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Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Speiseeis Die Erfindung
betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Erzeugung von Speiseeis unter Verw-endung
eines in einem Behälter sich drehenden Spatels. Das Wesen der Erfindung besteht
darin, (laf.i innerhalb eines fest stehenden zylinderförinigeii, von außen unterkühlten
Behälters (Kessels) einerseits ein der Heranführung der Eismasse in den Kältebereich,
der Auftragung der Eismasse auf die Behälterseitenwand und der Knetung dienender
Spatel und andererseits ein Abstreifer für die Ablhsung des jew-eiligeii vom Spatel
erzeugten, mit der Zeit in die Höhe wachsenden Wandbelages bewegt wird, mit der
Maßgabe, daß der Spatel, der Abstreifer, die Bodenfläche und die Wandfläche des
1iehälters so -zusammen arbeiten, claß durch geneigte .=\nordnung der I'ehälterboden-
und Wandflächen die noch flüssige Eismasse stets in Richtung Gefäßbodenrand zurückfließt
und zusätzlich durch an den drehenden Organen angebrachte Bodenstreifer auch die
bereits festere Formen annehmende Eismasse in Richtung Gefäßbodenrand bzw. Spatel
gefördert wird.
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Es sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen zur Erzeugung von Speiseeis
bekannt, bei denen in einem tiefgekühlten Behälter durch Rührbewegung unter Verwendung
eines sogenannten Spatels eine Durchmischung der Eismasse bis zu deren Versteifung
bewirkt wird. Zur Erzielung einer schnellen Speiseeisfertigung wird gewöhnlich mit
einem in eine Kühlsole eintauchenden, sich schnell drehenden Behälter gearbeitet,
in den ein Spatel hineinragt, durch den ein Zubringen nebst Auftragen auf die unterkühlte
Behälterwandung, ein nachfolgendes Abstreifen und Mischen der Speiseeismischung
bewirkt wird. Eine bekanntgewordene Konstruktion dieser Art besteht darin, daß eine
umlaufende
Spatelschnecke zweigängig ausgebildet ist und daß der
eine Gang zum Spateln und Abstreifen und der andere Gang zum Zubringen der Speiseeismasse
auf die Behälterwand dient, wobei der Spatel- oder Abstreifergang die Behälterwand
punktweise berührt, der Zubringergang dieselbe dagegen unberührt läßt, daß ferner
die Drehzahl .des Behälters eine Vielfache der Drehzahl der Schnecke beträgt und
daß schließlich die Schnecke in entgegengesetzter Richtung zur Behälterbewegung
sich .dreht.
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Bei einer anderen Konstruktion wird ebenfalls eine mehrgängige Schnecke
als Spatel benutzt, die sich einerseits dreht und andererseits zufolge ihrer Lagerung
auf einem Schwenkarm im Kühlungsbehälter rotiert. Dieser Spatel bewirkt also das
Mischen, das Hochfördern, das Antragen und das Abstreifen der Eismasse.
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Weiterhin ist eine Speiseeismaschine bekannt, bei der in waagerechter
und in senkrechter Richtung beweglich gelagerte Spatel vorgesehen sind, die unter
der Wirkung von einerseits waagerecht und andererseits senkrecht wirkenden Federn
stehen.
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Allen bisher bekanntgewordenen Konstruktionen für Speiseeismaschinen
haftet der grundlegende Nachteil an, daß der Spatel in Ein- oder Mehrzahl für das
Mischen, das Heranführen, das Auftragen und das Abstreifen der Speiseeismasse von
oben her in den Kühlbehälter (Kessel) hineinreicht und von oben her seinen Antrieb
erhält, so daß das Bedienen der Speiseeismaschine und das ,Herausnehmen des fertigen
Speiseeises sehr erschwert werden. In den meisten Fällen muß nicht nur der Spatel,
sondern auch der ganze Kühlkessel aus der flüssigen Kühlungssole herausgehoben werden.
