DE819566C

DE819566C - Elektromagnetische Sicherungsanlage zur Anzeige mitgefuehrter verborgener elektrischer Leiter

Info

Publication number: DE819566C
Application number: DER426A
Authority: DE
Inventors: Paul Raphael
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-11-23
Filing date: 1949-11-23
Publication date: 1951-11-05

Description

Elektromagnetische Sicherungsanlage zur Anzeige mitgeführter verborgener elektrischer Leiter Es erscheint manchmal wünschenswert, feststellen zu können, ob sich in den Taschen von Passanten Gegenstände aus Metall befinden. So z. B. an den Ausgängen von metallverarbeitenden Fabriken oder überall dort, wo eine Untersuchung von Taschen, Kleidungsstücken oder des Körpers selbst nicht möglich ist. Da die Anwendung von Röntgenstrahlen sich in vielen Fällen verbietet, wurde von mir für diesen Zweck eine Anlage entwickelt, die die Nachteile der bisherigen Kontrollverfahren ausschaltet und sich in der Praxis bewährt hat.
Ein Hochfrequenzgenerator von einigen Watt Leistung strahlt seine Energie aus in einer statisch geschirmten Rahmenantenne von etwa I bis 2 Meter Höhe und einer Breite von einigen Zentimetern. Der Sender ist in geringer Höhe über der Antenne angebracht und mit ihr über abgeschirmte Kabel verbunden.
Im seitlichen Abstand von etwa einem Meter nach rechts und links sind zwei Empfangsantennen angebracht von ähnlicher räumlicher Abmessung wie die Sendeantenne. Es sind ebenfalls statisch geschirmte Rahmenantennen, die mit einem Röhrenverstärker und Gleichrichter über abgeschirmte Kabel verbunden sind. Die Antennen werden im Verstärker auf die Sendefrequenz abgestimmt, und die Empfangsspannungen führen zum Gitter je einer Verstärkerröhre.
Parallel zu den Empfangsschwingungskreisen liegt je ein hochohmiger Widerstand, der als Differential ausgebildet ist und zusammen mit den Abstimmdrehkondensatoren die Empfangsantennen sowohl amplituden- wie auch phasenmäßig gleichförmig abstimmen läßt. Sende- und Empfangsantennen stehen sich in der sogenannten Minimumstellung gegenüber. Bei guter statischer Schirmung und elektrischer Gleichförmigkeit in der Nähe der Antennen kann auf eine zusätz- liche Enttrübung mit den bekannten Mitteln erfahrungsgemäß verzichtet werden. In der ausgeführten Anlage werden die Anodenkreise der ersten Hochfrequenzverstärkerröhren in Gegentaktkopplung derart an einen Gleichrichter angekoppelt, daß bei gleicher Antennenwechselspannung am Gleichrichter keine Spannung auftritt. Dem Gleichrichter sind zwei Niederfrequenzstufen nachgeschaltet, die zu den Anzeigegeräten, z. B. Lautsprecher und Meßinstrument, führen.
Zur Inbetriebnahme der Anlage, bei der sich zwei Passantenausgänge schützen lassen, wobei je ein Durchgang sich rechts und links neben der Sendeantenne befindet, wird die Sendeantenne senkrecht so angeordnet, daß die schmale Rahmenseite senkrecht zum Passantendurchgang steht. Nach Abschaltung der einen Empfangsantenne, mechanisch oder elektrisch, wird die andere Antenne um ihre senkrechte Achse so gedreht, bis ihre schmale Fläche etwa senkrecht zur Sendeantenne steht. Die Minimumstellung läßt sich am Outputmeter leicht erkennen. In dieser Stellung wird die erste Empfangsantenne arretiert. Nach mechanischer Feststellung dieser Antenne wird sie abgeschaltet und mit der anderen Empfangsantenne, die später den zweiten Durchgang sichert, genau so verfahren.
Nach Wiedereinschaltung der ersten Antenne erfolgt mittels Drehkondensator und Widerstand der amplituden- und phasenmäßige Abgleich derart, daß dem Gleichrichter keine Spannung mehr zugeführt wird.
Die gesamte Anordnung befindet sich jetzt im elektrischen Gleichgewicht, das aber gestört wird, wenn zwischen Sende- und Empfangsantenne ein elektrischer Leiter gebracht wird. Die Ursache für die Störung des elektrischen Gleichgewichts ist mehrfach bedingt. Ein zusätzlicher elektrischer Leiter bildet für die Sendeantenne einen Reflektor, der mit der Minimumtrübung, bevorzugt in der dem Reflektor nächstgelegenen Empfangsantenne, eine zusätzliche Spannung induziert und somit das Gleichgewicht stört, was zu einer Anzeige am Ausgang des Verstärkers führt. Des weiteren verändert ein elektrischer Leiter in der Nähe der Empfangsantenne deren Induktivität und stört somit den phasenmäßigen Abgleich der Anordnung, was ebenfalls zur Anzeige führt.
Die Anzeigeempfindlichkeit kann durch Regelung der Verstärkung in weiten Grenzen verändert werden, und die Praxis hat gezeigt, daß es leicht möglich ist, zwischen den üblichen kleineren Metallteilen und größeren Stücken zu unterscheiden. Die Praxis hat weiter gezeigt, daß zur Anzeige größerer Metallteile auch schon der einfache amplitudentreue Abgleich genügt, so daß durch Abschaltung einer Empfangsantenne die Sicherung nur eines Durchgangs mit dem gleichen Gerät möglich ist.
Die beschriebene Anordnung unterscheidet sich von bekannten Anlagen, bei denen die Anzeige von Passanten durch Störung eines elektrischen Feldes angezeigt wird, dadurch, daß nur mitgetragene elektrische Leiter, bevorzugt Metallteile, die gewünschte Anzeige auslösen.
PATENTANSPRij(: HE: I. Elektromagnetische Sicherungsanlage zur Anzeige mitgeführter verborgener elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je einer Empfangsantenne und einer Sendeantenne der Durchgang für Passanten möglich ist und mitgeführte elektrische Leiter die symmetriert Schaltanordnung der Antennen stören.

Claims

2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsantennen zur Sendeantenne sich in der Minimumstellung befinden.

3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeantenne sich in der Minimumstellung zu den Empfangsantennen befindet.

4. Schaltanordnung eines Röhrenverstärkers mit Gleichrichter in Verbindung mit der Antennenanordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei Störung des AIinimumgleichgewichts am Ausgang des Verstärkers eine sichtbare und hörbare Anzeige erfolgt.

5. Schaltanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Anzeige oder an Stelle der Anzeige über eine Relaisanordnung der weitere Passantendurchgang bei Mitführung von Metall oder sonstiger Leiter durch Verriegelung des Ausgangs gesperrt wird.

6. Schalt anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Sperrung durch Handbetätigung beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann.