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Verfahren zur Überprüfung von Kontakten, im besonderen für Eisenbahn-Sicherungsanlagen
Bei 13isenl>ahnsicltertingseinriclitungen bestellt das Erforderniis, nach Ausführung
irgendwelcher Schaltungen, z. B. an Stellwerken, die einzelnen Artschlüsse und Leitungen
zu überprüfen. Soweit dies vor Inbetriebnahme der Einrichtung geschieht, hestehen
hierbei keine Sch@vierigkeiten. Wenn jedo-cli eine Anlage bereits in Betrieb genommen
ist, so ist die L1berprüfung dadurch schwierig, daß die Funktion der Anlage nicht
gestört werden darf. Bei manchen Stellwerken aber gibt es überhaupt keine Stunden
während des Betriebes, wo diie Anlagen unbenutzt sind, derart, claß hintereinanderweg
die Prüfung der Kontakte und Anschlüsse vorgenommen werden könnte.
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Die Erfindung bringt ein @#'erfahren, nach welcliem eine solche Prüfung
vorgenommen werden kann, ohne den Betrieb zu stören. Im besonderen können Leitungen
überprüft werden, deren Kontakte unterbrochen sind und die nicht geschlossen werden
dürfen, da andernfalls der Betrieb gestört werden würde. Außerdem läßt sich die
Prüfung so gestalten, daß man auch sofort bemerkt, ob ein Stromkreis, den man gerade
überprüfen will, durch den Stellwerkswärter soeben eingeschaltet worden ist. Aber
auch hierbei wird durch den eingeschalteten Prüfstrom die vom Stellwerkswärter vorgenommene
Handlung nicht gestört.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß man für das Prüfgerät,
in welchem eine Anzeigelampe oder irgendeine ähnlich wirkende Vorrichtung vorgesehen
ist, eine andere Stromart verwendet als zum normalen Betrieb der Einrichtung
benutzt
wird, und daß in dem Prüfstromkreis entsprechende Sperrmittel vorgesehen sind, die
den Betriebsstrom nicht durchlassen. Weitere Merkmale der Erfindung sind aus dem
angeführten Beispiel ersichtlich..
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In Fig. i ist schematisch die Rückseite i von drei Relais dargestellt,
bei denen z. B. die Kontakte io, 11, 12, 13, 14 Und 15, wie dargestellt, miteinander
verbunden sein sollen. Um nun festzustellen, ob diese Verbindung richtig hergestellt
worden ist, wird das Prüfgerät 2 durch die entsprechenden Zuleitungen 4, 5 an diie
Kontakte io und 15 angeschlossen. Die beiden Kontakte 14 und 15, die beim Anziehen
des Relais 6 geschlossen werden würden, müssen nun künstlich überbrückt werden,
aber so, daß der Betrieb nicht gestört wird. Vorausgesetzt nun, daß der Betrieb
der Einrichtung mit Gleichstrom erfolgt, wird ein Prüfgerät verwendet, das, wie
in der Figur dargestellt, aus einem Kasten 2 besteht mit einer Stromquelle 3, z.
B. einem Transformator, der an das Netz angeschlossen wird, wobei der Sekundärkreis,
der über die Leitungen 4 und 5 an die erwähnten Kontakte angeschlossen wird, einen
Kondensator K i sowie eine Lampe K 2 besitzt. Die Kontakte 14, 15 werden überbrückt
durch eine Lampe K 3, die in Reihe mit einem Kondensator K4 liegt. Zweckmäßig werden
in i Verbindung mit den Kondensatoren noch besondere Widerstände, und zwar hocholimige
Widerstände, wie dargestellt, angeordnet. Man kann solche Widerstände z. B. parallel
zu den Lampen und! den Kondensatoren anordnen.
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Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel, bei welchem der eine Teil 2 des
Gerätes für die Prüfung genügt. Man schließt hier die Leitungen 4, 5 an zwei Punkte
40, 41 einer betriebsmäßig vorgesehenen Leitung L i an, um festzustellen, ob die
beispielsweise im Ruhezustand geschlossenen Kontakte K 15 bis K 18
in der gezeigten Leitung liegen oder nicht. Die Kontakte werden einzeln unterbrochen,
und am Verlöschen der Lampe K 2 kann man feststellen, ob sich die genannten Kontakte
K i 5, K16 usw. in dem Stromkreis befinden. Eine Betriebsstörung tritt hierdurch
nicht ein, da das an die Leitung L i angeschlossene Relais R2 ohnehin durch einen
Kontakt K i9 abgeschaltet ist.
