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Kontakteinrichtung für elektrische Uhrenanlagen Die Erfindung bezieht
sich auf Kontakteinrichtungen für elektrische Uhrenanlagen, bei denen von einer
Hauptuhr periodisch Kontakte gesteuert werden, wodiircli an die Nebenuhren Stromimpulse
abregeben werden, um diese laufend weiterzuschalten. Meist wird dabei jede -Minute
ein Stromstoß an das Zeigersystem der Nebenuhren gegeben und es ist auch bekannt,
die Stromstöße mit jeweils wechselnder Richtung abzugeben.
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An sich könnten von einer Hauptuhr aus beliebig viele Nebenuhren angetrieben
werden, jedoch ist praktisch zu berücksichtigen, daß bei steigender Zahl der :Nebenuhren
sich die für die Schaltung derselben aufzuwendende elektrische Leistung erhiiht.
Dadurch werden die Kontakte, die für die dauernden Stromstöße geschlossen und geöffnet
werden müssen, erheblich beansprucht. Bei zu vielen Nebenuhren führt dies schließlich
zu übermäßigen Funkenbildungen und damit zum Verschmoren der Kontakte, wobei besonders
zu berücksichtigen ist, daß allein schon innerhalb z4 Stunden bei Minutenschaltung
144o Kontaktschaltungen erfolgen müssen.
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Die Bedeutung einer sauberen Kontaktgebung ist seit langem erkannt
worden, es wurde daher schon verschiedentlich vorgeschlagen, Quecksilberkontakte
zu verwenden. Abgesehen von napfartigen, mit Quecksilber gefüllten Gefäßen, in die
einzelne Kontakthebel eintauchen, sind geschlossene Quecksilberkontaktröhren vorgesehen
worden, die, vom Gang .der Hauptuhr beeinflußt, absatzweise geschwenkt
werden,
so daß das in den Kontaktröhren befindliche Quecksilber die Kontaktgebung bewirkt.
Diese Quecksilberkontakte sind auch schon bei den Uhrenanlagen mit wechselnder Stromrichtung
angewendet worden, jedoch in einer Weise, die keine praktisch brauchbare Lösung
darstellt. Bei der Erzeugung der Stromstöße mit laufend wechselnder Richtung ist
es bekanntlich möglich, mit einem Doppelhebelsystem zu arbeiten, das entweder mechanisch
oder elektromagnetisch betätigt wird. Eine solche Anordnung ist nun mit Quecksilberkontakten
versehen worden, derart, daß die schwenkbaren Doppelhebel abwechselnd in mit Quecksilber
gefüllte Kontaktnäpfe eintauchten. Diese offenen Quecksilbergefäße sind aber im
Gebrauch, insbesondere beim Transport und bei der Montage, praktisch nicht brauchbar,
weil das Quecksilber zu leicht auslaufen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Kontakteinrichtung
für elektrische Uhrenanlagen mit wechselnder Stromrichtung die bekannten Quecksilberkontakte
in Form geschlossener Rohre einzusetzen. Gemäß der Erfindung sind zu diesem Zweck
zwei derartige Quecksilberkontaktröhren gemeinsam schwenkbar angeordnet und mit
ihren Mittelkontakten an die Pole der Gleichstromquelle angeschlossen, während die
Außenkontakte derselben wechselweise mit den Ausgangsklemmen der Schalteinrichtung
verbunden sind, derart, claß die Stromrichtung wechselt, je nachdem die einen oder
die anderen Außenkontakte beim HlnundherSChwerikeri der Quecksilberröhren zur Wirkung
kommen. Da die Schwenkung dieser Doppelröhrenanordnung nur geringen Kraftaufwand
erfordert, wird die Schwenkbewegung der Kontaktröhren einfach durch einen an sich
bekannten Exzenterantrieb vom Uhrwerk der Hauptuhr aus gesteuert.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die
erwähnte Doppelröhrenanordnung der Kontaktröhren sehr günstig in Zwischenrelais
verwendet werden kann, die als Nebenzentralen von der Hauptuhr gespeist werden und
ihrerseits den erst an sie angeschlossenen Nebenuhren wechselnde Stromstöße zuführen.
