DE3001352C2 - Diagnoseeinrichtung in Relaisstellwerken zum Prüfen von Baugruppen während des Betriebes - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Diagnoseeinrichtung in Relaisstellwerkcn zum Prüfen von in Gestellen vorgesehenen Baugruppen während des Betriebes, wobei die Elemente der Baugruppen an Diagnosesteckelcmentc geführt sind, an die bei Bedarf ein Diagnosegerät angeschlossen wird.

Einrichtungen der oben genannten Art sind bekannt aus dem DE-GM 18 68 74¹S. Besonders im Eisenbahnsicherungswesen besteht der Wunsch, das ordnungsgerechtc Arbeiten von bestimmten Baugruppen während des Betriebes überprüfen zu können. Die bekannte Einrichtung dien! speziell zur Überprüfung von elektronischen Bauelementen in den Baugruppen. Zu dem Zweck werden die für die ordnungsgerechie Arbeitsweise der elektronischen Baugruppe charakteristischen Spannungen von Zeit zu Zeit mit Hilfe eines besonderen Diagnosegenites unter Verwendung eines in diesem vorhandenen, mit Hilfe eines Stufenschalter an verschiedene Zuleitungen anschaltbarcn Spannungsmessers getestet. Eine derartige Überprüfung mu3 bei elektronischen Baugruppen vielfach ausreichen.da nicht wie bei Baugruppen mit Relais aus deren Ankerlage auf den jeweiligen Schaltzustand geschlossen werden kann.

Die bekannten RcläisschälUingen in Spurplanstellwerken sind in verschiedene Funktionsgruppen aufgeteilt und in diesbezüglichen Gruppengehäusen untergebracht. Diese als Fahrstraßen- und Signalgruppen bezeichneten Schaltungseinheiten werden von Gruppengestellen aufgenommen. In größeren Stellwerken werden die so bestückten Gestelle zeilenweise in einem Relaisraum angeordnet und elektrisch leitend miteinander mechanisch fest verbunden. Den Fahrstraßen- und Signalgruppen eines Spurplanstellwerkes ist als koordinierendes Element ein Schaltungsteil in einem zentralen Anschaltgestell übergeordnet Dieses Schaltungsteil nimmt alle von einem Stelltisch kommenden, beispielsweise mit Hilfe von Tastenkontakten eingegebenen Befehle auf, auch Hegen bestimmte Meldungen in der einen oder anderen Übetragungsrichtung bezüglich des Stelltisches vor. Zur weiteren Erläuterung der der

ίο Erfindung zugrunde hegenden Problematik sei noch darauf hingewiesen, daß bei allen Bedienungshandlungen, durch welche bestimmte Schaltungsteile in den Gruppengestellen beeinflußt werden, auch das Schaltungsteil des zentralen ^nschaltgestelles mitwirkt.

:5 Wenn nun einmal eine Störung im relaisgesteuerten Spurplanstellwerk auftreten sollte, so ist es aufgrund des Spurplanaufbaues und der betroffenen Fahrstraße bekannt, in welchen Schaltungsteilen der Gruppengestelle die eingetretene Störung zu lokalisieren ist.

Hierzu ist es erforderlich, das Relaisspiel dieser Schaltungsteile zu beobachten und, das ist wesentlich, zu diesem Reiaisspiei denjenigen Schaitungsteii in Beziehung zu bringen, welcher im zentralen Anschaltgestell untergebracht ist. Da die genannten Schaltungsieile jedoch insbesondere bei großen Stellwerken räumlich weit voneinander entfernt sein können, ist die skizzierte Prüfung bisher nur unter ungünstigem Zeitaufwand durch häufiges Hin- und Herlaufen zwischen dem Gestell mit der gestörten Fahrstraßen- oder Signalgruppe und dem zentralen Anschaltgestell möglich. Das störende Pendeln zwischen den beiden besagten Gestellen konnte in den Fällen vermieden werden, wenn noch ein weiterer Mitarbeiter für die Testzwecke zur Verfügung stand, der sich durch Zurufe mit seinem Kollegen verständigen mußte.

Wie aus der kurzen Darstellung der bekannten Einrichtung mi: einem Diagnosegerät zu erkennen ist. ist diese Einrichtung auch nicht geeignet, eine exakte, schnelle Fehlerdiagnose in Re!uisstellwerken durch eine einzige Bedienungsperson /,) ■jrmc.g'ichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Diagnoseeinrichtung der eingang.'· genannten Art so weiterzubilden, daß die Slörungisui-!·--: in Relaissiellwerken erleichtert und beschleunigt wird, bei einem Minimum an Wartungspersonal.

Erfindungsgemäi) wird die Aufgabe dadurch gelöst. daß das Diagnosegerät einerseits ein Anzeigenfeld mit soviel l.euchidiodcn wie maximal jeweils Relais von einer Fahrstraßer· oder .Signalgruppe auf ihre Schalila· gc zu prüfen sind, aufweist sowie ein zweites Anzeigenfeld mit soviel Leuchtdioden wie für'Testzwckkc erforderliche Informationsquellen mit Befehlen und Meldungen eines Steiltisches des Stellwerkes in einem zentralen Anschaltgestell vorhanden sind, daß diesen

5ü Informationsquellen d'irch ein Steuerwerk abfragbare Umsetzer zugeordnet sind in Verbindung mit einer zeitmultiplex und leitungsgebunden arbeitenden Sendeeinrichtung und daß im Diagnosegerät für die zeitmultiplex übertragenen Signale ein Empfänger mi; einer Dekodiereinrichtung enthalten ist. die einen Anzeigcnspeiclicr Mcticrt. an welchen die Leiichtdiockn des zweiten Λη/.eiufinfeitlcs angeschlossen sind.

Diese Diagnosceiriurhuine in Relaisstellwerken hat (Jen besonderen Vorteil, dal! die Prüfung der Fahrstra-Denund'ocler Signalgruppen mit einem einzigen kleinen, tragbaren Diagnosegerät mit Hilfe von Leuchtdioden durchgeführt werden kann, wobei die zu den Test/wecken erforderlichen Informationen stets am

Ort der jeweils gestörten Relaisgruppe innerhalb des Relaisraumes zur Verfugung stehen. In diesem Zusammenhang ist es besonders von Vorteil, als Übertragungsleitung einerseits eine leitende Gestellverbindung zwischen den Gestellen und dem Anschaltgestell sowie andererseits die Batterie-Minus-Leitung zu verwenden, da dieses Leitungssystem sowieso vorhanden ist, so daB zum Betrieb der Diagnoseeinrichtung kein zusätzlicher Kabelaufwand erforderlich ist. Im Testbetrieb liegen somit aber jiich zwischen den Gestellen keine vieladrigen Kabel herum, so daß in erfreulicher Weise keine zusätzliche Unfallgefahr entsteht

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 Einrichtungen in einem Relaisstellwerk,

F i g. 2 spezielle Sendeeinrichtungen für Informationen aus einem zentralen Anschaltgestell für Diagnosezwecke und

F i g. 3 im Blockschaltbild nähere Einzelheiten eines Diagnosegerätes.

Das Blockschaltbild nach Fig. 1 zeigt Einrichtungen eines Relaisstellwerkes in Form eines zentralen Anschaltgestelles ZAL sowie mehrere Ges'elle G 1, G 2, G 3 und G 4, die entweder Fahrstraßen- oder Signalgruppen aufnehmen. In der Praxis, insbesondere bei größerer. Spurplanstellwerken, ist die Anzahl der Gestelle noch wesentjich größer, was jedoch im Hinblick auf eine gute Übersichtlichkeit der Zeichnung aus dieser nicht hervorgehen kann. Die einzelnen Gestelle, so auch das zentrale Anschaltgestell ZAL, sind mit einer leitenden Gestellverbindung CC untereinander mechanisch verbunden, so daß zwischen den einzelnen Gestellrahmen einerseits ein guter mechanischer Verbund besteht und andererseits Potentialgleichheit vorliegt. Außerdem ist eine für alle Gestelle gemeinsame Stromversorgungsleitung BG dargestellt, die mit der Minusklemme der Stellwerksbatterie (nicht dargestellt) verbunden ist. Alle weiteren Einzelheiten eines Relaisstellwerkes, die für das Verständnis nicht erforderiicii sind, sind nicht dargestellt und werden daher auch nicht weiter beschrieben. Im Gestell G 4 sind von unten nach oben mehrere Baugruppen mit G 41, G 42 und G 43 bezeichnet. Diese Baugruppen tragen jeweils ein Diagnosesteckelement DEt, DE2 bzw. DEi. Beim Ausführungsbeispiel ist an das Diagnosesteckelement DE3, welches praktisch wie alle anderen eine Vielfachkupplung darstellt, über ein Vielfachkabel KL ein Diagnosegerät DT angeschlossen. Dieses weist für Testzwecke zwei Anzeigefelder A 1 und A 2 auf, die mit einer Vielzahl von Leuchtdioden, z.B. LD. LD 1, bestückt sind. So trägt das Anzeigenfeld A 1 soviel Leuchtdioden wie maximal jeweils Relais oder andere wichtige Informationen abgebende Einrichtungen von einer Fahrstraßen- oder Signalgruppe auf ihre Schaltlage zu prüfen sind. Zwischen den Leuchtdioden des Anzeigenfeldes A I und den jeweils zugeordneten, zu prüfenden Einrichtungen sind am Diagnosegerät DT nicht weiter dargestellte, handelsübliche Pegelumsetzer vorgesehen.

Weiterhin ist das Diagnosegerät DT, welches in den Abmessungen so gehalten ist, daß es sich als wertvolles Hilfsmittel für Prüfzwecke leicht transportieren und handhaben läßt, über eine zweiadrige Leitung L 1 und L 2 einerseits elektrisch gesehen vorübergehend mit der Gestellverbindung GG und andererseits mit der .Stromversorgungsleitung BG verbunden. Diese Verbindung gewährleistet nicht nur am Gestell G 4 eine spezielle Informationsübertragung vom zentralen Anschaltgestell ZAL zum Diagnosegerät DT, sondern bei Störungsi'ällen in einem der anderen Gestelle G1 bis G 3 auch bei diesen Einrichtungen. Zu dem Zweck wird das Diagnosegerät DTan einen anderen Diagnosestekker einer Baugruppe in jenem Gestell, z. B. G 2, und auch wieder mit der Stromversorgungsleitung BG sowie der Gestellverbindung GG angeschlossen.

Zur Darstellung der über die zweiadrige Leitung L 1

ίο und L 2 zu Diagnosezwecken übertragenen Informationen dient das Anzeigenfeld A 2 des Diagnosegerätes DT. Die Anzahl von Leuchtdioden, z. B. LD1, in dem letztgenannten Anzeigenfeld ist durch die Anzahl von für Testzwecke erforderlichen Informationsquellen mit Befehlen und Meldungen in dem zentralen AnschaltgeslellZAL gegeben.

F i g. 2 zeigt im Blockschaltbild nähere Einzelheiten einer zeiimuhiplexen, zusätzlichen Einrichtung für das zentrale Anschaltgestell ZAL Um diesen Zusammenhang anzudeuten, ist im zentralen Anschaltgestell ZAL im unteren Teil ein rechteckförrr-jes Symbol eingezeichnet, aus welchem zwei einzelne Adern L3 und /.4 kommen, die auf jeweils einen Eingang eines Umsetzers U\ bzw. U 4 geleitet sind. Weitere Umsetzer in derselben Zeile sind mit LJ2 und L/3 bezeichnet. In der Praxis sind soviel Umsetzer im zentralen Anschaltgestell ZAL vorzusehen wie Informationsquellen für Testzwecke interessant sind. Aus diesem Grunde sind in der Anordnung nach Fig.2 noch weitere Umsetzer angedeutet, die nicht gesondert bezeichnet sind. Alle Umsetzer sind über nicht weiter dargestellte Adern mit den Informationsquellen des zentralen Anschaltgestelles ZAL verbunden. Weiterhin ist ein Steuerwerk 5AC vorgesehen, welches im Zusammenhang mit einer Sendeeinrichtung SG eine zeitmultiplexe Informationsübertragung zum Diagnosegerät DT ermöglicht. So werden die Umsetzer, z.B. U\ bis U4. zeilenweise bezüglich des Informationsstandes, der ja in Abhängigkeit vom aktuellen Geschehen im Stellwerk laufend geändert wird, mit Hilfe von Steuerkennzeichen SK 1 abgefragt. Die abgefragten Informationen gelangen ü'.er eine Sammelleitung SLG zur weiteren Verarbeitung zum Steuerwerk SK. Nach der Abfrage der in der ersten Zeile angeordneten Umsetzer U\ bis U 4 werden die in der zweiten Zeile angeordneten Umsetzer usw. abgefragt, so daß sich ein zyklischer Abfragebctrieb ergibt. Die Sendeeinrichtung SG ist mit ihren Klemmen SG 1 und SG 2 einerseits mit der Gestellverbindung GG und andererseits mit der Batterie-Minus-Leitung BG verbunden. Die diesbezüglichen Anschlüsse sind mit KX und K2 in der Anordnung nach Fig. 1 bezeichnet.