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Wenn die Leitungsführung (in Fig. i) zwischen den Relais und der Anschluß
an die einzelnen Kontakte richtig vorgenommen ist, müssen nun die Lampen
K 2 und K 3 aufleuchten. Die Lampe K 3
ist nicht unbedingt notwendlig.
An ihre Stelle kann auch ein Widerstand treten. Zweckmäßig ist es jedoch, auch hier
eine Lampe vorzusehen, da das gleichzeitige Aufleuchten beider Lampen die Richtigkeit
des Anschlusses einwandfrei erkennen läßt.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung, bei welcher die Leitungen 4,
5 an zwei Punkte 7, 8 eines Leitungssystems angeschlossen sind, über welche normalerweise
ein Relais R i betrieben wird. Soll nun z. B. der Kontakt 64, durch dessen Schließen
das Relais R i zum Anziehen kommen soll, auf richtigen Anschluß überprüft werden,
so werden die Leitungen 9 und 19 an die Stellen S i und S2 angeschlossen, wodurch
der Kontakt 64 überbrückt wird. Durch Verwendung der Kondensatoren K i und K4 wird
wieder verhindert, claß über das Prüfgerät der Betriebsstrom (Gleichstrom) gelangen
kann. Andererseits verhindert der Lampenwiderstand K3, daß das Relais R i zum Anziehen
kommt. Dernentsprechend muß dieser Widerstand bemessen sein. Durch Anschluß der
Leitungen 4, 5 an die Punkte 7 und 8 wird gleichzeitig mit der Überprüfung des Kontaktes
64 auch das zw ischen den funkten 7 und 8 befindliche Leitungssystem überprüft und
der ordnungsgemäße Zustand festgestellt. Der Vorteil der Verwendung von zwei Lampen
K 2 und K 3 macht sich hier u. a. zum Beispiel darin bemerkbar, daß
bei Einschalten des Betriebsstromes während dies Prüfens, z. B. durch Schließen
des Kontaktes 62, die Lampe K3 erlischt, während die Lampe K2 weiterleuchtet bzw.
sogar heller leuchtet. NIan weiß aber, da.ß in diesem Augenblick die Überprüfung
des Kontaktes 64 und der Parallelkontakte nicht erfolgen kann.
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Je nach Art des vorhandenen Betriebsstromes muß man an Stelle der
Kondensatoren K2 und K4
eine andere Stromart und dementsprechend andere Sperrmittel
verwenden. Bei vorhandenem Wechselstrom würde man z. B. für die Prüfung einen solchen
mit anderer Frequenz und als Sperrmittel entsprechende Siebketten verwenden können.
Soweit hochohmige Relais R i zur :',nwend u:ng kommen, wird ein störender Nebenschluß
über den Relaiskreis nicht auftreten. Sind jedoch niederohmige Relais vorhanden,
so muß man die Einrichtungen Ki, K2, K3, K4 entsprechend bemessen, um zu verhindern,
daß das Relais R i durch den Prüfstrom betätigt wird.
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Man kann jedoch als Prüfstrom auch einen hochfrequenten Strom verwenden
und dadurch. ebenfalls das Anziehen des Relais R i vermeiden. Zweckmäßig wird auch
der Kondensator K i so bemessen, daß der beim Einschalten des Instrumentes über
ihn erfolgende Stromkreis nicht groß lnenug ist, um das Relais zum Anziehen zu bringen.
Die Verwendung eines höher frequenten Stromes kann auch zu einer wesentlichen Energieersparnis
führen, und man würde in diesem Fall nachher an Stelle der Anzeigelampen zweckmäßig
Telefone verwenden die durch ihren gleichen Ton anzeigen, daß der Prüfstrom dien
richtigen Weg genommen hat.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist überall da von Bedeutung, wo
man durch die Prüfung' irgendwelcher Leitungen, Kontakte o. dgl. den Betrieb der
Einrichtungen nicht stören will und kann daher auch auf anderen Gebieten als denen
des Eisenbahnsicherungswesens Verwendung finden.