Abgesehen von der Unsauberkeit des Betriebes und der Gefahr .des erheblichen Verspritzens
von ätzender Soleflüssigkeit, ist das Zurücksetzen des Kühlkessels zeitraubend und
betriebsstörend, da das Wiederfinden des Antriebschaftes innerhalb der undurchsichtigen
Sole ungewöhnlich schwierig ist.
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Auch ist die Wirksamkeit der Speiseeiserzeugungsvorrichtung unzulänglich,
da keiner der bisher in zahlreichen Ausführungsformen bekanntgewordenen Spateln
ein wirklich inniges Mischen der Speiseeismasse im Sinne von Walken und Kneten bei
gleichzeitigem Schleifen und Polieren bewirkt. Bei Anwendung von Spindeln (Schnecken)
als Spatel tritt nur ein unzulängliches Hochfördern der bereits steifer gewordenen
Speiseeismasse ein, denn cremeartige Klumpen können von den Spindelgängen nicht
festgehalten werden; sie fallen zu leicht von der dem Hochfördern dienenden Schraubenfläche
herunter und werden dadurch vom Walkprozeß ausgeschlossen. Aber nur bei ständigem
intensiven Durchkneten und unentwegtem Mischen von bereits stärker unterkühlten
mit weniger kühlen Teilen der Eismasse wird ein Optimum an Masseverfeinerung im
Sinne der Erzielung eines rein sahnigen Eiscremes erreicht. Nur in diesem Zustand
bewahrt fertiges Speiseeis über relativ lange Zeit hinweg seinen Cremecharakter,
ohne etwa nach erfolgter Herstellung im Einsatzbehälter verstärkt unterkühlen zu
müssen. Durch letztere Maßnahme gehen Geschmacksfeinheiten verloren.
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Sich in einer Kühlsole drehende Behälter (Kessel) bedingen starke
Metallkorrosionen und zufolge der -Zentrifugalwirkung eine nicht ungewöhnliche Verschlechterung
des Kühlungswirkungsgrades, da sich während der relativ schnellen Drehung zwischen
Kühlungssole und Kesselaußenwand ein Gasfilm legt, der ein erhebliches Temperaturgefälle
bedingt.
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Diese und weitere Nachteile vermeidet die Erfindung durch Anwendung
eines stehenden, d. h. sich nicht drehenden Kessels ohne dessen Berührung mit einer
Kühlungssole, durch Anwendung eines Kessels, der aus zwei entgegengesetzt sich durchdringenden
Kegeln besteht und durch Ausbildung des Rührwerkes einerseits als Verdrängungsspatel
und andererseits als reiner Abstreifer, wobei ein Zusammenspiel zwischen den Schrägflächen
des Kessels und dem Rührwerk sichergestellt wird.
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Im besonderen handelt es sich bei der Erfindung um folgende Maßnahmen,
die einzeln oder insgesamt kombiniert mit erheblichem Vorteil anwendbar sind: Der
die Speiseeismasse aufnehmende, Rotationsform besitzende Kessel besitzt einen kegelförmigen
Boden, wobei die Kegelspitze in Richtung Kesselöffnung weist. Zweckmäßig erweitert
sich auch die Kesselwand in Richtung Behälteröffnung. Der Spatel besteht aus einer
relativ breiten, auf ganze Behälterhöhe sich erstreckenden Platte, die zwecks Bildung
eines Verdrängungsspatels so an einem um die Behältermittelachse rotierenden Arm
befestigt ist, daß die Plattenfläche mit der Behälterwand einen spitzen Winkel bildet.
