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Mehrschichtig aufgebaute Wandbekleidung, insbesondere für Nahrungsmittelbehälter
zum Einsäuern von Lebensmitteln, Gärfutter-Silos usw.
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Es ist bekannt, mehrschichtig aufgebaute Wandbekleidungen, insbesondere
zur Imitation von Naturstein (Marmor, Travertin), durch Auftragen einer gefärbten,
ein hydraulisches Bindemittel enthaltenden Grundmasse auf einen durch Wasserglas
und dann Fluathehandlung gedichteten und gehärteten Untergrund (Zementmörtelputz)
herzustellen und abschließend mit einem Lackanstrich zu versehen. Entsprechend der
rein dekorativen Aufgabe dieser bekannten Kunststeine kommt ihre Verwendung als
Behälterauskleidung, bei der sie aggressiven Flüssigkeiten oder Dämpfen ausgesetzt
sind, nicht in Frage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche mehrschichtig aufgebauten,
aus Zementmörtel, insbesondere Quarzmehl, Zement und Asbest bestehenden Wandverkleidungen
als Baustoff für Silos, Flüssigkeitsbehälter u. dgl. geeignet zu machen.
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Nach der Erfindung ist zwischen der Farb- und Glasurschicht, die
in bekannter Weise auf einer gedichteten und gehärteten Untergrundschicht mit einer
Grundmassesehicht aus einem hydraulischen Bindemittel unter Zusatz säurefester Zuschläge
und Schnellbindung bewirkender Chemikalien aufgetragen sind, eine besonders der
Dichtung und Härtung dienende Schicht angeordnet. Diese Schicht wird nach der Erfindung
kurzfristig, d. h. etwa 48 Stunden nach dem Auftragen der Farbschicht durch eine
Behandlung der Farbechichtoberfläche mit Fluatlösung und wasserlöslichem Metasilicat
hergestellt. Im Gegensatz zur bekannten
Behandlung der den Untergrund
bildenden Zementmörtelschicht mit Wasserglaslösung und nach Abtrocknung derselben
erfolgenden Fluatierung wird auf die Farbschicht zuerst eine neutrale Fluatlösung
und unmittelbar anschließend eine Metasilicatlösung bekannter Konzentration erfindungsgemäß
aufgetragen. Hierdurch werden folgende Vorteile erreicht: Durch die vor der Metasilicatbehandlung
stattfindende Tränkung der Oberfläche des Belages mit einer wäßrigen Lösung eines
neutralen Fluates wird eine sehr schnelle Umsetzung und damit Immunisierung des
freien Kalkes des hydraulischen Bindemittels erreicht und sofort ein tiefes Eindringen
in die Belagmassen gewährleistet.
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Durch die Verwendung eines neutralen Fluates wird der Pigmentzusatz
in der Farbschicht nicht beeinträchtigt. Auf den von der Tränkung noch feuchten
Belag wird eine wäßrige Metasilicatlösung gestrichen, wodurch eine Umsetzung des
überschüssigen Fluates erfolgt, die zur völligen Abdichtung führt und eine immune,
glasige Schicht auf der Oherfläche des Belages hinterläßt. Nach darauffolgender
völliger Austrocknung dieser Schicht wird diese mindestens zweimal mit einem säure-und
alkalibeständigen Lack überzogen.
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Zum Beispiel wird auf die etwa I bis 2 Tage alte Grundmasse eine
wäßrige Lösung von Zink-oder Nlagnesiumfluat gestrichen, und zwar wird so viel Fluatlösung
angewandt, daß das Fluat im Überschuß gegenüber dem freien Kalk des Bindemittels
vorhanden ist. Auf den noch feuchten Fluatanstrich wird eine Lösung eines Kalium-
oder Natriummetasilicates in genau solcher Menge aufgetragen, daß das nichtumgesetzte
Magnesium-oder Zinkfluat in das entsprechende Silicat übergeführt wird. Die dabei
entstehenden Alkalisalze werden, soweit sie löslich sind, durch Abwaschen mit Wasser
entfernt. Nach der darauffolgenden Trocknung wird als Glasurschicht ein dichter,
w i derstandsfähiger Überzug von organischenKunststoffen, z. B. polymere Vinylester,
soweit sie entsprechende Säure- und AlkalilbesXtänidigkeit alufweisen, durch Aufstreichen
ihrer Lösung erzeugt.
