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Turmartiger Gasreiniger für die Entschwefelung von Gasen Die Erfindung
bezieht sich auf turmartige Reinigeranlagen zur Reinigung von schwefelwasserstoffhaltigen
Gasen mittels eisenhydroxydhaltiger Massen, bei denen die Masse in herausnehmbaren
Körben untergebracht ist, die aufeinandergesetzt sind und bei denen die Gaszu- oder
-abführung durch ein aus einzelnen mit den Körben verbundenen Paßstücken bestehendes
Zentralrohr bzw. durch den zwischen den Außenwänden der Körbe und dem Turmmantel
gebildeten Ringraum erfolgt. Bisher wurde der Gasstrom bei diesen Anlagen so geführt,
daß alle Lagen parallel geschaltet sind, also jeweils nur eine Lage von einem Teilstrom
durchströmt wird (Einlagenstrom). Es ist schon vorgeschlagen worden, eine Änderung
der Gasstromteilung, derart, daß je zwei Lagen hintereinander durchströmt werden,
dadurch herbeizuführen, daß das Zentralrohr in der Mitte durch einen Deckel in eine
untere und obere Hälfte getrennt wird und der Turm über dem obersten Einsatzkorb
durch einen Deckel so abgedichtet wird, daß das Gas aus der oberen Hälfte des Zentralrohres
durch ein zu diesem Zweck anzubringendes Verbindungsrohr zwischen Zentralrohr und
Außenmantel abgeführt wird. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß man die Umschaltung
von dem Einlagen- auf den Zweilagengasweg oder umgekehrt nur beim Entleeren und
Füllen eines Turmes vornehmen kann.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung dadurch beseitigt, daß die
einzelnen Paßstücke des Zentralrohres durch Scheidewände in drei Teile getrennt
werden, wodurch in dem Zentralrohr drei senkrechte Gaskanäle entstehen. Der Kanal
t hat, wie bei den bisherigen Ausführungen des Zentralrohres,
Öffnungen,
durch die das Gas in jedem Korb zwischen die beiden Masselagen des Korbes gelangt.
Nach Durchströmen der Lagen gelangt das Gas in den Ringraum zwischen Korbaußenwand
und Turmmantel und aus diesem in die Gasausgangsleitung. In diesem Falle sind also
alle Masselagen parallel geschaltet.
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Soll jedes Gasteilchen hintereinander zwei Masselagen durchströmen,
so wird der Kanal 2 des Zentralrohres durch Öffnen eines entsprechenden Absperrorganes
an die Gaseingangsleitung angeschlossen, während Kanal i von dieser abgesperrt wird.
Kanal 2 besitzt ebenfalls auf seiner ganzen Länge Öffnungen, die in die Zwischenräume
zwischen den beiden Lagen eines jeden Korbes münden. Er ist in halber Höhe durch
einen Deckel in zwei gleiche Hälften geteilt. Durch die Öffnungen der unteren Hälfte
tritt das einströmende Gas zwischen die Masselagen der entsprechenden Körbe, durchströmt
erstere, gelangt in den Ringraum zwischen Körben und Turmmantel, steigt in diesem
nach oben und strömt dann zur weiteren Reinigung durch die Masselagen der oberen
Körbe in die Zwischenräume zwischen je zwei Lagen. Von hier aus gelangt das Gas
dann durch die entsprechenden Öffnungen in die obere Hälfte des Kanals 2, steigt
in diesem hoch und tritt durch eine Verbindungsöffnung, die oben unter dem Abschlußdeckel
des Zentralrohres angeordnet ist, in den Kanal 3 und strömt durch diesen abwärts
zur Gasausgangsleitung, die bei dieser Schaltung an den Kanal 3 durch Öffnen des
entsprechenden Absperrorganes angeschlossen ist. Der Anschluß der Gasausgangsleitung
an den Turmmantel ist in diesem Falle abgesperrt. Bei der vorstehend geschilderten
Schaltung durchströmt also jedes Gasteilchen hintereinander zuerst eine Masselage
in der unteren Hälfte und danach eine zweite in der oberen Hälfte des Turmes.
