DE822013C - Verfahren und Walzwerk zum Granulieren von Thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Description

• Bei der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffmassen in Schneckenpressen oder Spritzgußautomaten wird der zu verarbeitende Kunststoff in den meisten Fällen als Pulver oder als Granulat in die Maschine gegeben. Hat die thermoplastische Masse, was sehr häufig der Fall ist, bereits einen vorbereitenden Arbeitsgang wie Mischen und Durchkneten mit Weichmachern, Gleitmitteln und Farl>stoffen durchgemacht, dann ist, insbesondere bei Verarbeitung auf Spritzgußautomaten, ein Granulat die geeignetste Form für die Beschickung.
• Von der Gleichmäßigkeit dieser Beschickung hängt die Güte des gespritzten Produktes, z. B.
• Draht- und Kabelummantelungen auf Schneckenpressen oder die Einhaltung eines einwandfrei gleichen Schußgewichtes bei Spritzgußautomaten, ab.
• Bisher wird eine Granulierung von Thermoplasten so vorgenommen, daß man sie entweder im kalten Zustand in einem Mahlgang zerkleinert, wohei neben Körnern der gewünschten Größe auch solche kleinerer Abmessungen und Staub anfallen, oder man spritzt, wie z. B. bei Strainern, die zu granulierende thermoplastische Masse durch einen Siebkopf, an dem ein rotierendes Messer die Aufteilarbeit besorgt. Die in dünnen Strängen aus dem Siebkopf austretende thermoplastische Masse wird also von dem Messer in kurze Stückchen zerschnitten. l)iese Stückchen haben infolge der Quetschwirkung des Messers die Form mehr oder weniger schiefer Zylinder, die von der für die Beschickung günstigsten Form, das ist die Kugelform, weit entfernt sind. l)ie Erfindung betrifft dem Bekannten gegenüber ein Verfahren, thermoplastische Massen so zu granulieren, daß die einzelnen Körner des Granulats von genau gleicher Größe und in großer Annäherung von kugelförmiger Gestalt sind.
• Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die zu granulierende thermoplastische Kunststoffmasse in Form eines Bandes bestimmter Breite und bestimmter Dicke mit einer Temperatur, bei der der Thermoplast gerade noch verformbar ist. durch den Spalt eines gekühlten und benetzten Walzenpaares (Abb. I) geleitet wird. In die Oberfläche der beiden Walzen des Walzenpaares sind Halbkugeln von gleichem Durchmesser eingraviert. Die Walzen sind durch ein spielfreies Zahnradpaar so miteinander verbunden, daß an jeder Stelle des Walzenspaltes immer eine Halbkugelform der einen Walze auf eine solche der anderen paßt, so daß sie eine Vollkugel bilden (Abb. 3).
• Bei Durchlauf der thermoplastischen Kunststoffmasse durch den Walzenspalt würde zwischen den sich bildenden Kugeln Material stehenbleiben und störend wirken. Um dieses zu verhindern und die Trennbarkeit der einzelnen Körner zu erleichtern, laufen die halbkugelförmigen Gravierungen auf der Oberfläche des Walzenpaares in regelmäßige Vielecke aus, denen die Projektion der Halhkugel einbeschrieben ist und deren Seiteii lückenlos aneinanderstoßen. Solche Vielecke können gleichseitige Dreiecke, Quadrate, Rhomben oder gleichseitige sechseck sein. Die günstigste Form ist die des gleichseitigen Sechsecks, da sie sich der Form des einbeschrieloenen Kreises weirgehend nähert, die Aloweichung des Kornes von der Kugelform also am geriligsten ist (Abb. 2 . 1 )i Oberfläche des \\Tal zenpaares erhält durch entsprechende Aneinanderreihung bzw. Schachtelung das Aussehen einer Honigwabe. Da die Sechseckseiten der Gravierungen lückenlos aneinanderstoßen, bleibt bei richtiger Dicke des durchlaufenden Landes der thermoplastischen Kunststoffmasse der Zusammenhang der Körner so weit gewahrt, daß man sie abziehen oder durch eine übliche. Abstreichvorrichtung von der Walzenoberfläche ablösen kann. f»e i Trennung der Körner voneinander bleibt nur noch ein kaum wahrnehmbarer Grat stehen.
• Die Loslösung der einzelnen Körner voneiander und ihre Entgratung kann nach leichter tlrechung in einer Kugeltrommel oder einer ähnlichen Vorrichtung an sich bekannter bauart erfolgen. Der Abrieb oder etwa zerschlagene körner werden durch ein Sieb entsprechender Maschengröße abgesiebt und der Vorrichtung, auf der das Band der thermoplastischen Kunststoffmasse hergestellt wi rd (Walzwerk, Schneckenpresse) wieder zugeführt.
• Der Hauptvorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß thermoplastische Kunststoffmassen zu einem Granulat verarbeitet werden können, dessen Korngröße genau gleich und dessen Körner von beinah kugelförmiger Gestalt sind, so daß eine gleichmäßige Beschickung von Schnekcenpressen oder Spritzgußautomaten möglich ist.

Claims (3)

1. P A T E N T A N S P R Ü C H E: I. Verfahren zum Granulieren von organischen, thermoplastischen Kunststoffmassen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu granulierende thermoplastische Klasse als lAand durch den Walzenspalt eines gekühlteii und materialabweisenden Walzenpaares mit gravierten Walzenoberflächen geleitet wird.
2. 2. Walzwerk zur l)urcllführung des Verfah rens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gravierullgen der Walzenoberflächen gerundete Vertiefungen sind, die beim Zusammenlauf beider Walzen Kugeln oder Rundkörper der gewünschten Granulatgröße ergehen.
3. 3. Walzwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gerundeten Vertiefungen an der Teilfuge der Walzen in gleichseitige Sechsecke, Quadrate, Rhomben o. dgl. auslaufen, denen die Projektion der runden Vertiefungen einbeschrieben ist und die mit ihren Vieleckseiten lückenlos aneinan<lerstoßen.