Die Wirkungsweise ist hierbei so, daß die so gebildete Tasche während der Drehung
des Spatels die vor diesem ,befindliche Eismasse auffängt, mit der Maßgabe, daß
diese durch einen schmalen zwischen Spatelplatte und Behälterwand gebildeten Schlitz
, hindurchgepreßt wird. Im besonderen ist die Spatelplatte in Richtung Behälterboden
sich verbreiternd ausgebildet, und im Bereiche des Behälterbodens ist ein in Bewegungsrichtung
voraus geschwungener sich der Neigung des Behälterbodens anschmiegender Abstreifer
vorgesehen. Der Abstreifer ist an einem Arm befestigt, der mit demjenigen des Spatels
eine starre Einheit bildet, so daß bei der Drehung des Armes Spatel und Abstreifer
sich stets in gleichem Abstande voneinander bewegen. Der Abstreifer besteht aus
einem Winkelstück, das parallel sowohl zur geneigten Behälterseitenwand als auch
zum kegelförmigen Behälterboden vorgesehen ist. An sich könnte das Winkelstück direkt
an Wand und Boden entlang schaben. Es ist aber vorteilhafter, die Ausbildung so
vorzunehmen, daß das Winkelstück in kleinem Abstand von Wand und Boden gelagert
ist und einen federnden Belag trägt, der unter Federkraft gegen Seitenwand und Boden
drückt. Auf diese Weise kann das Winkelstück zweiteilig ausgeführt sein, derart,
daß der eigentliche, aus federndem Material bestehendeAbstreifer zwischen diesen
beiden Teilen auswechselbar eingeklemmt wird.
Wesentlich für die
Erfindung ist weiterhin die Ausbildung so, daß der den Spatel und den Abstreifer
tragende Arm an einer Hülse befestigt ist, die im unteren Bereiche konisch sich
erweitert und mit der großen Basis des so gebildeten Hülsenkegels auf dem flacheren
Bodenkegel aufsitzt. Im oberen Bereich der Hülsenbohrung kann ein Mitnehmer für
die von der Hülsenbohrung aufzunehmende Antriebswelle vorgesehen sein. Der am unteren
Teil des Spatels in Bewegungsrichtung voraus angebrachte Bodenstreifer und der auf
dem Behälterboden entlang gleitende Teil des winkelförmig gebildeten Abstreifers
sind zweckmäßig an der konischen Hülse befestigt, wodurch ein sehr starres und stabiles
Gebilde aus Spatel und Abstreifer entsteht. Der Bodenteil des Abstreifers verläuft
vorteilhaft nicht radial; er ist vielmehr in Bewegungsrichtung voraus an der Hülse
befestigt. Dadurch wird die sich am Kesselboden jeweils ansetzende Eismasse beim
Ablösen stärker in Richtung. Bodenwand dirigiert, und das Abschaben erfolgt mit
längerem Schaber, wobei eine Art Schrägschnitt bewirkt wird.
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Die mindestens im unteren Bereich konische Steckhülse, der den Spatel
und die Abstreiferhalterung tragende Arm sowie die beiden Bodenstreifer bilden zweckmäßig
eine körperliche Einheit. Diese körperliche Einheit kann durch einen leicht auswe@hselbaren
Gußkörper gebildet sein.
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Zur Verhinderung der Überkletterung des Kesselrandes durch die mit
der Zeit immer höher steigende Eismasse sind am Ende des den Spatel tragenden Armes
diesen nach beiden Richtungen überragende Abplattungen vorgesehen. Diese beiden
Abplattungen schmiegen sich mit ihren Außenkanten der Behälterwandung eng an.
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Die praktischen Erprobungen haben ergeben, <!aß gewisse Grenzwerte
beachtet werden sollten, um optimale Arbeitsbedingungen zu erhalten. So hat sich
ergeben, daß der Winkel, den die Bodenfläche des Behälters mit der Horizontalen
einschließt, mindestens 2o° und der Winkel, den die Behälterseitenwand mit der Senkrechten
bildet, mindestens 8° betragen soll. In diesem Sinne werden der Durchmesser des
Behälters im Bodenbereich und derjenige der konischen Aufsteckhülse im untersten
Bereich als Funktion der gewählten Winkel, die der Boden und die Seitenwand des
Behälters mit der Horizontalen bzw. Vertikalen bilden, so groß gewählt, daß die
für eine Beschickung vorgesehene flüssige Eismasse maximal den Raum ausfüllt, der
begrenzt wird von der Boden- und der Seitenfläche und der Horizontalebene, die durch
den Berührungskreis beim Aufstecken der konischen Hülse auf den kegelförmigen Boden
gebildet wird.
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Wesentlich für einen ökonomischen Betrieb ist das Arbeiten mit Verdampfungskühlung,
und zwar in der Weise, daß unter Vermeidung flüssiger Sole eine stationäre, konstante
aber regulierbare Kühlzone die Behälterseitenwand und die -bodenfläche umgibt. Zu
diesem Zwecke ist eine Rohrschlange mit geringer Steigung fest um die Behälterseitenwand
geschlungen. Gegebenenfalls kann auch an der Bodenfläche eine Kühlschlange anliegen.
Zweckmäßig besitzt der 'obere Bereich des Behälters und der mittlere Bereich des
kegelförmigen Bodens keine Kühlung, da in diesem Bereiche die Tischplatte sich befindet
und daher die etwa dort erzeugte Kälte nicht in den Schrankraum zur Kühlung der
dort vorgesehenen Konservatoren abstrahlen kann.
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Wichtig ist ferner, daß ein gemeinsamer, dem Antrieb des Kompressors
und der Spatelabstreifereinheit dienender Motor vorgesehen ist, dessen Rotorwelle
an beiden Seiten unter Zwischenschaltung entsprechender Übersetzungsglieder Ankupplungen
für die anzutreibenden Organe besitzt.
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Für die Erzielung eines feinen, sahnigen Speiseeises, dessen Aroma
voll zur Geltung kommt, ist es wichtig, daß die Breite des zwischen Spatel und Behälterseitenwand
gebildeten Schlitzes so gewählt wird, daß die von der von Spatel und Seitenwand
gebildeten Tasche jeweils erfaßte, mit der Zeit sich versteifende Eismasse eine
erhebliche Quetschung und dadurch ein gutes Mischen im Sinne eines Durchwalkens,
Schleifens und Polierens erfährt, mit der Maßgabe, daß die vom Seitenwand- und Bodenabstreifer
für die Aufnahme durch die Spateltasche jeweils frei gemachte Eismasse innig mit
der gerade in der Durchwalkung befindlichen Eismasse durchmischt wird. Erprobungen
haben gezeigt, daß bei einem Kessel mit den Abmessungen: Oberer Durchmesser 400
mm, unterer Durchmesser 335 mm, Höhe 230 mm und bei einer Steigung des Bodens
von 2o° sowie bei einem Fußdurchmesser des Aufsteckhülsenkegels von r to mm der
Schlitz 4 mm Breite aufweisen soll, um das erstrebte Ergebnis zu erzielen. Hierbei
soll trotz stehenden Kessels die Umlaufgeschwindigkeit von Spatel und Abstreifer
nicht zu groß gewählt werden. Eine Drehungsgeschwindigkeit von n = 5o min/1 ist
ausreichend.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist der Umstand,
daß der Antrieb des den Spatel und den Abstreifer tragenden Armes von unten her
erfolgt und daß die Antriebswelle in ihrem oberen Bereiche in einer Hülse gelagert
ist, in die die Spitze des Bodenkegels des Behälters übergeht und auf die die im
unteren Bereiche kegelig sich ausweitende, den Spatel- und Abstreiferarm tragende
Hülse aufsteckbar ist. Dadurch wird jeglicher Tischaufbau, wie er bei praktisch
allen derzeit in Benutzung befindlichen Speiseeismaschinen bereits gewissermaßen
zur selbstverständlichen Gewohnheit geworden ist, vermieden. Der die Maschine Bedienende
wird nunmehr durch keine Aufbauten am freien Arbeiten im Gesamtbereich der Arbeitstischplatte
gestört. Das Herausnehmen des fertigen Speiseeises ist denkbar einfach: Es wird
nach Abnahme des Deckels (bereits nach etwa 6 Minuten) lediglich der glatte Arm,
der Spatel und Abstreifer trägt, abgehoben und das Eis aus dem breiten, geräumigen
und durch keinerlei Einbauten gesperrten Kesselinnenraum herausgeschabt. Die neue
Charge kann sofort wieder
bewirkt werden, ohne daß ein umständliches
und tastendes Wiedereinfügen des ganzen Kessels, das Neueinpassen des Spatels und
?Abstreifers, deren Anschluß an den Antrieb usw., wie bisher üblich, erfolgen muß.
