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Tragbahre, insbesondere für den Gebirgsrettungsdienst
Die Erfindung
bezieht sich auf die Ausbildung einer Tragbahre aus seitlichen, durch Querstangen
verbundenen I. ängsträgern, die insbesondere für den Rettungsdienst im Gebirge geeignet
ist. Eine solche Tragbahre soll bei hohen Anforderungen an ihre Festigkeit und Steifigkeit
leicht an Gewicht, einfach zu transportieren und daher möglichst auch zerlegbar
sein. Ferner muß der Verwundete sicher auf der Bahre liegen, auch wenn diese über
unebenes Gelände oder steile Hänge getragen oder geschleift oder die Trage gar abgeseilt
wird. Die nach der Erfindung ausgebildete Tragbahre entspricht diesen Anforderungen
in hohem Maße und gewährleistet darüber hinaus weitere Vorteile, die sich aus der
folgenden Beschreibung des Erfindungsgegenstandes ergel>en.
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Im wesentlichen ist dies dadurch erreicht, daß die beiden Längsträger
der Bahre von je zwei oder mehr übereinanderliegenden, verschieden stark gebogenen
Stangen oder Rohren gebildet werden, die an ihren Enden zusammenlaufen und dazwischen
durch eine oder mehrere Streben untereinander verbunden sind. Die Längsträger sind
also nach der Art von Bindern oder Gitterträgern ausgebildet, was bei hoher Festigkeit
eine leichte Bauausführung, z. B. aus verhältnismäßig dünnen Stahlrohren oder aus
Leichtmetallrohren gestattet. Diese sind zweckmäßig aus zwei oder mehr Teilen zusammensetzbar,
um die leere Trage zerlegen und beim Aufstieg leichter transportieren zu können.
Zu diesem Zweck können z. B. die zwischen den Stangen oder Rohren der Längsträger
liegenden Querstreben als Ver-
bindungsglieder für die Bahrenteile
ausgebildet sein, etwa in der Weise, daß die Stangen bzw. Rohre der einen Hälfte
des Längsträgers durch eine rohrförmige Querstrebe verbunden sind, in welche eine
Stange oder ein Rohrstück eingeschoben werden kann, das die Querverbindung der Stangenenden
der anderen Hälfte des Längsträgers bildet.
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An den Enden der Längsträger sind Handgriffe verstellbar angelenkt,
die in verschiedenen aufwärts und abwärts gerichteten Winkelstellungen durch Rasten
feststellbar und zweckmäßig auch ganz an die Längsträger anlegbar sind. In abwärts
gerichteter Stellung dienen die Griffe a]s Standfüße der Bahre.
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Für die Aufnahme des Verwundeten dient in bekannter Weise eine zwischen
den Längsträgern ausgespannte Stoffbahn. Die Beine des Verwundeten werden auf einer
verstellbaren Kniestütze gelagert.
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Zu diesem Zweck ist eine in verschiedenen Abständen einlegbare Knierolle
bekanntgeworden.
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Demgegenüber besteht die verstellbare Kniestütze bei dem Gegenstand
der Erfindung aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Rohrpaaren, von denen das
eine Paar um eine Querstange der Bahre schwenlzbar und das andere Paar mit seinen
Enden an Stegen in verschiedenen Stellungen feststellbar ist. Das zu den Oberschenkeln
parallele Paar oder auch beide Rohrpaare können, z. B. durch teleskopartige Ausbildung,
auf verschiedene Längen einstellbar sein. Diese Einrichtung der Tragbahre gestattet,
bei Ober- oder Unterschenkelbrücken die Kniestütze zur Extension der Glieder bei
Anlegung von Streckverbänden zu benutzen.
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Infolge der mehr oder weniger nach unten gebiogenen Ausführung der
Längsträger und der Anordnung der winkligen Kniestütze ist ein flaches Liegen des
Verwundeten vermieden, das die Gefahr des Abgleitens von der Bahre erhöhen würde.
