DE823886C - Herstellung von Gegenstaenden aus Stahlguss oder Gusseisen mit verschleissfester Oberflaeche - Google Patents

Herstellung von Gegenstaenden aus Stahlguss oder Gusseisen mit verschleissfester Oberflaeche

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DE823886C
DE823886C DEP7909A DEP0007909A DE823886C DE 823886 C DE823886 C DE 823886C DE P7909 A DEP7909 A DE P7909A DE P0007909 A DEP0007909 A DE P0007909A DE 823886 C DE823886 C DE 823886C
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Wilhelm Werz
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C3/00Selection of compositions for coating the surfaces of moulds, cores, or patterns

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Herstellung von Gegenständen aus Stahlguß oder Gußeisen mit verschleißfester Oberfläche Man kann die Randzone von Gegenständen aus Stahl, die starkem Verschleiß ausgesetzt sind, bekanntlich durch Oberflächen- oder Einsatzhärtung hart und verschleißfest machen. Beim Gußeisen geschieht das durch den bekannten Schalenhartguß, der eine weiß erstarrende, ledeburitische Randschicht erzeugt. Die Oberflächenhärtung durch Gasbrenner verläuft des raschen Aufheizens der Randzone wegen nur mit geringem thermischem Wirkungsgrad. Außerdem sind für diese Oberflächenhärteverfahren besondere Maschinen und Vorrichtungen notwendig. Ähnlich verhält es sich bei der Oberflächeninduktionshärtung; sie ermöglicht einen schnelleren Arbeitsfluß, erfordert aber für jede Werkstückform einen besonderen Induktor. Die Einsatzhärtung in festen Zementationsmitteln erfordert bei den hohen Temperaturen und großen Reaktionszeiten einen noch größeren Wärmeverbrauch bei kleinem Durchsatz und gesteigerten Unkosten. Die Anwendung der gleichfalls bekannten Salzbadhärtung ist am wirtschaftlichsten bei kleinen Massenteilen mit geringer Einsatztiefe. Bei größeren Teilen mit stärkeren Einsatzschichten wird der Wärmeaufwand wieder zu groß. Beim Schalenhartguß müssen zur Herstellung der weiß erstarrenden, ledeburitischen Randschicht Gattierung, Schmelzführung, Gießform und Abkühlungsgeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt sein, daß die Randzone nach dem metastabilen Eisen-Eisenkarbid-System erstarrt und sich im Kern das stabile Eisen-Graphit-System einstellt. Diese Bedingungen können nicht immer mit Sicherheit und nur von einer bestimmten Mindestwandstärke an eingehalten werden. Dünnwandige Teile lassen sich als Schalenhartguß kaum herstellen. Außerdem ist es beim Schalenhartguß nachteilig, daß hier der Kernwerkstoff aus sprödem Gußeisen besteht.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit verschleißfester Oberfläche aus Stahlguß oder Gußeisen, bei dem es mit überraschend einfachen Mitteln gelingt, einen übereutektoiden Stahl mit ledeburitischem Gefüge zur Erstarrung zu bringen, wonach es dann auch ohne weiteres möglich ist, dünnwandige Stahlgußteile mit harter, ledeburitischer Randzone abzugießen. Nach dem Verfahren können außerdem Stahlgußteile, die bisher, um sie verschleißfest zu machen, einer Oberflächenhärtung bedurften, in billiger Maßanfertigung hergestellt werden, so daß es der Gießtechnik ganz neue Anwendungsgebiete erschließt.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Wasserstoff in statu nascendi unter gleichzeitig desoxydierenden Bedingungen in der Randzone eines übereutektoiden Stahlgusses, der mit etwa 1,5% Kohlenstoff und sonst üblicher Zusammensetzung nahe an der S-E-Linie des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms liegt, den Punkt E dieses Diagramms so weit nach links verschiebt, d. h. so viel Eisenkarbid zur Ausscheidung bringt, daß ein ledeburitisches, dem Schalenhartguß ähnliches, verschleißfestes Gefüge entsteht. Dabei kann die Ledeburitbildung durch Eindiffundierenlassen von Legierungselementen, die das y-Gebiet weiter einengen und durch miteingewanderte Kohlenstoffatome verstärkt und eine fehlerhafte Gasblasenbildung unterbunden werden. Das Verfahren ersetzt den bekannten Schalenhartguß mit sprödem, grauem Gußeisen als Kernwerkstoff durch einen übereutektoiden Stahlguß mit einem Grundwerkstoff von wesentlich besseren mechanischen Eigenschaften, der dann durch Wärmebehandlung noch zäher gemacht werden kann.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß auf die Modellflächen der zum Einformen der Stücke dienenden Sandform vor dem Zusammenbau der Formkästen ein Anstrich aufgebracht wird, der aus einer Wasserstoff- und kohlenwasserstoffhaltigen Diffusionsmasse besteht, etwa von der Zusammensetzung: 2 bis 5 Gewichtsteile Calciumhydroxyd, i bis 3 Gewichtsteile Braunkohlenstaub und i bis 2 Gewichtsteile Aluminiumpulver. Dabei kann gegebenenfalls das Aluminium teilweise durch hochprozentiges Ferrosilicium ersetzt sein und der Masse auch ein Zuschlag an Aluminium- und Nickelpulver im Gewichtsverhältnis von i :2 sowie an Nitriden oder anderen Stickstoffverbindungen gegeben werden. Danach wird das Ganze mit flüssigen, gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Paraffin- oder Erdöl, zu einem streich- oder spritzfertigen Anstrich gemischt.
  • Beim Eingießen des flüssigen Eisens in die so vorbereitete Gießform entsteht eine Reaktion. Die Randzone erstarrt gegenüber dem Grundwerkstoff mit einer erheblich stärkeren Zementit- oder Karbidausscheidung, da sich infolge der raschen Abkühlung im Formkasten ein strukturelles Gefügsgleichgewicht zwischen Rand und Kern nicht einstellen kann.
  • An den Stellen, die einem besonders starken Verschleiß ausgesetzt sind, kann die Einhärtungstiefe und Oberflächenhärte durch angelegte Kerne gesteigert werden. Die Kerne bestehen dabei aus der erfindungsgemäß zu verwendenden Masse, wobei jedoch als Bindemittel gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Paraffin oder Erdwachs, benutzt werden.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann auch die Oberflächenhärte von Gußeisen und der verschiedenen Stahlgußarten erhöht werden. Damit ist es dann möglich, z. B. die Gleitflächen eines Zylinderblocks aus perlitischem Gußeisen, die besonders stark beansprucht sind, verschleißfest zu machen und überhaupt 'hochverschleißfesten Guß, z. B. für Hartzerkleinerungsmaschinen und Schlammpumpen, herzustellen. Da die Gießtemperatur des Gußeisens wesentlich tiefer liegt als die des Stahles, gibt man der Diffusionsmasse einen entsprechenden Zuschlag an Aluminium- und Nickelpulver, damit durch eine exotherme Reaktion die erforderliche Diffusionsgeschwindigkeit erreicht wird.
  • Bei einem Stahlguß mit etwa o,:I% Kohlenstoff kommt in Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung in der Randzone eine Zementitausscheidung zustande, die einem Kohlenstoffgehalt von o,6% gleichkommt. Durch Oberflächenhärtung kann die Randzone infolgedessen auf volle Martensithärte gebracht werden, während der Kernwerkstoff verhältnismäßig weich und dämpfungsfähig bleibt.
  • Bei einem eutektoiden Kohlenstoffgehalt von etwa o,85 % entspricht die Zementitausscheidung in der Oberfläche einem Kohlenstoffgehalt von über 1,2%, wodurch die Verschleißfestigkeit sowohl im geglühten als auch im gehärteten Zustand in gleicher Weise ansteigt. In legiertem Gußeisen und legiertem Stahlguß bewirkt das Verfahren nach der Erfindung den gleichen Ausscheidungseffekt.
  • Durch einen Zuschlag von Nitrid oder anderen stickstoffhaltigen Verbindungen, wie Calciumnitrid oder Cyansalze, die im Reaktionsablauf Stickstoff abspalten, läßt sich die Oberflächenhärte und Verschleißfestigkeit der Randzone weiter verbessern.

