DE4313336C2 - Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE4313336C2 DE4313336C2 DE19934313336 DE4313336A DE4313336C2 DE 4313336 C2 DE4313336 C2 DE 4313336C2 DE 19934313336 DE19934313336 DE 19934313336 DE 4313336 A DE4313336 A DE 4313336A DE 4313336 C2 DE4313336 C2 DE 4313336C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- base plate
- casting
- melt
- heat sink
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D15/00—Casting using a mould or core of which a part significant to the process is of high thermal conductivity, e.g. chill casting; Moulds or accessories specially adapted therefor
- B22D15/02—Casting using a mould or core of which a part significant to the process is of high thermal conductivity, e.g. chill casting; Moulds or accessories specially adapted therefor of cylinders, pistons, bearing shells or like thin-walled objects
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Cylinder Crankcases Of Internal Combustion Engines (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Grauguß-Zylinderköpfen für ventilgesteuerte Verbrennungs
kraftmaschinen im Sandguß-Verfahren mit im Bereich der
späteren Ventil-Sitzflächen ledeburitischer Gefügeausbil
dung sowie ein Abkühlelement zur Durchführung des Verfah
rens.
Bei den heute hergestellten ventilgesteuerten Verbrennungs
kraftmaschinen mit Motorblöcken und Zylinderköpfen aus
Grauguß, d. h. insbesondere bei Dieselmotoren sind die zu
sätzlich zu den durch die sich in schneller Folge öffnenden
und schließenden Ventile mechanisch insbesondere im Bereich
des Auslaßventils auch thermisch hoch beanspruchten
Ventilsitzflächen in gesondert hergestellten Ventilsitz
ringen aus hochlegierten Stahl, Kobalt oder Gußlegierungen
gebildet. Diese Ventilsitzringe werden in entsprechend ge
formte durch mechanische Bearbeitung hergestellte Ausspa
rungen im brennraumseitigen Mündungsbereich des Auslaß-
bzw. Einlaßkanals montiert, was bisher durch Einschrumpfen
erfolgt.
In der DE 35 32 196 A1 ist ein Verfahren zum
Herstellen von hohlgegossenen Nockenwellen beschrieben, bei denen
an der zu kühlenden Stelle Kühlkokillen angebracht werden, die im
Bereich der Nockenerhebung eine vorzugsweise ca. 4 mm dicke Wand
stärke in ein Schalenhartgußgefüge über die gesamte Wanddicke
rein ledeburitisch (Fe3C) ohne Übergangsgefüge erstarren läßt.
In der Fachzeitschrift "Gießerei-Praxis", Heft 20/1990 ist auf
der Seite 346-348 die Schutzfunktion von Kokillenschlichten und
deren Wirkungsgrad der Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit von der
Schlichte-Dicke von Metall in die Kokille beschrieben.