Das Blockschaltbild nach Fig. 3 zeigt nähere Eip~e'heiten des Diagnosegerätes DT bezüglich des Anzeigenfeldes A 2 und einiger zugehöriger Baugruppen. Zwei Lei'ungen. die identisch sind mit der zweiadrigen Leitung L\ und L2 gemäß Fig. I, tragen dieselben Bc/cngszeichen. Diese Leitungen leiten die zeitmultiplex Ober die Gestellverbindung GG und die Stromversorgur.^sleitung BC geführten Informationen des zentralen Anschaltgestellcs ZAL auf einen Empfänger £. welcher natürlich auch eine passende Dekodiereinrichtung enthält. An den Empfänger E ist ein Anzeigenspeicher AR angeschlossen, der mindestens soviele Ausgangsleitungen aufweist wie im Anzeigenfeld A 2 Leuchtdiouen vorhanden sind. Der Anzeigenspeicher wird durch die zeitmultiplexe Informationsübertragung laufend bezüglich seines gespeicherten

Infnrm.itionsiuh.iltes aktualisier', so d.tH die MellvertreiCiui fur alle im Ap/eigenfeid A 2 erforderlichen i.euchtdioden diitgeMellteti I eiichtdioden I.Di und 1.1)2 die fur Priif/wecke wichtigen Informationen des zentralen AnvhaitgeMelies /At. fur Vergientis/weike nut cle'T. Λη/eigenfeld Λ I prrtsenliercn.

l'iir das Wartungspersonal erweist es sich besonders >!iin">tifr wenn die l.euchtdio<|en in mindestens einem der h'.Milen An/eigenfelder A I bzw. Λ 2 so angeordnet sind, dall sich bei einem ordnungsgerechten Betrieb ein Aufleuchten der Dioden in der Reihenfolge einer vorpe/eichneten linie ergibt. Hei Störung wird diese Linie dann nur bis zn derjenigen Stelle fortgeführt, bei welchei .liejenige Leuchtdiode sich befindet, die das ie Bauteil markiert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Diagnoseeinrichtung in Relaisstellwerken zum Prüfen von in Gestellen vorgesehenen Baugruppen während des Betriebes, wobei die Elemente der Baugruppen an Diagnosesteckelemente geführt sind, an die bei Bedarf ein Diagnosegerät angeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Diagnosegerät (DT) einerseits ein Anzeigenfeld (A 1) mit soviel Leuchtdioden (LD) wie maximal jeweils Relais von einer Fahrstraßen- oder Signalgruppe (C 43) auf ihre Schaltlage zu prüfen sind, aufweist sowie ein zweites Anzeigenfeld (A 2) mit soviel Leuchtdioden wie für Testzwecke erforderliche Informationsquellen mit Befehlen und Meldungen eines Stelltisches des Stellwerkes in einem zentralen Anschaltgestell (ZAL) vorhanden sind, daß diesen Informationsquellen durch ein Steuerwerk (SK) abfragbare Umsetzer (UX) zugeordnet ^cind in Verbindung mit einer zeitmultiplex und leitungigebunden arbeitenden Sendeeinrichtung (SG) und daß im Diagnosegerät (DT) für die zeitmulitplex übertragenen Signale ein Empfänger (E) mit einer Dekodiereinrichtur.g enthalten ist, die einen Anzeigenspeicher (A/^steuert, an welchen die Leuchtdioden (LD 1, /.D 2) des zweiten Anzeigenfeldes (A 2) angeschlossen sind.

2. Diagnoseeinrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsleitung einerseits eine leitende Gestellverbindung fCG^zwischen den Gestellen (G 1. G 2) und dem zentralen Anschaltgestell (ZAL) sowie andererseits die Batterie-Minu5-Leiiung(7i O'