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Die Erfindung stellt eine erhebliche Vervollkommnung auf dem Gebiete
der Speiseeiserzeugung dar, die nicht nur einen höchst vereinfachtenAutbau ermöglicht,
sondern auch wesentliche Betriebsvereinfachungen, größte Arbeitssauberkeit, liöchst,2
Beschleunigung des Arbeitsvorganges, bisher nicht erreichte Abkürzung des Maschinenanlaufes
und, nicht zuletzt dadurch bedingt, ganz wesentliche Betriebskosteneinsparungen
ermöglicht. Während bisher etwa 5 Stunden Anlaufzeit erforderlich waren, kann die
erste Speiseeisentnahme bereits nach etwa einer Viertelstunde erfolgen, auch wenn
die Maschine bei hoher Außentemperatur tagelang stillgestanden hat. Jede weitere
Charge erfordert nur etwa 6 Minuten. Es ist verständlich, daß dieser Umstand die
neue Speiseeismaschine ein in Fachkreisen längst gehegtes Bedürfnis erfüllt, das
ist die praktisch sofort Speiseeis erzeugende Eismaschine. Während bisher bei üblichen
Speiseeiserzeugungsmaschinen bis zu 4 kW Stromverbrauch die Regel war, wird bei
der erfindungsgemäßen Maschine gleicher Leistung weniger als 1 kW benötigt. Es ist
verständlich, daß dadurch die laufenden Betriebskosten eine ganz wesentliche Senkung
erfahren.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt, und es bedeutet Fig. 1 Längsschnitt durch den Speiseeisbehälter nebst
Spatel und Abstreicher. Schnitt a-b gemäß Fiel. 3, Fig. 2 Horizontalschnitt c-d
gemäß Fig. 1, Fig. 3 Draufsicht gemäß Fig. 1 und Fig.4 schaubildliche Darstellung
des Spatels nebst Abstreifer.
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Der Behälter bzw. Kessel 1 für die Speiseeiszubereitung besteht aus
dem Kesselmantelteil 2 und dem kegelförmigen Bodenteil 3. Der Winkel a soll wenigstens
2o° und der Winkel ß wenigstens 8° betragen, um sicherzustellen, daß die Eismasse
stets in Richtung unterer Kesselrand 4 fließt.
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Der Kesselboden 3 ist im Mittelbereich zu einer Hülse 5 für die Lagerung
der Antriebswelle 6 ausgezogen.
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Zur Verbesserung der Wellenführung kann entsprechend Hülse 5 eine
entgegengesetzt sich erstreckende Hülse 7 vorgesehen sein, derart; daß Anfang und
Ende der Hülse 5, 7 der Aufnahme von Kugellagern dienen, in denen sich die Welle
6 drehen kann.
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Auf die Hülse 5 wird das als körperliche Einheit ausgebildete Spatel-
und Abstreicherwerk aufgesetzt. Dieses besteht aus der Spatelplatte 8 und dem Abstreifer
9, die beide an dem Doppelarm lo, lo' sitzen. Der Doppelarm io, lö wird von einer
Hülse 11 getragen, die sich im unteren Bereich kegelartig ausweitet, derart, daß
dieser Kegelstumpf 12 sich auf den kegelförmigen Boden 3 aufsetzt. Damit zu starke
Reibung vermieden wird, ist die Länge des Kegelstumpfes 12 so abgepaßt, daß sein
innerer Sitz 13 sich derart auf die Stirnseite der Hülse 5 aufsetzt, daß zwischen
Unterkante Kegelstumpf 12 und Bodenfläche 3 ein ganz feiner Schlitz verbleibt. Zur
Vermeidung von Reibung auf der Stützfläche 13 kann dort ein Rollenlager vorgesehen
sein.