Früher bekanntgewordene Versuche, die Ventilsitzflächen
direkt im Material des Grauguß-Zylinderkopfs auszubilden,
indem das Gußgefüge des Zylinderkopfs im Bereich der mit
den Ventilsitzflächen zu versehenden brennraumseitigen Mün
dungsbereichen des Aus- und des Einlaßkanals durch parti
elle nachträgliche Wärmebehandlung, d. h. eine Erhitzung mit
einem Brenner, induktiver Erhitzung o. dgl. und anschließen
der Abkühlung mit einem verschleißfesten Hartgußgefüge
(Ledeburit) versehen wird, in welchem die Sitzflächen durch
Schleifen erzeugt werden können (DE-OS 26 12 833) haben nicht
zum angestrebten Erfolg geführt und sich in der Praxis
nicht eingeführt, weil offentlichtlich der apparative und
arbeitsmäßige Aufwand für die nachträgliche Wärmebehandlung
erheblich ist und Kosteneinsparungen daher kaum möglich
sind, dafür aber die Gefahr besteht, daß bei nicht hinrei
chend hoher Erwärmung ein nur anfänglich höher beanspruch
bares martensitisches Sitzgefüge enthalten wird, welche
sich bei den in Betrieb auftretenden Temperaturen in der
Größenordnung von bis zu 850°C wieder zurückbildet, so daß
die zunächst erhaltene Härte in den Bereich der Ausgangs
härte zurückgeht und die Ventilsitzflächen dann nach kurzer
Betriebsdauer zerstört werden. Zur Erzeugung eines auch bei
den auftretenden Betriebstemperaturen standfesten ledeburi
tischen Hartgußgefüges muß nämlich eine Abkühlung des Mate
rials aus dem schmelzflüssigen Zustand erfolgen. Die nach
träglich partielle Erwärmung des Zylinderkopfs bis in den
schmelzflüssigen Zustand ist aber mit hohem Fehlerrisiko
behaftet und in der Praxis kaum beherrschbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zylinderköpfe aus
den in der Motorenherstellung üblicherweise verwendeten
Graugußlegierungen so herzustellen, daß sie im Bereich der
brennraumseitigen Mündungen der Auslaß- und Einlaßkanäle
bei den auftretenden Motor-Betriebsbedingungen ein hinrei
chend verschleißfestes Gefüge aufweisen, in welchem die
Ventilsitze direkt - z. B. durch Schleifen - hergestellt
werden können.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
in die Gußform eingebrachte Schmelze im Bereich der zylin
derseitigen Mündung des Ein- und des Auslaßkanals im Ver
gleich zur Abkühlgeschwindigkeit in den übrigen Bereichen
der Gußform derart gesteuert abgekühlt wird, daß die
Schmelze dort im Bereich der späteren Ventil-Sitzflächen
mit ledeburitischem Gefüge erstarrt.
Zur gesteuerten Abkühlung des Zylinderkopfs im Bereich der
Mündung des Ein- und des Auslaßkanals werden in der Gußform
Teil der Formenkerne für den Ein- und Auslaßkanal bildende
metallische Kühlkörper mit im Vergleich zur restlichen, aus
Formsand gebildeten Gußform verstärktem Wärmeübergangs- und
Wärmeleitvermögen angeordnet. Die in die Sandgußform ein
fließende Schmelze kühlt infolge des raschen Wärmeübergangs
partiell im Bereich der Kühlkörper mit der erforderlichen
Abkühlgeschwindigkeit ab, um dort das angestrebte
ledeburitische Hartgußgefüge auszubilden, welches auch bei
den in Verbrennungskraftmotoren, und zwar insbesondere in
Dieselmotoren üblicherweise auftretenden höchsten Betriebs
temperaturen stabil bleibt und auch die erforderliche Härte
aufweist, um den mechanischen Beanspruchungen durch die
Ventile standzuhalten.
Die Kühlkörper werden zweckmäßig durch eine sie relativ zu
einander fixierende und in der Gußform einlegbare metal
lische Grundplatte verbunden. Diese metallische Grundplatte
erhöht die Wärmeaufnahmekapazität der Kühlkörper.
Auf die Kühlkörper und gegebenenfalls die der Schmelze zu
gewandte Fläche der Grundplatte kann vor dem Abguß der Guß
form eine das Anhaften der Schmelze verhindernde Schlichte,
beispielsweise eine Graphitschlichte aufgebracht werden.
