DE823552C - Verfahren zur Vorbehandlung von zu schmierenden Flaechen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Vorbehandlung von zu schmierenden Flächen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, bei dem zu schmierende Flächen vor dem Aufbringen von Schtniermitteln einer Oberflächenbehandlung ausgesetzt werden, welche eine Dauerschmierung ermöglicht.
• Beim Aufbringen eines Schmiermittels auf eine Metallfläche sind die Moleküle des Schmiermittels zweierlei Kräften unterworfen. Erstens wirkt auf sie die gegenseitige Anziehungskraft oder Kohäsion, welche danach strebt, die Tropfenform zu erhalten, und zweitens werden sie durch die von der Metallfläche ausgehenden Kraftfelder, welche den Tropfen zu verteilen versuchen, beeinflußt. Wenn diese Oberflächenkräfte die Kohäsion übersteigen, neigt (las Schmiermittel zu weitgehender Ausbreitung und läßt somit die Stellen, auf deren Schmierung es gerade ankommt, daran verarmen. Es sind bereits Verfahren bekannt, welche diese \Tängel beseitigen und eine dauerhafte Schmierung bewirken sollen (Deutsche Patentschrift 457 646). Danach werden die zu schmierenden Teile vor der Schmierung in eine schwache Lösung von Stearinsäure in einem flüchtigen Lösungsmittel eingetaucht und nach der Trocknung mit einem weichen Lappen, den man vorher mit einer Stearinlösung befeuchtet, gerieben. Die Stearinsäuremoleküle besitzen eine verhältnismäßig lange Kohlenstof£kette mit einer wirksamen Karboxyigruppe an dem einen und einer schwächer wirksamen Methylgruppe am anderen Ende. Bei Berührung mit der Metalloberfläche richten sich die Säuremoleküle spontan so aus, daß die wirksamen Karboxylgruppen an der Metalloberfläche haften und die Molekülkette senkrecht oder leicht geneigt dazu steht. Dadurch werden die von der Metalloberfläche ausgehenden Kraftfelder neutralisiert, und wenn jetzt das Schmiermittel aufgebracht wird, überwiegen die Kohäsionskräfte desselben die von der Metalloberfläche ausgehenden Kräfte und verhindern so die Ausbreitung des Schmiermittels.
• Das vorstehend beschriebene Verfahren hat aber den Nachteil, das manche empfindliche Geräteteile, wie z. B. Teile von Uhrwerken, photographische Verschlüsse o. dgl., das Eintauchen in ein Flüssigkeitsbad nicht vertragen oder überhaupt nicht mit Flüssigkeit in Berührung gebracht werden dürfen.
• Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß man die von der Fläche ausgehenden Kraftfelder neutralisiert, indem man auf der Fläche eine zusammenhängende Schicht aus einer langkettigen, gesättigten Fettsäure oder eines Metallsalzes dieser Fettsäure, z. B. Barium-, Zink-oder Bleistearat, in Form eines Films trocken aufreibt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: r. Verfahren zur Vorbehandlung von zu schmierenden Flächen, dadurch gekennzeichnet, daB man die von der Fläche ausgehenden Kraftfelder neutralisiert. indem man auf der Fläche eine zusammenhängende Schicht aus einer langkettigen, gesättigten Fettsäure oder eines Metallsalzes dieser Fettsäure, z. B. Barium-, Zink- oder Bleistearat, in Form eines Films trocken aufreibt.