter der Zwischenwand
das Gleichgewicht, so daß sich in der Öffnung des Schaukastens eine aus geschichteter
oder ruhender Isolierluft bestehende Schicht 48 bildet, die das Bestreben hat, ein
Ausfließen von gekühlter Luft durch diese Schicht hindurch zu verhindern.
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Beim Arbeiten der Kühlanlage ist der Motorstromkreis 29 durch den
Thermostatschalter 30 und den Zeitschalter D geschlossen, und der Heizstromkreis
32 ist durch den Zeitschalter geöffnet, so daß die Kühlanlage arbeitet, die Heizvorrichtung
28 dagegen in Ruhe ist. Während des Arbeitens der Kühlanlage strömt Flüssigkeit
vom Sammler i i der Kondensatoreinheit C durch die Leitung 16, Wärmeaustauscher
12, Leitung 18, Regelventil 13, Leitung i8a in die oberliegende, mit Rippen versehene
Verdampferschlange 14 und von da durch die Leitung 18b in die unteren plattenförmigen
Verdampferplatten 15. Nach dem Verdampfen und der Aufnahme von Wärme in den Verdampfern
14 und 15 ist das flüssige Kühlmittel in dampfförmiges Kühlmittel umgewandelt worden,
das durch die Leitung 21 und Wärmeaustauscher 12 zur Kondensatoreinheit C zurückströmt,
hier wieder verflüssigt wird und dann dem Sammler i i wieder zufließt.
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Sobald die Temperatur in dem unteren Schaubehälter A des Kastens einen
vorbestimmten niedrigen Stand erreicht, wird der Thermostatschalter 30 geöffnet,
wodurch der Motorstromkreis 29 geöffnet, die Kondensatoreinheit C stillgesetzt und
infolgedessen der Strom des Kühlungsmittels durch die Kühlanlage hindurch unterbrochen
wird. Sobald die Temperatur des Schaubehälters um wenige Grade über den gewünschten
vorbestimmten niedrigen Stand steigt, schließt der Thermostatschalter
30 wieder den Motorstromkreis 29 und bringt die Kühlvorrichtung zum Arbeiten.
Die Kühlanlage beginnt und unterbricht die Arbeit entsprechend den Temperaturerfordernissen
in dem Schaubehälter A, während die Heizvorrichtung nicht arbeitet und von den Temperaturen
in dem die Nahrungsmittel enthaltenden Behälter und dem Kühlzyklus vollständig unbeeinflußt
bleibt.
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Der zeitgesteuerte Schalter D wird eingestellt, um die Kühlschlange
14 zu irgendeiner gewünschten Zeit oder zu gewünschten Zeiten von Reif zu befreien.
Die Zeit des Abtauens kann auf die günstigste Tag- oder Nachtzeit eingestellt werden.
Beispielsweise kann der Zeitschalter so eingestellt werden, daß das Abtauen in den
frühen Morgenstunden erfolgt, wenn der Laden kalt und keine Bewegung in demselben
vorhanden ist, so daß gefährliche Temperaturschwankungen auf ein Mindestmaß herabgesetzt
werden. Sobald die Zeit des Abtauens kommt, tritt die Kuppe 41a des von der Uhr
angetriebenen Nockens 41 mit dem freien Ende des die Kontakte tragenden Armes 35
in Berührung und bewegt den Kontaktarm 35 gegen die Spannung der Feder 36, wodurch
die Kontakte 33, 33" voneinander getrennt werden und die Kühlanlage ausgeschaltet
#N ird, die Kontakte 34, 34a dagegen in Berührung gebracht werden und die Heizvorrichtung
28 eingeschaltet wird. Die Kuppe 41a des Nockens 4i bleibt genügend lange in Berührung
mit dem Kontaktarm 35, um die obere Verdampferschlange 14 abzutauen. Darauf läuft
die Kuppe 4,a des Nockens von dem freien Ende des Kontakthebels 35 ab, so daß die
Feder 36 den Kontakthebel so ausschwingt, -daß die Kontakte 33, 33a
sich
berühren und dle Kühlanlage wieder unter der Steuerung des Thermostatschalters
30 steht, während die Kontakte 34, 34° sich trennen und die Heizvorrichtung
28 abgeschaltet ist.
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Ein wichtiger Vorteil der vorbeschriebenen Anordnung ist, daß das
bisher verwendete elektrisch betätigte Ventil in der Flüssigkeitsleitung der Kühlanlage
in Wegfall kommt und daß die Kühlanlage direkt auf die Temperaturerfordernisse in
dem Schaubehälter anspricht. Ein anderer Vorteil ist, daß die neue Anordnung die
zahlreichen Temperaturschwankungen ausschaltet, die auftreten, sobald die Heizeinrichtung
zum Abtauen während jedes Zyklus der Kühlanlage eingeschaltet wird und daß auf diese
Weise anormale Temperaturen in (lern Schaubehälter während jedes Kühlzyklus vermieden
werden.
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Der vorstehend beschriebene, oben offene, zur Selbstbedienung eingerichtete
Schaubehälter mit Tiefkühlung läßt offensichtlich wesentliche Abänderungen zu, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Die Erfindung ist also nicht auf die dargestellte
und beschriebene genaue Anordnung begrenzt.