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Im oberen Bereiche besitzt die Hülse 11 einen Stift 14, der sich in
einen eutsprecliciiden Schlitz 15 in der Stirnseite der ""eile 6 einfügt. Auf diese
Weise wird bei Drehung der Welle 6 das Spatel-und Abstreicherwerk mitgenommen.
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Am unteren Teil der Spatelplatte 8 ist ein auf dem Kesselboden 3 entlang
glcitciider flacher Bügel 16 vorgesehen, der auch am unteren Rand des Stützkegels
12 angebracht ist.
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Desgleichen ist am Wandabstreifer 9 ein Bodenabstreifer 17 angelenkt,
der ebenfalls am unteren Rand des Stumpfkegels 12 angebracht ist.
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Die Spatelplatte 8 bildet, wie die Fig. 2 und 3 zeigen, mit der Kessel-,vand
2 eine Tasche, deren Größe durch den Winkel -, von etx\ a 6o° bestimmt wird. Der
Winkel ;, N\ ird durch die atis Fig. 3 ersichtliche Projektionslinie des Spatels8
und dieTangente an einen parallel zur Kesselkante verlaufenden Kegelkreis gebildet.
Diese Tasche nimmt während der Drehung des Spatels in Pfeilrichtung die Eismasse
auf, so daß diese durch den zwischen Spatel und Kesselwand gebildeten Schlitz 18
hindurchgepreßt wird, wodurch die Eismasse nicht nur gründlich durchgeknetet (durchmischt)
wird, sondern auch gezwungen wird, an der Kesselwand 2 aufzusteigen. Hierdurch wird
ein von der gewählten Breite des Schlitzes 18 bestimmter relativer dünner Eismassenbelag
auf die stark gekühlte Kesselwand 2 aufgetragen. In dein 'Maße, wie die Eismasse
immer stärker unterkiililt wird, steigt der Wandbelag ständig höher, wodurch er
immer stärker der Unterkühlung ausgesetzt wird.
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Der um 18o° versetzt aiigeorchiete Abstreifer 9 löst den Belag wieder
ab, so claß die Eismasse in ständigem Wechselspiel Auftrag auf die Kesselwand, Vermischung
mit der Übrigen Masse, Durchquetschung durch den Schlitz usw. erfährt. Der Bodenabstreifer
17 sorgt dafür, daß auch im dortigen Bereich kein Festsetzen von Eismasse eintreten
kann. Auch die dort sich unterkühlende Masse wird ständig mit der übrigen Masse
vermischt. Gleiche Aufgabe kommt dein Bügel 16 des Spatels 8 zu. Da sowohl der Abstreifer
17 als auch der Bügel 16 voraus, also nicht radial auf den Kegelstumpf 12 gerichtet
sind, erfolgt in Verbindung mit der Kegelfläche des Bodens 3 ein Abheben der auf
der Bodenfläche jeweils lagerndenEismasse in Richtung Kesselwand.
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Der Spatel 8 trägt am oberen Teil, gewissermaßen als seitliche Auskragungeii
des Endes des Armes io, zwei Abdachungen 19 111l<1 20, die sich mit ihren äußeren
Kanten an die l@essel\\-aud 2 anschmiegen oder diese sogar überragen, insbesondere
dann, wie in Fig. 1 bis 3 gezeigt, wenn der Kesselrand 21 eine Abschrägung besitzt.
Dieses Doppeldach 19, 2o verhindert ein Kesselrandülierlaettern der Eismasse.
Die
:Uistreifer 9 und 17 sind in der Weise ausgebildet, <laß je ein federnder
Streifell22,23 auf den Gußträgern 9 und 17, diese überragend, aufgelegt werden und
durch je eine Gegenplatte 24 festgeklemmt werden (vgl. Fig. 2). Der Halterung dienen
die Schrauben 25. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Abstreiferplatten 22, 23
einerseits federnd fest anliegend an der Kesselinnenwand 2 entlang schleifen und
andererseits leicht ausgewechselt werden können.