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Diese Glasurschicht ist für die gesamte Ausführung des Wandbelages
deshalb besonders vorteilhaft, weil dadurch die größte Beständigkeit der Wandbekleidung
für die vorgesehenen Zwecke erzielt wird.
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Durch diese Art der Oberflächenbehandlung können diese an sich leekamiten
Beläge für die Auskleidung von Behältern angewandt werden, die zur Einsäuerung von
Lebensmitteln, wie Sauerkraut, Bohnen usw., dienen, für die früher ausschließlich
keramisches oder bituminöses Material verwandt wurde.
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Gegenüber dem ersteren hat dieses Verfahren den Vorzug, daß es eine
fugenlose Fläche bildet, die schon deshalb chemischen Angriffen leichter Widerstand
leistet und außerdem noch wirtschaftliche Vorteile bietet.
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Gegenüber bituminösen Belagmassen hat die oben ausgeführte Isolierung
den Vorzug, ein helles Aussehen zu haben und große Schlagfestigkeit und mechanische
Widerstandsfähigkeit zu besitzen.
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Bei der Herstellung von Kunstbaustoffen sind bereits Salze der Kieselfluorxvasserstoffsäure
verwendet worden. Es ist ferner schon vorgeschlagen worden, als Füllstoff bzw. als
Konservierungs- und Flammenschutzmittel die Lösung eines Alkalisilicates zu verwenden.
wo it diesem reagiert der freie Kalk des Zementes unter Bildung von Calciumsilicaten
und beim nachträglichen Fluatieren fallen Al:kalisilicofluoride aus. Durch vorhandenen
Uberschuß von Alkali werden die Eluate langsam zersetzt. Es bilden sich dabei Silicate
und Fluoride, die mit den zwei- und dreiwertigen Metallionen unlösliche Verbindungen
eingehen. Im Gegensatz dazu wird der besondere Mörtel gemäß der Erfindung, welcher
als Wandbelag dient, zuerst mit Fluoriden behandelt und nach demAufsaugen dieser
Lösung mit einer Alkalisilicatlösung nachbehandelt.
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In diesem Falle erfolgt eine Umsetzung zwischen Erdalkali- bzw. Erdmetallion
mit der Kieselsäure des Silicates. Das dabei frei werdende Alkali reagiert mit der
Kieselfluorwasserstoffsäure unter Bildung schwerer löslicher Älkalisilicofluoride.
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Die Alkalifluoride und Silicate reagieren nun ihrerseits mit dem
freien Kalk des Bindemittels unter Bildung unlöslicher Calciumsilicate bzw.
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Fluoride. Dabei wird abermals Alkali frei, das tiefer in die Mörtelschicht
eindringt und so das vor der Silicatbehandlung aufgestrichene und weiter eingedrungene
Silicofluorid vollständig umwandelt.
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PATENTANSPRI, CHE I. Mehrschichtig aufgebaute Wandbekleidung, insbesondere
für Gärfutter-Silos, Nahrungsmittdbehälter zur Einsäuerung von Lebensmitteln, Flüssigkeitsl)ehälter
u. dgl., bestehend aus einer Untergrundschicht aus Zementmörtel, deren Oberfläche
in bekannter Weise gedichtet und gehärtet ist, einer darauffolgenden Grundmasseschicht
mit Zusatz von Schnellbindemitteln und einer Schicht gefärbter Grundmasse mit einer
at,schließenden Glasurschicht, gekennzeichnet durch die Anordnung einer der Dichtung
und Härtung dienenden, widerstandsfähigen Schicht zwischen Farl,- und Glasurschicht,
indem die Oberfläche der Farbschicht mit einer neutralen Fluatlösung behandelt und
unmittelbar anschließend wasserlösliches Metasillcat aufgetragen wird.