Vielmehr hefindet sich der Verwundete in einer mehr sitzenden Stellung.
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Die Bahre ist nicht nur von zwei Personen an den nach der Geländeform
verschieden einstellbaren Handgriffen tragbar, sondern kann notfalls auch von einer
Person schlittenartig auf den am stärksten nach unten durchgebogenen Rohren über
das Gelände geschleift werden. Um die Träger zu entlasten, sind ferner an verschiedenen
Stellen der die Längsträger bildenden Rohre Mittel zur Befestigung eines Radlagers
oder einer mit zwei Rädern besetzten Achse vorgesehen. Das Rad bzw. die Radachse
können wahlweise am Kopfende, am Fußende und nullter der Mitte der Bahre angebracht
werden.
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M'eitere Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüche gekennzeichnet.
Ihre Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels.
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Abb. I ist eine Seitenansicht der auf dem Boden abgestellten Tragbahre,
die in ihrer Längsmittelebene geschnitten ist; Abb. 2 ist der Grundriß hierzu; Abb.
3 zeigt in größerem Maßstab die Verbindungsstelle der aus zwei Hälften zusammensetzbaren
Längsträger, teilweise im Schnitt; Abb. 4 ist ein Ouerschnitt nach Linie, 4-B in
Abb. 3; Abb. 5 ist die Seitenansicht des feststellbaren Gelenks, das die handgriffe
mit den Längsträgern verbindet; Abb. 6 ist der Grundriß zu Al)l). 5 Abb. 7 bis 1
1 zeigen verschiedene Anwendnngsmöglichkeiten der Tragbahre mit und ohne Räder in
schematischen Darstellungen.
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Die beiden Längsträger der Bahre bestehen bei dem gezeicneten Ausführungsbeispiel
aus je zwei verschieden stark gebogenen Stahlrohren, von denen sowohl das obere
als auch das untere aus je zwei Hälften I und 2 bzw. 3 und 4 zusammensetzbar ist.
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Die oberen und die unteren Rohrteile laufen sowohl am Kopfende als
auch am Fußende der Längsträger in Winkelstücken 3I zusammen. In der Xlitte der
Längsträger sind die Rohrhälften 1 und 3 durch eine rohrförmige Querstrebe 5 miteinander
verbunden, die oben offen ist und einen Längsschlitz 11 aufweist, In diese Querstrebe
ist das rechtwinklig nach unten abgebogene Ende 10 des Rohres 2 von oben einsteckbar.
Das Ende 10 ist durch eine Lasche 12 starr mit dem Ende des Rohres 4 verbunden,
so daß auch der Rohrteil 10 als eine Querstrebe wirkt.
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Auf diese Weise kann die Tragbahre leicht in zwei Hälften zerlegt
werden. Tn zusammengehautem Zustand werden die Teile durch einen Querriegel gesichert,
der z. B. von der Schraube 13 gebildet werden kann, deren Bolzen durch die Wandungen
beider Querstreben 5 und 10 greift.
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Eie beiden Längsträger der Bahre sind durch rohrförmige Querstangen
6. 7 und 8 und 9 miteinander verbunden, von denen die am Kopfende liegende Stange
6 bogenförmig ausgebildet ist. nn den von den Winkelstücken 31 gebildeten Enden
der Längsträger sind vier Handgriffe 22 angelenkt, die paarweise durch je eine Querstange
23 miteinander verbunden sind. Die Gelenke sind so ausgebildet, daß die Handgriffe
in verschiedenen aufwärts und abwärts gerichteten NVinkelstellungen durch Glieder
24 feststellbar sind. die unter Einwirkung von Federn 32 in radiale Rasen 25 an
Scheiben oder Buchsen einspringen, die mit den Handgriffen 22 verbunden sind. Die
Glieder 24 haben nach außen ragende Verlällgerungen 23, mittels deren sie aus der
Raste zurückgezogen werden können, falls eine andere Einstellung des Handgriffes
22 erforderlich wird.