Auch eine Beeinflussung des Wärmeübergangs von der Schmelze
zu den Kühlkörpern und somit eine Steuerung der Abkühlge
schwindigkeit im Bereich der angestrebten Gefügeänderung
kann dadurch erhalten werden, daß vor dem Abguß der Gußform
eine den Wärmeübergang von der in die Gußform eingebrachten
Schmelze auf die Kühlkörper beeinflussende Schlichte aufge
bracht wird. Eine Beschleunigung der Abkühlung wird bei
spielsweise durch eine Zirkon-Schlichte erhalten, bei wel
cher pulverförmig aufbereitetes Zirkon als Aufschwemmung in
einer leicht flüchtigen Lösung auf die Kühlkörper aufgetra
gen und getrocknet wird. Eine Herabsetzung des Wärmeüber
gangs kann dagegen durch Auftragen einer Schlichte aus ei
ner Aufschwemmung eines hinreichend hitzebeständigen Pul
vers aus einem mineralischen Material mit im Vergleich zu
Metall verringerten Wärmeleitfähigkeit erreicht werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zweckmäßig so vorgegangen, daß das metallische Material der
Kühlkörper und der Grundplatte sowie ihre Masse so gewählt
werden, daß die im fertigen Gußstück unmittelbar aus den
Kühlkörpern gebildeten Bereiche völlig ledeburitisch er
starren, wobei die anschließenden Bereiche des Gußstücks
bis in eine Tiefe von etwa 10 mm mit kontinuierlich
abnehmendem ledeburitischen Anteil in das normale Grauguß
gefüge übergehen, d. h. es wird keine deutlich abgegrenzte
ledeburitische Gefügeschicht auf dem Grundgefüge erzielt,
sondern hier erfolgt ein allmählicher Übergang von dem
einen ins andere Gefüge und somit auch ein allmählicher -
Eigenspannungen vermeidenden - Härteübergang.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zweckmäßig ein Abkühlelement verwendet, welches jeweils
einen den brennraumseitigen Endabschnitt des Ein- bzw. Aus
laßkanals erzeugenden Formkern bildenden metallischen Kühl
körper aufweist, welche durch eine in die Sandgußform ein
legbare metallische Grundplatte in ihrer relativen Lage zu
einander und zur Gußform gehalten sind.
Die Kühlkörper sind dabei zweckmäßig gesondert hergestellt
und abnehmbar auf der Grundplatte gehaltert, so daß Ände
rungen in Bezug auf die Abmessungen des Ein- und/oder Aus
laßkanals bei unterschiedlichen Motorentypen einfach durch
Austausch der Kühlkörper verwirklichbar sind.
Die Grundplatte weist außerdem zweckmäßig auf der den Kühl
köpern gegenüberliegenden, in der Gußform zu halternden
Flachseite wenigstens einen vortretenden - z. B. kegel
stumpfförmigen - Ansatz auf, der bzw. die - zum Beispiel
aus Gründen der einfacheren Herstellung - ebenfalls geson
dert hergestellt und demontierbar mit der Grundplatte ver
bunden sein kann bzw. können.
Die Erfindung ist nachstehenden Verbindungen mit der Zeich
nung näher erläutert und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen in der
erfindungsgemäßen Weise hergestellten
Zylinderkopf im Bereich des Auslaß
kanals;
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein in der erfin
dungsgemäßen Weise ausgebildetes Ab
kühlelement;
Fig. 3 eine Ansicht des Abkühlelements, gese
hen in Richtung des Pfeils 3 in Fig.
2; und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die brennraumsei
tige Flachseite eines Zylinderkopfs
mit eingetragenen Härte-Meßpunkten,
denen die in der nachstehenden Be
schreibung eines Ausführungsbeispiels
angegebenen Härtewerte zugeordnet
sind.