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Will man außer der Umschaltung von Einlagenauf Zweilagenstrom auch
noch die bei solchen Reinigeranlagen bekannte Umkehrung des Gasstromes erzielen,
so werden jeweils die Stutzen für den Gaseingang durch Schalten der entsprechenden
Absperrorgane an die Gasausgangsleitung und umgekehrt die Stutzen für den Gasausgang
an die Gaseingangsleitung angeschlossen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
In dem eigentlichen Turmgehäuse <@ befinden sich übereinandergestellt die Körbe
B, von denen jeder zwei Masselagen C1 und C2 enthält, die in üblicher Weise auf
den Horden D untergebracht sind. Das Zentralrohr E, das für die Zu- und Abführung
des Gases dient, ist durch senkrechte Zwischenwände in die drei Teile 1,:2 und 3
geteilt. Soll jedes Gasteilchen nur jeweils eine Lage passieren, wie es in der rechten
Hälfte der Zeichnung dargestellt ist, so wird das Ventil V' geöffnet. Das Gas strömt
dann durch die Schlitze S' des Kanals i in die Zwischenräume zwischen den Masselagen
eines jeden Korbes, durchströmt die Masse nach oben bzw. nach unten, gelangt dadurch
in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Körben, von diesen in den Ringraum R
zwischen dem Außenmantel der Körbe und dem Mantel des Turmes und verläßt diesen
durch den Stutzen F, der an die Gasausgangsleitung über das Ventil V2 angeschlossen
ist. Soll der Gasstrom so geführt werden, daß jedes Gasteilchen zunächst in der
unteren Hälfte eine Masselage durchströmt und dann zwecks weiterer Reinigung nochmals
eine Masselage in der oberen Turmhälfte durchströmt, so wird das Ventil V' geschlossen
und V3 geöffnet. Damit gelangt das Gas in den Kanal 2 und tritt durch dessen Schlitze
S2 in der unteren Hälfte dieses Kanals, der in der Mitte durch den Deckel G unterteilt
ist, in die Zwischenräume zwischen den Masselagen eines jeden Korbes der unteren
Turmhälfte. Das Gas durchströmt von hier aus die Masse nach oben und unten, gelangt
in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Körben, von diesen in den Ringraum R,
steigt in diesem hoch, tritt dann aus der oberen Hälfte des Ringraumes in die Zwischenräume
zwischen den Körben der oberen Turmhälfte, durchströünt die -\-Zasselagen in Richtung
auf den Zwischenraum zwischen den Masselagen eines jeden Korbes, gelangt von hier
durch die Schlitze S3 der oberen Hälfte des Kanals 2 in den letzteren, steigt in
diesem hoch, geht von hier durch eine Öffnung in der Scheidewand zwischen Kanal
2 und 3 unter dem Deckel, der auf dem Zentralrohr sitzt, in den Kanal
3, der keine Schlitze besitzt, sondern nur zur Abführung des Gases nach unten
dient und von diesem über das Ventil V4 in die Gasausgangsleitung, wobei das Ventil
V2, das vorher den Gasausgang freigab, geschlossen ist. Will man den Gasstrom umkehren,
so wird im ersteren Falle, bei dem jedes Gasteilchen nur durch eine Masselage strömt,
der Stutzen F, der bisher Ausgang war, über das Ventil V5 an die Gaseingangsleitung
angeschlossen und der Stutzen am Kanal i, der früher als Gaseingang diente, über
das Ventil V8 mit der Gasausgangsleitung verbunden. Dabei sind die Ventile V1 und
V2 geschlossen. Im zweiten Falle, in dem das Gas zwei Lagen hintereinander in der
umgekehrten Richtung passieren soll, wird der Kanal 3 über das Ventil V' mit der
Gaseingangsleitung verbunden und der Kanal 2 über das Ventil Vs mit der Gasausgangsleitung,
wobei die Ventile V3 und V4 geschlossen sind.