Damit ist es möglich, von einer Hauptuhr aus zahlreiche Nebenzentralen zu betätigen,
an denen die Nebenuhren gruppenweise hängen. Es kann daher bei der praktischen Ausführung
des Erfindungsgedankens mit einer Hauptuhr beispielsweise ein ganzes Stadtgebiet
zentral versorgt werden, indem die Nebenzentralen immer für einen ganzen Gebäudekomplex
o. dgl. arbeiten. Es ist sogar denkbar, von den Nebenzentralen aus nochmals Zwischenrelais
als Unterzentralen zu betätigen.
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Trotz dieser erheblichere Vorteile ist die Schalteinrichtung nach
der Erfindung von einfachem Aufbau, auch die Nebenzentralen erfordern keinen wesentlichen
Aufwand, wie im einzelnen die nachfolgende Beschreibung einer Ausführungsform der
Erfindung erkennen lädt, die in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt Abb. i eine
Kontakteinrichtung an einer Hauptuhr in Ansicht,
Abb. 2 eine Seitenansicht zu Abb. i, teilweise ini |
Schnitt, |
Abb.3 eine Ansicht einer Ouecksilberkontakt- |
röhre bei der Kontaktgebung, |
Abb.4 ein Zwischenrelais als Nebenzentrale. |
Nach Abb. i und 2 wird durch das L hrwerk der |
Hauptuhr eine `'Felle i mit einem daran befindlichen |
Exzenterantrieb 2 gedreht. Durch den Exzenter- |
antrieb 2 wird ein plattenförmiger Halter 3 für die |
beiden Quecksilberkontaktröhren .4, 5 angetrieben. |
Hierzu greift der Exzenterantrieb 2 in einen |
Schlitz 6 eines Armes 7 am Halter 3 ein, der auf |
einer Achse 8 schwenkbar gelagert ist, so daß der |
Halter 3 beim Betrieb der Schalteinrichtung eine |
hin und her gehende Bewegung ausführt. Die |
Welle i macht eine halbe Umdrehung pro Minute, |
mithin nimmt der Halter 3 jede 'Minute einmal seine |
nach links und einmal seine nach rechts geneigte |
Stellung ein. |
Die beiden Quecksilberkontaktröhren 4, 5 sind |
auf beiden Seiten des Halters 3 in geeigneter Weise |
befestigt. jede Kontaktröhre 4, 5 ist in ihrem |
mittleren Teil nach unten etwas ausgewölbt oder |
vertieft, damit sich in der waagerechten Stellung |
der Kontaktröhren 4, 5 das darin befindliche Queck- |
silber in der Mitte der Kontaktröhren 4, 5 einstellen |
kann (vgl. hierzu Abb. i). Aii dieser Stelle haben die |
Kontaktröhren :4, 5 je einen :Mittelkontakt 9, io. |
Mit diesen Kontakten 9, io sind die beiden Kontakt- |
röhren 4, 5 an die Polkontakte i i, 12 einer Gleich- |
stromquelle 13 angeschlossen. In der Mitte jeder |
Kontaktröhre 4, 5 liegt ferner innen an der oberen |
Wandung ein Staudamm 16.
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Die Außenkontakte 14, 15 der Kontaktröhren .4, 5 sind jeweils mit
Klemmen 17, i'S' und 19, 20 verbunden, die ihrerseits an die Ausgangsklemmen 21,
22 der Schalteinrichtung angeschlossen sind, und zwar so, daß die Klemme 17 bzw.
i9 mit der Ausgangsklemme 21 bzw. 22 und die Klemme 18 bzw. 20 umgekehrt mit der
Ausgangsklemme 22 bzw. 21 verbunden sind. An die Ausgangsklemmen 21, 22 werden in
üblicher Weise die Nebenuhren angeschlossen.