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An der Außeiiw-and 2 und unter dem Boden 3 des Kessels i ist ein Rohrschlangensystem
26 angebracht, in dem durch direkte Verdampfung einer bei Expansion stark unterkühlenden
Flüssigkeit, wie beispielsweise C H3 C1(Chlormethyl), O (C H3) 2 (I)inietliyläther)
o. dgl., erfolgt, wodurch die starke Unterkühlung des Kesselinnenraumes bewirkt
wird. Die hierbei nach außen erfolgende Kälteabstrahlung unterkühlt den Innenraum
des Speiseeisschrankes, in welchem die das fertige Speiseeis aufnehmenden Konservatoren
untergebracht sind.
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Der Antrieb der Welle 6 erfolgt durch einen Motor über eine Übersetzung
derart, daß der Spatelarm io, io' mit etwa n = 5o min/1 gedreht wird. Die geringe
Tourenzahl ermöglicht eine außerordentlich weitgehende Ausnutzung der Kälteübertragung
während des Antrages der Speiseeismasse auf die Kesselinnenwand 2, da vom Augenblick
des Antrages durch den Spatel 8 bis zur Ablösung durch den Abstreifer 9 bzw. 17
der Belag ungefähr eine halbe Sekunde lang ungestört der Kälteeinwirkung ausgesetzt
wird. Derselbe Motor dient dem Antrieb des Kompressors. Praktische Versuche und
Messungen haben ergeben, daß durch die erfindungsgemäße Maßnahme, die Art der Kälteerzeugung
und den vereinfachten Antrieb außergewöhnliche Energieeinsparungen sich ergeben.
Hierbei wirkt sich besonders stark der Umstand aus, daß bereits nach etwa io Minuten
ab Einschaltung des Kompressors der volle Wirkungsgrad der Kälteerzeugung erreicht
ist, so daß wenige Minuten danach die erste Charge Speiseeis bereits fertiggestellt
ist. jede weitere Charge erfordert nur ungefähr 6 Minuten. Bekanntlich erfordern
die bisher bekannten Speiseeismaschinen 4 bis 5 Stunden Anlaufzeit und erheblich
längere Zubereitungszeiten. Während bisher für eine 2o-Liter-Speiseeismaschine etwa
3 kW Stromenergie benötigt werden, genügen für die erfindungsgemäße Maschine i kW.
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Durch die leichte Auswechselbarkeit der Spatelabstreiferkombination
ist die Bedienung der erfindungsgemäßen Anlage äußerst einfach und zeitsparend.
Die Reinigung ist denkbar einfach. Eine Verunreinigung der Getriebeteile oder sonstigen
Teile der Gesamtanlage durch die Eismasse ist ausgeschlossen, da durch die Hochführung
des mittleren Bodenteiles zur Bildung der Hülse 5, die Überstiilpung des Kegelstumpfes
12 und die kegelförmige Ausbildung des Bodenteiles 3 die flüssige Eismasse überhaupt
keine Möglichkeit hat, in die Innenbohrung der Hülse 5 bzw. 7 zu gelangen.
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Die durchweg kegelförmig gestalteten Kessel-und Spatel- bzw. Abstreichertragorgane
sichern eine optimale Wirkung in bezug auf Mischen. Zuführen, Auftragen und Ablösen,
auch im Anfangsstadium der Eiserzeugung, da die noch flüssige Eismasse stets in
den Bereich der größten Wirksamkeit der die Sahnigmachung der Eismasse bewirkenden
Organe gelangt. Gleiches gilt für den Zeitraum, in welchem die Eismasse bereits
festere Formen annimmt, indem selbst nach Klumpenbildung die Klumpen immer wieder
durch die. Taschenbildung seitens des Spatels zerquetscht und mit der übrigen Eismasse
innigst vermischt werden, so daß heim Mischen auch ein Schleifen und Polieren der
Eismasse eintritt, 'wodurch das bekanntlich besonders.geschätzte glasige Aussehen
einer guten Eiscreme erreicht wird.