DE820694C

DE820694C - Gleisketten-Fahrzeug

Info

Publication number: DE820694C
Application number: DEK967A
Authority: DE
Inventors: Albert Dr-Ing Finsterwalder
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1949-12-14
Filing date: 1949-12-14
Publication date: 1951-11-12

Description

Gleisketten-Fahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf Gleisketten-Fahrzeuge mit stufenlos regelbarem hydrostatischem Getriebe im Antrieb.
Bei Gleisketten-Fahrzeugen werden im Antrieb Getriebe mit veränderbarer Übersetzung für die verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten bzw. Zugkräfte und solche für die Lenkung gebraucht. Die Lenkung geschieht durch Änderung der Geschwindigkeit der .beiden Gleiskettenantriebe. Die hierfür bisher vorgeschlagenen Einrichtungen sind sehr verschiedener Art. Soweit sie Bremsen benutzen, sind sie mit großen Leistungsverlusten verbunden. Die bisherigen vielteiligen Überlagerungsgetriebe mit Kupplungen für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ergeben nur mit großem Aufwand eine befriedigende Lenkung. Sie machen ein Geschwindigkeitswechselgetriebe und eine hochbeanspruchte Fahrkupplung notwendig. Die Erfindung vermeidet die genannten Nachteile uh@d löst in besonders einfacher Weise die Aufgabe des Antriebs und der Lenkung von Gleisketten-Fahrzeugen durch Anwendung zweier selbständiger hydrostatischer Getriebe, deren Primärteile gemeinsam vom Fahrzeugmotor angetrieben: werden und deren Sekundärteile je eine der Gleisketten antreiben. Die Getriebesteuerung wird dabei vorzugsweise so ausgebildet, @daß sie eine Änderung der Gleiskettengeschwindigkeit von voll vorwärts auf rückwärts gestattet. Die Getriebe können; als Kolben- oder Zellengetriebe ausgebildet sein. Dabei werden für Änderung der Fahrgeschwindigkeit, Richtungswechsel und Lenkung keinerlei Schaltkupplungen benötigt.
Der erfindungsgemäße Antrieb ermöglicht eine stufenlose Regelung der Fahrgeschwindigkeit und damit eine Anpassung an alle gegebenen Verhältnisse für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Die Regelung der Fahrgeschwindigkeit und die Steuerung für Kurvenfahrt erfolgt durch zwei Schalthebel, mittels .derer die beiden Primärteile der hydrostatischen Getriebe verstellt werden. Der stärker ausgeschlagene Hebel bestimmt die kurvenäußere Gleiskette. Beim Kurvenfahren bzw. Wenden sind ohneSchwierigkeiten beliebig engeWendekreise und sogar ein Drehen auf oder Stelle möglich.
Ein weiterer Vorzug des Antriebs nach der Erfindung besteht darin, d:aß an der kurveninneren Gleiskette zurückdrehende Kraftmomente nicht zu Leistungsverlusten führen, sondern von dem kurveninneren Getriebe über den gemeinsamen Antrieb der Primärteile auf Idas kurvenäußere Getriebe übertragen wenden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Abb. i und 2 zeigen je einen Längs- und Querschnitt durch ein hydrostatisches Getriebe mit einzelnen um die Antriebswelle angeordneten Kolben.
Abt>. 3 ist eine Draufsicht auf ein Gleisketten-Fahrzeug mit einem waagerechten Schnitt durch das Getriebegehäuse.
Die in Abb. i und 2 dargestellte Pumpe bzw. der Flüssigkeitsmotor ist ein Beispiel für eine im Sinne der Erfindung anwendbare Getriebeausführung, in der sie als Primär- oder Sekundärteil verwendet werden kann.
