DE81874C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Kastenpresse, bei welcher der bewegliche Unterboden mit Hülfe von seitlich angeordneten Hebeladen angehoben wird.

Die Zeichnung zeigt die Presse in Fig. 1 in Vorderansicht, in Fig. 2 in Seitenansicht, in Fig. 3 in einem Längsschnitte und in Fig. 4 in einem Querschnitte, während die Fig. 5 und 6 die Aufstellung der neuen Presse veranschaulichen und Fig. 7 eines der beim Pressen benutzten Hülfshebezeuge zeigt.

α ist der Kasten, dessen oberer Deckel b horizontal verschoben werden kann, um den Kasten α zur Aufnahme des Prefsmaterials zu öffnen und nach Füllung wieder zu schliefsen.

Die Thüren c werden durch Riegel d geschlossen gehalten und geöffnet, sobald man den fertig geprefsten Ballen aus der Presse entfernen will. Der Unterboden e ist beweglich und befindet sich beim Füllen der Presse in seiner tiefsten Lage. Mit Hülfe der seitlich angeordneten Hebeladen f und langer Hebel g wird dieser bewegliche Unterboden e gleichmäfsig hochgebracht und dadurch das in die Presse eingelegte Prefsgut zu einem festen Ballen zusammengeprefst. Ist die Pressung vollendet, so werden die Thüren c geöffnet und dadurch das zusammengeprefste Material zum Binden freigelegt Nachdem dann der Deckel b, der auf Rollen und Schienen läuft, zurückgeschoben ist, kann der fertig geprefste Ballen ohne Schwierigkeit aus der Presse entfernt werden.

Durch die Anordnung der Hebeladen/ zum Anheben des Bodens e ist ein bequemes Mittel geschaffen, die Bauart der Presse wesentlich zu vereinfachen und je nach Erfordernifs den Prefsdruck beliebig erhöhen zu können.

Es zeigen jedoch aufserdem die Hebeladen, welche bei derartigen Pressen bisher überhaupt nicht zur Verwendung gelangten, noch eine Einrichtung, welche der in den verschiedenen Stadien der Pressung aufzuwendenden ungleichen Arbeit in einfachster Weise Rechnung trägt. Bei beginnender Pressung ist nur eine geringe Kraft aufzuwenden, und daher besitzen die Hebeladen J in ihrem untersten Theile eine ziemlich beträchtliche Hubhöhe. Je weiter die Pressung vorschreitet, desto

gröfser wird

aufzuwendende Kraft, aber desto geringer wird bei den Hebeladen die Hubhöhe, so dafs also am Ende der Pressung der bewegliche Unterboden bei jedem Hube dem Deckel b nur um ein Geringes genähert wird.

Um nun den am Ende der Pressung erforderlichen Maximaldruck unter Aufwendung verhältnifsmäfsig geringer Kraft und in bequemer Weise herbeizuführen, wird bei der vorliegenden Presse eine Einrichtung, wie sie in Fig. 5 zur Darstellung gebracht ist, getroffen. Man bewegt nämlich bei den letzten Hüben die langen Hebel g mit Hülfe eines Hebezeuges (Fig. 7) auf und nieder, wobei das Hebezeug selbst und die untere Leitrolle i² an einem mit der Presse verbundenen Gestell i^l befestigt sind.

Bei diesem Hebezeuge behält die endlose Lastkette z³ ihre ursprüngliche Länge bei und ist mit den Hebeln g derart verbunden, dafs durch Zug an der Handkette nach der einen oder anderen Richtung eine Auf- oder Niederbewegung der Hebel g erfolgt.

Es kann die Presse zum Pressen von Richtstroh, Krummstroh, Flachsschäben, Holzwolle und jedem anderen Material benutzt werden.

Will man mit derselben Presse, die an und für sich gröfsere Dimensionen hat, kleinere Ballen pressen, so läfst sich das ohne Schwierigkeit durch die Anordnung beweglicher und nach erfolgter Füllung herausnehmbarer Zwischenwände erreichen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Kastenpresse mit beweglichem Unterboden (e), bei welcher das Anheben dieses Bodens (e) mit Hülfe seitlich angeordneter Hebeladen (f) erfolgt.

2. Kastenpresse der unter i. beanspruchten Art, bei welcher die Hebeladen derart eingerichtet sind, dafs die Hubhöhe umgekehrt zu dem aufzuwendenden Drucke wächst.

3. Kastenpresse der unter 1. beanspruchten Art, bei welcher Hebezeuge mit endlosen Lastketten angeordnet sind, zu dem Zwecke, die Druckhebel (g) mit möglichst geringem Kraftaufwand auf- und niederbewegen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.