Der in Fig. 1 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10 be
zeichnete Zylinderkopf sei insgesamt aus Gußeisen
(Grauguß), und zwar beispielsweise dem bei dem nachstehend
als Ausführungsbeispiel beschriebenen, in der erfindungsge
mäßen Weise hergestellten Zylinderkopf verwendeten GG 25 Cr
hergestellt. Der Auslaßkanal 12 mündet brennraumseitig in
der in der Zeichnungsfigur linken senkrechten Flachseite
14, mit welcher der Zylinderkopf 10 auf dem - nicht gezeig
ten - Motorblock befestigt wird und weist dort die - im ge
zeigten Fall bereits maßhaltig durch Überschleifen herge
stellte Ventilsitz-Ausgestaltung 16 auf, die - wie in der
Zeichnung erkennbar ist - im Material des Zylinderkopfs
selbst hergestellt ist, d. h. der hier üblicherweise vorge
sehene Ventil-Sitzring ist nicht vorhanden. Fluchtend zum
Ventilsitz 16 ist eine Führungsbohrung 18 für den Schaft
des ebenfalls nicht dargestellten Auslaßventils durch den
Zylinderkopf geführt. Die in der Zeichnungsfigur noch dar
gestellten Hohlräume 20 und 22 dienen der Aufnahme und Füh
rung der Kühlflüssigkeit des Kühlsystems für den Motor. Die
im oberen Bereich in der Zeichnung dargestellte, von der
brennraumseitigen Flachseite 14 aus nach rechts durchge
hende Bohrung 24 ist schließlich der Durchlaß für die das
Auslaßventil betätigende Stößelstange des konventionellen
und daher ebenfalls nicht gezeigten Ventiltriebes, welche
üblicherweise vom zugeordneten Nocken der Nockenwelle be
tätigt und ihrerseits über einen Kipphebel auf das ventil
tellerabgewandte Ende des Schafts des Auslaßventils ein
wirkt. Die Möglichkeit der Ausbildung des thermisch und me
chanisch hochbeanspruchten Ventilsitzes 16 direkt im Zylin
derkopf ist dadurch gegeben, daß der Zylinderkopf in der
beschriebenen Weise so hergestellt wird, daß das Gefüge im
Bereich des Ventilsitzes ein ledeburitisches Gußgefüge ist,
in welchem der Ventilsitz durch Formschleifen direkt
erzeugt werden kann. Aus dem im folgenden noch beschriebe
nen Ausführungsbeispiel wird hervorgehen, daß dabei im Be
reich des Ventilsitzes Festigkeits-, d. h. Härtewerte er
zielt werden, die zum Teil noch über den entsprechenden
Werten der heute verwendeten, mit erheblichen Kosten geson
dert hergestellten und hohem Montageaufwand in den Zylin
derkopf eingepreßten Ventil-Sitzringe liegen.
Bei der Herstellung des Zylinderkopfs 1 z. B. im Hotbox-Ver
fahren wird zur Erzeugung des erwähnten ledeburitischen
Hartgußgefüges im Ventilsitzbereich ein in die Form einzu
legendes wiederverwendbares Abkühlelement aus Metall, und
zwar im vorliegenden Fall aus Stahl, verwendet, welches in
den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt ist.
Grundsätzlich setzt sich das Abkühlelement 28 aus zwei be
abstandeten, beim Abguß der Form jeweils als Teil des For
menkerns für die Auslaß- und Einlaßkanäle, die brennraum
seitigen Endabschnitte dieser Kanäle ausbildenden und somit
praktisch Teil des Formenkerns für den Auslaß und den Ein
laß bildende Kühlkörper 30, 32 auf, welche durch eine sie
verbindende und in ihrer gegenseitigen Lage zueinander
fixierende Grundplatte 34 gehalten sind. Die bündig in die
Form einzulegende Grundplatte 34 ihrerseits weist auf der
den Kühlkörpern 30, 32 gegenüberliegenden Flachseite
Ansätze 36 und 38 auf, welche das Abkühlelement 28 beim
Abgießen mit dem schmelzflüssigen Gußeisen in der Form
fixieren und Versetzungen durch Auftrieb verhindern.