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Damit ergibt sich die folgende Wirkungsweise der Einrichtung: In der
Mittelstellung des Halters3 nach Abb. 1 liegt die ganze Quecksilberfüllung 23 in
der Mitte der Kontaktröhren ,4, 5, es ist keine Verbindung mit den Außenkontakten
14, 15 vorhanden, und die Ausgangsklemmen 21, 22 sind stromlos. Gelangt der Halter
3 in die eine Schwenklage, beispielsweise in die Lage nach Abb. 3, wo sich die Außenkontakte
14 gesenkt haben, so läuft das Quecksilber 23 bis zu den Außenkontakten auseinander.
Der Kontakt zwischen den Mittelkontakten9, io und dem Außenkontakt 14 ist hergestellt.
Es fließt nun Strom durch die beiden Kontaktröhren,, 5 zu den Klemmen 17, 18 und
weiter zu den Ausgangsklemmen 21, 22. Da jede Kontaktröhre 4, 5 an einen Pol der
Stromquelle 13 angeschlossen ist, wird unter der Annahme, daß die vordere in Abb.
i sichtbare Kontaktröhre 5 die positive Röhre ist, die Klemme 17 und damit auch
die Ausgangsklemme 21 positiv. Dementsprechend wird die Ausgangsklemitte
22
?negativ. Kippt der Halter 3 »ach der anderen Seite, so wird von dein positiven
Außenkontakt 15 der Kontaktröhre 5 aus die Klemme i9 und damit die _\usgattgsklemine
22 positiv, während diesmal die Klemme 21 negativ wird. Durch den wechselnden .\itschluß,
der in der Zeichnung durch die kreuzweise Verbindung der Klemmen 18, 22 und
20. 21 sinngemäß veranschaulicht wird, gelangen also zu den Ausgangsklenirnen 21,
22 bei jedesmaligem Kippen der Kontaktröhren 1, 5 nach der einen oder anderen Seite
Stromstöße von wechselnder Richtung über die .\usgangsklemmen 21, 22 in <las
Nebenuhrennetz.
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Der Staudamm t6 sichert ein ruhiges Leberfließen des Quecksilbers
nach beiden Seiten der Kontaktröhren 1, 5 und gewährleistet, daß der Kontakt mit
dein einen Paar Außenkontakte 14 unterbrochen ist, bevor der Kontakt mit den anderen
Außenkontakten 15 entsteht, cla anderenfalls Kurzschlüsse auftreten.
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Die beschriebene Kontakteinrichtung ist init besonderem Vorteil zum
Aufbau von Zwischenrelais zu benutzen, die als Nebenzentralen arbeiten. Wie Abb.
4 zeigt, können die von den Ausgangsklemmen 21, 22 ausgehenden Stromstöße wechselnder
Richtung zur Speisung eines Relais 24 dienen, das mit der gleichen Kontakteinrichtung
25 ausgerüstet ist, derart, claß jeweils durch die Stromstöße das Hinundlierwippen
der Doppelanordnung der Kontaktröhren bewirkt wird. Die Wirkungsweise dieser Nebenzentrale
nach Abb. ,4, die im übrigen nur ganz schematisch gezeichnet ist, entspricht genau
der oben beschriebenen. An die Ausgangsklemmen 26, 27 des Relais 2.4 werden dann
wieder die einzelnen Nebenuhren angeschlossen.
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Die Quecksilberkontaktröhren arbeiten ohne Beeinträchtigung durch
Funkenbildung selbst bei größerer Belastung vollkommen einwandfrei. An eine mit
einer solchen Kontakteinrichtung versehene Hauptuhr können ohne weiteres etwa 2oo
Nebenuhren angehängt werden, wobei sich bei einer Stromstärke von io Miniampere
je Nebenuhr nur eine Belastung der Kontaktröhren mit 2 Ampere ergibt. Diese Werte
entsprechen den Verhältnissen der Praxis. Bei einer Benutzung der beschriebenen
Nebenzentralen läßt sich demgemäß eine fast unbegrenzte Anzahl von Nebenuhren von
einer einzigen Hauptuhr aus betreiben.