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Der Oberkörper des Verwundeten liegt auf einer zwischen den Stangen
I, 6 und 7 ausgespannten, in der Zeichnung nicht dargestellten Stoffbahn. Die Beine
ruhen auf einer winklig verschieden einstellbaren Kniestütze, die im wesentlichen
von den ehenfalls mit Stoffbahnen bespannten Rohrpaaren 13 und 16 gebildet wird.
Die Rohre 13 sind an der Querstange 7 schwenkbar gelagert, durch den Bügel I7 starr
miteinander verbunden und enthalten je ein ausziehbares und durch Klemmhuchsen feststellbares
Rohr 14. Die Rohre 14 sind mit dem anderen Rohrpaar gelenkig verbunden. Dieses gestellt
bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ebenfalls aus teleskopartig ausziehbaren
Rohren 15 und I6, von
denen (lie letztereii durch den Bügel 18 starr
miteinander verbunden sind. Zwischen den Querstangen 8 und 9 der Bahre sind zwei
mit mehreren Lochungen 20 verschene Stege 19 angebracht, in welche die stiftförmigen
Enden der Rohre I6 eingreifen. Durch Umstecken dieser Enden kann die Winkelstellung
der Kniestütze nach Wunsch verändert werden. Während die Länge der zum Oberschenkel
bzw. zum, Unterschenkel des Verwundeten parallelen Teile der Stütze durch Ausziehen
und Feststellen der ausziehbaren Rohre 14 und 15 verstellt werden kann.
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Während die l»ahre in Abb 1 und 2 mit nach unter1 geschwenkten handgriffen
22 auf dem Boden steht, sit aus Abb. 7 die waagerechte Stellung der Handgriffe 22
beim Tragen der Bahre erkennbar.
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1 )ie Handgriffe können beim Gehen über abschüssiges oder unebenes
Gelände auch andere \Vinkelstellungen zu den Längsträgern der Bahre einnehmen. Die
(leni Sitzen nahekommende Lage des Verwundeten auf der Bahre gestattet ohne weiteres
auch eiii Abseilen der Bahre wie in Abb. r I schematisch angedeutet.
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Zur Entlastung der Träger können Räder an der Bahre angel>racht
werden. Zu diesem Zweck sind Augenlaschen 26 an mehreren Stellen der Rohre 3 und
4 angebracht, an denen z. B. die Lagerung einer mit zwei Rädern 30 besetzten Achse
29 befestigt werden kann. Hiernach kann die Bahre als zweirädriger Karren gefahren
werden, wie in Abb. 9 angedeutet, wobei die Karrenachse wahlweise unter der Mitte
der nahre oder unter dem Kopfende oder unter dem Fußende liegen kann. Statt einer
mit zwei Rädern besetzten Achse 29 kann auch ein einzelnes Rad 27 unter der Bahre
angebracht werden, dessen Lager durch Winkelstreben 28 gegen die beiderseitigen
Längsträger der Bahre. abgestützt ist.
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I)ie Bahre wird hiernach in einen einrädrigen Karden umgewandelt,
wobei das Karrenrad wiederum an verschiedenen Stellen der Bahre angebracht werden
kann, wie aus Abb. 8 ersichtlich. Befindet sich das Karrenrad z. B. am Fußende,
so kann der Verwundete mit dem Gesicht nach vorn gefahren werden. Schließlich ist
es möglich, unter der Tragbahre sowohl eine mit zwei Rädern 30 besetzte Achse 29
als auch ein einzelnes Rad 27 mittels Streben 28 zu befestigen, wie in Abb. 10 dargestellt.
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In diesem Falle kann die Tragbahre als Anhänger von einem Fahrrad,
einem Motorrad oder Kraftfahrzeug gezogen werden.