Im dargestellten Fall sind die Kühlkörper 30, 32 ebenso wie
die Fixierzapfen bildenden Ansätze 36, 38 gesondert herge
stellte Metallkörper, die in der in Fig. 3 dargestellten
Weise mit der Grundplatte 34 verschraubt sind und somit
ohne Schwierigkeiten auch gegen abweichend ausgestaltete
Metallkörper ausgetauscht werden können. Beim Abgießen der
Gußform wird die in die Form einfließende Schmelze im Be
reich der Kühlkörper und der Grundplatte durch die dort
stärkere Wärmeabfuhr gesteuert abgekühlt, so daß das ange
strebte ledeburitische Gußgefüge in dem gewünschten Bereich
entsteht. Es ist klar, daß die Kühlkörper 30 und 32 in
ihrer Form entsprechend der Form des späteren Ventilsitzes,
jedoch mit leichtem Untermaß bemessen sind, so daß im
Rohling des Zylinderkopfs im Bereich der Ventilsitze noch
hinreichende Materialstärke vorhanden ist, um die Ven
tilsitze durch einen Schleifvorgang maßhaltig herzustellen
und bei Verschleiß nachzuschleifen, so daß Übermaß-Ventile
eingebaut werden können.
In Verbindung mit Fig. 4, welche eine Draufsicht auf die
brennraumseitige Flachseite 14 des in Fig. 1 gezeigten
Zylinderkopfs 10 zeigen möge, sind in gleichmäßigen Winkel
abständen von jeweils 45° um den Auslaß und den Einlaß im
Anschluß an die Ventilsitze Meßpunkte a, b und c einge
zeichnet, in denen die Härte des Zylinderkopfs gemessen
wird. Die Meßpunkte a, b und c, in denen die Härte des
Materials des Zylinderkopfs im Bereich der Ventilsitze des
Auslasses und des Einlasses gemessen wird, haben jeweils
einen radialen Abstand von a (= 1,5 mm), b (= 4,5 mm) und c
(= 9 mm) von der eigentlichen Ventil-Sitzfläche.
Der Zylinderkopf sei hergestellt aus dem oben erwähnten
Gußmaterial GG25 Cr mit der nachstehenden Analyse:
% C = 3,2-3,4
% Si = 1,95
% Mn = 0,45
% Cr = 0,25
% P = < 0,2
% S = < 0,1
% Si = 1,95
% Mn = 0,45
% Cr = 0,25
% P = < 0,2
% S = < 0,1
In dem normal in der Sandform mit hinreichendem Abstand vom
Abkühlelement erstarrten Bereich wurden bei Härtemessungen
Brinellhärten (HB 30/5) von 220 bis 235 kp/mm² gemessen,
die im Bereich guter Zerspanbarkeit liegen.
Die am Ventilsitz gemessene Vickers-Härte (HV30) lag
zwischen 450 und 500 kp/mm².
Die im Anschluß an den Ventilsitz des Einlaß- und des Aus
laßventils gemessenen radialen Härten sind (gemessen in
HV30) in der nachstehenden Liste zusammengestellt, wobei
die Prüfstellen 1 bis 8 und die Härte-Meßpunkte a, b, c den
entsprechenden Bezeichnungen in Fig. 4 entsprechen.
Die metallurgische Untersuchung des Zylinderkopfs ergab
dann, daß das Gefüge des Materials des Zylinderkopfs im Be
reich des Ventilsitzes in 1 mm Abstand rein ledeburitisch
ausgebildet war, während in 10 mm Abstand ein Anteil von
65-75% als ledeburitisch ermittelt wurde, wobei ein kontinu
ierlicher Übergang ins normale Grundgefüge festgestellt
wurde.
Im normal erstarrten Grundmaterial wurde das übliche Grau
guß-Gefüge mit Abscheidung des Kohlenstoffs in Form von
Graphit I A (B), < 5% Ferrit und Rest Perlit festgestellt.
Die für den Abguß des Zylinderkopfs verwendete Schmelze war
auf eine Temperatur; Tü = 1510°C erhitzt, wobei die Gießtem
peratur Tgieß 1420°C betrug. Als Impfmittel wurde der
Schmelze FeSi in der Gießpfanne zugegeben.