Im Gehäuse i ist die Antriebswelle 2 gelagert, die das trommelförmige Gehäuse 3 mit den einzelnen parallel zur Welle angeordneten Zylinderbohrungen antreibt. Die in den Zylindern geführten Kolben ,4 stützen sich mit ihren gewölbten Stirnflächen 5 gegen einen Ring 6, der mit seiner gegenüberliegenden Stirnfläche 7 auf einem Segmentlager 8 von hoher Tragfähigkeit läuft. Der Stützring 9 des Gleitlagers ist um zwei gleichachsige Zapfen io im Gehäuse i von der gezeichneten bis in die entgegengesetzte strichpunktiert angedeutete Winkellage schwenkbar, wodurch der Hub und die Fördermenge der Kolben 4 von einem Höchstwert bis auf Null und durch Schwenkung in die entgegengesetzt gerichtete Neigung für die umgekehrte Drehrichtung des Sekundärteils wieder bis auf einen Höchstwert verstellt werden. Die Steuerung ,der geförderten Flüssigkeit erfolgt an der gegenüberliegenden Stirnfläche der Trommel 3. Sie ist nicht im einzelnen dargestellt.
Im Fahrzeug nach Abb. 3 ist vorn der ,Motor i i gezeigt, der mittels eines Zahnrades 12 die auf den Wellen der Primärteile 13, 14 zweier Flüssigkeitsgetriebe befestigten Zahnräder 15, 16 antreibt. Die Sekundärteile 17, 18 -der beidenGetriebe, dieebenso ausgebildet sind wie die Primärteile, arbeiten auf je eine Welle i9, 2o, die an ihren Enden je ein Kegelritzel 21, 22 tragen und über Kegelräder 23, 24, über zwei getrennte Zwischenwellen 25, 26 und 'zwei Zahnräderpaare 27, 28 die Antriebswellen 29, 3o der Gleisketten. 31, 32 antreiben.
Die Segmentlagerringe 33, 34 der Primärteile 13, 14 des Getriebes sind um je eine waagerechte Achse mittels Hebel 35, 36 schwenkbar. Siekönnen, von einer Mittellage ausgehend, bis in eine äußerste Winkellage in Vor- und Rückwärtsrichtung geschwenkt werden, wobei eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung sinngemäß einen Vor- und Rückwärtsantrieb .der betreffenden Gleiskette bewirkt. Die Hebel 35, 36 sind dabei vollkommen unabhängig voneinander. Sie können beide nach vorn, beide zurück oder in verschiedene Richtungen und verschiedene Winkellagen in beiden Richtungen geschwenkt werden.
Die entsprechenden Lagerringe 37, 38 der Sekund ärteile der beiden Getriebe sind abweichend von denen der Primärteile in nur verhältnismäßig engen Grenzen schwenkbar, so daß auch von dieser Seite her eine gewisse Drehzahländerung erzielt werden kann. Die Verstellung der Lagerringe der Sekundärteile geschieht gemeinsam mittels eines Hebels 39.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gleisketten-Fahrzeug mit stufenlos regelbarem hydrostatischem Getriebe im Antrieb, gekennzeichnet durch zwei selbständige Getriebe (Abb. 3), deren Primärteile (13, 14) gemeinsam vom Fahrzeugmotor (i i) angetrieben werden und deren Sekundärteile (17, 18) je eine der Gleisketten (31, 32) antreiben.
2. Fahrzeug nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Getriebesteuerung, daß sie eine Änderung der Gleis.-kettengeschwindigkeit von voll vorwärts auf rückwärts gestattet.
3. Fahrzeug nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die stufenlose Regelung .der Primärteile (13, 14) der Getriebe zwei Steuerhebel (35, 36) in solcher Anordnung vorgesehen sind, d.aß eine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung sinngemäß einen Vor- und Rückwärtsantrieb der betreffenden Gleiskette (3 i, 32) bewirkt.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche i bis 3, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (39), mit der die Übersetzung im Antrieb des Sekundärteils (17, 18) .beider Getriebe gemeinsam in gewissen Grenzen verstellbar ist.