<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und zum Erhärten von Gegenständen oder
Pflasterungen aus Zement, Zementbeton, Betoneisen oder Kalktrassmörtel.
Die Erfindung bezweckt die Erzeugung von Färbungen und das Erhärten von Gegenständen oder
Pflasterungen aus Zement, Zementbeton, Betoneisen oder Kalktrass. Es ist bereits ein Verfahren zum
Metallisieren plastischen Materials bekannt, wobei Metallpulver mit der plastischen Masse z. B. Gips gemischt und nachträglich mit einer reduzierbaren Metallsalzlösung behandelt wird.
Ferner können Marmor und andere natiirliehe Gesteine mit Metallseifen, gelöst in ätherischen Ölen unter gleichzeitigem Zusatz starker organischer Säuren behandelt werden.
Mit diesem Verfahren hat die Erfindung nichts zu tun. Sie ermöglicht es durch ein sehr einfaches
Verfahren, der Oberfläche von Gegenständen, Verputzen usw. aus Zement, Beton, Kalktrassmörtel, welche bisher des hässlichen Aussehens wegen mit Ölfarben überstrichen oder sonst verdeckt werden mussten, ein sehr gefälliges Aussehen zu erteilen. Die Erfindung besteht darin, dass die aus einer Mischung von Zement oder Kalktrassmörtel (gegebenenfalls gemischt mit Sand, Granit, Marmor oder dgl. ) und
Wasser hergestellten Gegenstände, Bekleidungen oder Putzarbeiten mit einer Metallverbindung behandelt werden, nachdem der Mörtel oder die Gegenstände zweckmässig erhärtet sind, völlig abgebunden oder jedenfalls soweit abgebunden haben, dass die Masse nicht mehr plastisch ist.
Als Metallverbindungen werden Metallsalzlösungen, z. B. Lösungen von Metallsulfaten, Acetaten. Chromaten, Nitraten, Chloriden usw. verwendet.
Durch Anwendung dieses Verfahrens können an der Oberfläche die verschiedensten Farben und Farbtöne erzeugt sowie eine grosse Erhärtung der Gegenstände oder Bekleidungen herbeigeführt werden.
Es wird eine gefärbte metallähnliche Schicht erhalten, die bei Anwendung eines Metallsalzes auf reinen Zement sehr leicht zu erreichen ist. Gemäss der Erfindung wird das Verfahren auf zementhaltige oder kalktrasshaltige Körper, tberzüge oder Putzarbeiten angewendet. Die Ergebnisse sind sehr verschieden : Es wird eine Erhärtung, eine andere Farbe oder Metallisierung erreicht. Bei Anwendung des Verfahrens auf Zementmörtel oder Kalktrassmörtel wird die Farbe der Oberfläche sehr stark wechseln, je nach der angewendeten Metallverbindung, womit der Mörtel nach zweckmässiger Erhärtung behandelt wird.
Immer bildet sieh jedoch eine sehr schöne Farbe mit harmonischen Abtönungen und in den meisten Fällen eine schöne metallähnliche Oberfläche. Durch Emaillieren, Glasieren und Firnissen, wie auch durch Polieren können die Farben gehoben und eine sehr glänzende Oberfläche erhalten werden. Es bildet sich eine dünne äussere Schicht, die dem Material die gewünschte Farbe und das gefällige Aussehen gibt.
In vielen Fällen entsteht eine Schicht von grosser Härte und rhdurchlässigkeit, die zusammen mit der Oberflächenschicht ein für Flüssigkeiten, wie Wasser, Öl, Benzin, in manchen Fällen auch für Säuren undurchlässiges Ganzes bildet. Durch Imprägnieren wird die Festigkeit des Ganzen sehr erhöht. Zur Bildung einer harten, glatten Deckschicht kann die Oberfläche des zweckmässig erhärteten Materiales erst poliert werden, ehe die Behandlung mit einer Metallsalzlösung oder anderen Metallverbindung stattfindet.
Bei Putzarbeiten oder Überzügen von Zement haften die Überzüge bekanntlich sehr fest auf dem darunter liegenden Material, sie können also auf v'elerlei Gegenstände, wie Naturstein, Backstein, Holz, Asbest, Zementmörtel, Zementbeton, auf Wände, Mauern, Fussböden, Decken, Dächer, Granito-
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
natürlich dadurch eine weitere Verzierung erhalten, dass man sie von neuem mit Metallsalzlösungen gemäss der Erfindung behandelt. Die Erfindung umfasst weiter eine besondere Art der Verzierung der gemäss dem Verfahren erzeugten Deckschicht, durch Erhitzen der Oberfläche oder der Gegenstände.
Die Erhitzung kann vorgenommen werden, unmittelbar nachdem die Behandlung mit Metallsalzlösung oder
EMI2.2
mittels des Bunsenbrenners. ihre Farbe und wahrscheinlich auch die Struktur. Durch stellenweise Er- hitzung können die verschiedensten Farbenabtönungen usw. and auch Figuren hervorgerufen werden.
Besonders stark tritt die Färbung hervor, wenn die Oberfläche mit Kupferverbindungen metallisiert ist, Das Erhitzen erzeugt auf solchen Oberflächen oft einen dentlichen Metallglanz.
Beispiel I : Pertlandzement und Wasser werden miteinander vermischt, bis der gewünschte Mörtel erhalten ist. Nach dem Aufbringen dieses Mörtels als Bekleidung. z. B. auf die Wand eines Behälters aus Eisenbeton, behandelt man den tberzug mit einer Lösung von Kupfersulfat. Es bildet sich auf dem Mörtel eine Schicht, die für Benzin und ähnliche Flüssigkeiten undurchlässig ist.
Beispiel II : Die in derselben Weise wie im Beispiel I gebildeten Mörtel werden auf Fussböden.
Wände, Dächer usw. aus Zementbeton aufgetragen und darauf eine zeitlang der Einwirkung von Zinkoder Nickelsulfat ausgesetzt. Es bilden sich sehr schöne und harte Deckschichten.
Beispiel III. Man presst Fliesen. Dachziegel u. dgl. aus Zementbeton, bringt sofort eine aus dem oben beschriebenen Mörtel bestehende Deckschicht darauf. lässt das Ganze zweckmässig erhärten und behandelt darauf mit einer Metallsalzlösung.
Beispiel IV. Man presst eine Fliese von reinem Portlandzement und behandelt nach genügender Erhärtung mit einer Suspension von Bleisulfat. Es entsteht eine bleihaltige Schicht, die bis zu einer gewissen Tiefe in das Material eindringt.
Beispiel V. Statt Bleisulfat verwendet man eine Lösung von Bleiaeetat.
Beispiel VL Ein Kunstkiesel oder eine Fliese aus Zement wird, gegebenenfalls unter Druck. z. B. mit Eisenvitrol. behandelt, wonach eine Färbung und eine sehr grosse Erhärtung eintritt.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Erzeugung von Färbungen und zum Erhärten von Gegenständen oder Pflasterungen aus Zement, Zementbeton. Betoneisen oder Kalktrassmörtel, dadurch gekennzeichnet, dass Zement, Zementbeton, Betoneisen oder Kalktrassmörtel nach zweckmässiger Erhärtung mit Metallsalzlösung behandelt wird.
EMI2.3