Claims (5)

  1. PATEN TANSYRÜCHL: i. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Stahlguß oder Gußeisen mit verschleißfester Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Modellflächen der zum Einformen der Teile verwendeten Sandformen ein aus einer Wasserstoff- und kohlenstoffhaltigen Diffusionsmasse bestehender Anstrich aufgebracht wird und die Teile danach in üblicher Weise vergossen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Diffusionsmasse aus etwa 2 bis 5 Gewichtsteilen Calciumhydroxyd, etwa i bis 3 Gewichtsteilen Braunkohlenstaub und etwa i bis 2 Gewichtsteilen Aluminiumpulver, die mit flüssigen, gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Paraffin oder Erdöl, zu einem streich- oder spritzfähigen Anstrich gemischt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstärkung der Einhärtungstiefe und Oberflächenhärte an besonders stark beanspruchten Stellen Kerne angelegt werden, die mit festen gesättigten Kohlenwasserstoffen geformt sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung verschleißfester Oberflächen an gußeisernen Gegenständen die Diffusionsgeschwindigkeit, der Masse durch einen Zuschlag aus Aluminium- und Nickelpulver erhöht und gleichzeitig die Karbidbildung durch dahin wirkende Legierungselemente begünstigt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenhärte und Verschleißfestigkeit von Gegenständen aus Stahlguß und Gußeisen durch stickstoffhaltige Zuschläge zur Diffusionsmasse weiter verbessert wird.
DEP7909A 1948-10-02 1948-10-02 Herstellung von Gegenstaenden aus Stahlguss oder Gusseisen mit verschleissfester Oberflaeche Expired DE823886C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2807930A1 (de) * 1978-02-24 1979-09-06 Maschf Augsburg Nuernberg Ag Verfahren zum giessen von werkstuecken, insbesondere von giesskokillen hoher temperaturwechselbestaendigkeit
DE102011002200B4 (de) * 2011-04-20 2015-02-12 Neue Halberg-Guss Gmbh Verfahren zur Gewichtsreduzierung bzw. zur Steigerung der mechanischen Belastbarkeit von Bauteilen aus Gusseisenwerkstoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2807930A1 (de) * 1978-02-24 1979-09-06 Maschf Augsburg Nuernberg Ag Verfahren zum giessen von werkstuecken, insbesondere von giesskokillen hoher temperaturwechselbestaendigkeit
DE102011002200B4 (de) * 2011-04-20 2015-02-12 Neue Halberg-Guss Gmbh Verfahren zur Gewichtsreduzierung bzw. zur Steigerung der mechanischen Belastbarkeit von Bauteilen aus Gusseisenwerkstoffen

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