Die Auswertung der erzielten Härtewerte und Härteverläufe
im Bereich der Ventilsitze zeigt, daß für die Verschleiß
festigkeit charakteristische Härtewerte erreicht werden,
die teilweise über den bei üblichen hochlegierten Ventil-
Sitzringen liegenden Werten liegen.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die beim vorstehenden Aus
führungsbeispiel ermittelten Werte für die speziell verwen
dete Gußlegierung, die speziellen Abmessungen des Zylinder
kopfs und des Abkühlelements gelten, d. h. daß bei sich än
dernden konstruktiven Abmessungen des Zylinderkopfs oder
Änderungen des Gußmaterials, d. h. des Sättigungswerts (SC),
auch das Abkühlelement in seinen Abmessungen und seinen
Kühleigenschaften entsprechend angepaßt werden muß, wobei
die Möglichkeiten der Verwendung unterschiedlicher
metallischer Materialien, welche also unterschiedliche
Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit haben, für die Kühl
körper und die Grundplatte gegeben sind. Auch eine Beein
flussung des Wärmeübergangs von der Schmelze auf die Kühl
körper bzw. die Grundplatte durch Verwendung von auf die
Kühlkörper bzw. die der Schmelze zugewandte Flachseite der
Grundplatte aufgetragene Schlichten, und zwar sowohl im
Sinne einer Verbesserung des Wärmeübergangs als auch im
Sinne einer Pufferung sind möglich. Die erforderliche An
passungen sind jedoch in Versuchen relativ leicht zu be
stimmen und dann für die konstruktiven Abmessungen und das
verwendete Gußmaterial des Zylinderkopfs mit entsprechend
angepaßten Abkühlelementen reproduzierbar.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen für
ventilgesteuerte Verbrennungskraftmaschinen im Sandguß-Ver
fahren mit im Bereich der späteren Ventil-Sitzflächen lede
buritischer Gefügeausbildung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in die Gußform eingebrachte Schmelze im Bereich der
zylinderseitigen Mündung des Ein- und des Auslaßkanals im
Vergleich zur Abkühlgeschwindigkeit in den übrigen Berei
chen der Gußform derart gesteuert abgekühlt wird, daß die
Schmelze dort zumindest im Bereich der späteren Ventil-
Sitzflächen mit ledeburitischem Gefüge erstarrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur gesteuerten Abkühlung des Zylinderkopfs im Bereich der
Mündung des Ein- und des Auslaßkanals in der Gußform Teil
der Formenkerne für den Ein- und den Auslaßkanal bildende
metallische Kühlkörper mit im Vergleich zur restlichen
Gußform verstärktem Wärmeübergangs- und Wärmeleitvermögen
angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Kühlkörper durch eine sie relativ zueinander
fixierende und in der Gußform einlegbare metallische Grund
platte verbunden werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Abguß der Gußform eine ein Anhaf
ten der Schmelze verhindernde Schlichte auf die Kühlkörper
und gegebenenfalls die der Schmelze zugewandte Fläche der
Grundplatte aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Abguß der Gußform eine den Wärme
übergang von der in die Gußform eingebrachten Schmelze auf
die Kühlkörper und gegebenenfalls die der Schmelze zuge
wandte Fläche der Grundplatte beeinflussende Schlichte auf
gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das metallische Material der Kühlkörper
und der Grundplatte sowie ihre Masse so gewählt wird, daß
die im fertigen Gußstück unmittelbar an den Kühlkörpern ge
bildeten Bereiche vollständig ledeburitisch erstarren, wo
bei die anschließenden Bereiche des Gußstücks bis in eine
Tiefe von etwa 10 mm mit kontinuierlich abnehmendem ledebu
ritischem Anteil in das normale Grauguß-Gefüge übergehen.
7. Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
jeweils einen den brennraumseitigen Endabschnitt des Ein-
bzw. Auslaßkanals erzeugenden Formenkern bildenden metalli
schen Kühlkörper (32; 30), welche durch eine in die Gußform
einlegbare metallische Grundplatte (28) in ihrer relativen
Lage zueinander und zur Gußform gehalten sind.
8. Abkühlelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlkörper (32; 30) gesondert hergestellt und ab
nehmbar auf der Grundplatte (28) gehaltert sind.
9. Abkühlelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundplatte (28) auf der den Kühlkörpern
(32; 30) gegenüberliegenden, in die Gußform eingelegte
Flachseite vortretende, vorzugsweise kegelstumpfförmige
Ansätze (38; 36) aufweist.
10. Abkühlelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansätze (38; 36) gesondert hergestellt und demon
tierbar mit der Grundplatte (28) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313336 DE4313336C2 (de) | 1993-04-23 | 1993-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313336 DE4313336C2 (de) | 1993-04-23 | 1993-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4313336A1 DE4313336A1 (de) | 1994-10-27 |
DE4313336C2 true DE4313336C2 (de) | 1995-07-06 |
Family
ID=6486215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934313336 Expired - Fee Related DE4313336C2 (de) | 1993-04-23 | 1993-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4313336C2 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19654893A1 (de) * | 1996-07-25 | 1998-01-29 | Ae Goetze Gmbh | Gußeisenlegierung für die Herstellung von Kolbenringen von Verbrennungskraftmaschinen |
DE10342582A1 (de) * | 2003-05-06 | 2004-11-25 | Halberg-Guss Gmbh | Herstellen eines Gradientenwerkstücks durch Schichtgießen |
DE102005051561B3 (de) * | 2005-10-26 | 2007-01-11 | Honsel Gmbh & Co Kg | Verfahren und Anlage zum Gießen von Leichtmetall-Zylinderkurbelgehäusen in Sandformen |
DE102005060520A1 (de) * | 2005-12-11 | 2007-06-28 | Windcast Group As | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Gussteils |
DE102006053404A1 (de) * | 2006-11-10 | 2008-05-15 | Hydro Aluminium Alucast Gmbh | Gießform zum Gießen eines Gussteils und Verwendung einer solchen Gießform |
DE102006061653A1 (de) * | 2006-12-27 | 2008-07-03 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Grundplatteneinsatz |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10322309B4 (de) | 2003-05-17 | 2005-04-21 | Daimlerchrysler Ag | Zylinderkopf für Verbrennungsmotoren und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE102005054616B3 (de) | 2005-11-16 | 2006-11-09 | Hydro Aluminium Mandl&Berger Gmbh | Dauergießform und Gießformeinsatz |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5125208B2 (de) * | 1973-09-25 | 1976-07-29 | ||
DE2549271A1 (de) * | 1975-11-04 | 1977-05-05 | Goetzewerke | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von maschinenteilen aus gusseisen, insbesondere von dichtleisten fuer rotationskolbenmotoren mit ledeburitischer verschleisschicht |
DE2612833A1 (de) * | 1976-03-26 | 1977-10-06 | Aeg Elotherm Gmbh | Zylinderkopf aus gusseisen fuer verbrennungskraftmaschinen mit einer eingearbeiteten ventiloeffnung und verfahren zur herstellung desselben |
DE3532196A1 (de) * | 1985-09-10 | 1987-04-16 | Wizemann Gmbh U Co J | Nockenwelle und vorrichtung zu ihrer herstellung |
-
1993
- 1993-04-23 DE DE19934313336 patent/DE4313336C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19654893A1 (de) * | 1996-07-25 | 1998-01-29 | Ae Goetze Gmbh | Gußeisenlegierung für die Herstellung von Kolbenringen von Verbrennungskraftmaschinen |
DE19654893C2 (de) * | 1996-07-25 | 1999-06-10 | Federal Mogul Burscheid Gmbh | Kolbenringe von Verbrennungskraftmaschinen aus einer Gußeisenlegierung |
DE10342582A1 (de) * | 2003-05-06 | 2004-11-25 | Halberg-Guss Gmbh | Herstellen eines Gradientenwerkstücks durch Schichtgießen |
DE10342582B4 (de) * | 2003-05-06 | 2010-09-16 | Halberg-Guss Gmbh | Herstellen eines Gradientenwerkstücks durch Schichtgießen |
DE102005051561B3 (de) * | 2005-10-26 | 2007-01-11 | Honsel Gmbh & Co Kg | Verfahren und Anlage zum Gießen von Leichtmetall-Zylinderkurbelgehäusen in Sandformen |
DE102005060520A1 (de) * | 2005-12-11 | 2007-06-28 | Windcast Group As | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Gussteils |
DE102006053404A1 (de) * | 2006-11-10 | 2008-05-15 | Hydro Aluminium Alucast Gmbh | Gießform zum Gießen eines Gussteils und Verwendung einer solchen Gießform |
DE102006061653A1 (de) * | 2006-12-27 | 2008-07-03 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Grundplatteneinsatz |
DE102006061653B4 (de) | 2006-12-27 | 2020-07-09 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Grundplatteneinsatz |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4313336A1 (de) | 1994-10-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3610054C2 (de) | Läpp-Werkzeug und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE60004770T2 (de) | Aufgerauhte Gusseisen Komponente zum umgiessen, und Produkten die so Hergestellt werden | |
EP0640759B1 (de) | Partiell verstärktes Al-GussBauteil und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE4431713C2 (de) | Vorrichtung zum Herstellen von Gußstücken | |
DE1758062B1 (de) | Kern fuer im Giessverfahren herzustellende Nockenwellen | |
EP1716942A2 (de) | Verfahren zum Giessen von Monoblock-Zylinderkurbelgehäusen und Druckgiessanlage zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2756007A1 (de) | Gehaeuse einer hubkolben-brennkraftmaschine fuer kraftfahrzeuge | |
DE4313336C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Grauguß-Zylinderköpfen und Abkühlelement zur Durchführung des Verfahrens | |
EP1948374B1 (de) | Dauergiessform und giessformeinsatz | |
DE10297060T5 (de) | Geschmiedeter Kolben für einen Verbrennungsmotor sowie Herstellverfahren für diesen | |
DE19533529C2 (de) | Verfahren zum Gießen eines Motorblockes aus Aluminium | |
DE69223178T2 (de) | Verfahren zur herstellung von gegossenen zusammengesetzten zylinderköpfen | |
EP0271638B1 (de) | Gegossene Wellen, insbesondere Nockenwellen | |
DE3509015C2 (de) | ||
EP2571643B1 (de) | Druckgussformteil einer druckgussform sowie entsprechende druckgusseinrichtung | |
DE10009135A1 (de) | Laufbuchsen aus einer Aluminiumlegierung zum Eingießen in Zylinderblöcke aus Leichtmetall von Verbrennungsmotoren und Verfahren zu deren Herstellung und Einguß | |
DE69003629T2 (de) | Vorbrennkammer mit Wärmedämmung und Verfahren für seine Herstellung. | |
DE69603830T2 (de) | Herstellungsverfahren von gussstücken die in einem stück gegossen werden, mit kontrollierte variation von kugelgraphit und grauguss | |
DE102006002341A1 (de) | Spritzgießwerkzeug | |
DE3735589C2 (de) | ||
DE10342582A1 (de) | Herstellen eines Gradientenwerkstücks durch Schichtgießen | |
DE4323168C1 (de) | Einstückig gegossene Nockenwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE4415608A1 (de) | Kipphebel | |
DE10352182B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines dünnwandigen Stahlgußbauteils aus Edelstahl | |
EP0795387B1 (de) | Einrichtung zum Spritzgiessen von Kunststoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
8370 | Indication of lapse of patent is to be deleted | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |